Dr Snotson
14.10.2019, 22:31

+43DB BR 194 4. Version

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Wie die V60 verfolgt mich auch die E94. Doch Warum? Diese Model bedeutet für mich genauso wie die V60 immer noch wie kein anderes die Wiederentdeckung einer alten verlorenen Leidenschaft… die LEGO-Eisenbahn! Doch jetzt erstmal ein paar Detailfotos der neuen 4. Auflage:

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Die erste Version der E94 war schließlich mein erster Versuch nach zwei Jahrzehnten Abstinenz. Erst langsam entdeckte ich all die neuen Möglichkeiten (Farben, Formen, LDD, bricklink, Decals) und erfand die LEGO-Eisenbahn für mich letztlich völlig neu:

DB BR 194 1. Version

Auch wenn ich sehr zufrieden mit meinem ersten MOC war, schnell wuchs der Wunsch auf der Plattform der ersten Version näher an das Vorbild zu kommen und so setzte ich schließlich mit der zweiten Version den Anstrich in dark green mit weißem Zierstreifen um:


DB BR 194 2. Version

Ein Jahr später knöpfte ich mir die 194 erneut vor. Wie meine in der Zwischenzeit gebaute 118 sollte auch das Krokodil einen roten Dachgarten bekommen. Der Kontrast hatte es mir angetan. Zudem überarbeitete ich die Schnauzen und ersetzte die M-Motoren durch L-Motoren. Konventioneller Antriebsstrang und Aufbau der Drehgestelle blieben bei allen drei Versionen weitestgehend unverändert:

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2018 änderte sich alles. Julius und ich schlossen uns zusammen um gemeinsam mit unser LUG ein großes modulares Bahnbetriebswerk zu bauen. Eine Strecke war dabei nicht vorgesehen. Eine hohe Endgeschwindigkeit unserer Lokomotiven war damit entbehrlich. Plötzlich waren niedrige und fein regelbare Geschwindigkeitsstufen gewünscht. Da kamen nur die Fahreigenschaften meiner kleinen KöF II ran:


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Daher erhielt zunächst auch die V60 einen Antrieb mittels Schnecke. Die erste aus Technic-Bricks gebaute Version erwies sich leider nach mehreren Tagen Dauerbetrieb auf der Schwabenstein 2018 in Stuttgart als nicht stabil genug, so entwickelte ich eine kleines aber steifes und verlässliches Getriebegehäuse aus Technic-Liftarmen und -Connectoren:

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Viele meiner Lokomotiven sind aus den gleichen Gründen mit Standard-PF-Zugmotoren ausgerüstet: perfekter Abstand zwischen den Achsen und fehlender Platz für Technic-PF-Motoren. Das gilt jedoch nicht für die E94. Die großen Drehgestelle und die Schnauzen bieten genug Platz für Experimente! Ende 2018 hatte ich für den Wettbewerb OCTRAINBER von brickmodelrailroader.com mit stud.io bereits eine BLS AE 6/8 mit Schneckenantrieb designed:

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Auch diese Schweizer Lokomotive hat drei Hauptachsen pro Drehgestell. Da die Drehgestelle bei der AE 6/8 jedoch abgesehen von den Vorläuferachsen vollständig unter der Kabine liegen hatte ich den L-Motor mittig unter dem nach oben in die Kabine versetzten Drehpunkt angeordnet. Trotzdem bildete dieser Entwurf die Grundlage für den neuen Aufbau der Drehgestelle der E94:

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Hier arbeitete ich schließlich vollständig mit Technic-Liftarmen und -Connectoren. Die entstehende Matrix erlaubt schließlich die erforderliche Anordnung von Achsen und Wellen im Abstand von 1 stud 0 ° oder 90 ° zueinander versetzt ohne das bei steigender Kraft bei konventioneller Bauweise Bricks oder Plates auseinander gedrückt werden können:


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Schauen wir uns meine Lösung an. Die Matrix bietet eine kombinierte Aufnahme für einen M-Motor mittels Pins und Studs, einen Antrieb der ersten und dritten Achse über Schnecken und endlich eine Aufnahme für eine schwingende Mittelachse damit das Drehgestell auch schmale und LEGO-Kurvenradien durchfahren kann. Als nächstes überarbeitete ich die Oberfläche und das Profil der Drehgestelle. Dabei konnte ich deutlich mehr Details als zuvor umsetzen:

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Ich entwickelte zwei unterschiedliche Versionen: eine schmale Version (7 3/5 w) für den Einsatz auf großen Kurvenradien und eine breite Version (8 w) für den Einsatz auf kleinen Kurvenradien. Die breite Version erlaubt dabei ein größeres Ausscheren der schwingenden Mittelachse:

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Bereits bei der dritten Version hatte ich versuchsweise die Position des Drehpunktes entlang der Längsachse variiert um bei möglichst kleiner Lücke zwischen Schnautze und Kabine in Kurven einen hohen Ausschlag der Nasen zu ermöglichen. Also sah ich auch bei den neuen Drehgestellen verschiedene mögliche Positionen für den Drehpunkt vor:


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Die Versuche mit meiner ersten gebauten Variante (M-Motorantrieb, schmales Drehgestellprofil und innere Drehpunktposition) schlugen gründlich fehl. Die beiden M-Motoren erwiesen sich als zu schwach. Erst bei hoher Drehzahl (4. Stufe IR-Trigger) setzte sich die Lok sprunghaft in Bewegung. Die gewünschte realistische Abstufung in den ersten Fahrstufen war damit unmöglich. Zudem bewältigte die Lok lediglich meine R88-Kurven aber keine LEGO-Kurven.

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Daher entwickelte ich eine neue Matrix mit Pin-Aufnahme für L-Motoren und äußerem Drehpunkt.


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Die ersten Fahrversuche mit der gebauten zweiten Variante ohne Mittelachse auf LEGO-Kurven waren zunächst vielversprechend. Die Lok begann bereits auf der ersten Fahrstufe des IR-Triggers langsam zu kriechen und der maximale Ausschlag der Schnautzen erlaubte das Durchfahren einer R40-S-Kurve!

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Leider war die Statik der Drehgestelle insgesamt zu schwach und so bogen sich diese unter der Last der Kabine leicht durch. Daher baute ich eine dritte und letzte Variante mit breitem Drehgestellprofil und Mittelachse. Diese Kombination bietet letztlich alle gewünschten Eigenschaften (2 angetriebene von 3 Achsen, hohe Kurvengängigkeit, vollständige Ausnutzung aller Fahrstufen bei niedriger Endgeschwindigkeit aber hoher Zugkraft).

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Ich hoffe euch gefällt meine neue Version der E94 und vielleicht findet der eine oder andere ja auch in meinem Beitrag die Inspiration auf der Suche nach den Lösungen für ähnliche Probleme bei eigenen MOCs. Viele Grüße, Simon!

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