Lapidem
06.01.2017, 11:45

+2Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Hallo

es ist ja nicht so ungewöhnlich das bestimmte Farben eines Bauteils sehr selten sind und ein dementsprechendes geringes Angebot zu teilweisen extrem hohen Preisen vorliegt.

Wenn es jetzt zum Nachbau eines MOC oder für ein komplett eigenes MOC (also nicht nur einige wenige Teile bei einen ansonsten vollständigen Modell) keine Alternativen in ähnlichen Farben zu bezahlbaren Preisen brauchbaren Mengen gibt ist es auch "erlaubt" (Im Sinne von geduldet, "der Zweck heiligt die Mittel", irgendwo eine finanzielle und organisatorische Grenze ziehen usw.) selbst Bauelemente zu kolorieren?

Habt ihr das schon mal gemacht, und wenn ja welchen Farbtyp (System) habt ihr genutzt? Irgendwelche speziellen Trocknungsverfahren, Grundirrungen...?

Wie schon angedeutet es geht nicht um einen Ersatz von einigen wenigen fehlenden Elementen wo jede Farbabweichung auffällt (und die ist ja wohl bei allen "echten" Farben unvermeidlich) sondern um eine Kolorierung von "allen" Bauteilen in einen Farbzusammenhängenden Bereich eines Modells, also eventuell auch bei nicht seltenen Farb-Bauteiltyp Kombinationen diesen Bereich.

Lapidem



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Jojo
07.01.2017, 14:43

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+2Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Hallo!


Carrera124 hat geschrieben:

Jojo hat geschrieben:
Na, ob das noch eine Meinung war?

Was sollte es sonst sein?

Ein Fakt.


Und das gezeigte Schwert wäre für mich ein kaputtes Teil. Aber nicht unbedingt aufgrund der Bearbeitung, sondern weil es zumindest auf dem Foto ziemlich abgeranzt aussieht. Wäre es sauber gearbeitet und besser erhalten

Na danke! Ich sagte ja, daß ich das mit den Mitteln eines 12jährigen hergestellt habe. Also vor über 25 Jahren.

Also würdest du zunächst mal die Güte der jeweiligen Modifikationen bewerten wollen, ehe du entscheidest, ob so ein Teil als kaputt oder akzeptabel gilt? Das eröffnet ja eine ganz neue Dimension in dieser Diskussion.

Und als Bestandteil eines Sets (worum es bislang in der Diskussion überhaupt nicht ging) aktzeptiere ich natürlich nur die Teile, die dort hineingehören.

Es ging um behandelte Lego-Teile. Lego-Teile können Bestandteile von MOCs sein, genausogut aber auch Bestandteil von Sets. Denn das ist ja eben die Besonderheit von Lego: Die Teile sind vielfältig einsetzbar. Aus den Teilen meines MOCs kann ich prinzipiell jederzeit auch wieder mein Set zusammensetzen. Es sei denn, ich habe ein Teil beschnitten.

Jedenfalls stimmst du also zu, daß ein bearbeitetes Teil nicht mehr im Originalzustand ist (Klar.) und somit anders zu bewerten als ein unbearbeitetes Teil. Nur darauf wollte ich natürlich hinaus. Nach meiner Auffassung ist ein modifiziertes Teil halt als Lego-Teil kaputt. Denn es ist nicht mehr Teil des Systems, hat je nach Art der Bearbeitung Funktionen verloren oder vielleicht auch hinzugewonnen, ist nicht mehr universell einsetzbar. Als Bastelarbeit mag so ein Teil (im Gegensatz zu meinem Kindheitsschwert) ja ganz hervorragend sein. Aber ich bin halt als Lego-Fan hier und nicht als Bastler.


Tschüß
Jojo


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Jojo
07.01.2017, 15:08

Als Antwort auf den Beitrag von riepichiep

+2Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Hallo!


riepichiep hat geschrieben:

Jojo hat geschrieben:
Ist das noch ein heiles, oder ist es ein kaputtes Lego-Teil?

Weder noch. Es ist ein modifiziertes Teil.

Also irgendwo dazwischen? Nicht heile, aber auch nicht kaputt? Meine Antwort ist (s. auch meine Antwort an Carrera124): Als Lego-Teil ist es kaputt, als Bastelarbeit ist sowas im Einzelfall phantastisch.

riepichiep hat geschrieben:
Jojo hat geschrieben:
Würdest du es noch als Bestandteil eines von dir gesammelten Sets akzeptieren, oder würdest du es durch ein unbehandeltes Teil ersetzen?

Das ist nun mal ein "Pseudoargument". Es ging ja hier nie um die Frage, ob solche Steine in gesammelte Sets gehören. Es ging um die Frage, ob sowas in einem MOC erlaubt ist.

Ja, und in diesem Thread wurde diese Frage auch schon zur Genüge beantwortet. Nämlich mit "Jeder kann mit seinem Lego machen, was er will, also ja, erlaubt ist alles. Denn es gibt keine Instanz, die es verbieten könnte."

In diesem Teil des Threads ging es ursprünglich eher um die Frage: Ist es auf 1000steine erlaubt, Fragen bezüglich der Modifikation von Lego-Teilen zu stellen, oder gilt derlei hier als Todsünde? Nachdem ich mich bemüht hatte, diese Frage zu klären, uferte der Zweig vorhersehbarerweise aus.


Wenn deine Frage also was zum Thema beitragen soll

Ts. Ich wieder voll am Thema vorbei. Tschuldigung.


wäre die Frage wohl eher: "Würdest du es noch als Bestandteil eines von dir gesammelten MOCs akzeptieren, oder würdest du es durch ein unbehandeltes Teil ersetzen?"
Ich persönlich habe eigentlich kein Interesse daran, MOCs zu kaufen. Wenn ich das aber täte, wüde ich sie unverändert lassen - sprich, in dem Fall auch mit besagtem Schwert.
Das führt uns zur Frage: Wenn in einem MOC modifizierte Steine sind und ich diese austauschen, ist das Ergebnis dann ein "modifiziertes MOC"?

Ehrlich gesagt bin ich an der Beantwortung dieser Frage nicht im geringsten interessiert. Das sollen im Fall der Fälle Verkäufer und Käufer von derartigen Eigenbauten unter sich ausmachen. Ich bin da ja doppelt raus: Weder modifiziere ich (noch) Lego-Teile, noch verkaufe ich MOCs, geschweige denn, daß ich welche baute.


Tschüß
Jojo


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Carrera124
07.01.2017, 16:13

Als Antwort auf den Beitrag von Jojo

+1Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Jojo hat geschrieben:


Ein Fakt.

Diese Aussage halte ich für sehr vermessen.

Jojo hat geschrieben:

Also würdest du zunächst mal die Güte der jeweiligen Modifikationen bewerten wollen, ehe du entscheidest, ob so ein Teil als kaputt oder akzeptabel gilt?

Natürlich. Vielleicht hätte ich darauf von Anfang an hinweisen sollen. Lackiert ist nicht gleich lackiert, und bearbeitet ist nicht gleich bearbeitet.
Wenn ein Teil mit dem Pinsel lackiert ist und Schlieren und Nasen hat, ist das anders zu bewerten als wenn jemand eine perfekte Sprühlackierung hinbekommt.
Und ein perfekt zentrisch positioniertes und sauber entgratetes Bohrloch ist was anderes als wenn irgendwo ein schepses Loch mit einem Nagel reingezimmert wurde.

Es gab doch bei den Lenklastern diese berühmt-berüchtige Platte 5x6 mit Loch. Sieht aus wie selbstgebastelt, ist aber ein offizielles Teil.

Jojo hat geschrieben:

Nach meiner Auffassung ist ein modifiziertes Teil halt als Lego-Teil kaputt. Denn es ist nicht mehr Teil des Systems, hat je nach Art der Bearbeitung Funktionen verloren oder vielleicht auch hinzugewonnen, ist nicht mehr universell einsetzbar.

Das kommt drauf an. Ich habe schon genügend gebrauchte Sets gekauft, in denen kaputte und auch modifizierte Teile enthalten werden (Spitzenreiter sind 1x4 Platten, bei denen ein Nupsi durchbohrt wurde um eine Schnur durchzuführen). Wenn das Teil in irgendeiner Wand verbaut ist, sieht man von außen nichts, man könnte also schon sagen dass es nach wie vor genauso universell einsetzbar ist wie das Originalteil. Letztlich hängt es von der Art der Modifikation ab. Wenn man irgendwo was wegschneidet, wird es natürlich schwierig, da gebe ich dir Recht.


Grüße an meinen Stalker


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Jojo
07.01.2017, 20:55

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
Jojo
07.01.2017, 21:00

+3Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Hallo!


Carrera124 hat geschrieben:

Jojo hat geschrieben:
Ein Fakt.

Diese Aussage halte ich für sehr vermessen.

Das dachte ich mir schon. Ich neige bisweilen zu unkontrollierbarer Arroganz.

Anyway. Ganz zu Beginn dieses Threads wiesest du den Erstbeiträger korrekterweise darauf hin, daß er bei Modifizierung von Lego-Teilen eines Wertverlustes gewärtig sein müsse. Das ist der ausschlaggebende Punkt: Denn warum kommt es zu Wertverlust? Weil's als kaputt gilt, darum.

Und das hat nichts damit zu tun, ob ich persönlich mein Lego nach seinem Anschaffungs- und/oder Widerverkaufswert bemesse. (Tu ich nicht. Und beschnibbelte Platten und Steine sind wertmäßig sowieso pillepalle.)

Und es hat auch nichts damit zu tun, wie jeder individuell mit ...na gut, ich setze es mal in Anführungszeichen... "kaputtem" Lego umgeht. Manche schmeißen's weg; andere heben es auf, weil es ja irgendwie doch noch Lego ist; andere verwenden es schulterzuckend, andere verwenden es zähneknirschend, andere begrüßen es als brauchbare Abweichung, und so weiter. Jeder, wie er mag, das wurde ja hier oft genug betont. Trotz allem: Es ist "kaputt".

Jojo hat geschrieben:
Also würdest du zunächst mal die Güte der jeweiligen Modifikationen bewerten wollen, ehe du entscheidest, ob so ein Teil als kaputt oder akzeptabel gilt?

Natürlich. Vielleicht hätte ich darauf von Anfang an hinweisen sollen. Lackiert ist nicht gleich lackiert, und bearbeitet ist nicht gleich bearbeitet.
Wenn ein Teil mit dem Pinsel lackiert ist und Schlieren und Nasen hat, ist das anders zu bewerten als wenn jemand eine perfekte Sprühlackierung hinbekommt.
Und ein perfekt zentrisch positioniertes und sauber entgratetes Bohrloch ist was anderes als wenn irgendwo ein schepses Loch mit einem Nagel reingezimmert wurde.

Das mag alles stimmen. Aber was hat das noch mit Lego zu tun? Bewertet werden hier Lego-Bauwerke und nicht Basteleien anderen Art. Außer im entsprechenden Unterforum.

Es gab doch bei den Lenklastern diese berühmt-berüchtige Platte 5x6 mit Loch. Sieht aus wie selbstgebastelt

Okay, vielleicht, mag man so sehen können.

ist aber ein offizielles Teil.

Und nur darauf kommt es an.


Langsam habe ich allerdings den Eindruck, daß unsere Diskussion sich im Kreise dreht. Deiner Ursprungsbehauptung, daß 1000steine generell modifizierungsfeindlich sei, habe ich unwidersprochene Argumente entgegengestellt. Und die generelle Diskussion, ob Modifizierungen sein müssen und wie sie ausgeführt sein müssen, damit sie anerkennenswert sind und überhaupt, ist hochgradig individuell und führt hier zu nichts. Also sollten wir es vielleicht langsam gutsein lassen.

(Und nein, das soll kein Mundverbieten sein. Knall mir weiterhin deine Argumente vorn Latz, wie es dir beliebt!)


Tschüß
Jojo


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leximatic
07.01.2017, 22:26

Als Antwort auf den Beitrag von Lapidem

+6Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Hallo Lapidem!

Es scheint, als hättest du da tatsächlich ein heißes Eisen angefasst. Deine auf den ersten Blick harmlose Frage hat ja eine rege Diskussion ausgelöst, und wenig ist auf die Details deines Anliegens eingegangen worden. Es mag an zwei Dingen liegen: zum einen falsche Einsortierung, weil dies nicht die Customizer-Ecke ist, zum anderen weil diese Frage empfindlich an das Verständnis von LEGO als solchem und an das Selbstverständnis der AFOL hier und der vielleicht auch deutscher AFOL im allgemeinen rührt. Und das brennt natürlich etwas mehr unter den Nägeln.
Ich möchte mal versuchen, dies aus einer anderen Ecke zu beleuchten. Ich bin nämlich ein alter Erz-Bio-Nuckler, ein AFOB, ja ich gehöre hier bereits ein winzigen Subgruppe an, einer Minderheit. Nicht ohne einen gewissen Stolz. Als Bionicle erschien, hab ich praktisch nur noch das (und Technic) gemoct. Jeder Nonkonformist hier hat erstmal meine Sympathie, in sofern halte ich dein Ansinnen prinzipiell nicht für Verwerflich, im Gegenteil, mach doch. Ich mach das seit Jahren.

Zu deiner Frage an sich kann ich berichten, dass ich schon lange Teile einfärbe. Ich nutze verschiedene Techniken, je nach Zweck und Möglichkeit.
Im CCBS/Bionicle-Sektor ist man leider noch mehr Beschränkungen unterworfen, was Farben und Teileverfügbarkeit angeht.
Das einfachste, was ich mache ist "legal painting". Es gibt das Teil in der gewünschten Farbe, von LEGO, aber ich habe es nicht.
Zum Beispiel die dünnen, kleinen Stopper für Kreuzachsen. Die gibt es in grau massenweise für ein paar Cent. In bestimmten Fällen, ist es aber optisch schöner, sie in schwarz zu benutzen. Die wurden tatsächlich auch so produziert, ein normales, wenn auch seltenes Bauteil. Bei BL sauteuer. Kommt also nicht in Frage. Da nehme ich dann einfach einen etwas präparierten schwarzen Permanentmarker von Edding, das klappt gut, trocknet schnell,die Farbschicht ist sehr dünn und trotzdem deckend. Etwas zickig in der Anwendung aber hilfreich bei größeren oder komplexeren Teilen ist die passende Nachfüllfarbe für den Marker, das geht dann mit einem Pinsel. Kann sogar mit Alkohol beinahe spurlos wieder entfernt werden. Nachteil: der Anstrich ist nicht abriebfest.
Ich bevorzuge so etwas, weil es unauffällig ist, und ich natürlich auch lieber vieles gern "in der Ordnung" habe.
"Custom painting" erzeugt Teile, die in der betreffenden Farbe nicht erhältlich sind. Bspw Achsen/Pin-Konnektoren Nr 3 in Titan (Perldunkelgrau).
Haltbarer aber dicker im Auftrag sind handelsübliche Modellbaufarben, etwa von Revell (hier sind die Metalltöne besser) oder Lexanfarbe von Tamya. Für meine speziellen Anwendungen kommt man gut damit klar, aber für Systemelemente ist das wegen der zu erwartenden Schichtdicke nicht zu empfehlen.
Es gibt aber in den USA und Europa einige AFOL, die experimentiert haben und die Steine nicht bemalen oder besprühen sondern färben, also direkt die Farbe des Kunststoffs verändern. Dazu wird ein Mittel aus dem Autombilsektor eingesetzt: Vinyl-Dye. Es löst das ABS an und tränkt die oberste Materialschicht mit neuem Pigment. Der Prozess ist irreversibel, aber die Farbe hält und trägt nicht auf. Gut gemacht, ist es von original Steinen kaum zu unterscheiden. Es geht dabei aber nicht ohne zu experimentieren. Mir war das zu kompliziert, aber im Grunde finde ich es toll. Wird viel für Minifigs gemacht. Gib bei Google "dyeing LEGO" ein und du wirst bald fündig.

Aber warum ist das für viele Fans hier so heikel?
Das ist eine Mentalitätsfrage. Und ich gebe Carrera recht, spricht man hier darüber, etwas unorthodoxes mit seinen Steinen vorzuhaben, werden so einige Mitglieder reserviert in ihren Äußerungen, inhaltlich etwa so wie "mach was du möchtest, aber richtig finde ich das nicht". Dabei beobachte ich einen bestimmten Ton der angeschlagen wird, ich kenn das selber gut, weil es nur sehr wenige deutsche AFOL gibt, die Bionicle mögen und schätzen.
Es ist durchaus nicht gleich unsachlich, das zeigt Jojo ja, aber die wahl bestimmter Formulierungen ist doch sehr selten ohne eine negative Wertung oder bestimmte Kategorisierung. ( kein richtiges LEGO, kein richtiges LEGO-MOdell, kein echtes LEGO mehr, kein richtiges Bauen, Schummeln, es sich einfach machen, es ist dann wertlos usw.) Und da liegt der Hase im Pfeffer. Das mag ja alles sachlich klingen, aber neutral ist das nicht.
Wenn man es überspitzt formuliert, wirkt die Bereitwilligkeit, mit der sich eine Anzahl an Fans fast bedingungslos den unbedingten Vorgaben dieses Baukastensystems unterwerfen beinahe etwas religiös.
(Satire-Alarm!): Was das System vorgibt darf nicht angetastet werden. Und selbst wenn es offensichtlicher Unsinn sein sollte, der mir beim bauen mit den Elementen begegnet, darf ich das nicht so sagen, sondern es ist dann meine Aufgabe, meine Pflicht, damit zurechtzukommen und mir tagelang den Kopf zu zerbrechen, bloß um den geraden MOC-Pfad nicht zu verlassen. Es gibt keine dringend nötigen, aber nie produzierten Teile, und auch keine falschen und überflüssigen, sondern das ist eine Prüfung, ob ich im Herzen ein wahrer LEGO-Fan bin.
Wenn es irgendein Element nicht in der Farbe gibt, die ich brauche, oder sich etwas nicht so verbauen lässt wie ich möchte, ist es mein Problem, nicht etwa die Schuld von LEGO. (Satire Alarm aus!)
Ich finde das für AFOL unangemessen. Wenn ich ein Plastikmodellbauer bin, oder ein RC-Modellbauer, mache Flugzeuge aus Polystyrol oder Autos aus Alu und Lexan, bekomme ich den abgefahrensten Kram für das ausgefallenste Projekt im jedem durchschnittlichen Fachgeschäft als Meterware!
AFOL müssen sich jeden Tag damit rumschlagen, dass sie sich ein Kinderspielzeug zum Hobby gemacht haben, das weiter lustig von der Firma nach dafür passenden Vorgaben hergestellt wird, aber es eigentlich oft ziemlich erwachsene Ansprüche von AFOL an das Produkt gestellt werden, was bspw die Verfügbarkeit und/oder Neunetwicklung von bestimmten Bauteilen angeht.
AFOL sind noch nicht so lange als Zielgruppe identifiziert worden, das steht noch am Anfang, und ich selbst kenne gut die Zeiten, in denen es den Begriff noch gar nicht gab. Wenn es also ein bestimmtes Teil nicht gibt, dessen Produktion aber nachvollziehbar sinnvoll wäre, wird LEGO meinen Ansprüchen nicht gerecht, nicht umgekehrt. Ich sah noch nie einen Grund dazu, mich abzuplagen, bloß weil mein Anbieter unfähig ist zu produzieren, was benötigt wird. Ich möchte bauen, was meinen Vorstellungen entspricht, keine unnötigen Denksportaufgaben. Ich empfände es als Verdrehung meiner selbst, darin auch noch einen besonderen Reiz zu sehen, wie ich das hier gelesen habe. Nein, meine Herren, ich mache es mir nicht bequem, sondern ich helfe mir selbst ab, bei einem artifiziellen Mangel.
Ein Kritikpunkt, den ich da sehr habe, ist bspw etwas, dass ich "mangelnde Interkonnektivität" bei Technicteilen nenne. Führt dazu, dass man sperrige Teilekombinationen braucht für Verbindungen, die mit einem einzigen passend gestalteten Teil leicht herzustellen wären. Es wird dort nur produziert, was für Werksmodelle erforderlich ist, obwohl es einen Markt für Technic-Verbinder aller Art gibt, bei AFOL. Es wäre genausogut möglich, die Prioritäten anders zu setzen und im Sinne der grundsätzlichen Möglichkeiten des Produkts, alle möglichen Verbindungskombinationen herzustellen und Sortimentkästen anzubieten. Aber vielleicht muss man da nur einfach Geduld haben, dennoch finde ich das akut verbesserungswürdig. Wenn LEGO es nicht selbst macht, kommt bald einer mit einem 3DPrinter und macht es, diese Felle schwimmen Billund dann davon.
Ich bin der Ansicht, dass ich als Hobbyist zu Modifikationen berechtigt bin, die der Hersteller, aus welchen Gründen auch immer, nicht im Grundprodukt vorsieht. Das ist eine andere Position, eine andere Rolle, ein anderer Status, als jener, den ich als Anfänger, als Kind oder Teenager habe. LEGO will nicht so recht darauf eingehen, also muss ich mir selbst helfen, so sehe ich das.
Und mit dieser Einstellung steht man ein bisschen außerhalb vom Mainstream der deutschen Community, dass ist kein Geheimnis. Das liegt an der deutschen Fan-Mentalität.
Man muss aber etwas gut dabei verstehen: Puristen hier meinen es gut, auch wenn es manchmal ein bißchen herb klingt, dahinter steckt, nach meiner Ansicht, der tiefverwurzelte Wunsch, dass alles ordentlich und qualitätvoll sein soll. Wenn etwas in der Ordnung ist, ist es gut. Alles soll gut und korrekt sein. Auch im Kleinsten, auch beim Hobby. Daran ist nichts auszusetzen.
Aber nicht allen ist das das Wichtigste, sondern ungebremste Kreativität ist ihnen wichtiger. Und was soll ich sagen: beides gehört unbedingt zu einem Hobby, beides braucht es, Ernst und Spaß im Gleichgewicht, Ordnung und Chaos im selben Haus. Das eine ist sonst langweilig und das andere unerträglich.
Ich finde allerdings schön, dass hier dazu doch Reflektiertheit und Selbstkritik gibt. Statt Grabenkriegen eher gemäßigte Postionen.


Beste Grüße, Lexi

Situs vilate, invadet ab ernetis.


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Carrera124
07.01.2017, 22:30

Als Antwort auf den Beitrag von Jojo

+2Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Jojo hat geschrieben:

Deiner Ursprungsbehauptung, daß 1000steine generell modifizierungsfeindlich sei, habe ich unwidersprochene Argumente entgegengestellt.

Diese deine Argumente haben für mich aber ehrlich gesagt relativ wenig Substanz und Relevanz.
Warum?
Immer, wenn es um dieses Thema geht, liest man vorwurfsvolle bis negative Meinungen dazu. Zumeist höflich formuliert, aber eben doch negativ in den Aussagen.
Selten bis nie liest man tolerierende bis positive Meinungen dazu.

Es überwiegt also das negative Meinungsbild. Und die Mehrheit der Forenteilnehmer scheint damit stillschweigend einverstanden zu sein, denn andernfalls würde es ja mehr Toleranz oder (wie verwegen) sogar positive Meinungen dazu geben. Tut es aber nicht.

Und gegen dieses negative Meinungsbild ist auch prinzipiell nichts einzuwenden. Es ist hier eben so.
Mich stört ehrlich gesagt nur, dass du das schönreden möchtest und so darstellen möchtest, als sei es nicht so wie es ist.
Vereinfacht gesagt: wenn man etwas nicht gut findet, sollte man sich nicht daran stören, wenn andere das auch genauso benennen.


Grüße an meinen Stalker


, Xymion gefällt das


abhf
07.01.2017, 22:47

Als Antwort auf den Beitrag von leximatic

+1Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Ich denke, das Stichwort ist Toleranz. So wie du für dich entschieden hast, teile zu modifizieren, gibt es andere, die für sich entschieden haben, das nicht zu tun und sich den Zwängen der verfügbaren Teile zu unterwerfen.

Ein jeder sollte aber das Tun des anderen tolerieren, was nicht gleichzusetzen ist, das man es auch mögen muss. Ich kann gut damit leben, dass einige 3D-Drucken, sägen, schneiden, kleben etc. Aber ich tue es nicht und ich bewerte auch nach meinen Maßstäben, weil das eben mein Anspruch ist. In meiner Werte-Welt kommt ein MOC aus den Originalteilen IMMER vor MOCs mit Modifikationen, aber das ist meine subjektive Bewertung, meine persönliche Sichtweise. Mein Zielsystem ist es, mit den verfügbaren Elementen möglichst originalgetreu zu bauen und danach bewerte ich auch, meine eigenen Bauten wie auch die anderer.

Das alles ist aber nur menschlich, ein jeder bewertet nach seinen eigenen Werten und Regeln und das ist auch gut so.

Was man sicher konstatieren kann, ist. dass ich damit zum 1000steine Mainstream gehöre. Dass die Nicht-Mainstreamler hier besonders gemobbt werden, das sehe ich nicht. Sie finden wenig Gehör, Schweigen ist natürlich auch eine Form von Bewertung. Aber würde mir das ganze nicht genauso ergehen, wenn ich meine Mocs in einem Bionicel-Forum vorstellen würde und mich da outen würde, als jemand, der Modifikationen ablehnt?


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


JuL gefällt das


ranghaal
07.01.2017, 22:58

Als Antwort auf den Beitrag von leximatic

Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

leximatic hat geschrieben:


Es gibt aber in den USA und Europa einige AFOL, die experimentiert haben und die Steine nicht bemalen oder besprühen sondern färben, also direkt die Farbe des Kunststoffs verändern. Dazu wird ein Mittel aus dem Autombilsektor eingesetzt: Vinyl-Dye.


Mal ein kleine Ergänzung: mein Bild ein paar Einträge weiter oben zeigt auch gefärbte Steine. Ich habe dafür aber Aceton und Stofffarbe verwendet. Letztlich bin ich aber gescheitert. Die Ergebnisse sind für mich nicht verlässlich reproduzierbar.



kallesteinchen
07.01.2017, 23:08

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Seid Ihr bald fertig?

Kallesteinchen
kopschüttelnd



abhf
07.01.2017, 23:10

Als Antwort auf den Beitrag von kallesteinchen

Re: Teile in seltenen Farben selbst färben- "erlaubt" in der MOC Welt?

Warum willst du diese Diskussion unterbinden?


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


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