abhf
20.12.2016, 19:36

+25Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Legofreunde,

ich möchte mal ein Thema aufgreifen, das natürlicherweise zu einer Burg gehört – die Burgmauern.

Burgmauern sind eigentlich nichts an sich spannendes, viele graue aufeinandergestapelte Steine. Und damit mir die vielen Meter nicht allzu langweilig werden, hab ich mir überlegt, doch mal verschiedene Arten von Mauern auszuprobieren. Das Vorbild, die Burg Kreuzenstein, bietet ja verschiedene Bauformen und Ausführungen, z.B. offene Burgmauern mit Zinnen, geschlossene Mauern mit Wehrgang, senkrechte und geneigte Burgmauern, waagerechte und steigende, gerade und gebogene….

Da ich endlich auch mal ein Gebäude bauen wollte, hab ich mir ein Stelle gesucht, die beides hat: Burgmauer und ein wenig Gebäude. Die südwestliche Ecke weißt ein Verbindungsgebäude auf, dessen Funktion sich mir zwar nicht so recht erschließt, aber da es in die Burgmauern integriert ist und nur mit sehr spärlichen Öffnungen versehen ist, ist es wohl kein Wohngebäude…

Hier mal ein Bild:

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Es geht um den Bau zwischen der äußeren und der inneren Burg, links mit der geschlossenen Burgmauer, rechts mit der steigenden und überdachten Mauer.

Vor den Bau hat der liebe Gott aber das Grundrisslayout gesetzt. Und dieses Mal hab ich wirklich Schwein gehabt. Die Vorderkante des Gebäudes im inneren Burgring und die äußere Burgmauer konnten durch geringfügige Modifikation parallel gestellt werden, so dass ein rechteckiges Gebäude geplant werden konnte.

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Links von Grundriss geht ein Teil der äußeren Burgmauer – gewinkelt – weg, auf der anderen Seite habe ich die Burgmauer erst einmal gerade weitergeführt, weil hier ein steigender Teil der Burgmauer hinkommt. Hinten musste dann ein gewinkelter Anschluss an die rechte, senkrechte Burgmauer umgesetzt werden, der auch wieder gewinkelt sein musste. Hört sich kompliziert an, war es auch. Ich habe Stunden getüftelt, bis alle Anschlüsse irgendwie baubar waren. Und trotzdem hab ich im Laufe der Umsetzung etliches anpassen, revidieren und neu auslegen müssen.

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Um erst einmal zu zeigen, wie die Umsetzung jetzt aktuell aussieht, hier zwei Bilder.

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Das große Dach ist noch nicht fertig, aber nicht problematisch. Vielleicht übernimmt Kai ja die Dachdeckerarbeiten.


Da dieser Teil der Burg über zwei Module läuft, wurde das Gebäude als separates Modul umgesetzt, das einfach aufgesetzt/abgehoben werden kann und nicht mit dem Unterbau verbunden ist. Folglich mussten erst einmal alle angrenzenden Modulbestandteile soweit zurückgebaut werden, dass das Gebäude integriert werden kann. Es liegt auf verschiedenen Ebenen auf und schließt hinten an das darüber liegende Gebäude an. Also wurden erst einmal alle möglichen Stützkonstruktionen erstellt.

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Was nicht im Lego-Raster liegt wird wie üblich auf Fliesen gestellt und dann sorgsam mit Scharnierplättchen befestigt. Konkret betrachtet, liegt eigentlich nur der linke Mauernteil im Lego-Raster. Wie sich später herausstellte, liegt er nur fast im Raster… Also musste alles irgendwie auf Fliesen und sorgfältig in die Grundkonstruktion befestigt werden. Unbedingt fest bauen, denn wenn sich beim Transport da was löst, wird es schwierig, es nachträglich wieder wieder zu befestigen.

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Dummerweise läuft die Modultrennung mitten durch die senkrechte, hintere Burgmauer. Ein Teil gehört also noch zum Gebäude, der andere Teil ist fest montiert. Hier habe ich mir etwas überlegt, wie man solch einen stumpfen Stoß zweier Mauern optimieren kann. Ich habe einfach in den festen, rechten Teil einen kleinen Absatz gemacht und gegengleich in den beweglichen Flügel am Gebäude. So kann man jetzt beides aneinander klappen und es passt perfekt.

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Dann ist Mauern angesagt, immer schön stabil mit Stützen, damit sich später nichts lockern kann.

Der Knick zur linken Burgmauer versteckt sich in den zwei Pfeilern und wird auch wieder mit Scharnierplättchen gesichert.

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An dieser Stelle erfolgt dann auch der Übergang auf die linke Ebene, die deutlich höher ist.

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Teilweise sind die Burgmauern schräg geneigt zwischen Pfeilern eingebaut.

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Ermöglicht wird das durch eine unsichtbare Kipp-Konstruktion, die auf Steine in der Aussparung zwischen den Pfeilern eingesetzt wird.

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Und dann kam das, was ich berechtigterweise gefürchtet hatte, das Dach. Was sich in 2D bei den Grundrissen durch Übereinanderbauen auf Fliesen sehr gut kaschieren lässt, funktioniert in 3D beim Dach leider nicht so einfach.

Ich hatte verschiedene Dachvarianten überlegt, bin aber schnell bei den Mini-Slopes (Käseecken gelandet, weil dies die kleinsten Dachsteine und sich vermutlich am besten eignen würden, möglichst lückenarme Dachanschlüsse herzustellen. Platten wären noch eine Alternative gewesen, aber so viele verschiedene Neigungskombinationen geben die verfügbaren Flügelplatten auch nicht her.

Lange Rede, Stunden später hatte ich eine Konstellation, die unter den gegeben Umständen und in Anbetracht der Versuche durchaus gefällt.

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Nur Außen- und Innenecken für den regulären Dachbau würde ich mir wünschen! Bitte TLG, erfüllt mir den Wunsch, bald ist Weihnachten! Ich lass die Lücken mal offen, zur Not müssen dann erst einmal 1x1-Fliesen herhalten.

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Links fehlt jetzt noch der kleine Turm als Abschluss der Mauer, aber alles rechteckig, easy. Rechts wird es dann weitergehen. Hier fehlt noch die steigende Mauer mit Überdachung und dann kommt es: ich habe den ganzen südlichen Bereich umgestaltet um die prägnante, südliche Mauer auch rund bauen zu können.

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Der Grundriss liegt und ist befestigt…

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Und eines weiß ich jetzt auch schon, das Dach auf der gebogenen Mauer werde ich mir schenken, in diesem Teil werde ich eine „Dach-ist-im-Bau-Szene“ gestalten, den Dachstuhl ohne Eindeckung bauen. Aber dazu dann in einem der weiteren Teile mehr.

Ich hoffe, man kann jetzt immer mehr erahnen, wie das Ganze dann in 1,5 Jahren aussehen wird.


Fragen, aber auch Anregungen sind gerne gelesen!


Und hier die Linkliste zu den anderen Teilen des „Making of“:

Teil 1: http://www.1000steine.de/...amp;id=365367#id365367
Teil 2: http://www.1000steine.de/...amp;id=365645#id365645
Teil 3: http://www.1000steine.de/...amp;id=368875#id368875
Teil 4: http://www.1000steine.de/...amp;id=371362#id371362
Teil 5: http://www.1000steine.de/...amp;id=372184#id372184
Teil 6: http://www.1000steine.de/...amp;id=372447#id372447


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


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Micha2
21.12.2016, 09:29

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Die geneigt eingebauten Mauern sehen durch den kleinen Vorsprung unten nach außen nicht gut aus. Hat leider was von nicht ganz geschlossenem Garagentor .
Findet sich da keine andere Lösung - unten ein oder zwei Steine hoch nicht geneigt, dann erst abkippen lassen (mit anderer Bautechnik, ohne Vorsprung)?



Cran
21.12.2016, 09:44

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Andreas,

schön, daß Du uns weiterhin an Deinem Baufortschritt teilhaben läßt!

abhf hat geschrieben:

Die südwestliche Ecke weißt ein Verbindungsgebäude auf, dessen Funktion sich mir zwar nicht so recht erschließt, aber da es in die Burgmauern integriert ist und nur mit sehr spärlichen Öffnungen versehen ist, ist es wohl kein Wohngebäude…

Hier mal ein Bild:

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Bei dem was ich bisher an Burgen gesehen/über Burgen gelesen habe, würde ich vermuten, daß es eine Kaserne ist i.e. die Schlaf/Wohnunterkunft der Verteidigungstruppen. Diese sind in der Regel direkt an der Außenmauer - damit die Mauern schnell besetzt werden können - und dunkle Löcher - kleine Fenster (vor allem nach außen) verhindern, daß man die Quartiere von außen einfach in Brand schießen/stecken kann.

Weiter so!


Gruß, Ralf


Bürgermeister von Lindburg & Meister der Landschaftssplitter


Lok24
21.12.2016, 11:29

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Andreas,

Viel!
Viel!
Viel!

Viele Teile
Viel Zeit
Viele gute Bautechniken
Viel Geduld
Viel Gewicht

Danke für's Zeigen.
Besonders die Mauerschäden, die Mischung mit anderen Farben und vor allem die Lücken durch die sichtbaren Noppen gefallen mir sehr gut, auch die schräge Mauer.

Grüße

Werner



abhf
21.12.2016, 18:25

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Micha,

ich wollte nur mal testen, ob jemand das auffällt... Nee, im Ernst, durch die große Neigung fällt das mehr auf als ich das gedacht hatte. Gestört hat es mich auch, aber die Abwägung zwischen Aufwand und Nutzen hatte mich dazu bewogen, nicht noch einmal umzubauen.

Dein Kommentar und ein weiterer kleiner Baufehler haben mich aber dazu bewogen, noch einmal alles abzureißen und zu korrigieren. Es hätte sicher mehrere Änderungsmöglichkeiten gegeben (z.B. Kippsteine), aber ich habe die Befestigung am Fuß einfach mittels AZMEP eine halbe Noppe nach innen gesetzt. Eine Kante habe ich jetzt nach innen, aber das gefällt sogar. Und die Befestigung am oberen Ende der Schräge, am Übergang in den senkrechten oberen Teil funktioniert auch weiterhin.

Hier mal ein Bild:

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Danke dir für deine "Kritik", ohne die ich wohl keine Änderung mehr vorgenommen hätte.


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


abhf
21.12.2016, 18:28

Als Antwort auf den Beitrag von Cran

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Cran hat geschrieben:

Bei dem was ich bisher an Burgen gesehen/über Burgen gelesen habe, würde ich vermuten, daß es eine Kaserne ist i.e. die Schlaf/Wohnunterkunft der Verteidigungstruppen. Diese sind in der Regel direkt an der Außenmauer - damit die Mauern schnell besetzt werden können - und dunkle Löcher - kleine Fenster (vor allem nach außen) verhindern, daß man die Quartiere von außen einfach in Brand schießen/stecken kann.


Ja, das macht Sinn! ich werde sicher das Original mal besichtigen, dann klärt sich die Frage sicher. Aber deine Vermutung ist absolut plausibel.

Weiter so!


Auf jeden Fall....


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


abhf
21.12.2016, 18:34

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Lok24 hat geschrieben:


Viel!
Viel!
Viel!

Viele Teile
Viel Zeit
Viele gute Bautechniken
Viel Geduld
Viel Gewicht

Danke für's Zeigen.


Vielen
Vielen
Vielen

Dank für deinen Kommentar. Und du hast Recht, viel Arbeit. Viele tolle Bautechniken, das freut mich!



Besonders die Mauerschäden, die Mischung mit anderen Farben und vor allem die Lücken durch die sichtbaren Noppen gefallen mir sehr gut, auch die schräge Mauer.
Werner


Sichtbare Noppen stimmt nicht ganz, es sind 1x1-Rundplatten! Aber der Effekt ist der gleiche.


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


Legobecker
21.12.2016, 22:49

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Andreas,

Tolle Zwischenpräsentation. Toller Baufortschritt. Das gefällt sehr.

Ich hätte drei Vorschläge:

1. Kannst Du bei jeder Zwischenpräsentation ein Bild des gesamten Projekts dazureichen, damit sich auch der gesamte Baufortschritt erkennen lässt? Es sei denn, du möchtest uns etwas bewusst vorenthalten.

2. Das Dach sieht irgendwie zu neu aus. Vielleicht wäre es möglich, dieses in verschiedenen Rottönen darzustellen.

3. Vielleicht ist es bei den Dachziegeln aus Käseecken auch möglich mittels AZMEP's in der Unterkonstruktion einen Versatz um eine halbe Noppe zu erreichen. Das hätte den Effekt, dass die Ziegeln wie ein Mauerwerksverband liegen. Außerdem ließen sich so vielleicht auch offene Winkel besser schließen.

Ansonsten wirklich klasse. Weiter so!

Beste Grüße,
Sebastian


Alle Modelle von Legobecker

Legobecker bei flickr

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Micha2
21.12.2016, 23:48

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Hallo Andreas,

da antworte ich doch mit dem Werbeslogan von Mömax: "Sieht doch gleich viel besser aus!"

Auch von mir danke für deine interessanten Einblicke. Ich werd zwar vermutlich nie ein Burgen- und Häuserbauer werden, aber irgendwas kann man sich immer abschauen <Daumenhochsmilie>



abhf
22.12.2016, 17:47

Als Antwort auf den Beitrag von Legobecker

Editiert von
abhf
22.12.2016, 17:51

Re: Steinford-Burg - Making of (Teil 7) – Burgmauern

Tolle Zwischenpräsentation. Toller Baufortschritt. Das gefällt sehr.


Danke sehr. Freut mich, wenn es dir gefällt....

Ich hätte drei Vorschläge:

1. Kannst Du bei jeder Zwischenpräsentation ein Bild des gesamten Projekts dazureichen, damit sich auch der gesamte Baufortschritt erkennen lässt? Es sei denn, du möchtest uns etwas bewusst vorenthalten.



Tja, das ist so eine Sache:

- dann müsste ich ja immer aufräumen, so mache ich nur für den Bildausschnitt das Gröbste weg
- das Drumherum ist wirklich nicht besonders fotogen
- auf ein Bild passt ja gar nicht alles drauf
- ich bau ja verschiedenen Ecken und ein paar Sachen will ich noch gar nicht zeigen, weil die für ein anderes "Making of" vorgesehen sind
- UND: ja, ich möchte die Spannung ein wenig hochhalten. Das ganze soll es erst später geben. Vielleicht mach ich aber mal ein "Making of"-Special mit Gesamtbildern, wenn der Unterbau mit allen Burgmauern fertig ist und es an die Gebäude geht. Mal sehen.


2. Das Dach sieht irgendwie zu neu aus. Vielleicht wäre es möglich, dieses in verschiedenen Rottönen darzustellen.


Das habe ich schon bei Steinford ausprobiert. Das sind die Wehrgänge braun. Jede Einmischung einer anderen Farbe sieht bei solch schmalen Dächern unmöglich aus, denn bei nur 4 oder 5 Ziegelreihen bedeutet ein andersfarbiger Dachstein gleich 20-25% der Dachfläche. Bei größeren Dächern sieht das anders aus. Aber ich werde mit dunkelrot und/oder reddisch braun mal einen Versuch machen. Vielleicht wirkt das in einem in der Grundfarbe roten Dach ja anders.

3. Vielleicht ist es bei den Dachziegeln aus Käseecken auch möglich mittels AZMEP's in der Unterkonstruktion einen Versatz um eine halbe Noppe zu erreichen. Das hätte den Effekt, dass die Ziegeln wie ein Mauerwerksverband liegen. Außerdem ließen sich so vielleicht auch offene Winkel besser schließen.


Das geht schon, macht aber die normalen Anschlüsse kaputt. Es müsste dann ja auch in jeder zweiten Reihe versetzt werden und dass das dann bei den komplizierten Anschlüssen zufällig passt, ist unwahrscheinlich. Ich setze ja darauf, dass die Anschlüsse später in der gesamten Dachfläche untergehen und nicht mehr so prominent sind wie jetzt, wenn nur diese Bereiche mit Dachsteinen versehen sind. Wenn's ganz schlimm wird, lass ich Grünzeug drüber wachsen...

Ansonsten wirklich klasse. Weiter so!


Nochmal danke. Und natürlich geht's weiter. Heute wieder Mauerbau...


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772