Carrera124 hat geschrieben:
In dem Buch wird wahrscheinlich nicht drinstehen, warum trotz Premiumpreisen die Qualität manchmal arg zu wünschen übrig lässt. Oder warum man veraltete RC-Technologie zu völlig überteuerten Preisen verkauft.
Sehe ich ähnlich. Die aktuellen Technic-Modelle aus dem 2. Halbjahr 2017 sind ja ein gutes Beispiel dafür - einfallslos und trotzdem teuer und die Plastikteile zeigen immer mehr Qualitätsmängel wie Sinkstellen oder milchige Einspritzpunkte, weil das Material zu schnell abgekühlt wurde und Spannungen aufbaut.
Carrera124 hat geschrieben:
Für mich persönlich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Lego schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Ja/ nein/ vielleicht. Ich glaube einfach, Lego glaubt seiner eigenen Propaganda zu sehr und sieht sich mittlerweile irgendwo kurz vor der Himmelstür. Deshalb sind die Produkte in großen Teilen einfach nur noch teure Sammlerobjekte und nicht mal mehr "hochwertiges Spielzeug". Allerdings sind die Fans daran auch nicht ganz unschuldig - Mondpreise für originalversiegelte Sets sind ja mittlerweile keine Seltenheit mehr.
Es ist auch nicht ganz nachvollziehbar, wie die Kalkulation funktioniert. Es gibt teilweise extrem teure Sets mit relativ wenig Steinen. Ich fand z.B. 50 Euro UVP für das Technic BMW Motorrad schlicht eine Frechheit. Würde es im Handel nicht teilweise erheblich günstiger angeboten und hätte ich nicht noch einen Amazon-Gutschein gehabt, so dass es mich nur 20 Euro gekostet hat, hätte ich es mir nie gekauft. Es ist schon bemerkenswert, dass der Kundendienst auf solche Kritik an der Preispolitik eher reagiert als auf technische Fragen....
Ansonsten, glaube ich, Lego verzettelt sich einfach mit seinen -zig Produktlinien und dem ganzen Merchandising über Filme, Fernsehserien, Comics, Kleidungsartikel, Erlebnisparks usw.. Das kostet massig Kohle für Marketing und komplizierte Lizenzdeals z.B. bei Star Wars, wirft aber nur relativ überschaubare Gewinne ab. Bei manchen Dingen wie Mindstorms/ Boost oder eben den PowerFunctions hat Lego einfach keinen Plan und reagiert zu unflexibel. Das sollte man lieber anderen überlassen.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum ein paar Plastikspritzgussteile nun mittlerweile in gefühlt 500 Fabriken über den ganzen Globus verteilt hergestellt und verpackt werden müssen, abgesehen von kurzen Lieferwegen in den jeweiligen regionalen Märkten. Auch diese starke Expansion dürfte enorme Kosten verusachen, die durch die Ersparnisse nicht aufgewogen werden. Genauso verwässert es doch eher die Marke, wenn es in jedem Kuhdorf einen Lego-Park gibt.
Zusammengefasst hängt es also bei Lego an diversen Ecken und das das jetzt schon wieder abwärts geht, wundert mich irgendwie nicht. Im Finanzwesen würde man da wohl jetzt schon wieder von einer Spekulationsblase sprechen und das dürfte wohl auch das Ding sein - Lego will zu viel zu schnell und verliert dabei sein Kerngeschäft aus dem Blick.
Mylenium
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