Lok24
01.02.2017, 10:45

WeDo-EV3-Boost

Hallo,

nun bringt Lego nach Wedo 2.0 und EV3 mit Boost das dritte Roboter-System auf den Markt, und anscheinend ist keines der drei mit den anderen kompatibel.

Wo ist der Sinn, und wo liegen die Unterschiede, speziell zwischen WeDo und Boost?

Grüße

Werner



RobbyRay
01.02.2017, 11:19

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: WeDo-EV3-Boost

Hi
Ich würde Boost als eine Art günstigeres (160 € anstatt 350 €) Mindstorms für jüngere Kinder bezeichnen.

Boost hat die neuen Wedo 2.0 Power Function Anschlüsse. Bei Wedo 2.0 hat man Steuermodul und Motoren separat, bei Boost ist dies ein Teil + 4 Anschlüsse für weitere Motoren und Sensoren.

Mindstorms und Wedo 2.0 lassen sich per PC und Tablet (Mindstorms auch über Smartphone und auf dem Brick selbst) programmieren. Boost kann nur mit einem aktuellen Tablet programmiert werden.


Lego'ische Grüße
Henrik



AdmiralStein
02.02.2017, 12:29

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: WeDo-EV3-Boost

Ich sehe den/die/das Boost quasi als Nachfolger des Cybermaster von 1998 - ein im Vergleich zum Mindstorms günstigeren programmierbaren Baustein.

Der Cybermaster hatte einen (zwei?) integrierte(n) Motor(en) und man konnte einen weiteren Motor (oder einen anderen Verbraucher wie z. B. eine Lampe) sowie drei Tastsensoren anschließen.

Boost hat zwei integrierte Motoren, einen integrierten Neigungssensor und man kann zwei weitere Komponenten anschließen (Motoren und/oder Farb-/Abstandssensoren).

Nur waren damals die Motoren beim Cybermaster und RCX kompatibel bzw. sogar die gleichen und die Sensoren zumindest in die eine Richtung kompatibel. EV3 scheint zum Boost völlig inkompatibel - schade!

Ist etwas darüber bekannt, ob man die WeDo2-Sensoren an den/die/das Boost anschließen können wird? Also nicht nur rein von der Passform her, was ja gegeben scheint, sondern ob die Boost-Software die WeDo2-Sensoren abfragen kann?



Lok24
02.02.2017, 12:47

Als Antwort auf den Beitrag von AdmiralStein

Editiert von
Lok24
02.02.2017, 12:49

Re: WeDo-EV3-Boost

Hallo,

Euch beiden erstmal danke für die Antworten.

Das es anders ist als EV3 (Preis/Altersgruppe) ist verständlich.

Aber die Unterschiede zu WeDo 2.0 scheinen nicht so groß, warum also schon wieder ein neues System?
Dabei scheint mir die Architektur deutlich schlechter.

Und irgendwo stand, dass die Teile (noch) nicht kompatibel sind.

Grüße

Werner



AdmiralStein
02.02.2017, 18:12

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: WeDo-EV3-Boost

Hallo Werner,

wenn es auf die Größe des programmierbaren Steins nicht ankommt (WeDo2 ist kleiner), scheint Boost im Vorteil zu sein: Zwei integrierte Motoren, integrierter Neigungssenser, integrierte Leuchte und bis zu zwei externe Geräte (Motor, Farb-/Abstandssensor [kann auch als Leuchte dienen]) können angeschlossen werden. Wobei die Frage offen bleibt, ob man nur genau einen Motor und den einen Sensor anschließen kann oder auch zwei Motoren oder zwei Sensoren.

Im Gegensatz dazu hat der WeDo2-Stein laut seiner Website lediglich ein Mikrofon, einen Lautsprecher sowie eine farbige Lichtfläche integriert und man kann bis zu zwei beliebige externe Geräte (Motoren, Bewegungs-/Entfernungssensoren, Neigungssensoren) anschließen.

Bleibt aber die sehr gute Frage, warum TLC da nicht ein System aus Motoren, Sensoren etc. entwickelt und dann zwei bis drei Versionen des programmierbaren Bricks auf den Markt bringt?

Eine Vermutung ist, dass man die Systeme zeitlich versetzt entwickelt hat und nicht lange genug vorausgeplant hat. Also getreu dem Motto: "Wir brauchen in einem Jahr ein neues WeDo, also machen wir das jetzt mal." Ein Jahr später dann: "Wir brauchen jetzt ein Mindstorms für kleine Kinder in günstig, also machen wir das jetzt mal." usw.

Ich habe da auch noch einen anderen wagen Verdacht: Die Entwicklung des einen oder anderen Systems könnte im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit Forschungseinrichtungen/Universitäten geschehen sein und das Projekt könnte auch EU-Forschungsfördermittel erhalten haben. Da kann TLC dann nicht einfach eine ganze Produktreihe entwickeln lassen, sondern das muss klar abgegrenzt sein. Aber wie gesagt, dass ist nur eine Vermutung, die unter anderem darauf beruht, dass mir mal eine Freundin erzählt hat, die im Bereich der Robotikforschung an einer Uni tätig ist, dass sie eine Kooperationsanfrage von TLC erhalten hätten.



Lok24
03.02.2017, 09:31

Als Antwort auf den Beitrag von AdmiralStein

Editiert von
Lok24
03.02.2017, 09:45

Re: WeDo-EV3-Boost

Hallo Matthias,

AdmiralStein hat geschrieben:

wenn es auf die Größe des programmierbaren Steins nicht ankommt (WeDo2 ist kleiner), scheint Boost im Vorteil zu sein: Zwei integrierte Motoren, integrierter Neigungssenser, integrierte Leuchte und bis zu zwei externe Geräte (Motor, Farb-/Abstandssensor [kann auch als Leuchte dienen]) können angeschlossen werden.

Das scheint mir alles nur so.

Die beiden Motoren liegen offenbar nebeneinander.
Wer also gerade mal keinen Roboter bauen will, der durch die Differenz lenkt, sondern was anderes kann die nur schwer nutzen.
Und dann liegt die Lage der Box fest. Das Licht und der Sensor sind also nie unabhängig vom Antrieb. Wenn ich einen Laster damit baue ist das Licht unter der Ladefläche....

Die Box ist riesig....

AdmiralStein hat geschrieben:

Bleibt aber die sehr gute Frage, warum TLC da nicht ein System aus Motoren, Sensoren etc. entwickelt und dann zwei bis drei Versionen des programmierbaren Bricks auf den Markt bringt?


Ungefähr das war meine Frage.
Man hätte eine "CPU" mit mehr Anschlüssen herausbringen können, WeDo 3.0.

Immerhin haben sie mit Boost den ToyAward 6-10 Jahre abgeräumt.

Grüße

Werner



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