Heiner
10.05.2006, 13:45

7898 - Mein Bericht Teil 2

Anleitung 7898-6 Gedeckter Güterwagen

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Das Erfolgsmodell aus den Anfangsjahren der 9V Eisenbahn, jetzt 2 Noppen länger und mit anderen Türen.

Die 1. Seite (Deckblatt) zeigt einen etwas anderen Wagen als alle folgenden Seiten, zumindest was das Fahrwerk betrifft (alle Teile unter der 6x16 Platte). Es ist ein Mittelding zwischen den Kartonabbildungen (die sind auch noch mit Bremserhaus) und dem letztendlich auf Seite 12 abgebildeten endgültigen Wagen.
Seite 9 Bild 14: die Aufkleber sind sehr schlecht erkennbar.
Seite 12 Bild 16: Der Druck ist wieder zu dunkel, um die Einbaulage der 4 schwarzen 1x2 Steine in der schwarzen Umgebung gut zu erkennen.

Anleitungen 7898-7 und 7898-8

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Die Lkw Front ist gut gelungen, der hintere Kabinenteil mit seinen schrägen Wänden ist eine schöne Konstruktion.

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Und als Bonbon ein Bahnübergang dazu.
Der Gabelstapler und das Ladegut runden das Gesamtbild von einer Luxuspackung (BL-Bezeichnung für 7898), bei der alles enthalten ist, ab.
Problemloser Zusammenbau, alles OK.


5. Zusammenbau Schienen, Anlagenplanung

Die Schienen lassen sich wie gewohnt zusammenstecken, wobei ich das Gefühl beim direkten Vergleich hatte, es geht etwas leichter mit den neuen Schienen. Die Plastikschienen sind auch etwas glatter (siehe Fahrbericht). Über das Aussehen ohne Metallschicht als Eisenbahngleis möchte ich mich nicht weiter äußern, das machen andere schon, nur soviel: für ein Asphaltbergwerk sind die sicher geeignet.
©2004 steht auf der Unterseite aller Schienen und Weichen.

Für 3 verschiedene Anlagen sind Pläne in der Anleitung 7898-1 aufgeführt, jedoch nur 1 Plan für die mitgelieferten Schienen, bei den beiden anderen müssen weitere Schienenpackungen zugekauft werden. Ein Hinweis auf Verwendung von bisherigen Schienenmaterial ist nirgendwo zu finden.


6. Funktion der Lok: Funkbetrieb (wie weit, Nebenraum, Tunnel), Steigungsfähigkeit, Weichengängigkeit

Unser Wohnzimmer ist ca. 4,5 x 11 m groß und die Anlage stand mitten im Raum.

Funkbetrieb:

Endlich kann man den Zug / die Züge im Stehen fahren und muss nicht auf den Knien herum rutschen.

Die Fernsteuerung ist im Prinzip einfach, aber:
- nicht zu schnell hintereinander drücken,
- Steuergerät möglichst in Richtung Lok halten (richtig herum natürlich),
- oder gegen eine glatte Wand, auch das geht problemlos,
- das Bücherregal reflektiert nicht so gut und
- das große Fenster reflektiert gar nicht.
- Vom Nebenraum geht es auch nicht, oder nur durch die geöffnete Tür direkt oder mit Reflexion an glatter Wand.

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- Im Einschnitt im „Lego-Gelände“ aus großen BURPS, immer 2 aufeinander und viele nebenenander an beiden Seiten des Zugs: „funk“-tioniert überwiegend einwandfrei.

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- Tunnel: bis die Lok eine volle Länge im Tunnel ist funktioniert‘s, dann erst wieder wenn sie am anderen Ende herauskommt.
Lässt die Batterieleistung nach, fährt die Lok nur noch in den höheren Stufen.

Wenn man Mehrzugbetrieb hat, sollte man sich 2x2 Platten mit 1 – 3 beschriften und diese auf die jeweilige Fernbedienung und auf die Loks pappen, um nicht durcheinander zu kommen.

Schade, dass das Soundmodul in der Fernbedienung ist und nicht in der Lok. Mein Kater schaute immer verstört, wenn ich ihn damit von den Schienen treiben wollte und der Ton kam von einer anderen Seite als der Zug.
Die Steuerung schaltet den Zug nicht nach einer bestimmten Zeit ab. Man kann also ihn so lange fahren lassen, bis die Spannung unter das notwendigen Eingangspotenzial für die Steuerung fällt. Das liegt aber offensichtlich so tief, dass ich es sein ließ, es auszuprobieren, da sich zum Schluss der Zug nur noch über die Strecke quälte und kaum noch durch die Kurven kam.


Zugvermögen:

Gerade Strecke in der Ebene:

In der geraden ebenen Strecke zieht die Lok bei vorsichtigen Beschleunigen 40 Achsen und wahrscheinlich noch ein paar mehr. (ich habe Lok im Plastikteil meiner Schienen beschleunigen lassen)

Schienenoval mit 2x6 Geraden (das beigefügte):

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Mit Kurven im beigefügten Schienenkreis auf Plastikschienen zieht die Lok maximal 6 Stück leichte 2-achser, bei mehr drehen die Räder der Lok durch. Bestückt mit dem „altem“ Motor zieht sie mindestens das Doppelte (leider wurde der vorhandene Schienenkreis zu kurz).


Steigungen in der Geraden

Dazu habe ich 2 Steigungen bei 2 Schienenarten gewählt:

1. 1/3-Platte Steigung auf eine gerade Stromschiene (ca. 8,3% Steigung)
2. wie 1. mit Plastikschienen
3. 2x 1/3-Platte Steigung auf eine gerade Stromschiene (ca. 16,7 % Steigung)
4. wie 3. mit Plastikschienen

Auf Grund der beschränkten Anzahl von Plastikschienen habe ich diese nur auf dem „interessanten“ Teil der Steigung eingebaut, der Rest waren normale Stromschienen.

Auf den normalen Stromschienen habe ich die BNSF Lok mit einem neuen Motor jeweils die gleiche Last die gleiche Steigung fahren lassen, bei Versuch mit den Plastikschienen habe ich den BNSF Motor unter die 7898 Lok gebaut und mit der Fernsteuerung gefahren.

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Angehängt habe ich einmal 6 Stück gedeckte Güterwagen (leicht) und einmal 3 Stück IC-Wagen (7740, aber mit neuen Rädern und je 32-lang, 6-w)

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Da die Ergebnisse bei ⅔ Platte Steigung schon eindeutig waren, habe ich auf 1 ganzen Stein pro gerade Schiene verzichtet.


Ergebnisse:

Test 1
1/3-Steigung, Stromschiene

7898 Krokodil, neuer Motor
Lok alleine: problemlos
Lok mit 6 leichten Güterwagen: problemlos
Lok mit 3 schweren Personenwagen: problemlos

10133 BNSF
„alter“ Motor (neu)
Lok alleine: problemlos
Lok mit 6 leichten Güterwagen: problemlos
Lok mit 3 schweren Personenwagen: problemlos

Test 2
1/3-Steigung, Plastikschiene

7898 Krokodil neuer Motor
Lok alleine: Mit etwas durchdrehen
Lok mit 6 leichten Güterwagen: Mäßig, mit durchdrehen
Lok mit 3 schweren Personenwagen: gerade so mit Schwung.Anfahren in der Steigung mit Wagen geht nicht. Dreht durch.

7898 Krokodil mit „altem“ Motor (neu)
Lok alleine: problemlos
Lok mit 6 leichten Güterwagen: problemlos
Lok mit 3 schweren Personenwagen: problemlos

Test 3
2/3-Steigung, Stromschiene

7898 Krokodil neuer Motor
Lok alleine: Mit etwas durchdrehen
Lok mit 6 leichten Güterwagen: gerade so mit etwas durchdrehen
Lok mit 3 schweren Personenwagen: Nein, bevor der letzte Wagen die Steigung erreicht, ist Schluss. Rollt rückwärts nach Ausschalten

10133 BNSF „alter“ Motor (neu)
Lok alleine: problemlos
Lok mit 6 leichten Güterwagen: problemlos
Lok mit 3 schweren Personenwagen: problemlos

Test 4
2/3-Steigung, Plastikschiene

7898 Krokodil neuer Motor
Lok alleine: gerade so mit etwas durchdrehen
Lok mit 6 leichten Güterwagen: Nein, bevor der letzte Wagen die Steigung erreicht ist Schluss. Nach dem Ausschalten rollt Zug rückwärts
Lok mit 3 schweren Personenwagen: Nein. Versuch zwecklos.

7898 Krokodil mit „altem“ Motor (neu)
Lok alleine: problemlos
Lok mit 6 leichten Güterwagen: problemlos
Lok mit 3 schweren Personenwagen: Nahezu problemlos, leichtes durchdrehen

7. Dauerbetrieb: Wie lange hält ein Batteriesatz in der Lok?

Verwendet habe ich neue Alkaline Batterien von Lidl (je 8 Stück für 1,79€; Stiftung Warentest: GUT).

Mit 2x 30 Min Unterbrechungen bei dem verwendeten Satz von Lidl lief der Zug (Lok mit Licht) mit 3 Wagen (die 2-Achser aus 7898) gut 6 Stunden.
Nach 2 Stunden war der Zug schon merklich langsamer, in Stufe 7 entgleiste die Lok alleine schon nicht mehr infolge zu hoher Geschwindigkeit in der Kurve.
Zum Schluss war nur noch Betrieb in den Fahrstufen 6 und 7 möglich, die dann der anfänglichen Stufen 2 und 3 bei frischen Batterien entsprachen.
Die Batterien erholten sich ein klein wenig über Nacht, so dass am nächsten Tag noch eine halbe Stunde Weiterbetrieb möglich war.

Weitere Tests werde ich noch durchführen, unter anderem auch mit einem Satz Zink-Kohle-Batterien, hier erwarte ich jedoch eine noch kürzere Fahrzeit.

8. Kompatibilität mit 9V Stromschienen und Loks, 12V Schienen befahrbar?

Die 9V Stromschienen und die grauen 12 Gleise können gut mit dem neuen Motor befahren werden, Steigungen bei 9V Stromschienen sogar besser als bei Plastikschienen. Die 12V Schienen habe ich (noch) nicht in der Steigung ausprobiert. Bei 12V Schienen setzt der Schneeräumer der Lok manchmal auf den mittleren Stromschienen auf. Das ist aber kein Problem der 7898 Packung, sonders des Schneeräumers, der für 12V zu tief baut.

9. Zusammenfassung

Ein Muss für den Fan. Die Luxus-Güterzugpackung enthält vieles, was man sich von so einer Packung wünscht. Eine schöne Lok mit zahlreichen Wagen und umfangreiches Zubehör. Endlich eine Funkfernsteuerung für die Loks, durch die sich zahllose neue Möglichkeiten ergeben, die es auszuprobieren gilt.
Aber nur fast ideal, denn den Schienen fehlt das „Eisen“ der Eisenbahn, der Glanz der Schiene auf dem matten Dunkelgrau. Und sie sind offensichtlich zu glatt für den Motor mit seinen Plastikrädern, der dann leider kaum Steigungen noch Anhängelast in den Kurven schafft. Auch die kurze Lebensdauer der Batterien ist für den häufigen Betrieb nicht gerade vorteilhaft. Ein System Stromschiene mit Fernsteuerung zum Motor wäre das Ideal.

Das Testteam:

[image]



Cheeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeers,
Heiner


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jwt3004
10.05.2006, 20:23

Gute Arbeit !!!! Danke für den Bericht !!!! (ohne Text)


Heiner
10.05.2006, 21:49

Ja, bis Ende nächster Woche wenn alles klappt! (ohne Text)


Luca
10.05.2006, 23:56

Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Danke Heiner für den tollen Bericht und die schöne Bilder.
Ich habe einige Fragen dazu.

Was für Batterie verwendet man? AA? AAA?

Kann das Motor von dem Loksbasis trennen? Oder sind sie wie zusammengeklebt?
Und wenn das möglich ist, wie kommt die Energie an das Motor (mit Kabeln)?
Wäre es möglich "alte" 9V Motor mit dem RC kontrollieren (also statt Batterie verwenden, nimmt den Strom aus den Schienen)?

Sind die grüne Teile (von der Krokodil 4551) von Typ A (http://www.bricklink.com/PL/2924.jpg) B (http://www.bricklink.com/PL/2924b.jpg) oder ganz verschieden? (Aus den Bildern schätze ich B)

Wäre es möglich Lichte hinzufügen (wie z.B. beim BSNF oder Santa Fe)?


Danke für die Antworten!!!!

Grüße
Luca


Legomatic
11.05.2006, 08:31

Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Hallo Luca,

» Was für Batterie verwendet man? AA? AAA?
...ja es sind 6 Stück AA-Batterien (wahlweise auch Akkus!)

» Kann das Motor von dem Loksbasis trennen? Oder sind sie wie
» zusammengeklebt?
...der Motor kann entfernt werden (gleiche Bauaurt wie der alte Motor), die IR-Empfangseinheit und der Batteriekasten sind fest mit der Grundplatte verbunden

» Und wenn das möglich ist, wie kommt die Energie an das Motor (mit
» Kabeln)?
...ja mit normalen 9-V-Kabeln

» Wäre es möglich "alte" 9V Motor mit dem RC kontrollieren (also statt
» Batterie verwenden, nimmt den Strom aus den Schienen)?
...Du könntest auch den alten Motor über Batterien fahren lassen (macht aber wenig Sinn) oder besser: die IR-Steuerung z.B. für trafounabhängiges Licht am/im Zug verwenden. Ich glaube, dahin gehen die meisten Spekulationen. Eine direkte Steuerung per IR von einem "alten" 9-V-Zug ist anscheinend nicht möglich

» Sind die grüne Teile (von der Krokodil 4551) von Typ A
» (http://www.bricklink.com/PL/2924.jpg) B
» (http://www.bricklink.com/PL/2924b.jpg) oder ganz verschieden? (Aus den
» Bildern schätze ich B)
...ich schätze auch "B", da es die neueren Gußformen waren
»
» Wäre es möglich Lichte hinzufügen (wie z.B. beim BSNF oder Santa Fe)?
...bestimmt durch den Einbau der 1x4 Lichtprismen. Den Strom dann auch vom Batteriekasten. Allerdings ist das nicht ratsam, da die Züge anscheinend nur 3 Stunden bei normalen Batterien durchhalten. Jedes Lämpchen nimmt dann nochmals Kapazitäten weg.

» Danke für die Antworten!!!!
...bitteschön!

Gruss,
Christian

PS: hier der LINK zu der Sammlung der "Vorab-Bilder".


treczoks
11.05.2006, 09:02

Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

» Sind die grüne Teile (von der Krokodil 4551) von Typ A
» (http://www.bricklink.com/PL/2924.jpg) B
» (http://www.bricklink.com/PL/2924b.jpg) oder ganz verschieden? (Aus den
» Bildern schätze ich B)
Mal für die nichteingeweihten: Ich habe mir beide Bilder mal angesehen, konnte aber keinen Unterschied feststellen. Ist da überhaupt einer zwischen A- und B-Typ?

mfg, Christian

PS: Nicht, dass ich vorhätte, mit so einem Teil irgendwas anzufangen...


webster
11.05.2006, 09:11

Re: Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Hallo Christian,

» Mal für die nichteingeweihten: Ich habe mir beide Bilder mal angesehen,

Wirklich? Hier nochmal:

A:

[image]


B:

[image]



» konnte aber keinen Unterschied feststellen. Ist da überhaupt einer
» zwischen A- und B-Typ?

Immer noch nix gesehen?
Dann solltest Du einen Optiker aufsuchen :-P

Gruß
Stefan


Marmaris
11.05.2006, 09:54

Re: Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Hallo!


» » Wäre es möglich "alte" 9V Motor mit dem RC kontrollieren (also statt
» » Batterie verwenden, nimmt den Strom aus den Schienen)?
» ...Du könntest auch den alten Motor über Batterien fahren lassen (macht
» aber wenig Sinn) oder besser: die IR-Steuerung z.B. für trafounabhängiges
» Licht am/im Zug verwenden. Ich glaube, dahin gehen die meisten
» Spekulationen. Eine direkte Steuerung per IR von einem "alten" 9-V-Zug ist
» anscheinend nicht möglich

WIe ist das mit 9V-Motor bb129 ?
Der ist zwar etwas groß, hat aber die normale 2x2-Kontaktplatte und Buchsen für TECHNIC-Kreuzachsen.

Wenn man also Eisenbahnräder für Kreuzachsen nähme (BBB-Räder?) und der 2x2-Stromanschluß des RC stufenweise geregelt wäre, könnte man den geregelten Strom über Kabel in eine vorgespannte Lok mit dem bb129 führen?

Den bb129 gabs ja letztes Jahr günstig bei René, sollte also noch hier und da vorhanden sein.

Oder hab ich einen Denkfehler drinne?


1000Grüße
Marmaris


webster
11.05.2006, 10:13

Re: Re: Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Hallo Volker,

» Oder hab ich einen Denkfehler drinne?

Soweit nicht, aber wie soll der Strom von den Schienen abgenommen werden?
Mir fällt da nur ein "ausgeweideter" alter 9V-Motor ein, oder die Bastel-Variante, die Klaas mal zeigte.

Gruß
Stefan


Marmaris
11.05.2006, 10:22

Re: Re: Re: Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

Hallo Stefan,

» Soweit nicht, aber wie soll der Strom von den Schienen abgenommen werden?
» Mir fällt da nur ein "ausgeweideter" alter 9V-Motor ein, oder die
» Bastel-Variante, die
» Klaas mal zeigte
.


Da sind ja 2 Probleme, die beim neuen System auftreten: zum Einen der hohe Batterieverbrauch und anderereseits der schwachbrüstige Motor.

Problem 2 könnte ja gelöst werden, indem man einfach den bb129 anhängt und Strom und Steuerung über das Infrarotsystem besorgt.

Problem Nr.1 ginge über Strom aus den Schienen - das wäre dann Klaas´Lösung. Oder vielleicht könnte man ja 9v aus einer großen Technic-Batteriebox beziehen, steuern dann über IR zum bb129?


1000Grüße
Volker


Ben®
11.05.2006, 12:43

Re: Re: Re: Re: Re: Tolles Bericht... ein paar Fragen dazu

» Oder vielleicht könnte man ja 9v aus einer großen
» Technic-Batteriebox beziehen, steuern dann über IR zum bb129?
»
»
» 1000Grüße
» Volker

Hi Volker,

das ist aber alles ziemlicher Murks. LEGO hat hier einfach ein unzufriedenstellendes System entwickelt:
- nur 3 Frequenzen
- extrem schwacher Motor
- zu hoher Energiebedarf (warum eigentlich - ist der IR Empänger so ein Stromfresser?)
- Plastikgedöns
- alles in ein 30x6 Package integriert, statt als LEGO-System mit Batteriebox, IR-Empfänger + Motor aufgedröselt zu sein.

Als Eisenbahnfan bleiben nun folgende Optionen:

Man nimmt einfach ein gescheites Zugsystem: wie wäre es mit klassischen 9V Zügen? Wer ein Fernsteuersystem will sei auch auf 118 und 138 aufmerksam gemacht: da reichte ein Batteriesatz für über 10 Stunden und die Loks waren extrem kräftig und boten Spielspaß pur. Nur die 112/113 waren noch zuggewaltiger!

Man könnte ja auch zu LGB wechseln, wenn einem die Bautätigkeit mit LEGO nicht so reizen würde. Vielleicht auch LEGO auf LGB-Schienen und Fahrgestellen?

Aber der IR Empfänger ist einfach untauglich, da nicht zur Steuerung von echten 9V Zügen zu gebrauchen. Und für alle anderen "Hybridsysteme" auch wenig geeignet, da die 30x6 Größe des IR Empfängers ziemlich unsinnig ist (außer eben für das Kern-Marktsegment der Jack Stoned Kiddies).

Schließlich sei noch auf ein letztes Großproblem hingewiesen.
Auch wenn Lego zeitweilig Probleme mit schlechten Achsen hatte (wegen einer falsch gefertigten Wanddicke im Radbereich, wo es zum Anstreifen kam): was nun neu auf dem Markt kommt, ist aus Ingenieurssicht sehr übel! Das hat nichts mit der Behebung alter Probleme zu tun, sondern schafft ein ganz neues Problem: die neuen Radsätze werden stärker verschleißen und bedeutend schlechter laufen!

Der Reibkoeffizient (als Maß für den Reibwiderstand) von Stahl gegen Kunststoff liegt nach grober Erfahrungsbasis im Bereich 0,2....0,4 (kann solange Trennmittel am Kunststoff haftet auch 0,05 betragen). Der Verschleiß ist hier extrem gering, da der Stahl im Betrieb poliert wird/bleibt.

Die Reibbeiwerte von Kunststoff gegen Kunststoff liegen oft bei etwa Faktor 1,0. Wenn der Kunststoff verschlissen/angerauht ist, kann der Reibbeiwert auch (weit) darüber liegen: das bremst dann so gut wie ein Rennreifen auf Asphalt.
Am schlimmsten sind hochbelastete Kunststoffreibpartner: der Verschleiß ist dann riesig und die Reibung auch.

Die Reibung wird also also drei bis viermal so groß wie bisher sein.
Ade (halb-)lange Züge! Ade gebrauchtes Material! Ade 8-wides! (aber die lassen sich mit IR eh nicht bauen).

Gruß

Ben

P.s.: Danke an Heiner für diesen ausführlichen Bericht!


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