Farnheim
12.05.2017, 14:01

+20Dem Himmel so nah

Werte Gemeinde und Freunde des zuckenden Blaulichts,
derzeit läuft in Fulda die 2017er Auflage der RETTmobil, eine intern. Fachmesse für Rettung und Mobilität. Aus eben jenem aktuellen Anlass präsentiert die Farnheimer Berufsfeuerwehr ein neues Hubrettungsfahrzeug, das es so in Deutschland kein zweites Mal gibt.

Die Abteilung Technik zeichnet sich durch eine hohe Innovationsfähigkeit aus. Dadurch konnten in der Vergangenheit einige der Projekte tatsächlich auch umgesetzt werden. An dieser Stelle seien nur das Drohnenprogramm oder die Autonome Löscheinheit (ALE 2000) genannt. Nun hat die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Brickladder Technologies GmbH in Steinfort eine neue 70 Meter-Leiter zur Serienreife entwickelt und testweise in Dienst genommen. Als fahrbarer Untersatz entschied man sich für einen „Spacestar“ FL.3648 8×6 R35 HZL mit 480 Pferden, Euro 6 und insgesamt drei (!) lenkbaren Achsen – zwei davon vorne und eine Hinterachszusatzlenkung.

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Diese Drehleiter – DLA(K) 70L, die sowohl mit einem Korb als auch mit einem Lift ausgestattet ist, ist die derzeit höchste weltweit. Die Entwicklung eines solch hohen aber robusten Hubrettungsfahrzeugs erfolgte unter Berücksichtigung der wachsenden Anzahl an Hochhäusern in deutschen Großstädten und steht dem konkurrierenden Markt der Teleskopmastbühnen gegenüber. Man will in diesem Segment jenseits der 30-Meter-Marke gerade mit günstigen Anschaffungs- und Betriebskosten gegenüber den technisch aufwändigen Gelenkbühnen punkten.

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Die Testphase bei der Feuerwehr Farnheim ist derzeit auf zwei Jahre terminiert. Laut Brickladder Technologies liegen dem Unternehmen bereits zahlreiche Anfragen großer Feuerwehren auch aus dem europäischen Ausland vor, darunter London, Moskau und Zagreb. Aber Dubai, Shanghai und Peking bekunden großes Interesse.

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Zum Modell. Im Juni vergangenen Jahres war ich auf der intern. Messe für Brandschutz und Rettungswesen, der "Interschutz" in Hannover zwecks neuer Inspirationen unterwegs. Und auf dem Stand von Magirus fiel der Blick dann unweigerlich auf die tatsächlich derzeit höchste Drehleiter der Welt. Diese DLK 68L wollte ich in den 4w-Kosmos schrumpfen. Als Leiterpark bot sich das verlängerte Leiterteil an, das erstmalig in bley beim Autotransporter Anwendung fand. Ein bisschen kniffig war die Fahrzeugabstützung, die nicht nur üppiger, sondern sich auch optisch ins gelbe Konturstreifen-Design einfügen sollte und musste. Der Rettungskorb ist gesnottet und fand in leichter Abwandlung bereits bei meinen übrigen Drehleitern Verwendung. Aufgrund der Größe und des Platzbedarfs muss ich ich auf das Mitführen der schwarzen Senkrechtabstützung verzichten. Aber, irgendwas ist ja immer. Komme ich nun noch zum L in der Typbezeichnung – dem Lift. Hierbei sollte es etwas sein, das auch hochdroben am Ende des ausgefahrenen Leiterparks noch eingesetzt werden kann. Wenngleich sich derzeit darin (noch?) keine Minifig einsetzen lässt. Aber er hält klemmenderweise dank vier 1x2 Plates w/ door rail in der Fuge des Leitersegments. An feuerwehrtechnischer Beladung findet manzu guter Letzt nnoch ein Wenderohr (auf dem Dach des Gerätekorpus), das man Korb gefestigen kann, einen Ventilator, einen Generator sowie ein Schaumrohr (jeweils am Leiterstuhl).

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Apropos, hoch droben. Dazu fällt mir just noch etwas humorvolles aus einer Schmidteinander-Folge anno 1992 (oder so) ein:



Hoffe, das Leiterdings gefällt. Vorab von meiner einer ein Dankefein fürs Schauen und Kommentieren.

Hochamüsierte Grüße,
Maik


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Mitglieder, denen dieses MOC gefällt:

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Eisbär
12.05.2017, 14:38

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Dem Himmel so nah

Liebär Maik!

Die Grenze setzen die Brücken und Unterführungen, unter die der Wagen mit dem Leiterstapel noch durchkommt.

Denkt denn übärhaupt niemand daran, daß auch Feuerwehrleute mal Höhenschreck bekommen könnten?

Und was sagt der Arbeitsschutzbeauftragte dazu?

Ich mein, so ne Leiter rauf, IN Schutzkleidung, MIT Atemgerät, und wieder runter MIT einer zu rettenden Brünetten auffem Arm? Is doch nich ohne, sowas.

Ich hatte als Kind ja so eine:

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, meistens aber ging's vom Schreibtisch nach unten, mit Tauchern. Nach oben war's Buchregal, aber zu hoch.

Gahnichhinguckende Grüße
M.a



Farnheim
12.05.2017, 15:15

Als Antwort auf den Beitrag von Eisbär

Re: Dem Himmel so nah

Lieber M.a,
keine Sorge, bei solchen Fahrzeugentwicklungen findet auch immer die städtische Infrastruktur Berücksichtigung. Übringes geht es ja schon auf dem Feuerwachengelände los: So'n Fahrzeug muss auch in die schon bestehende Halle passen.

Der Arbeitsschutzbeauftragte sagt zu Deinen Anmerlungen erstmal nüscht. Wer Höhenangst hat, sollte schauen, dass er die in Griff bekommt, sonst isser nix für den Einsatzdienst. Denn eine Leiter ist zum Klettern da. Und ja, ein Feuerwehrmann/-frau muss derart fit sein, die Leiter in voller Montur mit Atemschutz und Schlauch unterm Arm (das Bürschken läuft entweder geführt selbst, oder wird mit Lift oder Korb auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn er nimmer kann) hinauf klettern zu können, ohne am oberen Ende gleich zu kollabieren.

Ich erinnere daran, dass am 11.09.2001 zig Feuerwehrleute in eben dieser vollen Montur die Treppenhäuser des World Trade Centers erklommen haben (die Fahrstühle funktionierten mitunter nicht mehr), um das Großfeuer in den obersten Stockwerken (das waren weit mehr als 70 Höhenmeter) zu bekämpfen – wider besseren Wissens. Ein Grund, weshalb beim Einsturz der Türme damals insgesamt 343 Feuerwehrleute ihr Leben lassen mussten. In dem Zusammenhang verweise ich gerne auf den sehenswerten Dokumentarfilm der beiden französischen Filmemacher-Brüder Jules und Gédéon Naudet: "11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center (9/11)".

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Übrigänse: Hübsche Oben-Ohne-LaFrance(?)-Drehleiter und sooooo urtypisch-amerikanisch.

Aufklärende Grüße,
Maik


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Firefighter112
12.05.2017, 15:22

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Dem Himmel so nah

Tach auch!

70 Meter und 4 achsen!? Die spinnen doch, die farnheimer!

Schönes Modell ist es geworden!

Grüsse,
Niklas


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MiBra
15.05.2017, 09:36

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Dem Himmel so nah

Hallo Maik

Zuerst ein echtes Lob für deine schönes MOC, inklusive der ausführlichen Story dazu.
Ich finde es immer wieder beeindruckend wie die so viele Details auf so kleinem Raum unterbringst.

Ich möchte nicht die Leistungen der vielen Freiwilligen und hauptberuflichen Feuerwehrleute minder, aber muss ein Feuerwehrmann fit sein, und im Notfall muss er das auch schaffen, allerdings scheint es mir so als sei der Korb ein Fahrkorb welcher den Mann bei aufgestellter Leiter an dieser hochfährt und im Normalfall auch tut. Gesehen hab ich sie zwar nicht aber eine integrierte Steigleitung sollte doch wohl auch Teil der Leiter sein, was nicht bedeutet dass er nicht eine Handhaspel mitnehmen muss um vom Korb ins Gebäude zu verlängern.

Ich bin nicht so der Fachmann in Einsatzfragen muss ich sagen aber das ist was ich aus den Bildern dess Originals herausfiltern kann.

MfG
Michel



Farnheim
15.05.2017, 13:31

Als Antwort auf den Beitrag von MiBra

Re: Dem Himmel so nah

Hallo Michel,
vielen Dank. Das freut mich sehr zu lesen, dass Dir meine Modelle gefallen und die kleinen Geschichten dazu gefallen.

Natürlich wird der Korb generell primär eingesetzt, um dann an die höhergelebenen Einsatzstellen zu heranmanövriert zu werden. Es soll ja für die Wehrfrauen/-männer auch eine Arbeitserleichtung darstellen. Dennoch muss jeder Feuerwehrmann so fit und jederzeit in der Lage sein, und das wollte ich damit zum Ausdruck bringen, trotzdem eine Leiter in voller Montur und mit zusätzlicher Ausrüstung zu erklettern. Es kann ja durchaus mal vorkommen, dass sich die Drehleiter durch einen technischen Defekt nicht mehr bewegen lässt, oder eine schnelle Personenevakuierung notwendig ist, so dass eine Rettung mittels Korb, und das daraus resultierende Auf und Ab des Leiterarms einfach zuviel Zeit in Anspruch nähme.

Dazu fällt mir ein, dass die Berliner Feuerwehr (in den 1990ern ?) mal Drehleitern ausschrieb und aus Kostengründen dann tatsächlich OHNE Rettungskorb orderte.

Und richtigerweise ist in modernen Hubrettungsfahrzeugen auch eine Steigleitung für das Löschwasser im Leiterpark integriert.

Viele Grüße,
Maik


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steinlegoliath
15.05.2017, 20:10

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Dem Himmel so nah

Hallo Maik,

na, Du willst aber hoch hinaus.

Sage mal, was ist den Staukästen drin?
Denn wenn da Ausrüstung drin ist, wo packst Du dann die Stützen hin?

Hattu denn die StVO eingehalten? Bei dem 4w-Maßstab (ca. 1:64) müsste das Modell ja um die 6m hoch sein. Na, deine armen Brücken!

Gruß, Maurice


http://www.brickshelf.com...y.cgi?m=steinlegoliath


steinlegoliath
15.05.2017, 20:16

Als Antwort auf den Beitrag von Firefighter112

Re: Dem Himmel so nah

Hi Niklas,

da geht noch mehr. 75m auf 4 Achsen!
Schaust' Du hier:

Bei 5 Achsen geht es sogar bis auf 102m. Jahaa!

Aber so hoch kommen wir in 1:42 kaum. Zumindest nicht, wenn wir die Fahrzeugmaße einigermaßen einhalten wollen.

Gruß, Maurice


http://www.brickshelf.com...y.cgi?m=steinlegoliath


Farnheim
16.05.2017, 10:38

Als Antwort auf den Beitrag von Firefighter112

Re: Dem Himmel so nah

Hi Niklas,
klar, spinnen die. Immer. Mit Absicht. Die von Magirus spinnen aber auch. Wirklich.

Danke,
Maik


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Farnheim
16.05.2017, 10:43

Als Antwort auf den Beitrag von steinlegoliath

Re: Dem Himmel so nah

Hi Maurice,
nun ja, irgendwas ist ja immer. Wenn's nicht die Breite ist, dann ist's die Höhe. Da ich nicht so akurat auf das entsprechende Größenverhältnis achte – außer, es muss dem Betrachterauge gefällig sein – darf die Leiter umgerechnet gerne 6 Meter hoch sein. Dann sind sämtliche wichtigen Unterfahrmöglichkeiten in Farnheim eben mind. 7 Meter hoch.

Noch ist nüscht in den Kästen. Aber die Stützen passen da eh nicht rein. Die packe ich bei einer Ausfahrt einfach in die Hosentasche.

Viele Grüße,
Maik


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friccius
16.05.2017, 12:10

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Dem Himmel so nah

Hi Maik!

Haste mal wieder hübsch gebaut in 4-breit! Schöne Details und eine tolle Präsentation des Modells.

Bei deinem Youtube-Filmchen mußte ich gerade an was anderes denken, was aber zum Thema paßt.



Vie leG rüße
Andreas


Wer LEGO® verfälscht oder nachmacht, oder verfälschtes oder nachgemachtes LEGO® in Umlauf bringt, wird mit MegaBloks nicht unter fünf Jahren bestraft.

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