steinlegoliath
14.06.2018, 18:54

+24Der Sponti

Hallo LLL,

vor einigen (ca. 15) Jahren fiel vermehrt auf, dass LKWs aller Art immer öfter etwas fehlte: Der Ersatzreifen
Aber der ist doch Pflicht, dachte ich (kopfkratz).* Habe dann von einem Speditionsinhaber erfahren, dass seinesgleichen, um jedes "Gramm" einzusparen, den Reifenwechsel Dienstleistern übertragen haben, die im 24-Stunden-Dienst, überall hinkommen, wo gerade ein Lastzug liegen geblieben ist.

* Nee ist er nicht, wie ich letzte Woche in der StVZO gelesen habe.

Entweder wurde hier bewusst eine Gesetzeslücke genutzt um dem Ziel der Nutzlasterhöhung beizukommen, oder es war ein Kompromiss, um das Mehrgewicht des zeitgleich nachzurüstenden Unterfahrschutzes zu kompensieren. Je nach Radstand gingen da einige Kilogramm Nutzlast verloren.

Da ich bei meinen Fahrzeugen auch ein Nutzlastoptimierer bin, dachte ich mir irgendwann: Ich mach das genauso. Ein Reifen weniger spart 1,5g=150kg. Nur mit dem Reifenwechseldienstleister hat es dann doch noch sehr lange gedauert.

Bis diese schönen chima-gelb-Teile raus kamen. Erst wollte ich damit einen schönen Sattelzug bauen und kaufte nur die dafür notwendigen Teile. Aber es fand sich keine Spedition, deren Farbgebung großflächig dieser Farbe entsprach. Von wegen. 400m von der Wohnung entfernt, ist eine Firma, die genau dieser Farbgebung entspricht. Manchmal ist man blind.

Also recherchiert, was die wohl für schicke Promo-Trucks haben. Keinen! Schock! Nicht mal ein Test-Fahrzeug! Auch nicht für die Fachmessen - nix! Nur ein paar aufgemotzte Sattelzüge mit internationalen Zugmaschinentypen. So eine Enttäuschung. OK, Promo-Trucks sind teuer und erfüllen nur den Werbezweck. Einen international einsetzbaren hätten sie sich ruhig leisten können.

Also habe ich überlegt, welche Art Promo-Truck ich für die bauen könnte. Aber in der Farbe gab/gibt es zu wenig Sonderteile, so wurde das Projekt 3 Jahre auf Eis gelegt.

Vor ein paar Wochen habe ich dann in einem Fachmagazin eine genial einfache Lösung für das Wendekreistauglichkeitsproblem eines EuroCombis, Form A, gesehen und sofort als Lenk-Pendant nachgebaut. Mein Zug benötigt allerdings gut 2K=0,7m mehr Außenradius, als es der BO-Kraftkreis vorsieht, aber der Trick mit dem Deichsel-verdreht-Dolly funktioniert - sogar im Modell. Und die 16K=5,3m Innenradius werden dann auch eingehalten, ohne einer Minifigur über die Füße zu fahren. ;o)

Wer nach dieser langen Einleitung noch Lust hat, schaue sich jetzt die Bilder an:

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Kurvenverhalten

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durch die vorne fixierte Deichsel.

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Auch mein Dolly ist sehr schlicht:

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Bei der Zugmaschine kann die 3., die Nachlenk- und bei dem Auflieger die 1. Achse bei Leerfahrt geliftet werden. Eingestellt wird das bei der Zugmaschine über den Auspuff, beim Auflieger vor der Liftachse.

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Die Nachlenkachse wird bei Rückwärtsfahrt durch die Anhängerkupplung verriegelt, was den tollen Nebeneffekt hat, der in der Realität ebenfalls genutzt wird um die Fahrzeuglänge in Geradeausfahrt zu reduzieren.

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Der Kleine Helfer wurde bereits hier vorgestellt

Da dieser EuroCombi für den flexiblen Reifenwechseleinsatz "ein wenig" zu groß ist, kann die Zugmaschine im Einzelbetrieb agieren. Der Mitnahmestapler wird einfach "umgestöpselt". Letzterer kann nicht nur Paletten heben, sondern auch über einen Austauschadapter bei der Reifenausrichtung helfen.

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Um die Renault-T-Front trotz Lenkung hinzubekommen, erforderte die Front eine komplette innere Neukonstruktion.

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Der EuroCombi darf den Mitnahmestapler aber nicht mitnehmen, weil dadurch die Fahrzeuglänge mit fast 27m zu lang ist. Kurvenfahrten würden sonst zu ungewollt freien Gegenspuren führen. Autsch!

Und wenn die Zugmaschine immer noch zu groß ist, kommt dieser knuffige Helfer zum Einsatz. Der kann aber nur 6 PKW- und 4 Tiefladerreifen mit Load-Index 7,5t befördern.

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Das Frontfahrzeug ist das TLC-Modell 3177, nur in besagtem chima-gelb.

In der Heckbox des Stadtflitzers ist das Montagewerkzeug verstaut.

Den Auflieger kann man an eine konventionelle Zugmaschine kuppeln. Für die angedeutete Firma fährt eine Spedition mit genau der folgenden Farbgebung:

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Ein Freund durfte bei einer hiesigen Spedition 3 Jahre lang genau diese A-Kombination im Einsatz testen. Das Wendekreisproblem war eines der 3 größten Probleme. Vielleicht ist das jetzt gelöst.

Gruß, Maurice


http://www.brickshelf.com...y.cgi?m=steinlegoliath


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Seeteddy
14.06.2018, 21:58

Als Antwort auf den Beitrag von steinlegoliath

Editiert von
Seeteddy
14.06.2018, 22:28

Re: Der Sponti

Hi Maurice,

wieder richtig schick geworden das Teil!
steinlegoliath hat geschrieben:


Wer nach dieser langen Einleitung noch Lust hat, schaue sich jetzt die Bilder an:

Nö, danach hatte ich keine Lust mehr und bin über die Bilder einfach drüber gescrollt ...
... außerdem ging mir durch den Kopf, was wohl passierte, wenn der Reifendienst selbst mit Reifenschaden liegen bliebe und dabei erstaunt feststellen müsste, dass unter den 43 mitgeführten Ersatzreifen nicht der Passende, für den zuvor Geplatzten, an Bord wäre?

So, Spaß beiseite. Es ist doch immer wieder faszinierend, wenn man wissenstechnisch in weiteres Neuland geführt wird.

Edit: Nach deinem Umrechnungsfaktor (100 kg entspricht 1 Gramm) müsste der exakte Maßstab deiner Modelle bei 1/46,4 liegen ... hüstelundimWaldpfeif

kreative Grüße
Klaus


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