Thomas52xxx
23.09.2016, 18:29

+44Jungentraum

Bevor die Träume in meiner Jugend feucht wurden, träumte ein Junge zu Anfang der 70er meist von einem Bonanzarad.

Basierend auf dem Kinderrad von Michael Jasper habe ich ein Hochlenkerrad gebaut. Um eine stilgerechte Umsetzung des Bananensattels habe ich besonderen Wert gelegt.

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Gruß
Thomas

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Der_Architekt
25.09.2016, 09:35
@Lok24

Re: Jungentraum

Hallo,

ganz einfach: Bei einer Nabenschaltung verursachen die vielen Zahnräder des Planetengetriebes enorme Widerstände bei der Umwälzung. Dadurch ergibt sich ein höherer Tretwiderstand. Bedeutet also bei gleichen Kraftaufwand geringere Geschwindigkeit und höherer Verschleiß!
Zweiter extrem wichtiger Grund: Die Komponenten einer Kettenschaltung sind leichter als eine Nabe mit Schaltgetriebe! Geringeres Gewicht des Fahrrads wirkt sich positiv aufs Beschleunigungsverhalten aus.
Noch ein Grund: Es ergeben sich bei einer modernen Kettenschaltung mehr mögliche Über-/Untersetzungen. Soweit ich weiß, ist die Speed Hub Nabenschaltung von Rohloff immer noch mit 14 Gängen das Maß der Dinge. Die sieht dann auch dementsprechend fett und klobig aus und wiegt viel. Eine moderne Kettenschaltung fürs Rennrad von Campagnolo zum Beispiel umfasst 2x11 theoretische Gänge - 11 Ritzel auf dem Freilaufkörper der Hinterradnabe und zwei Kettenblätter auf der Kurbelgarnitur. Theoretisch deshalb, da man die Kette nicht im extremen "Diagnonallauf" fahren sollte, will man Kette, Ritzel und Kettenblatt nicht unnötig verschleißen.
4. Grund: Mit einer Kettenschaltung sind feinere Abstufungen der Übersetzungsverhältnisse möglich.
Zur Wartung: Wartungsärmer ist sicherlich die Nabenschaltung, da hast du Recht. Allerdings gehört die regelmäßige Wartung und Pflege eines Fahrrads sowieso zu den unabdingbaren Dingen, will man auf lange Zeit Freude an seinem Drahtesel haben. Eine Kette ist schnell gereinigt und neu geschmiert, auch Schaltwerk und Umwerfer lassen sich einfach reinigen.

Ich war 10 Jahre lang aktiver Radsportler (Leistungssport), ich weiß also, wovon ich rede. Glaub mir, wenn die Nabenschaltung besser wäre, würden sie heute bei der Tour de France damit rumfahren - machen sie aber nicht aus oben genannten Gründen.


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Der_Architekt
25.09.2016, 09:42
@Lok24

Re: Jungentraum

Ach so, noch was: Rücktritt ist sowieso das Allerletzte. Meiner Meinung nach sollte das verboten werden, weil es die Verkehrssicherheit gefährdet. Eine Bremse muss IMMER voll einsatzbereit sein und zwar UNABHÄNGIG von der Pedalstellung! Wenn man mit den Tretkurbeln gerade in der "18-Uhr-Stellung" ist, wird's schwierig mit dem kraftvollen Zurücktreten und Verzögern.


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Lok24
25.09.2016, 09:52

Als Antwort auf den Beitrag von Der_Architekt

Editiert von
Lok24
25.09.2016, 10:15

Re: Jungentraum

Hallo,

Der_Architekt hat geschrieben:

4. Grund: Mit einer Kettenschaltung sind feinere Abstufungen der Übersetzungsverhältnisse möglich.


Das halte ich für etwas verallgemeinert, denn die feine Abstufung führt natürlich (bei einer endlichen Zahl Ritzel) zu einer deutlichen Verringerung des Übersetzungsverhältnisses, die zwei Parameter beeinflussen sich gegenseitig. Und diese feine Abstufungen mag bei Rennsportlern sinnvoll sein, bei Mountainbikern legt man gerade Wert auf ein größeres Übersetzungsverhältnis. Aber ja, ich weiß was Du gemeint hast.

Der_Architekt hat geschrieben:
Zur Wartung: Wartungsärmer ist sicherlich die Nabenschaltung, da hast du Recht. Allerdings gehört die regelmäßige Wartung und Pflege eines Fahrrads sowieso zu den unabdingbaren Dingen, will man auf lange Zeit Freude an seinem Drahtesel haben. Eine Kette ist schnell gereinigt und neu geschmiert, auch Schaltwerk und Umwerfer lassen sich einfach reinigen.


Ach so, Du meinst es gibt gute Gründe für eine Kettenschaltung, weil sie bestimmte Eigenschaften hat.
Das ist natürlich unbestritten. Deswegen ist sie aber nicht per se "besser". Das hängt, wie Du selbst schriebst, vom Einsatzzweck ab. Dann wären wir uns sehr einig.

Ich habe nicht den Anspruch und das Bedürfnis, möglichst schnell sehr weit zu kommen mit minimalen Kraftaufwand. Ich bin nämlich kein Rad"sportler". Für mich ist es ein Transportmittel mit sehr eingeschränktem Einsatzbereich (Wohnort). Und dafür habe ich die für mich genau richtige Ausstattung (Licht, Körbe, Schaltung, Bremsen etc.) selbst zusammengestellt.

Der_Architekt hat geschrieben:
Glaub mir, wenn die Nabenschaltung besser wäre, würden sie heute bei der Tour de France damit rumfahren - machen sie aber nicht aus oben genannten Gründen.


Die sind für mich kein Vergleich, weil ich völlig andere Ansprüche an ein Fahrrrad stelle. Anders - nicht besser oder schlechter. Denn die Rennsportsicht ist eben nicht die Einzige, sondern eine unter vielen.



Grüße

Werner



Der_Architekt
25.09.2016, 11:05
@Lok24

Re: Jungentraum

Sicherlich sind die Ansprüche verschieden. Allerdings gilt für ALLE Fahrräder: Je leichter, desto besser, wenn dabei die Fahreigenschaften und Rahmensteifigkeit nicht negativ beeinträchtigt werden! Nicht umsonst gibt es heute kaum noch klassische (schwere) Stahlrahmen, sondern man setzt auf Aluminium, Titan und Kohlefaser. Auch du mit deinem Cityrad möchtest doch ein leichtgängiges Fahrrad fahren. Wie man da den erhöhten Tretwiderstand einer Nabenschaltung nicht berücksichtigen kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Meiner Auffassung nach werden die Nabenschaltungen deshalb so häufig bei diesen "Omafahrrädern" verbaut, weil man den Leuten nicht zutraut, richtig mit einer Kettenschaltung umzugehen und/oder sie richtig zu pflegen/warten.


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Lok24
25.09.2016, 11:37

Als Antwort auf den Beitrag von Der_Architekt

Re: Jungentraum

Der_Architekt hat geschrieben:

Wie man da den erhöhten Tretwiderstand einer Nabenschaltung nicht berücksichtigen kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.


Ja. Eben. Für Dich nicht. Für mich schon.

Der_Architekt hat geschrieben:
Meiner Auffassung nach werden die Nabenschaltungen deshalb so häufig bei diesen "Omafahrrädern" verbaut, weil man den Leuten nicht zutraut, richtig mit einer Kettenschaltung umzugehen und/oder sie richtig zu pflegen/warten.


Eben. Man muss damit umgehen, muss sie warten etc. Ansonsten sinkt der Wirkungsgrad dramatisch.
Und nicht jeder will sich dauernd um irgendwas kümmern müssen.

Eigenartig, dass ausgerechnet die Holländer mit ihren begehrten Hollandrädern auch diese Einstellung haben.

Für mich hier EOD.



Der_Architekt
25.09.2016, 11:50
@Lok24

Re: Jungentraum

Mit einem Hollandrad kann man allenfalls um die Ecke zum Bäcker fahren... Für eine richtige Radtour sind die völlig ungeeignet.


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Der_Architekt
25.09.2016, 11:58
@Lok24

Re: Jungentraum

Was bedeutet EOD?

Ich will noch mal resümieren: Kettenschaltungen sind das Maß der Dinge, wenn es um Fahrradschaltungen geht. Dass es dennoch für manche Leute Gründe gibt, die für eine Nabenschaltung sprechen, bestreite ich gar nicht.


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Brickporn
25.09.2016, 13:30

Als Antwort auf den Beitrag von Der_Architekt

Re: Jungentraum

@Architekt: ich denke "EOD" meint hier "End of discussion"?


Meine Projekte bei Ideas: Minifig-Rechenzentrum, Relief-Landkarte Deutschland (sehr klein) & 7 antike Weltwunder (ziemlich klein)


Der_Architekt
25.09.2016, 13:35
@Brickporn

Re: Jungentraum

Welche Diskussion? Und warum kann er das nicht auf deutsch ausschreiben?


"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz


Farnheim
26.09.2016, 11:10

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Jungentraum

Hi Thomas.
Schick, schick. Jetzt müsste es die entsprechenden Teile nur noch in orange geben. Der Bananensattel ist cool.

Ein Bonanzarad (ich kenne das durchaus auch als Polorad) hatte ich damals nicht. Mir gefiel das auch nicht. Ein fuhr damals (später) ein BMX-Rad...

Viele Grüße,
Maik


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