Uns're Welt wird immer "kälter" [Teil 1 ?]

(Ein kurzes Essay über unsere Gesellschaft)
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Selbst noch in den 60ern geboren, aufgewachsen und die Welt entdeckt in den 70ern, Spaß, Freude
und Leid in den 80ern erfahren. Die 90er darauf und fast 2 weitere Jahrzehnte merklich spürbare
Tendenzen erkannt das unsere menschliche Gesellschaft eher einer traurigen Zukunft engegenblicken wird.
Was habe ich auf meine Person bezogen an Veränderungen erfahren?

Kleine Dinge im Grunde; die aber im Gesamtbild einen traurigen Beigeschmack hinterließen.
Als Beispiel mal genannt die Medien:

- Fernsehen

Vor ca. noch gut 25 Jahren war es eine Art Tradition das die Sendung um 20:15 Uhr von einer/einem Fernsehansager
kurz eingeläutet wurde mit Erklärungen zum Film und den Worten (Beispiel Denes Törzs 3. Programm):
:"Viel Spaß nun mit dem folgendem Film" oder "Wünsche eine gute Unterhaltung"
Heute wird alles vollgestopft bis auf die Sekunde genau mit Werbung die uns so durch Indoktrination dieses
oder jenes Produkt in den Himmel lobt.

- Werbung

Werbung wurde mit Charme und Spaß in Verbindung des Produktes unterhaltsam dem Zuschauer "zugeführt".
Es gab einen immensen Wiedererkennungswert durch eine fiktiv erschaffene Person der man dieses Produkt
auch glaubhaft abkaufen würde. Beispiele: Käpt'n Iglo, Dr. Best, Tilly, Hr.Kaiser, Tante Ariel und Fr. Sommer.
In der heutigen Werbung wird einem das Produkt 10mal gezeigt, da man den Fokus mehr auf die Marke und
die Wiedererkennung im Supermarkteinkauf setzt.

Thema Menschlichkeit:

- Aprilscherze

Waren vor gut 30 Jahren noch bei der Arbeit Aprilscherze die man seinen Arbeitskollegen freudig bereite
jährlich als Tradition zu sehen; so sind nun diese kaum noch vorhanden. Seien die Gründe oberflächlich aufgrund des
Mangels an Fantasie zu sehen würde ich weitergehen und behaupten die Menschen sind zu faul geworden.

- Witze

Es waren schöne Zeiten als man noch die Kommunikation nicht per Smartphone als Medium sondern die menschliche Sprache/Stimme
nutzte. Bilder die lustig sind, auch Witze laufen fast nur noch durch What'sApp. Gemeinsames Lachen und auch weitere
Gespräche fallen gänzlich weg.

- Musik

Die Zeiten als man noch Musik als solches genoß mit allen drum und dran, existiert in dieser Weise nicht mehr.
alle 20 bis 30 Jahre wird was neues kopiert, und der Recyclingfaktor stieg wehement innerhalb der letzten 30 Jahre.
Fragt man mal eine jüngere Person; sagen wir mal einen 18jährigen, nenne uns mal 5 Musiktitel vor 3 Jahren, so wird
diese es nicht können.
Zu meiner Zeit ging man noch mit seiner Leerkassette zum Kumpel und verbrachte dort seine Zeit während man Musik
kopierte. Man trank ein paar Bier und unterhielt sich angeregt. Jetzt wird noch ein MP3 File rübergeschickt zum
anderen Handy.

- Telefonie

Es war wirklich eine schöne Zeit als man gut 1 Stunde lang mit einer Person telefoniert hatte, über vieles plaudern konnte
und nach dem Auflegen des Hörers sich noch lange Gedanken über dies Gespräch machte.
Heute wird schnell mal eine e-Mail geschrieben, worauf diese auch eiligst gelesen wird um sich wieder geschwind anderen
Sachen zuwenden muß um ja nichts zu verpassen. Keine Zeit !!

traurig......


- Diaabende

Dieses durfte ich nur einmal miterleben aufgrund der bereits "aussterbenden" Diaprojektoren.
Man hat getrunken, gelacht, jenes und welches diskutiert. Jetzt wird ganz schnell im Urlaub ein
Foto geschossen, in 2 Sekunden landet es auf Facebook, und mit einem kurzen Blick nimmt man dieses nur zur Kenntnis:
"Aha, schön hat er es da"


(geschrieben heute zwischen 11:00 und 11:35 Uhr, da ich meinen Kopf mal klar machen wollte wegen Bau's eines MOC's)

Gruß
Nils

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Es ist schon eine gewisse Ironie dabei. Bei der ganzen globalen Erwärmung, wird unsere kleine Welt immer kälter.


Bis bald
Lars

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BerlinBrickSyndicate@kabelmail.de

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UncleTom , IngoAlthoefer , gefällt das

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UncleTom hat geschrieben:

Zuerst einmal: vielen Dank für deine Sicht der Dinge bezogen auf meine kleine Geschichte.

Soweit, auch so richtig. Da man in einem Text nur den reinen und direkten Gedanken vom Gegenüber "erkennen" kann, und kein Menschen sieht der einem gegenüber sitzt, kann man weder durch Intonation der Worte noch durch Mimik seine Ernsthaftigkeit durchschauen.
Habe auch absichtlich durch Weglassen jedweder Smileys dem Leser seine eigene Interpretation freien Lauf gelassen.
Meine kleine Abhandlung soll weder ein positives Bild, noch ein negatives Bild aufzeigen, nur das was ich als Betrachter innerhalb einer Zeitspanne
erlebt habe. Das Wort "Kälter" wäre eines der Wörter die indirekt einen negativen Aspekt aufzeigen.
Weder verfluche ich meine Worte, noch zelebriere ich sie. Diese sind nur rein objektiv betrachtet auf die Veränderung fixiert.

Meine Feststellungen basieren im Kern nicht auf Preise (wie die 20,- DM). Hierbei ging es mir nur um die Natur der menschlichen Interaktion.
Beispiel:
Damals waren Brettspiele; u.a. genannt Halma, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht selbst Schach feste Bestandteile die als feste Werte für eine Kommunikation
innerhalb einer Familie agierten. MB Spiele präsentiert.... ausser mal zu Weihnachten gibt es diese Berieselung der Werbung nicht mehr. Man könnte
fast erwähnen sie verschwand ganz vom Markt. Von ein paar TableTop Enthusiasten mal abgesehen.
Heute sitzt jeder in der Familie nur noch an seinem PC oder Tablett/Smartphone.
Diese unveränderte Abwärtstendenz macht mir Angst.

Wie lange telefonierst du mit deinem Gegenüber heute ? (auf den Kontext mit den 20,- DM mal bezogen)
Im Schnitt bestimmt kaum länger als 10 Minuten, der Rest läuft über andere Medien ab.

So, um mal hier nochmals klarzustellen: Ich finde es toll das du zu meinem kleinen Essay Stellung bezogen hast.
Ich mag es, wenn nicht nur mal kurz oberflächig etwas gelesen wird, sondern man beschäftigt sich auch mit dieser Sache...und (!)
bezieht dazu Stellung. Ein ehrliches Danke von mir UncleTom ^^

Gruß
Nils

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Keine Sorge, demnächst wird IHR und UNS wieder eingeheizt.

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Hi

Ganz besonders beim Thema Musik bin ich ganz bei Dir.
Heutzutage wird Musik nicht mehr "gehört" sondern einfach nur stumpf konsumiert.
Die Arbeit, die ein Künstler in seine Musik steckt (Charts ml aussen vor, dass ist fast alles aus der Konserve, ohne dass da viel Arbeit drin steckt), wird heute kaum noch gewürdigt.

Ich selber weis, was es für eine Arbeit ist, mit ner Band im Studio ein paar Songs aufzunehmen.
Allein die Zeit die es braucht, bis ein Song aufnahmefertig ist, die sieht man nicht.

Ich merke immer wieder bei Albenkäufen (ja ich gehöre zu der Gattung, die sich CD´s noch kauft), dass ein einmaliges Hören nicht reicht um das gesamte Potenzial einer Platte zu entfalten...
Manchmal braucht es 3-4 durchläufe um die wahren Perlen einer Platte zu entdecken.

Gruß René

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https://www.flickr.com/meisterschnorrer

www.doctor-brick.de

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Meisterschnorrer hat geschrieben:

Also ich kaufe mir nach wie vor noch Vinyl.
Da gibt es ein richtiges ritual beim anhören, kein Stress, man hat was in der Hand (Albumcover),
vielleicht ein Gläschen Jacki u.s.w. da macht das hören noch richtig spass
Nur bei 0815 Musik (beim Autofahren oder als Hintergrundberieselung)
greife ich auf download bzw. MP3 zurück (und wenns halt keine Vinyl gibt).
CD habe ich schon lange keine mehr gekauft, aber die ist eigentlich eh "out".

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Also bezüglich Vinyl, MP3 und CD bin ich ganz bei Dir. Auch wenn wir vermutlich unterschiedliche Sachen auf Vinyl hören. Meine Plattensammlung steht jedenfalls gut sichtbar in den Wohnzimmerregalen aber der Plattenspieler wird nur dann angeworfen, wenn ich Musik genießen möchte und kann.

Aber noch was ganz anderes.
Heute morgen im Radio wurde über das dänische "hygge" sein gesprochen.
Das kann man sehr gut der "kälter" werdenden Welt gegenüberstellen - noch dazu wo unsere geliebten Steine aus Dänemark kommen.

Was "hygge" ist? Hier mal ein paar Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hyggelig
http://www.visitdenmark.c...nmark/art-danish-hygge

Wobei wir Deutschen uns mit unserer "Gemütlichkeit" auch nicht verstecken müssen. Das Wort hats immerhin auch in die englische Sprache geschafft: https://en.wikipedia.org/wiki/Gem%C3%BCtlichkeit

"Hygge" scheint aber noch etwas mehr als "nur" Gemütlichkeit" zu meinen. Bei "hygge" spielen Freunde und Familie eine sehr große Rolle. Manche behaupten auch dass Kaffee ein wichtiger Bestandteil sei

So, nu kommst Du Eisbär!

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Viele Grüße
Dirk - Mail

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Hallo

Ich bin selbst schon ein "älterer Sack", zwar wohl etwa 10 Jahre jünger als du, aber ganz bestimmt nicht mehr jung zu nennen.

Aber früher war alles "ein schönes warmes" miteinander?

Wohl kaum:

-Such mal nach Berichten zu den Zuständen in Kinderheimen insbesondere, aber nicht nur die, welche kirchlich geführt wurden - wirklich "schöne" Zustände die nicht die Ausnahme waren.

-Die Kindererziehung war zumindest in den 60er Jahren auch nicht unbedingt in Allgemeinen als "warm" zu bezeichnen was man auch daran sehen kann das in den 70er Jahren bei einigen dann ein anderes Extrem in Mode kam.

-Da war doch was mit jede Menge hochrangigen Mitarbeitern sowohl in der Privatwirtschaft als auch beim Staat die in der Zeit von 1933-1945 kräftig mit gemischt haben?!

-Mit der Zeit von 1933-1945 wurde sich in großen Bereichen der Gesellschaft bis in den 80er Jahren nur sehr bedingt auseinander gesetzt.

-Atomsprengköpfe "vor der Haustür" gab es zu diesen Zeiten auch viel mehr als heute.

-Der Umgang mit "Minderheiten" war noch ruppiger und aggressiver als heute.

-Die Langsamkeit und scheinbare "wärme" bei der Fernkommunikation lag wohl hauptsächlich an technischen Gründen.

Nein "wärmer" war es im allgemeinen Gesellschaftlichen zusammenleben früher auch nicht - was jeder selbst in seinen unmittelbaren Lebensumfeld erlebt hat und erlebt ist natürlich eine ganz andere Sache - das war aber schon immer so, und wird immer so bleiben.

Aber trotz allem:

Ein schönes OT Thema über das man stundenlang diskutieren kann

Lapidem

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NANO-Nils hat geschrieben:

Deine Verallgemeinerungen und Schwarz-Weiß-Ansichten machen mir Angst.
Geh mal vor die Tür und nimm am Leben teil.

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Liebär Nils!

Dem kann ich ABShelfen....

Falls ich die entsprechenden Kartons wiederfinde.

Die Leinwand dachte ich als Hintergrund für LEgobilder zu verwenden. Und? Nix da! Immer schön serlber dagestanden und hochhalten.

Photogene Grüße
M.a

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Vinyl ist auch was feines.
Nur leider gibt es halt nicht alles auf Vinyl.
Und nen Plattenspieler habe ich auch nicht, geschweige denn Platz dafür auf meinem kleinen Media Regal...

Ich kann am ehesten im Auto Musik genießen, da bin ich häufig für mich alleine, keiner quatscht mir rein und ich kann nach Herzenslust mitsingen.

Gruß René

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