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30.06.2019, 13:48

+40Selbst kreativ werden ist out?

LLL,

seit längerem spiele ich mit dem Gedanken, ob man MOCs, die hier gepostet werden, redaktionell auch auf der Startseite vorstellt/verlinkt, damit die nicht unerhebliche Anzahl Gelegenheitsbesucher auch mal sieht, was hier so cooles gebaut wird.

Einer der Hintergedanken ist etwas, was mir in vergangener Zeit immer mehr auffällt:

Es gab ja nun schon immer die Setsammler und die Selbstbauer und Leute dazwischen und irgendwie gab sich das immer so ein bisschen die Waage. Jetzt kommt mir das in den letzten Wochen und Monaten aber so vor, als würden v.a. in den sozialen Medien immer mehr und mehr Leute mit einer immer größeren Selbstverständlichkeit ihre Nicht-Kreativität in die Welt hinausposaunen.

Zunächst wären da die Nörgler, die bspw. unter fast jeden FB Post von LEGO, in denen Inspirationen von anderen AFOLS gezeigt werden, drunterschreiben, warum denn LEGO nicht auch sowas rausbringen kann. Haben denn diese Leute den Sinn einer Inspiration nicht verstanden, dass sie sowas in die Welt hinaus bläken müssen? Mein subjektives Empfinden: Viele davon huldigen im gleichen Atemzug dem "Held der Steine" in denen sie Hashtags wie #heldenarmy und so verwenden. Ist es denn so schwer, sich auch selbst mal an sowas zu versuchen, in kleinerem Rahmen, Schritt für Schritt, Übung macht den Meister?

Also bitte nicht falsch verstehen: Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass es Leute gibt, die nicht gut selbst bauen können oder wollen, aber das muss man dann doch nicht auf dem Tablett vor sich hertragen? Ich fahre doch mit meinen Oldtimern auch nicht zu CarShows und schreie dann dort lauthals: "Ich selbst kann gar nicht schrauben, warum kann denn nicht mal einer wieder die Firma Pontiac neu aufmachen und coole Karren prduzieren?"...

Dann gibt es wohl eine schier unüberschaubare Flut von Leuten, die ganz normale Minifigs fotografiert vor der Eisdiele, auf dem Rasen, im Kochtopf und über der Kloschüssel so total geil finden, dass bspw. bei Instagram Dutzende Kanäle existieren, in denen nur solche Fotos abgefeiert werden bis zum Abwinken. Hab' ich da irgendwas kriegsentscheidendes verpasst? Also nicht, dass mich die Tatsache stören würde, DASS dieses Thema scheinbar so der Renner ist, mich verwundert aber, dass es einen derartigen Hype darum gibt.

Was ich auch ziemlich befremdlich finde: Auf bekannten Blogs, auf denen auch MOCs vorgestellt werden, werden diese zwar gelobt, geteilt und cool gefunden und dem Erbauer wird sein verdientes Lob zuteil, aber wenn dann ein ganz normales Set angekündigt, nochmals gepostet oder modifiziert wird (SW, Porsche, Mustang etc), dann flippt (auch bei FB) die Leserschaft plötzlich aus, dass man meinen könnte, es gäbe gar nichts anderes. Da wird dann sowas gepostet wie "YEAH, wie geil, ich hab mein Set auch schon bestellt" - und direkt stimmen Hunderte, teilweise bei Insta Tausende, ein wie tatsächlich cool denn das ist und man habe selbst auch schon sein Modell halb aufgebaut und überhaupt... Also das krasse Gegenteil zu den oben erwähnten Nörglern.

Vielleicht ist es auch nur die heutige Hitze, aber ist das schon jemandem ähnlich aufgefallen?

LG,
-Rene


Instagram | www.BRICK.art


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Zypper
01.07.2019, 00:39

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Editiert von
Zypper
01.07.2019, 00:46

Etwas Schöneres?

Lieber Ingo,

so sehr ich dir sonst zuzustimmen geneigt bin, in dieser Hinsicht hast du meiner Ansicht nach nicht recht:

"Und: gibt es etwas Schöneres als ein unerwartetes MOC?"

Nach meiner Erfahrung ist gerade auf diesen hohen Seiten nichts weniger erwünscht als ein unerwartetes MOC!

Alles, was irgendwie "anders" geschweige denn "ungewöhnlich" ist, fällt regelmäßig durch.
Auf diesen Seiten hat ein eher konservatives bis orthodoxes Publikum das Sagen. Die Folge:
- Das Durchgesetzte setzt sich durch;
- das Anerkannte wird anerkannt;
- das bereits schon einmal Gesehene wird lobend erneut gesehen.

Alles andere wird im mildesten Fall ignoriert. Das Experiment ist unerwünscht, der "suchende Weg" wird nicht begleitet geschweige denn unterstützt. Tenor: "Zeig uns, was wir sehen wollen, und nicht was wir sehen sollen" -

Nur ein beliebiger Beleg für diese These gefällig?

Die Reaktion des Publikums auf dieses Projekt aus dem Jahre 2008. Es ist keinerlei Wunder, dass sich ein AFOL wie "ratz" auf diesen Seiten bald danach nie wieder hat blicken lassen. Schon mit diesem Bedauern steht man allein. Das Erschreckende ist: So einer wird hier nicht vermisst, und man würde sich nicht einmal auf die Suche nach so einem machen. Das macht die Szene, so groß und unübersichtlich sie inzwischen sein mag, inhaltlich arm. - Oder sagen wir so: Sie ist ärmer, als sie sein könnte.

Mit freundlichem Gruß
A


Mit Gruß und Dank
Zypper

[image]


Über das Projekt 366 bei FlixBrix
Zypper im LEGO-Intranet
Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
Zypper bei flickr
Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020


JuL
01.07.2019, 02:21

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

Re: Etwas Schöneres?

Saluton!

Zypper hat geschrieben:

so sehr ich dir sonst zuzustimmen geneigt bin, in dieser Hinsicht hast du meiner Ansicht nach nicht recht:
"Und: gibt es etwas Schöneres als ein unerwartetes MOC?"
Nach meiner Erfahrung ist gerade auf diesen hohen Seiten nichts weniger erwünscht als ein unerwartetes MOC!
Alles, was irgendwie "anders" geschweige denn "ungewöhnlich" ist, fällt regelmäßig durch.
Auf diesen Seiten hat ein eher konservatives bis orthodoxes Publikum das Sagen. Die Folge:
- Das Durchgesetzte setzt sich durch;
- das Anerkannte wird anerkannt;
- das bereits schon einmal Gesehene wird lobend erneut gesehen.
Alles andere wird im mildesten Fall ignoriert. Das Experiment ist unerwünscht, der "suchende Weg" wird nicht begleitet geschweige denn unterstützt. Tenor: "Zeig uns, was wir sehen wollen, und nicht was wir sehen sollen" -

Nur ein beliebiger Beleg für diese These gefällig?

Die Reaktion des Publikums auf dieses Projekt aus dem Jahre 2008. Es ist keinerlei Wunder, dass sich ein AFOL wie "ratz" auf diesen Seiten bald danach nie wieder hat blicken lassen. Schon mit diesem Bedauern steht man allein. Das Erschreckende ist: So einer wird hier nicht vermisst, und man würde sich nicht einmal auf die Suche nach so einem machen. Das macht die Szene, so groß und unübersichtlich sie inzwischen sein mag, inhaltlich arm. - Oder sagen wir so: Sie ist ärmer, als sie sein könnte.

Ich habe die Kommentare gelesen und ich kann dabei eigentlich nicht
nachvollziehen, daß so ein Experiment damals so fürchterlich abgelehnt
worden sein soll.

Abgesehen davon ist es ja wahrlich nichts neues, daß abstrakte Kunst schon
einmal auf Unverständnis stößt.

Ad LEGO!
JuL


„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).


JuL
01.07.2019, 02:51

Als Antwort auf den Beitrag von MTM

Editiert von
JuL
01.07.2019, 02:52

Re: drei Anekdoten und eine These

Saluton!

MTM hat geschrieben:

ich stelle so etwas ähnliches fest.
Zumindest in verschiedenen Ausprägungen:
Anbei drei Anekdoten und danach eine gewagte These:

Durch unsere Eisenbahngeschichte sind wir ja relativ oft als Aussteller bei diversen Ausstellungen dabei: Die wenigsten davon sind reine LEGO-Veranstaltungen, meistens sind es Modellbahn-Ausstellungen, Dorffeste, sonstiges. Ich will sagen: Das Publikum dort ist in der Regel nicht auf LEGO vorbereitet oder stark darauf fixiert.

Neben all den Fragen, die vermutlich jeder Aussteller zu hören bekommt, bin ich immer wieder erstaunt, dass die Leute sagen: "Sowas kann man aus LEGO bauen?" Da stellt sich mir die Frage: Meinen die das generell oder sind sie wirklich spezifisch über bestimmte Modelle erstaunt? Weil: Im Prinzip kann man alles bauen!

Aus eigener Erfahrung – ich war vor vielen Jahren einmal auf einem Modellbahntreffen
in Wuppertal und habe dort ausgestellte aus LEGO gebaute Eisenbahnen in Spur II
zunächst nicht als LEGO erkannt – könnte ich mir gut vorstellen, daß es diese Leute
schlicht erstaunt, wie gut man Modelle aus LEGO bauen kann. Und ein (Nicht-AFOL-)
Freund konnte damals auch kaum glauben, daß das Bild des in Frechen ausgestellten
Kapitols wirklich ein LEGO-Modell zeigte.

Ein sehr verstörendes Gespräch ist uns im vergangenen Jahr passiert (ich weiß leider nicht mehr, auf welcher Ausstellung):
Besucher: (zu seinem Begleiter): "...ne, das ist kein LEGO!"
ich: "Doch, das ist alles reguläres LEGO. Manche Teile etwas seltener als andere, aber im Grunde kann man alle Teile regulär kaufen.
Besucher: (zeigt auf ein Modell): "Was, das kann man so kaufen?"
ich: "Nicht das Modell - die Einzelteile aber."
Besucher: "Na, wenn man das nicht so kaufen kann, kann es ja gar kein LEGO sein!"
wtf?!

Tja, wie war das nochmal mit der Kategorisierung von Nicht-Set-LEGO bei E-Bay?

Eine andere Story kann ich vielleicht - natürlich leicht verändert - aus meiner Zeit beim LEGO Kundendienst (ich hab da mal n paar Monate gearbeitet) erzählen. Es war Mailkontakt mit mehreren Mitarbeitern - und irgendwann auch mal mit mir, vermutlich war ich der letzte in der Reihe...

Kunde: (sinngemäß): "Wir haben ein Problem, und es gab bereits Tränen in der Familie: Wir haben Set 60058 gekauft und ich bin mir sicher, es gibt einen Fehler in der Anleitung. Meine Tochter behauptet, die Felgen des Jeeps werden mit der gravierten Seite nach innen verbaut, ich allerdings bin der Meinung, dass das falsch ist, weil die eine Seite viel schöner aussieht als die andere und ich mir nicht vorstellen kann, dass die schöne Seite wirklich innen sein soll."

Irgendwer hat ihm dann geschrieben, dass das Teil durchaus auch andersherum verbaut werden kann - und wird - und dass Teile vielfältig für die allerverschiedensten Sachen verwendet werden. Das ist in dem Fall schon okay so und er - oder seine Tochter - darf das gern so herum bauen, wie sie will.

Seine Antwort darauf war ... sagen wir ... seltsam. Allein die Tatsache, dass Teile bei LEGO nicht für einen bestimmten Verwendungszweck definiert sind, konnte er nicht so recht glauben. (Und das schlimmste, finde ich, ist, dass er mit seiner Tochter offenbar Streit angefangen hat deswegen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vater danach geheult hat...

Sowas ist übrigens nicht auf LEGO beschränkt: Auch bei Rollenspielen stellen
Spieler & Spielleiter schon mal vergleichbare Regelfragen, deren Antwort sie
sich genauso gut hätten selbst ausdenken können.

Zugutehalten sollte man den Fragestellern IMHO einerseits, daß es auch mich
manchmal einfach interessiert, was sich die offiziellen Stellen denn dabei so
gedacht haben und man andererseits gerade bei einem Streit eine neutrale
Stelle haben möchte. (Wie rum „müssen“ nochmal die Blümchen auf ihre Stengel
gesteckt werden? )

und drittens will ich euch noch den Vorspann dieses Videos ans Herz legen: Das Video ist mir gerade vorhin aufgefallen und es passt super dazu.
YOUTUBE
Davon mal abgesehen, dass hier einfach LEGO im Titel verwendet wird, aber darum soll es hier nicht gehen.
Gleich am Anfang (0:13) wird gesagt: "...es geht nicht um ... welche bei Minecraft oder vorgefertigte LEGO-Steine, die nach nur einem Bauplan zusammengesetzt werden können.."

Tja, neulich habe ich auf einem Geburtstag mit jemandem diskutiert, der meinte,
daß die neueren Sets mit ihren detaillierten Anleitungen die Kinderkreativität
behindern würden …

Ad LEGO!
JuL


„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).


itknickrehm
01.07.2019, 05:43

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Editiert von
itknickrehm
01.07.2019, 06:11

Re: Selbst kreativ werden ist out?

Moin,

ich denke es ist ein gesellschaftliches Problem - die Zeit die zur Verfügung steht ist endlich - wenn für die Selbstvermarktung immer mehr drauf geht, bleibt für die Kreativität und deren Umsetzung nur noch wenig Zeit übrig...

Ein ganz ähnliches Phänomen erlebt man bei der Zubereitung vom Nahrungsmitteln (ich schreibe bewusst nicht Kochen, da dann ein ganzer Berufsstand beleidigt werden würde...). Auch dort greift man auf eine Bestand an Grundzutaten zurück aus dem dann mit mehr oder weniger viel Fantasie etwas für den Teller gezaubert wird.
Schon immer gab es die Ideen der Hersteller aber auch viele Kreative die ihre Rezepte veröffentlicht haben. Nur selten hat sich jemmand hingestellt und sich damit gebrüstet der Serviervoschlag perfekt umgesetzt zu haben oder die Rezepte von xy super zuzubereiten.
Im Zuge des gesteigerten Drangs zur Selbsdarstellung kamen dann erst besondere (teure) Zutaten mit deren Verwendung vesucht wurde sich von der Masse abzuheben,
dann wurde das teure Werkzeug das verwendet in den Mittelpunkt gestellt.
Der letzte Schritt den ich in diesem Zusammhang sehe ist, dass sich die Käufer "komplexer" Küchemaschienen, die jeden Schritt bis in Detail vorbeten, sich mit dem Ergebnis präsentieren als hätten sie eine bahnbrechende Erfindung gemacht.

Ich denke das egal mit welchem Material gearbeitet wird, die Lauten Menschen einfach präsenter sind als die jenigen, die sicht mit viel Zeit und liebe zum Detail daran machen, das zu verwirklichen was in ihrem Kopf entsteht.
Der Trend durch Belohnung von Käufen im Netz solche (selbst) Darstellungen auch wirschaftlich interessant zu machen,
wird uns in Zukunft noch viel mehr davon bescheren.

Ich fände eine Vorstellung von MOCs Klasse - leider hab auch ich nur selten Zeit dazu mich (in ansprechender Qualität) über die Enstehung eines MOCs hier auszulassen, wenn sich also jemand berufen fühlt tolle Reportagen zu schreiben dann sollten wir die jenigen mit den kreativen Köpfen zusammen bringen, die etwas aus den Steinchen erschaffen - so können beide ihre jeweils beste Fähigkeit einbringen - Ich denke da an ein MOC Review statt eines SET Reviews. Gerne auch eine Begleitung bei der Entstehung.

Viele Grüße
aus dem Norden
Tim

Ach und ich denke das viele MOCs durchaus nicht jedem gefallen (müssen) - aber neben dem optischen Gefallen gibt es noch mindestens die Idee, die Umsetzung und gegebenenfalls die Inspirationen die man bewerten könnte...
Frei nach dem Motto ich mag zwar eigentlich keinen Fenchel aber der Teller sieht einfach toll aus...



GELÖSCHT

Dieser Beitrag wurde gelöscht.


Lok24
01.07.2019, 09:25

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Editiert von
Lok24
01.07.2019, 09:42

Re: Selbst kreativ werden ist out?

Hallo,

der Widerspruch ist keiner.

Kreativität, falls sie zu irgendeinem zufriendenstellenden Ergebnis führen soll, bedingt immer auch die Beherrschung von Techniken (im Sinne von Vorgehensweisen die sich als sinnvoll erwiesen haben oder Zusammenhängen, die sich als "wahr" erwiesen haben)

Auf diese Techniken kann man selber kommen (Genie) oder aber Grundlegendes dazu lernen oder einüben (Schule, Leben).

Durchaus pessimistische Grüße

Werner



JuL
01.07.2019, 09:34

Als Antwort auf den Beitrag von Hamster

Re: drei Anekdoten und eine These

Saluton!

Hamster hat geschrieben:

So gewagt ist die These gar nicht. Bei Lizenzsets sind die Charaktere und die Geschichte vorgegeben. Es ist von Anfang an klar wer der Gute und wer der Böse ist, das sieht man allein den Figuren schon an. Früher hatten alle Minifigs ein neutrales Gesicht. Das Kind konnte entscheiden was welche Figur darstellt und das jeden Tag neu. Dann kamen die individuellen Gesichter und die Figuren bekamen Namen und damit wurde deren Rolle festgelegt. Die Bösen schauen so böse das man ihnen nichts gutes zutraut. Aber zumindest die Geschichte war noch frei. Das änderte sich mit den Lizenzsets, da ist dann auch die Geschichte vorgegeben. Auch die Modelle sind vorgegeben, ein X-Wing schaut, von kleinen Variationen mal abgesehen, immer gleich aus und unterscheidet sich eigentlich nur in der Größe des Modells. X-Wing in Mini,in Midi, in Minifig Maßstab ,in Maxi, in Lebensgröße, Kreativität Fehlanzeige.

Nun, mein Argument in der von mir erwähnten Diskussion war, daß man doch nicht
gezwungen ist, aus den Teilen des X-Wings auch wieder einen X-Wing zu bauen.
Ich baue Sets einmal auf und dann verschwinden die Teile in meinem Teilevorrat und
werden vermutlich nie wieder ein X-Wing. Und das gilt auch für die Figuren.

Ad LEGO!
JuL


„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).


Lok24
01.07.2019, 09:57

Als Antwort auf den Beitrag von BigBoy

Editiert von
Lok24
01.07.2019, 09:57

Re: Selbst kreativ werden ist out?

Hallo Dirk,

BigBoy hat geschrieben:

Aber: gebt Kindern Steine und sie bauen - mit viel Fantasie und Kreativität. Wir erleben dieses Phänomen immer auf unseren
Ausstellungen. Der Tisch mit den einfarbigen 2x4er Bricks ist immer voll besetzt und es werden tolle Sachen gebaut.
Genau diese Beobachtung habe ich auch gemacht.

Seit gesten fummle ich die LEGO-Sets zusammen die ich In Schkeuditz als Beute verbucht habe, z.b. 31092.
Das Set enthält nicht einen einzigen "Brick".

Ratlose Grüße

Werner



Lok24
01.07.2019, 10:27

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

+2Re: Selbst kreativ werden ist out?

Hallo,

Navigation hat geschrieben:

Es gab ja nun schon immer die Setsammler und die Selbstbauer und Leute dazwischen und irgendwie gab sich das immer so ein bisschen die Waage. Jetzt kommt mir das in den letzten Wochen und Monaten aber so vor, als würden v.a. in den sozialen Medien immer mehr und mehr Leute mit einer immer größeren Selbstverständlichkeit ihre Nicht-Kreativität in die Welt hinausposaunen.


Eine Frage der Wahrnehmung?
Es wird alles zu allen Themen gepostet, Sachverstand spielt da keine Rolle, Hauptsache mit"diskutiert". Nicht legospezifisch.
"Damals" gab es Interessierte, also Sammler oder das was heute AFOL heißt, der Rest hat sich dafür einfach gar nicht interessiert. Im Sinne von: damit Zeit zubringen.

"Damals" gab es auch Mutti und den Hobbykoch, dzwischen nichts, heute werden die Restaurants nach "instagrammability" ausgewählt, d.h. "kreativ" angerichtet, spacige Einrichtung und gutes Licht zum Fotografieren ist Grundvoraussetzung. Und alle machen mit.

Und klicken zu allem irgendwas an, in der Hoffnung, dass sie Claquere finden, die wiederum sie "liken".

Navigation hat geschrieben:
Zunächst wären da die Nörgler,

Das Netz ist voll davon.

Hätte denn je jemand ein einstündiges Video mit dem Titel "Die Arbeit der Regierung" angeschaut, egal welche Position es vertritt?

Hätte der Mann aus Sachsenhausen so viel Publicity/Follower (letzte Woche ohne äußeren Anlass eine ganze Seite im Wirtschaftsteil der FAZ), wenn er in seinen Augen gute Sets gelobt hätte und die andern mit milden Worten kritisiert oder gar ignoriert hätte?

Wenn bei der Modellbahn eine neue Lok erscheint finden sich in sekundenschnelle Dutzende in den Foren, oft über hundert Beiträge, wer den Murks kaufen soll. Wer sich dennoch dazu bekennt wird einfach niedergemäht.

Navigation hat geschrieben:
Vielleicht ist es auch nur die heutige Hitze, aber ist das schon jemandem ähnlich aufgefallen?


Yes, aber es hat mit Lego nicht unbedingt zu tun.
Das freie Internet, dessen Ende beschworen wird, ist längst tot.

Füher war alles besser:
Man konnte schauen wie das Wetter wird, bei Wikipedia Infos einholen, in Foren mit Gleichgesinnten diskutieren oder bei ebay den Kellerinhalt verscherbeln.
Das ist vorwiegend positiv.

Heute ist das, was als "soziale Netzwerke" bezeichnet wird (Schwachsinn, unsozial wäre passender) durchsetzt von negativer Energie, bewussten Lügen und der Sucht nach Anerkennung (User) und Marktmacht(Unternehmen) um jeden Preis. Und die User schweben in ihrer Filterblase, im schlimmsten Fall ohne zu wissen was das überhaupt ist. Und wer mal nach China und seinem Punktesystem schaut.....

Es ist doch erschreckend, dass inzwischen gerade mal fünf Mega-Unternehmen, allesamt quasi-Monoplisten, entscheiden wie die Welt ist oder zu sein hat. Und wenige stört's.

Da helfen auch die Katzenvideos nicht.

Grüße

Werner



Legobecker , Holodoc gefällt das


friccius
01.07.2019, 10:32

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: Selbst kreativ werden ist out?

Hi Folks,

gestern hier eingestellt:

1 MOC und 1 MOD.

Aber René fragte ja nach Eurer Meinung und hielt Euch davon ab, kreativ tätig zu werden.

Vie LeG rüße
Andreas
derauchmalwiedereinmodellzeigensollte


Wer LEGO® verfälscht oder nachmacht, oder verfälschtes oder nachgemachtes LEGO® in Umlauf bringt, wird mit MegaBloks nicht unter fünf Jahren bestraft.

[image]


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