Steph
09.01.2017, 16:43

+7Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschließ

Liebes Forum,

nachdem ich mit großer Hilfe von Euch 2 meiner 35 Jahre alten Motoren wieder auf Vordermann gebracht habe, möchte ich diese kleine, bebilderte Anleitung für die Nachwelt hinterlassen.

1) Motor öffnen

Hier hat mir dieses Bild von Brickshelf geholfen:

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An den markierten Stellen habe ich vorsichtig mit einem ganz dünnen Schraubendreher immer wieder gehebelt, bis der Motor nach und nach auf ging. Unterscheiden muss man hier von einem Motor Typ I (erkennt man daran, dass der Pin oben auf dem geschlossenen Motor fest dran ist), der scheinbar gar nicht geklebt ist (das Aufhebeln ging ohne "Verluste") und einem Motor Typ II (der obere Pin kann von innen herausgedrückt werden), der wohl geklebt ist (hat Plastikschäden verursacht). Zum öffnen gibt es aber hier im Forum auch die ein oder andere Anleitung:

Anleitung Brickshelf
Anleitungen Vilbelvespa und Ben

Der offene Motor sah bei mir dann so aus:

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2) Motor reinigen

Ich habe den ganzen Dreck und Schmutz vorsichtig entfernt, hauptsächlich von den Rädern und den Zahnriemen, aber auch die ganzen Verschmutzungen an den Metallteilen und den Plastikteilen. Am Bühler-Motor selbst habe ich gar nichts weiter gemacht (war mir zu heiß :-) ). Vor dem Schließen habe ich aufgrund des Tips von Vilbelvespa etwas Vaseline auf die Zahnräder und die Achsen gegeben.

Schleifer: Aufgrund der Tips hier habe ich mir diese alten Schleifer für kleines Geld besorgt und aufgebrochen:

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Die Metallschleifer der neuer Art (rechts auf dem Bild) sind exakt die gleichen wie bei den Motoren der grauen Ära, aber auch die auf dem linken Bild kann man durchaus nehmen, die passen auch!

Nun ggf. noch bei beiden Metallblöcken die dünnen Metallstreben, jeweils 2 für den Kontakt zu den Schleifern und jeweils einer für den Kontakt zum Bühlermotor, geradebiegen.

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3) Motor wieder schließen

Den Motor Typ I habe ich einfach wieder zugeklickt. Bis jetzt hält das (ca. eine Woche tägliches Fahren von gut ner halben Stunde). Mal schauen, ob das dauerhaft ist.

Den Motor Typ II habe ich geschraubt. Dafür nochmal tausend Dank an Vilbelvespa, Grundlage war für mich die bereits oben verlinkte Anleitung. Nachstehend möchte ich meine Arbeitsschritte noch mal detailliert erläutern, auch aufgrund von Bildern.

Schritt 1: Mit einem 2,5 er Metallbohrer habe ich die bereits vorhandenen beiden kleinen Löcher unten an beiden Metallteilen komplett durchgebohrt.

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Auch wenn es nur 18 mm waren, habe ich mir für jedes Loch ordentlich Zeit gelassen (5 Minuten pro Loch bestimmt) und immer wieder den Bohrer rausgeführt, den Bohrdreck entfernt (Staubsauger) und etwas Öl ins Loch gegeben. Man sollte das am Besten mit einer Standbohrmaschine machen. Allerdings habe ich keine, meine Standbohrmaschine war ein Akuschrauber, eine ruhige Hand, ein gutes Augenmaß und ne Menge Geduld .

Schritt 2: Die Metallteile mit den nun durchgebohrten Löchern auf das Plastikunterteil des Motors setzen und die Löcher mit dem 2,5 er Bohrer durch das Plastik durchbohren. Am Besten entfernt man vorher die Plastikhubel (Markierung), dann gehts Bohren schneller und leichter. Wichtig: Die Schleifer in die 4 Löscher setzen, um das Brechen des Plastiks besser zu verhindern.

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Wenn die 4 Löcher im Plastikunterteil drin sind, das Ganze andersrum auch beim Plastikoberteil machen.

Schritt 3: Nun mit einem M-3 Gewindebohrer in die insgesamt 8 Löcher der Metallteile Gewinde rein schneiden. Das hatte ich vorher noch nie gemacht, klingt auch aufregender als es eigentlich ist, bei allem war das sogar der einfachste Arbeitsschritt.

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Schritt 4: Damit die Schrauben am Ende versenkt werden können, muss man nun noch die Bohrlöcher im Plastik (auch insgesamt 8 Stück) senken. Hierbei besonders vorsichtig sein, senkt man zu wenig, schauen die Schrauben nachher raus, senkt man zu viel, wird das Loch zu groß und dann war es das (für das Loch jedenfalls) mit dem Verschrauben. Also ganz vorsichtig bohren und immer wieder mit der Schraube testen, ob der Kopf sich genügend senkt. 2 Löcher sind mir etwas groß geraten, es hält aber.

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Schritt 5: Vor dem Zusammenbauen nun alle Bohrlöcher im Metall und im Plastik gut säubern! Nun den Motor wieder zusammensetzen. Erst die 2 Räder und die Schleifer rein, dann der Motorblock A. Anschließend den Bühler-Motor, hier unbedingt auf die Polarität achten, also das Metallteil des Motors NICHT verdrehen, sonst fährt die Lok später falschrum! Man kann das an der Beschriftung des Bühlermotors erkennen (das Bild stammt vom vor-dem-Bohren, also nicht wundern, dass da noch keine Bohrlöcher drin sind):

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Anschließend den Metallblock B aufsetzen, den Motor zu machen und mit 8 Schrauben M-3 zuschrauben und fertig!!!

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Eine Anmerkung noch: Ich habe ein 2,5 er Loch gebohrt, weil ich keinen M-2,5 er Gewindeschneider hatte. Ich muss aber sagen, dass das 2,5er-Loch und das 3er-Gewinde echt das Maximum des machbaren ist bei den dünnen Metallblöcken. Besser wäre, wie von Vilbelvespa erläutert, ein 2er-Loch und ein 2,5er-Gewinde.

Nun aber viel Spaß beim Nachmachen. Mein Motor läuft so gut wie seit meiner Kindheit nicht mehr, und falls mal wieder was dran ist, schraube ich ihn halt einfach auf

Viele Grüße
Steph



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Ralf
30.01.2017, 09:59

Als Antwort auf den Beitrag von Steph

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Moin!
Ich vermute, das es kein elektrisches Problem ist, sondern ein mechanisches. Versucht der Motor bei angezogenen Schrauben anzulaufen und sind evtl. die Achsen oder der Läufer verklemmt? Ursache könnten schiefe Bohrlöcher, falscher Zusammenbau oder auch ein durch das Öffnen beschädigtes Gehäuse sein.
Gruß, Ralf



Steph
30.01.2017, 11:46

Als Antwort auf den Beitrag von Ralf

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Ralf hat geschrieben:

Moin!
Ich vermute, das es kein elektrisches Problem ist, sondern ein mechanisches. Versucht der Motor bei angezogenen Schrauben anzulaufen und sind evtl. die Achsen oder der Läufer verklemmt? Ursache könnten schiefe Bohrlöcher, falscher Zusammenbau oder auch ein durch das Öffnen beschädigtes Gehäuse sein.
Gruß, Ralf


Hm, dass kann ich eigentlich alles ausschließen..,

Der Motor versucht auch gar nicht erst anzulaufen...



Ralf
30.01.2017, 14:26

Als Antwort auf den Beitrag von Steph

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl



Hm, dass kann ich eigentlich alles ausschließen..,

Der Motor versucht auch gar nicht erst anzulaufen...


eigentlich...kontrollieren

Motor über Kabel anschließen, Schrauben etwas lösen, langsam laufen lassen, Schrauben nachziehen. Wenn es klemmt, sollte die Drehzahl langsam runter gehen...



vilbelvespa
30.01.2017, 14:52

Als Antwort auf den Beitrag von Steph

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Also wenn sich die Schrauben von unten und oben treffen sollten, was sie ja nicht tun,
gibt es kein Problem, da sie die gleiche Polarität haben.
Entweder da verzieht sich wirklich was, dass der Motor klemmt, oder die beiden Innengehäuse kommen
irgendwie durch das Anziehen zusammen.
Stell doch mal einen anderen Motor auf´s Gleis und versuch das der läuft.
Dann den "defekten" Motor auch auf´s Gleis stellen.
Wenn der erste Motor dann auch nicht mehr läuft solltest Du einen Kurzschluss haben, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann.

Gruß Olaf



Steph
31.01.2017, 08:08

Als Antwort auf den Beitrag von vilbelvespa

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

vilbelvespa hat geschrieben:

Also wenn sich die Schrauben von unten und oben treffen sollten, was sie ja nicht tun,
gibt es kein Problem, da sie die gleiche Polarität haben.
Entweder da verzieht sich wirklich was, dass der Motor klemmt, oder die beiden Innengehäuse kommen
irgendwie durch das Anziehen zusammen.
Stell doch mal einen anderen Motor auf´s Gleis und versuch das der läuft.
Dann den "defekten" Motor auch auf´s Gleis stellen.
Wenn der erste Motor dann auch nicht mehr läuft solltest Du einen Kurzschluss haben, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann.

Gruß Olaf


danke Olaf, das werde ich heute Abend mal testen.

Was meinst Du mit "die beiden Innengehäuse kommen zusammen". Die beiden Metallblöcke?



vilbelvespa
31.01.2017, 12:32

Als Antwort auf den Beitrag von Steph

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Ja die beiden Metallblöcke.
Das wäre dann ein Kurzschluss.
Halte ich aber eigentlich für unwahrscheinlich, war halt so ne Idee.
Ich hatte auch mal nen Motor, der hatte auch nen Kurschluß, allerdings in der Wicklung.
Wenn ich den auf die Schienen gesetzt habe lief auch nix mehr, also auch kein anderer Zug.
Hat sich dann aber auch in Rauch aufgelöst.
Dient jetzt als Stromabnehmer in meinem Horizon und befeuert zwei 9V PF Eisenbahnmotoren.
Mit 6er Kreuzachsen und Eisenbahnrädern. Also nie wegschmeissen wenn das Innenleben
mal aufgibt. Als Stromabnehmer leistet das Motorgehäuse immer gute Dienste.
Wer sich mit dem Schrott nicht belasten will, darf ihn mir gerne schicken.

Gruß Olaf



Ralf
31.01.2017, 13:24

Als Antwort auf den Beitrag von vilbelvespa

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Moin,
ich habe gerade nochmal ein wenig getestet und es kann durchaus einen Schluss geben. Der Abstand zwischen Block A und dem Motorständer ist nahezu null, bei Block B sieht es nicht viel besser aus. Durch das Bohren der Schraubenlöcher ins Gehäuse werden die kleinen Führungsstifte für die Blöcke an der Unterseite auch entfernt. Wenn jetzt die Löcher nicht 100% sitzen oder die Senkung nicht mittig ist, werden beide Blöcke an den Ständer gedrückt und verursachen so einen Kurzschluß. Abhilfe schafft z.B. ein Plastikstreifen, der um den Ständer bzw. an beiden Seiten zwischen dem Ständer und den Blöcken platziert wird.

Gruß, Ralf



Steph
31.01.2017, 14:04

Als Antwort auf den Beitrag von Ralf

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Ralf hat geschrieben:

Moin,
ich habe gerade nochmal ein wenig getestet und es kann durchaus einen Schluss geben. Der Abstand zwischen Block A und dem Motorständer ist nahezu null, bei Block B sieht es nicht viel besser aus. Durch das Bohren der Schraubenlöcher ins Gehäuse werden die kleinen Führungsstifte für die Blöcke an der Unterseite auch entfernt. Wenn jetzt die Löcher nicht 100% sitzen oder die Senkung nicht mittig ist, werden beide Blöcke an den Ständer gedrückt und verursachen so einen Kurzschluß. Abhilfe schafft z.B. ein Plastikstreifen, der um den Ständer bzw. an beiden Seiten zwischen dem Ständer und den Blöcken platziert wird.

Gruß, Ralf


Hallo Ralf,

danke erstmal für Deine Mühe!

So was in der Art habe ich mir auch eben gedacht... Blöd, dass ich hier im Büro rum sitze und nicht gleich probieren kann

Meinst Du mit Motorständer das rot-markierte Teil, oder?

Ich denke ja mal, den Kurzschluss gibts nicht, weil die Metallblöcke gegen den Plastikständer drücken, sondern weil sich die beiden Metallblöcke dadurch berühren, oder? Würde es dann nicht reichen, einfach auf einen ein Stück Isolierband zu kleben, sodass dieses zwischen den beiden Metallblöcken sitzt (gelb markiert)?

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Ralf
31.01.2017, 14:22

Als Antwort auf den Beitrag von Steph

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Nein, das sind die Führungen für die Lagerschalen. Der Ständer ist das sich nicht drehende Teil vom Motor, durch das der Anker gesteckt wird.
Ich hab mal ein Bild mit Papierstreifen an den entsprechenden Stellen gemacht. Wenn A und B beide an das Metallgehäuse kommen, hast Du einen Schluß.

Gruß, Ralf

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Steph
31.01.2017, 14:28

Als Antwort auf den Beitrag von Ralf

Re: Lego Eisenbahn: 12 Volt Motor der grauen Ära öffnen, mit neuen Schleifern versehen und verschl

Ralf hat geschrieben:

Nein, das sind die Führungen für die Lagerschalen. Der Ständer ist das sich nicht drehende Teil vom Motor, durch das der Anker gesteckt wird.
Ich hab mal ein Bild mit Papierstreifen an den entsprechenden Stellen gemacht. Wenn A und B beide an das Metallgehäuse kommen, hast Du einen Schluß.

Gruß, Ralf

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Ah, ok, verstanden. Und würde nicht auch hier einfach ein Streifen Isolierband auf beide Seiten des Ständers, also jeweils zwischen Ständer und Metallblöcke, sinnvoll sein?



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