Heiner
14.05.2006, 21:29

Messungen 7898

LLL,

wie versprochen einige Messungen:

Die gute Nachricht: Betrieb auf Stromschienen mit Stromabnahme daraus ist möglich. Dabei sollte der Motor hinten laufen und der Stromabnehmerdummie vorne, um die maximale Anhängelast von 4 – 5 leichten Güterwagen zu erzielen. Wer dabei das gelbe Licht vorne haben möchte, muss sich ein anderes Kabel besorgen (oder ein weiteres 9 cm Kabel) und die Lok umbauen, da hinten ein unbeleuchteter roter Lichtstein sowie rottransparente Rundplatten auf den 3 Lampensteinen eingebaut sind.

Die Anhängelast auch auf den Stromschienen ist minimal, da der Motor schnell durchrutscht. Die drei Zweiachser aus der Packung schafft die Lok 7898, sobald der Kranwagen dazukommt wird’s schon problematisch.

Die Geschwindigkeiten, die ich bei Trafobetrieb mit der Lok 7898 erzielt habe, liegen unter denen des Batteriebetriebs. Ursache dafür ist der Verpolungsschutz, den ich zur Sicherheit eingebaut habe, da ich nicht weiß, ob die Steuereinheit einen solchen schon hat. Die Dioden aus dem Verpolungsschutz „fressen“ fast 1 V von den vom Trafo anliegenden 9V, d.h. ca. 10% gehen dafür drauf.

[image]


Verpolungsschutz mit Dummi (rechts) und Motor (links)

Das wichtigste Ergebnis der Messungen jedoch ist, dass die Funkeinheit mit Stromversorgung von den Schienen her störungsfrei arbeitet. Da die Stromzufuhr über die Gleise nicht immer einwandfrei ist und es Unterbrechungen gibt, war es erst einmal wichtig festzustellen, dass bei Störungen kein Abschalten erfolgt. Es hätte durchaus der Fall sein können, dass die Funkeinheit die Selbsthaltung bei kurzzeitiger Stromunterbrechung verliert. Das ist nicht der Fall.

Ganz im Gegenteil: Die Stromschwankungen bei den Messungen waren bei der Lok mit Funkeinheit und Stromzufuhr durch die Schienen deutlich geringer als bei einer „normalen“ Lok mit Trafo. Das kann jedoch anders sein, wenn man mehr Loks jedes Typs im Vergleich misst. Ich habe 2 von meinen Loks gemessen, eine mit Licht, eine ohne (4551, wenn schon, denn schon!). Interessant ist auch, dass die Stromaufnahme bei den Loks mit Licht mit der gleichen Anzahl von Wagen (3x 2-Achser) in etwa gleich ist, und zwar in maximaler Fahrstufe um die 280 mA.

Bei der Auslegung der Lebensdauer von Batterien und Akkus sollte man von 300 mA ausgehen. Ein 1800 mAh Akkusatz könnte dann max. 6 Stunden halten. So einen habe ich mir am Sonnabend besorgt, der muss aber erst noch geladen werden, Messdaten später. (Gab’s für 2,50 €/4 Akkus günstig bei Saturn)

Weitere Messdaten:

Wenn die Versorgungsspannung unter ca. 6V sinkt, schaltet die Steuereinheit ab.

Leerlaufstrom Versorgungseinheit: eingeschaltet: 30 mA, ausgeschaltet: <1 mA.

Stromaufnahme neuer Motor (Lok liegt auf der Seite) unbelastet mit Licht, 9V Batteriespannung Versorgungseinheit: (Stufe/Strom in mA/Spannung in V): 1/120/2,5; 2/140/3,6; 3/170/4,6; 4/170/5,6; 5/170/6,6; 6/170/7,6; 7/160/8,5.

Stromaufnahme neuer Motor (Lok fährt mit 3 leichten Güterwagen) mit Licht, Trafo 8,9V zur Schiene (Stufe/Strom in mA): 1/130 Zug steht; 1/190 Zug steht immer noch; 3/220 jetzt setzt er sich langsam in Bewegung; 4/220-250; 5/240-260; 6/250-280; 7/270-300.

Stromaufnahme „alter“ Motor Lok, leer drehend, Trafobetrieb (Stufe/Strom/Spannung): 1/100-120/3; 2/130-150/3,9; 3/140-150/5; 4/150-160/6,2; 5/160-180/7,5; 6/ca. 200/8,6.

Stromaufnahme „alter“ Motor Lok (4551) mit 3 leichten Güterwagen, Trafobetrieb (Stufe/Strom/Spannung): 1/200/3; 2/230/3,9; 3/240/5; 4/250/6,2; 5/260/7,5; 6/ca. 280/8,6.

Stromaufnahme „alter“ Motor Lok (4551) ohne Licht mit 3 leichten Güterwagen, Funkbetrieb mit Batterie (9V, voll) (Stufe/Strom/Spannung): 1/130/2, steht; 2/180/2,6 steht immer noch; 3/180-200/3,6; 4/180-220/4,6; 5/210-220/5,5; 6/230/6,4; 7/240/7,5.

Alle Amperewerte schwankten um die angegebenen Werte, Anlaufströme lagen etwas höher.

Die Lampe alleine zieht 26mA bei 9V.

Lok 7898 komplett: ca 500g
Gewicht Batteriekasten, voll mit Alkaline Batterien: (6Stück) 158g
Zum Vergleich Gewichtsstück: 53g
Lok 4551 ca. 450g

Noch Fragen?
Cheeeers,

Heiner


Hümpfch™
14.05.2006, 21:49

Super! (Re: Messungen 7898)

Hi Heiner,
danke für diese super Messungen!

» Bei der Auslegung der Lebensdauer von Batterien und Akkus sollte man von
» 300 mA ausgehen. Ein 1800 mAh Akkusatz könnte dann max. 6 Stunden halten.
» So einen habe ich mir am Sonnabend besorgt, der muss aber erst noch
» geladen werden, Messdaten später. (Gab’s für 2,50 €/4 Akkus günstig bei
» Saturn)

Die 6 Std. sind Theorie.
Max. 3 Std. werden in etwa die Praxis sein.
Je schlechter=billiger die Akkus sind, desto niedriger ist ihre Hochstromfähigkeit.
Wenn die Akkus nicht mit einem wirklich guten Ladegerät (so ab ca. € 50,-) geladen (und komplett entladen) werden, nimmt die Hochstromfähigkeit bereits nach wenigen Ladevorgängen noch weiter ab, d.h. die Spannung bricht immer eher zusammen.
Besitzer von Digi-Knipsen, die mit Mignon-Akkus laufen, werden das schmerzlich bestätigen können.
Ohne hier Werbung machen zu wollen, Sanyo-NiMH-Akkus sollen in punkto Hochstromfähigkeit die besten sein, man kann aus ihnen bei guter Behandlung etwa 80% der Kapazität herausholen.

Gruß Ronald


chrysaora
16.05.2006, 07:15

Re: Super! (Re: Messungen 7898)

» Besitzer von Digi-Knipsen, die mit Mignon-Akkus laufen, werden das
» schmerzlich bestätigen können.
» Ohne hier Werbung machen zu wollen, Sanyo-NiMH-Akkus sollen in punkto
» Hochstromfähigkeit die besten sein, man kann aus ihnen bei guter
» Behandlung etwa 80% der Kapazität herausholen.

Das mit den Sanyo-NiMH-Akkus kann ich aufgrund meiner Erfahrungen mit diesen Akkus in meiner Digi-Knipse voll und ganz bestätigen. (auch ohne hier Werbung machen zu wollen natürlich)


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