Servus Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte euch heute das erste Fahrzeug einer Trilogie vorstellen, welche ich nach einer kurzen Schaffenspause Mitte 2016 begonnen habe.
Es handelt sich um ein knickgelenktes, hochmobiles off-highway Trägerfahrzeug mit dem Mobilen Papierflieger-Startsystem (MPFSS).
Die Besonderheiten in Kürze:
Fahrgestell:
- Hochmobiles Off-Highway Fahrgestell mit pendelnd aufgehängten Achsen
- Funktionierende Knicklenkung
- Geräumige Mannschaftskabine mit Küchenzeile und 2 Schlafplätzen
- Großer von außen zugänglicher Stauraum im hinteren Bereich der Kabine für Werkzeuge
- Seilwinde
- Selbstladefähigkeit für verschiedenste Aufbauten
Mobiles Papierflieger-Startsystem
- Startkatapult 24 Knopf lang für A6 und A7 Papierflieger
- Knickarmladekran mit speziellem Papierfliegergreifer
- Ausschwenkbarer Telemetrieausleger
- Großer Stauraum für Zubehör
- Kontroll- und Aufenthaltsraum für 3 Minifigs
- Motorradträger
Alles begann damit, dass sich die Chefin und der Ingenieur in den Kopf gesetzt haben den Steinen das Fliegen beizubringen
Als ersten Schritt auf dem Weg dahin möchten sie dazu die aerodynamischen Grundlagen anhand von Testflügen mit Papierfliegern erforschen. Um durch unkontrolliert abstürzende Flugobjekte nur ja keiner Minifig ein Haar zu krümmen werden diese Tests in abgelegen Gebieten auf der Nordhalbkugel durchgeführt.
Für die Fahrten in die end- und weglosen Weiten der Tundra haben sie sich bei Foremost.ca einen speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen
Foremost Commander C als Trägerfahrzeug beschafft und in Eigenregie den containerisierten Starter gebaut.
Laden des MPFSS Containers mit der bordeigenen Winde.
Das Trägerfahrzeug ist ein hochmobiles 3-achsiges Fahrgestell eines Foremost Commander C mit Knicklenkung und Allradantrieb mit High Floatation Terra Bereifung.
Als Antrieb kommt anstatt des Cummins Diesels der gute alte und ökologische Manual Top Drive zum Einsatz (Angeschoben und gelenkt wird an der runden, weißen Satcom-Antenne über der Winde). Dadurch ist am Vorderwagen mehr Platz für die Kabine, welche eine verlängerte Abwandlung der alten (und geometrisch einfacheren) Foremost Delta 3 Mannschaftskabine ist.
In der Kabine gibt es 3 Sitzplätze, eine kleine Küchenzeile mit Kochplatte und kleinem Kühlschrank sowie eine Waschgelegenheit und ein klappbares Doppelbett. Somit bietet das Trägerfahrzeug ausreichend Platz um zwei Personen auf den langen Reisen durch die Wildnis mit dem notwendigen Komfort zu beherbergen.
Im hinteren Bereich der Kabine unter dem fixen Bett ist ein von rechts außen zugängliches großes Staufach vorhanden.
Die Basis des MPFSS-Containers ist ein stabiler Grundrahmen. Das Layout wurde bestimmt durch den notwendigen Platz für das Startkatapult, den Kontrollraum und den Maschinenraum mit Hilfsdiesel im Heck.
Neben dem Maschinenraum ist ein Kran montiert, welcher in erster Linie zur Beladung des Katapultes gedacht ist. Wenn das Katapult in Transportstellung liegt, erreicht er aber auch das unter dem Katapult angeordnete große Staufach.
Hinter dem Maschinenraum ist ein Geländemotorrad befestigt, welches für Erkundungsfahrten verwendet wird.
Am Dach ist ein dreh- und aufrichtbarer Ausleger montiert, welcher sämtliche optischen und elektromagnetischen Sensoren und Einrichtungen für die Bahnverfolgung, Telemetrie und Fernsteuerung der Papierflieger trägt.
Außerdem ist am Dach der spezielle Papierfliegergreifer abgelegt.
Das Katapult ist in Aluminium-Leichtbauweise ausgeführt und wird über ein Schneckengetriebe bis zu einer Elevation von 85° aufgerichtet (Antrieb durch den runden Luftfilter zwischen Maschinenraum und Motorrad).
Der Schleudergummi wird über Umlenkrollen geführt um die Baulänge des Katapultes möglichst kurz zu halten.
Das Katapult lässt sich einfach demontieren und macht handgeführt im Freien Groß und Klein einen riesen Spaß!
Im Kontrollraum gibt es neben der Instrumentierung eine Sitzecke, welche für die 3. Minifig zu einem Bett umgebaut werden kann.
Der Starter kann aufgrund eines im des Containers untergebrachten Hilfsdiesels völlig autonom vom Trägerfahrzeug betrieben werden.
Die Flieger sind klassische 7-Knick Modelle aus Papier Format A6 und A7 (ist schon etwas mühsam zu falten).
Ursprünglich dachte ich daran für die Fotos Flieger aus einem LEGO-Katalog zu falten (wegen Purismus), aber da mein Lieblingspapier für Flieger einfarbig ist, habe ich die Idee fallen gelassen.
Neben dem MPFSS gibt es auch die klassische Plattform mit Heckrolle zum Transport aller möglichen Dinge (Für alle die es interessiert: Den Ladevorgang über die Heckrolle sieht man beim
Rig-up Truck.
Abladen und Aufrichten eines Tanks über die Heckrolle.
Alle Achsen sind pendelnd aufgehängt wobei die vordere im Spielbetrieb fixiert ist da das Fahrzeug ansonsten in Kurven zu kippelig ist.
Detail am Rande: Für die Körperpflege in der Wildnis reicht ein Kübel kristallklares Quellwasser – wie man an seinen Zehen sieht ist’s beim Ingenieur schon dringend notwendig
Sehr überrascht war ich beim Fotoshooting von seinem Tattoo auf der Brust. Es weist ihn als Fan von Classic Space aus – die verblassten Farben lassen jedoch vermuten, dass diese Zeit schon länger her ist.
Purismusdeklaration: Abgesehen von den Flugobjekten ist auch der Schleudergummi nicht von TLC – für Beides habe ich keine (mich) zufriedenstellende puristische Lösung gefunden. Außerdem verwende ich wie immer für das Seil keine Originalschnur.
Die Bespielbarkeit ist sehr gut (bespielt wird aufgrund der größeren Flexibilität meist der Transporter). Aufgrund der ungewohnt hohen Energie der Papierflieger kommt der Starter nur unter Aufsicht in Kinderhände.
Ein paar mehr Fotos gibt’s wie immer auf
Flickr!
Das war’s und ich bin gespannt was Ihr sagt.
MsG
Mario
P.S.: Auch wenn das Fahrzeug ziemlich groß aussieht, so ist es – zumindest soweit ich das anhand von Datenblättern in Erfahrung bringen konnte – halbwegs maßstäblich (in meinem Fall ca. 1:40) zum Foremost Commander C.
Optisch ähnelt es eher frühen Ausführungen des in der Realität etwas kleineren Delta 3.
Besonders bei diesem MOC aber war mein Hauptaugenmerk nicht die maßstäbliche Abbildung eines real existierenden Fahrzeuges.
Nachfolgend ein Vergleich mit dem ca. 1:45
Truck Trial LKW.
Unterwegs in der Tundra … gaaanz selten dürfen die Fahrzeuge (nur für Fotos) raus.
P.P.S.: Wie die Idee zu diesem System entstanden ist:
Ursprünglich wollte ich ein Phantasie-Modell eines großen Expeditionsfahrzeuges für Minifig’s bauen. Das Fahrzeug war 3-achsig mit gleichem Radstand zwischen den Achsen und die Lenkung als Achsschenkellenkung der ersten und letzten Achse ausgeführt
LEGO 8660. Es sollte 12 Nupsies breit sein, um möglichst viel Platz im Innenraum für die Mannschaft sowie im Aufbau für die Ausrüstung zu haben. Inspiriert wurde ich dabei von Fahrzeugen wie der sowjetischen
Kharkovchanka oder dem
Arctic Snow Cruiser.
Abgesehen davon, dass ich damals noch keine Idee hatte, was ich im Aufbau unterbringen sollte gefiel mir die Kreation nicht und wurde der Wiederverwertung zugeführt. In Folge dessen schlief dieses Projekt ein paar Monate einen Dornröschenschlaf bis ich eines Sonntagvormittags für meinen Junior den Prototypen des Papierfliegerstarters gebaut habe und schlussendlich auch ein Trägerfahrzeug dazu her musste.
Noch ein paar Prototypenbilder
Meine Bilder auf Flickr