steinlegoliath
11.10.2018, 20:17

+38Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hallo Feuerwehr- und Rettungsfahrzeug-Fans,

um 2010 kam bei 1000steine die Frage auf, wie man eigentlich Fernseh- und Aussichtstürme evakuiert. oder Windkraftanlagen löscht. Damals - (fast noch) gar nicht! Ca. 2007 kam zwar von Ruthmann die erste 100m-Hebebühne auf 6-Achs-Auflieger heraus, aber sonst war m.E. nach nichts auf dem Markt erhältlich. In den letzten Jahren aber überschlugen sich die Platzhirsche auf diesem Gebiet Ruthmann und Palfinger mit immer längeren Ausführungen.

Lange habe ich auch darüber nachgedacht, dieses Problem anzugehen, hatte aber lange keine passende Idee für die Teleskope. Das hatte sich erst 2011 mit den Teleskopkranen erledigt. Diese sind hier wieder, nur erheblich stabiler zum Einsatz gekommen.

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Z wie Zorro oder Zechi! Hihi!

Achtung! Es folgen viele Bilder!

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Und los geht's!

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160cm=200K(nopf)=Orig. 67m (Minfig-Arbeitshöhe) Das ist schon ganz ordentlich!

Das Fahrzeug verfügt über eine 4-Achslenkung mit abgestuften Lenkwinkeln.

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Damit kommt man bei einem Lenkradius von 24K=Orig. 8m gut um die Kurve.
Solche Kurvenradien existieren auf meiner Anlage.

Die Stützen sind ausziehbar und bei einsteckten 2K voll tragfähig bis 2100g. Es werden aber nur max. 550g benötigt.

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Mit den Ausstellungsstützen, aus Sicherheitsgründen voll eingeschoben, können bis 4600g abgefangen werden.

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Der Oberwagen ist wegen der Stabilität, die der um 1K nach links versetzte Hauptausleger erfordert, sehr grob gehalten.

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Der Hauptausleger wird mittels Doppelspindelzylinder aufgerichtet

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Der Nebenausleger wird über einen Kniehebelzylinder aufgerichtet

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Der Korb hat eine Tragfähigkeit von 20g=2t. Genug für 3 Minifigs (2 Retter und 1 Geborgene(r) zzgl. nachfolgender serienmäßiger Ausrüstung: Bedienpult, Zugangsleiter, Scheinwerfern, Löschkanone (Versorgung über externe Anschlüsse, weil kein Tank im Fahrzeug) Trage, Lebenserhaltungsapparaturen und max. 1g=0,1t Werkzeug.

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Nur für den Fixiergurt reichte es nicht mehr

Der Korb kann über die kleinen Stellantriebe in jede erforderliche Position gebracht werden.

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Auch kann er um 90° zur Seite schwenken!

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Um in maximaler Höhe die Seitensteifigkeit zu gewährleisten, befindet sich links ein (nicht originaler) Seilzug, der den Hauptausleger nach links rüberzieht.

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Ferner befindet sich am Umlenkpunkt eine weitere Feinjustierung für den Nebenausleger.

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Seitensteifigkeit ist bei allen Kränen und Hebebühnen, explizit bei diesem Maßstab, ein großes Problem.

Zudem muss man den Ausleger nach jeder längeren Betriebszeit komplett durchwarten.

Das Modell stand am 05.05.18 erstmalig auf der Lego-Ausstellung in Lehrte. Dabei war es ca. 1,45m hoch aufgebaut und stand 3 Tage lang angemessen stabil.

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Leider keine bessere Auflösung, da meine DigiCam Kabel hing und keine anderen Bilder zur Verfügung standen.

Das Fahrzeug ist mit allen erforderlichen Werkzeugen ausgestattet, hoffe ich. Oder fehlt was? Farnheim weiß da bestimmt mehr.

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Trotz der Enge vorne unterhalb des Nebenauslegers kann dennoch eine 2. Rettungsperson mitfahren.

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Die Höhe des Fahrzeugs ist mit 14K=Orig. 4,65m, wie alle meine Teleskopfahrzeuge, "etwas" höher als es die StVZO zulässt, aber meine "theoretischen" Brücken haben alle eine lichte Höhe von 5m. Daher kein Problem.
Länge 57K=Orig. 19m, Breite 9K= Orig. 3m für das Chassis und 10K=Orig. 3,3m für den Aufbau und die Stützen. Das Fahrzeuggewicht entspricht gemäß meiner StVZO (16t/Achse erlaubt), 95t=950g.

Mit dem Gerät ist es endlich möglich Windkraftanlagen bis 60m-Nabenhöhe zu löschen oder oben Personen zu evakuieren. Oder kann man damit Kranführer aus der Kabine retten, sofern noch kein Personenlift am Turm montiert ist.

Sonderteile zähle ich besser nicht auf. Es sind einige. Viele der Funktion geschuldet, manche der Gewichtsoptimierung. Gesamt aber kaum mehr als 5% aller Teile.

Auch hat der Hintergrundhimmel Falten und Knicke. Die Modelle werden immer größer und der Platz zum Fotografieren immer knapper.


Gruß, Maurice

PS: Ganz aktuell wurde die 90m-Marke auf einer 5-Achs-Zugmaschine realisiert. So eine Kombination steht bei mir auch noch auf der Liste. Aber nicht ganz so hoch.


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Thomas52xxx
12.10.2018, 07:21

Als Antwort auf den Beitrag von steinlegoliath

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Irre. Dagegen wirkt das Vestats-Windrad vermutlich ziemlich winzig.


Gruß
Thomas

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meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


Lego LegoundnochmalsLego
12.10.2018, 09:52

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Einfach klasse! Jetzt fehlt nur noch das passend hohe Hochhaus...


Es gibt kein Alterslimit für Lego. Ein Glück!


Steinchenbrueder
15.10.2018, 01:09

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Thomas52xxx hat geschrieben:

Irre. Dagegen wirkt das Vestats-Windrad vermutlich ziemlich winzig.


Wir hatten das Windrad zeitgleich mit dem MOC von Maurice auf dem Tisch, bei unserem letzten #FanTreffen der LUG-Connected.
Das Windrad war mini im Vergleich.

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Noch mehr Bilder von dem tollen MOC findet ihr auf dem Instagram-Account der LUG-Connected.



Farnheim
15.10.2018, 10:56

Als Antwort auf den Beitrag von steinlegoliath

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hi Maurice,
räschpäggd, mein Lieber. Ein sehr cooles, weil auch wieder hochgradig realistisch umgesetztes MOC. Das erreicht mal eine amtliche Höhe! Solche Monstren sind ja eher bei Werkfeuerwehren im Einsatz. Wie auch Andreas schon antwortete, lässt man Windanlagen bspw. einfach abfackeln. Fernseh- und Aussichtstürme haben neben den Fahrstühlen IMMER auch ein Treppenhaus zur Evakuierung. Der Berliner Funkturm am Alex hat z. B. zwei offene Evakuierungsplattformen unterhalb der Kugel, in die sich die Besucher und Angestellten im Ernstfall retten können bis die Feuerwehr sie evakuiert.

Ansonsten heißt es löschen und zwar von Hand. Beim Brand des Moskauer Fernsehturms "Ostankino" im Jahr 2000 sind die Feuerwehrleute dem Brandherd in 450 Metern Höhe auf die Pelle gerückt und brauchten 24 Stunden ihn zu löschen. Vergleichbar mit der Einsatztaktik der New Yorker Feuerwehr, die damals ihre Leute in die brennenden WTC-Türme schickte. Eine immernoch gängige Praxis.

Heutige Drehleitern reichen bis max. 70 Meter in die Höhe. Teleskopmastbühnen bis ca. 110 Meter. Aufgrund der Gebäudebrandschutzverordnung in Deutschland reichen in der Regel Drehleitern oder Teleskopmasten bis 30 Meter. Denn alles oberhalb dieser Höhe hat eine Löschwassereinspeisung, inkl. Steigleitung und Entnahmestelle auf jeder Etage sowie eine Rauchabzuganlage. Wer hierzu mehr und genaueres weiß darf mich gern korrigieren.

Im besonderen Falle der Brandkatastrophe des Grenfell Towers in London, bei dem erheblich große Teile der Außenfassade in Flammen standen, konnte die Feuerwehr über Drehleitern sehr bald keine Menschen mehr aus den Wohnungen retten. Und wer die Bilder noch vor Augen hat, erinnert sich sicher, dass auch die Evakuierung vom Dach – wie auch 2001 in New York – aufgrund der Rauchentwicklung nicht möglich war.

Zum Glück sind solche Ereignisse aber äußerst selten.

Was Deinem Modell tatsächlich noch fehlt, wäre eine entsprechende Steigleitung, und ein Schaum-/Wasserwerfer befestigt am Rettungskorb o. ä. So kann der Brummer auch zu Löscharbeiten herangezogen werden. Ein paar Arbeitsscheinwerfer würden der Crew im Korb helfen hoch droben etwas Licht ins Dunkle zu bringen.

Ansonsten ein starkes Teil, Maurice!

Sehen wir uns auffer Fanwelt?

Viele Grüße,
Maik


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EBM-Lounge somewhere 2024


steinlegoliath
17.10.2018, 19:56

Als Antwort auf den Beitrag von Merlini

Re: ... motorisch lenken und notorisch blinken ...

Hallo Angela,

da passt auch keiner mehr rein. Alles dicht in dem Unterwagen.

Außerdem kenn ich mich (und die kleinen Minifiguren): Die wollen dann immer mehr Funktionen haben. Erst ist's nur ein Antriebsmotor, dann soll das Fahrzeug motorisch lenken, dann notorisch blinken, dann sollen die Teleskope automatisch ausfahren und dann kommt der ...

... Brandschutz!

Nee, nee. Das Modell bleibt lieber so wie es ist. Können die Minifiguren oben eben nur ein- und wieder aussteigen. Oder ihr Frauchen/Herrchen freundlich fragen, ob sie runtergelassen werden.

Gruß, Maurice


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steinlegoliath
17.10.2018, 19:59

Als Antwort auf den Beitrag von LegoUlmer

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hallo LegoUlmer,

ich kenn diesen Blick auch. Hatte ich 1983 zur Weihnachtszeit bei Horten (Hannover) in der Spezial-Spielwarenabteilung im Obergeschoss, wo unser Steinchenhersteller eine riesen Raumfahrtausstellung hingebaut hat und ich zum ersten Mal eine LEGO-Austellung gesehen habe.

Da war ich völlig baff! (Hier!)

Danke für dein "schönes" Lob.

Gruß, Maurice


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steinlegoliath
17.10.2018, 20:09

Als Antwort auf den Beitrag von Dorothea Williams

Re: Höhenrettung in 4w? Nur mit Seetauglichkeitsbescheinigung!

Hallo,

also in 4w gab es eine Variante (6690) ja schon 1980.

Einfach den Auflieger doppelt so lang bauen und die Scharniere noch ein paar Mal mehr hin und her falten. Dann hast Du aber eine Höhenrettung! Alle Achtung!

Nur wirst Du schnell feststellen, dass Du das gleiche Problem bekommst, von dem ich schrieb: Seitensteifigkeit. Die Stützen allein länger zu machen, hilft da leider nicht. Das Ding wird in voller Höhe zur Banane. Wenn die Kerls oder (was ist das weibliche Pendant von Kerls?) seetauglich sind, ist's kein Problem. Nur an die zu Rettenden kommen sie dann schlecht ran.
Außerdem müssten letztere auch seetauglich sein. Also vorher immer erst die zu Rettenden bitten ein Seetauglichkeitsbescheinigung auszufüllen, bevor Du sie evakuierst, gell?

Gruß, Maurice


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steinlegoliath
17.10.2018, 20:34

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hallo Maik

Windkrafträder abfackeln zu lassen ist dann aber nicht mehr so nachhaltig, wie sie immer beworben werden.
Ich kann mich erinnern, dass in der Zeit von 2000 bis 2009 laut Medienberichten bis zu 30% der WKAs den Geist aufgegeben haben - von denen nicht alle abgebrannt sind, sondern die Flügel Flügel bekommen haben und ausgeflogen sind - was den Versicherern mächtig auf den Magen schlug. Dieses Thema ist aber irgendwie aus den Medien verschwunden. Entweder sind die jetzt robuster oder so hoch, dass niemand mehr mitbekommt, dass sich das WKA gerade zerlegt.

Ja, die Treppenhäuser. Immer viel zu eng, weil sie so platzvernichtend sind und dann gibt es Leute, die bei einem Brand nach oben laufen, weil es ihnen nach unten im Treppenhaus zu voll ist: "Warten wir mal ab, bis der Gang leer ist. Dann kann ich immer noch runter." Ha!
Die bekommt dann nur noch mit dem Heli, wenn's denn nicht so qualmt oder einer solchen Vorrichtung wieder auf den Boden zurück.

70m-Drehleitern? Im Ernst? Das ist aber beachtlich. Nun ja, Rosenbauer und Co. profitieren auch von den Teleskopkonstruktionen und Materialverbesserungen.

Farnheim hat geschrieben:

Was Deinem Modell tatsächlich noch fehlt, wäre eine entsprechende Steigleitung, und ein Schaum-/Wasserwerfer befestigt am Rettungskorb o. ä. So kann der Brummer auch zu Löscharbeiten herangezogen werden. Ein paar Arbeitsscheinwerfer würden der Crew im Korb helfen hoch droben etwas Licht ins Dunkle zu bringen.


Die Steigleitung!!! Stimmt, als ich schrieb, da wäre eine Löschkanone dran, dachte ich noch - irgendwas fehlt!

Den Schlauch 67m runterhängen zu lassen ist sicherlich keine so elegante Lösung. Vor allem, müssten die Retter/innen ganz schön kräftig sein, um den festzuhalten oder der Korb oder der Ausleger. Autsch! Mit dem Gewicht kommt der dann nicht mehr klar. Das ist sicher!

Die Scheinwerfer hast Du beid er Bilderflut wahrscheinlich übersehen (siebtvorletztes Bild). Die sind dran. Nur das Stromkabel fehlt noch. Lach!

Danke für die interessanten Informationen und Kritiken.

Gruß, Maurice

PS: Fanwelt? Das muss ich hier erst mit den Mobilitätsgesegneten besprechen.


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Farnheim
18.10.2018, 12:20

Als Antwort auf den Beitrag von steinlegoliath

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hey Maurice!
Jau, die 70 Meter sind das derzeitige Maximum. 2015, auf der Interschutz in Hannover, präsentierte Magirus eine – genau genommen – 68-Meter-Leiter. Rauf und runter geht es übrigens mit einem Lift. Als ich 1989 das erste Mal auf der Ausstellung war, galten noch die 50 Meter als technologische Schallmauer. Solche Drehleitern werden aber gemeinhin eher in den nahen und fernen Osten oder nach Russland geliefert. Rosenbauer, bzw. ehemals Metz Aerials baut ja neben Drehleitern auch selbst Teleskopmasten. Der höchste stammt aber vom Platzhirsch Bronto Skylift.

Ich weiß gar nicht, wie häufig der Verlust eines Windrades zu beklagen ist. Und dabei muss es nicht immer ein Totalverlust in Form eines Feuers sein. Vermutlich aber nicht allzu häufig, sonst würde man nicht immer weiter neue Räder auf Hügelketten und Bergwipfel pfropfen.

Für den Film "Flammendes Fiasko" äh "Flammendes Inferno" aus 1974 gab es die spannende Idee, Personen in einer am Haus UND Helikopter befestigten Rettungsgondel zu evakuieren. Nette Idee, aber selbst auf dem Filmplakat von einst erkennt man bereits, dass solch eine Technologie nur bedingt einsatzfähig ist: Schon hierauf bedrohen Flammen die Kapsel.

Stromkabel? Hat Dein Teleskopmast etwa keinen Wlan-Strom?

PS: Fanwelt? Das muss ich hier erst mit den Mobilitätsgesegneten besprechen.

Jau, mach ma.

Grüße,
Maik


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EBM-Lounge somewhere 2024


steinlegoliath
18.10.2018, 19:26

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Höhenrettung? Das Problem ist gelöst.

Hallo Maik,

die bisher beste Erfindung war Daniel Düsentriebs Schwebehängematte, die er einsetzen musste, weil seine ach so robuste Unendlichleiter gegen alles unempfindlich war - nur Wasser hielt sie nicht stand. Stammt aus irgendeiner Micky-Maus-Geschichte aus den 80ern.

Die hatte mich ja 2011, nicht 2010! zu diesem Eintrag animiert.

So sehr ich gehofft hatte, Notarzttragen und Hebebühnen würden im Jahre 2000 endlich schweben, befürchte ich, da werden wir noch lange warten müssen.
War wohl kindliche Naivität, angefacht durch irrsinnige Visionen von Wissenschaftlern in den 50ern.

Schwebeplattformen sind aber vielleicht irgendwann die Lösung.
Es sei denn, die Gebäude sind bis dahin im Durchschnitt 2000-3000m hoch (wahre Wolkenkratzer), sodass man da wieder nicht rankommt.

Hach! Man braucht doch immer eine Herausforderung, gell?

Nach-oben-schwebende-Grüße,
Maurice


http://www.brickshelf.com...y.cgi?m=steinlegoliath


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