Brathorun
24.11.2018, 08:58

MOCs fürs Ladengeschäft?

Bin mir jetzt nicht sicher, ob mein Beitrag hier herein gehört aber meine Fragestellung ist letztlich eng mit dem Thema MOC verbunden. Deshalb:

Mich verfolgt schon längere Zeit der Gedanke einen kleinen Lego-Laden zu eröffnen. Sicher, die Idee ist nicht neu. Wahrscheinlich würden 50%, der hier anwesenden, ebenso sofort einen Laden eröffnen .

Eine Finanzierung, eines solchen Projektes, ist nun in greifbarer nähe gerückt und ich frage mich, ob ich diesen Sprung in die Selbstständigkeit wagen soll?! Über meine Ausbildung habe ich auch einen kaufmännischen Hintergrund. Ich weiß also, in den Grundzügen, wie so ein Geschäft zu führen ist - wenngleich es noch viel zu lernen und aufzuholen gibt.

Natürlich habe ich auch die Konkurrenz im Blick. Zudem ist Lego über das Internet überall verfügbar und das zu Preisen - mit denen ein kleiner Händler kaum Konkurrieren kann?! Deshalb bin ich auf eine Idee gekommen, die mich in dieses Unterforum führt:

Aktuell wohn ich im schönen Dresden. Beim schlendern durch die Straßen fallen mir die vielen Souvenirläden auf. Nun gibt es diese wunderbare Architektur Serie. Warum also nicht MOCs Anbieten, welche die Sehenswürdigkeiten von Dresden nachbilden? Den Anfang könnte die Frauenkirche machen. Nach und nach könnte sich das steigern und am Ende könnte man auch Modulhäuser mit rein nehmen. Sinn des Ganzen soll sein, Kundschaft durch die MOCs in den Laden zu holen. Diese könnten dann auch die regulären Sets kaufen.

Nun ist auch dieser Gedanke sicher nicht neu. Die Frage ist:
Warum macht das keiner? Oder: Wer macht das und ist erfolgreich damit?

Natürlich muss die Idee erst noch ein wenig reifen - auch die Frage, ob ich so einen Sprung überhaupt machen will. Aber ich will hier auch etwas Vorfühlen. Denn ich suche einen kreativen Legobauer, der sich vorstellen kann, solche MOCs zu entwerfen (zunächst die Frauenkirche). Natürlich würde dieser, die MOCs nicht nur aus Spaß an der Freude entwickeln. Eine Gewinnbeteiligung an diesem MOC wäre dem Schöpfer sicher (wie hoch diese ausfällt, darüber kann verhandelt werden).

Solche MOCs müssten aber unter dem Aspekt der Baubarkeit und der beschaffbarkeit der Teile entworfen werden. Auch sollte sich die Teileanzahl an andere Architektur-Sets orientieren.

Am Ende: Spinnerei oder gute Idee?



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IngoAlthoefer
24.11.2018, 13:35

Als Antwort auf den Beitrag von Brathorun

Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Hallo,
wie schon einige andere angedeutet haben, bist Du wohl
zu optimistisch. Mein Tipp: Nimm mal 2 oder 3 passende
LEGO-Bauten (MoCs) in der Tasche mit und gehe in Dresden
zu kleineren Touristiklädchen und frage, ob sie das für
Dich in Kommission vekaufen würden.

Auch da, wo Du Absagen kriegst, wirst Du vielleicht was
lernen, wenn Du genau hinhörst: Verkaufen ist Knochen-
Arbeit, und vielleicht klagt der eine oder andere Laden-
besitzer von seinen Nöten.

Viel Erfolg, Ingo.

PS. Es hatte mal jemand die Frauenkirche aus Dresden als
ganz kleines MoC gebaut. Das liesse sich vielleicht in
grösserer Zahl so verkaufen, dass man auch noch Gewinn dabei
macht.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


Brixe
24.11.2018, 13:43

Als Antwort auf den Beitrag von riepichiep

+3Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

riepichiep hat geschrieben:

Brixe hat geschrieben:
Hallo,

riepichiep hat geschrieben:
Vielleicht kannst du mal mit der Autorin von https://www.amazon.de/dp/3960582773 sprechen.
Das Buch ist quasi MOC-Anleitung inklusive Steine inklusive Hintergrund. Ich habe bis jetzt eine Demoversion gesehen und fand die ganz nett.

Die verwendeten Bauteile sind nicht von LEGO.

Sicher? Es wurde auf der Lego® FanWelt beworben, deswegen ging ich von Steinen der Firma LEGO aus

Dann muss LEGO extra für für dieses Set-Buch ihre Spritzgussmaschinen angeschmissen und ein Teil in einer bis dahin noch nicht verwendeten Farbe hergestellt haben.
Soweit mir bekannt ist, gibt es weder 48729 noch 48729b in beige. Leider!



ranghaal , Dirk1313 , Thomas52xxx gefällt das


ranghaal
24.11.2018, 13:47

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Brixe hat geschrieben:


Soweit mir bekannt ist, gibt es weder 48729 noch 48729b in beige. Leider!


Ich habe noch gestern bedauert, dass es die besagten Teile nicht in mehr Farben gibt (wie z.B. Braun oder Beige)
Was könnte man damit für Bäume bauen...



Brixe
24.11.2018, 14:01

Als Antwort auf den Beitrag von riepichiep

Editiert von
Brixe
24.11.2018, 14:03

Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Und auch die Käsereiben gibt es (noch?) nicht in beige, sowie auch das Ding (Messer?), was in dem 1x1er Conus steckt.



Saori
24.11.2018, 17:31

Als Antwort auf den Beitrag von riepichiep

+1Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Hi,

ja es handelt sich leider wirklich nicht um Lego Steine.
Das habe ich auf Nachfrage auf der Fanwelt erfahren.

Viele Grüße
Stefanie



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peedeejay
28.11.2018, 09:40

Als Antwort auf den Beitrag von Brathorun

+2Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Brathorun hat geschrieben:


Nun ist auch dieser Gedanke sicher nicht neu. Die Frage ist:
Warum macht das keiner? Oder: Wer macht das und ist erfolgreich damit?


Ich mache es. Ich verkaufe zwar hauptsächlich Bauanleitungen meiner Modelle, jedoch auch vollständige Bausätze (bisher aber nicht von jedem Modell, sondern nur von vier verschiedenen: Sushi Bar, Tailor, Casino, Pizzaparlor).

Kann man damit Geld verdienen? Ja.
Ist es viel Arbeit? Ja.
Steht der Gewinn im Verhältnis zur Arbeit? Nicht wirklich.
Könnte ich davon leben? Niemals.

Die Herausforderungen dabei wurden schon von einigen genannt. Ich habe in der Regel zwar wenig Probleme meine Modelle zu verkaufen, obwohl diese zwischen 450-600€ das Stück kosten, jedoch ist und bleibt die Beschaffung von Steinen die größte Herausforderung. Jedes meiner Modelle hat zwischen 350 und 450 verschiedene Lots und in jedem Modell sind eine Vielzahl von Lots enthalten die ich nur über Bricklink bekomme. Ich beziehe auch einen Großteil über LEGO Steine&Teile, jedoch meistens nur Kleinteile die dort günstiger sind, zudem hat man dort die Lotbegrenzung von 200 Stück.

Um das Problem etwas in den Griff zu bekommen habe ich meine Modelle teileoptimiert, spricht durch Erfahrung und durch Studium von Bricklink habe ich Teile eliminiert die nicht mehr in Produktion sind oder sehr selten sind (geht leider nicht bei allen Teilen, insbesonder Minifigurenzubehör oder andere Dekoration). Des Weiteren habe ich die Zahl an verschiedenen Lots reduziert und so z.B. aus 1x4 Bricks von denen ich vielleicht nur 10 brauche lieber 20 1x2 Bricks gemacht von denen ich sowieso 100 benötige. Weniger Lots führt in der Regel zu weniger Bestellungen bei Bricklink und somit zu weniger Portokosten. Auf der anderen Seite habe ich aber auch die Zahl von Steinen teilweise "künstlich" gesteigert. Ein Beispiel ist mein Tailor dessen Wände aus ca. 600 1x2 Medium Dark Flesh Bricks bestehen, weil 3 1x2er günstiger sind als 1 1x6er. Bei neuen Modellen achte ich bereits beim Bau darauf die Modell dahingehend zu optimieren. Dies hilft auch Kunden die nur die Bauanleitung kaufen und die Steine anschließend ebenfalls besorgen müssen.

Des Weiteren braucht man ein gutes System um aus mehreren Einzelbestellungen anschließend die Bausätze zu machen, ohne alles mehrfach zählen und sortiern zu müssen, denn hier kann man sehr viel Zeit verlieren. Aus dem Grund sammel ich auch immer für mehrere Modell parallel die Teile um eher größere Bestellungen aufzugeben und so auf die lange Bank Porto zu sparen. Außerdem nutze ich jede Chance im LEGO Store an der PAB Wand wenn es dort Teile gibt die ich bei meinem Modellen benötige.

Warum mache ich es? Es macht vor allem Spaß und es fallen durch die Bestellungen nebenbei noch zusätzliche Steine ab die ich selbst verwenden kann. Zudem kann man über Steine&Teile Bestellungen sehr effektiv sein VIP Punkte Konto füllen. :-) Der beste Nebeneffekt ist aber sicherlich der steuerliche Vorteil beim Kauf von LEGO.


[image]

Flickr | Bauanleitungen für modulare Gebäude


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Boronho
28.11.2018, 16:06

Als Antwort auf den Beitrag von Brathorun

Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Die Idee an sich ist ja nett aber dann würde ich zwei Nummern kleiner anfangen. Vielleicht erstmal mit 2-3 kleineren Mocs und die über die bestehenden Souvenirshops in Kommision vertreiben. Aber du brauchst schicke Boxen, gute Anleitungen in professionellen Druck und musst im Voraus produzieren lassen - wird sicher nicht günstig. Und dann beobachten, wie sich das verkauft und deiner "Marke" einen Namen machen.



DorasDanas
28.11.2018, 19:22

Als Antwort auf den Beitrag von peedeejay

Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

peedeejay hat geschrieben:

Warum mache ich es? Es macht vor allem Spaß und es fallen durch die Bestellungen nebenbei noch zusätzliche Steine ab die ich selbst verwenden kann. Zudem kann man über Steine&Teile Bestellungen sehr effektiv sein VIP Punkte Konto füllen. :-) Der beste Nebeneffekt ist aber sicherlich der steuerliche Vorteil beim Kauf von LEGO.


Dein privat genutztes LEGO sollte dadurch nicht günstiger werden. Gewerblich gekauftes LEGO kannst du natürlich absetzen und - sofern kein Kleingewerbe - auch die Vorsteuer geltend machen. Aber wenn du davon etwas privat nutzt, also quasi in deinen Privatbesitz überführst, wäre das als Privatentnahme zu verbuchen und entsprechend zu versteuern. Alles andere wäre Steuerhinterziehung. Aber wo kein Kläger...

Grüße

Doras


Die Teile können nichts dafür, dass sie so komisch zusammengebaut sind.


Freiheit wächst nicht auf Bäumen und Frieden ist kein Naturgesetz.


Flyinglosi
28.11.2018, 19:45

Als Antwort auf den Beitrag von DorasDanas

+2Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Naja er kann derartiges ja als F&E-Kosten verbuchen



, peedeejay gefällt das


Kirk
29.11.2018, 06:21

Als Antwort auf den Beitrag von Brathorun

+2Re: MOCs fürs Ladengeschäft?

Hallo Brathorun,
bevor Du Dich mit dem Verkauf von MOCs selbständig machst, mach doch mal folgendes Experiment:
- entwirf 3 MOCs, die Du für verkäuflich hältst.
- erstelle für mindestens eines davon eine Bauanleitung.
- beschaffe die (Neu!-)Teile für mindestens 3 Kopieren dieses Sets.
- Gib die Sets an Leute, die keine Ahnung von LEGO haben und lass sie das Set aufbauen. Ist die Anleitung verständlich? Hast Du alle Teile exakt abgezählt? Gefällt denen das Design? Was wären die Leute bereit, für so ein Set auszugeben? Was müsste man verbessern?
- Notiere Dir für jeden dieser Vorgänge möglichst exakt die aufgewendete Zeit und multipliziere das mit einem Stundensatz, von dem Du leben könntest. Bedenke so unangenehme Sachen wie Teilebeschaffung, Druckereikosten, Versandkosten, Lagermiete, Steuern und Versicherungen.
Jetzt kannst Du leicht ausrechnen, bei welchem Preis Du wieviele Sets verkaufen müsstest, um davon leben zu können.
Wenn der errechnete VK-Preis dann mit den Preisangaben Deiner Probanden überein stimmt, steht dem Geschäftsmodell nichts mehr im Weg.
Viel Erfolg wünscht
Thomas


\\//_ Build long and ℘rosper!


Thomas52xxx , SuklaaTalvella gefällt das


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