Lok24
29.08.2015, 12:35

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Lok24
29.08.2015, 12:38

+109BayWa-Lagerhaus und Gabelstapler (mit Funktion)

Hallo zusammen,

heute möchte mein großes BayWa-Lagerhaus vorstellen
und dabei natürlich auch auf den kleinen Gabelstapler eingehen, der unermüdlich Fässer fährt und automatisch verlädt.

Das gesamte Modell

Es umfasst ein Ladegleis, den Silo mit angrenzendem Schuppen, die Rampe zur Verladung in den Laster und ein kleines Kraftstofflager.

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Typisch für diese Silos sind die Rohrleitungen zum Verladen von Getreide.

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Ein kleines Video

Für die ungeduldigen, die sich nicht bis zur Beschreibung der Antriebsmechanik weiter unten durchlesen wollen hier schon mal ein kleines Video (1:35):



Das Vorbild

Die „Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG“ unterhält viele dieser Lagerhäuser, die oft auch, wie hier gezeigt, einen Getreidesilo beinhalten.

Das Getreide wird von den Landwirten hierhergebracht, gesammelt und dann auf die Bahn verladen. Hierzu dienen die verschieden Rohrleitung am Gebäude. Außerdem versorgt die BayWa die Landwirte mit Saatgut, Futtermitteln, Kraftstoffen usw.


Detailaufnahmen

Der Speicher

Im Bild gut zu erkennen ist die graue Rohrleitung, mit der das Getreide direkt in einen Güterwagen gefüllt werden kann.

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Der Schuppen

Er dient zur Lagerung von Waren, die die Landwirte hier kaufen konnten, z.B. auch Propangas, wie das Schild zeigt. Kleine Details sind die Dachlaterne, das Schneefangitter oder die Neonröhren.

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Die Türen

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Das Tanklager

Treibstoffe, Schmierstoffe, Gas, das macht viel Arbeit, und die „Ameise“ ist immer dabei.

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An der Rampe

Sie dient zur Beladung von Lastwagen mit der Ameise oder , wie hier, mit dem Stapler.

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Der LKW-Anhänger

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Der Stapler

Hier ist offenbar volle Konzentration gefordert…..

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Gebäude von hinten

Gesamtansicht

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Der Silo

Man sieht hier einen dicken Rüssel zur Verladung auf die Anhänger.

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Der Schuppen

Mittig unten ist ein Gitter im Boden zu sehen, hier können die Anhänger durch Kippen entladen werden, durch die schräge Leitung rechts oben im Bild wurde es zum Silo befördert.

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Die Antriebsmechanik

Der Stapler fährt (fast) pausenlos vom Silo zum LKW.

Die gesamten Lade- und Entladevorgänge werden reich mechanisch durchgeführt.

Der Schlitten

Das „Geheimnis“ des Antriebs und des „Warenkreislaufs“ ist ein Schlitten, der unter der Rampe hin- und herfährt. Er nimmt den Gabelstapler mit und auf dem Rückweg unsichtbar und unterirdisch auch das Fass.

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Damit es eine Möglichkeit der Verbindung des Staplers zum Schlitten gibt ist die vordere Hälfte der Rampe auf solchen verschieblichen Stützen gelagert, sie werden ca. 0,2mm vorgezogen, so dass oben ein feiner Spalt entsteht.

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Und so sieht das ganze zusammengebaut aus (ohne die vordere verschobenen Rampenhälfte):

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Die Ablademechanik

Hier ist der LKW abgenommen, wie man sieht (ganz links) sind Teile der linken Bordwand und der Unterfahrschutz am Boden befestigt und Teil der Mechanik.

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Das Abladen erfolgt selbsttätig, das Fass hebt die Kreuzachse an (sie ist um die rote Achse kippbar gelagert), die sich dann wieder ein Stück absenkt und damit das Fass festhält, wenn der Stapler rückwärts fährt.

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Der Aufzug

Ist der Schlitten wieder rechts im Silo angekommen, wird die Kreuzachse auf dem Schlitten angehoben und das Fass rollt in den Aufzugskorb.

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Dann fährt der Aufzug nach oben, die linke Führung senkt sich ab, die weiße Fahne oben am Aufzugturm weist das Fass nach links ab, und es rollt über die Schräge und den Schacht nach unten auf die Gabel.

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Hier noch einmal eine Übersicht über das komplette Innenleben

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Fremdteile

Jein.
- die Schnüre (könnten durch LEGO-Schnüre ersetzt werden)
- die Aufkleber (da geht TLG ja als Vorbild voran)
- die Pappe, die den Stapler mintnimmt

Die ist der Ausstellung geschuldet, wo das Ganze im Dauerbetrieb robust sein sollte. Aber: die Pappe kann durch ein passend gefaltetes Teil 4632140 Cloth Curtain aus dem VW T1 ersetzt werden.

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Also durchaus puristisch.

Probleme beim Bau

Das größte Problem war die „Größe“: der LKW ist nur 6 breit, innen 4, das Fass aber schon 2 breit. Knapp! Der Schacht im Silo schwingt auch weit nach links aus, da ist wenig Platz zur Wand. Außerdem hat die Rampe die Höhe eines Güterwagenbodens, dadurch wird das auch nach oben alles sehr eng, denn man benötigt ja eine gewisse Neigung im Schlitten, damit das Fass nach hinten rollt.

Die Führungen sind so eng, dass das Fass sich nie drehen kann, aber sie öffnen sich an jedem Übergang, damit das Fass nicht an Ecken anstößt, das ist gut oben am Aufzug zu sehen.

Die beiden Dächer, die beiden Gebäude und der LWK liegen nur lose auf, um bei Fehlfunktionen gut eingreifen zu können.

Mindstorms

Wie oben beschrieben, es geht alles mechanisch.

Das EV3 steuert lediglich die Abläufe. Ein großer Motor treibt den Schlitten, ein mittlerer den Aufzug. Der Sensor erkennt, wenn der Schlitten an den Enden angekommen ist, über die weißen Fliesen, die im Bild des Schlittens zu sehen sind. Außerdem macht der Stapler nach jeder Fahrt (60sec) eine kurze Pause (10sec).

Die Wiederholgenauigkeit der Positionierung ist unglaublich gut, ich schätze sie auf weniger als ½ mm.

Außerdem übernimmt das Programm (LabView) die Beschleunigung und das langsame „Anschleichen“.

Ausstellungsbetrieb

Der Stapler hat in Saarbrücken an zwei Ausstellungstagen weit über 500 Fahrten hinter sich gebracht, die Ausfälle („wo ist das Fass?“) waren eher selten, vielleicht 5%.

Fazit

Mehr bewegte EV3-Modelle müssen her!
Mindstorms EV3: ein tolles Set, wenn auch nicht gerade geschenkt, aber sein Geld wert.

Hier noch ein Video der Mechanik bei der Arbeit (2:20):



So, ich hoffe das ganze gefällt Euch so gut wie den Besuchern der BrickCityDays, vor allem die Kinder waren sehr begeistert von dem kleinen Stapler und seinen Aktionen.

Fragen, Anregung, Kritik sind durchaus erwünscht.

Grüße

Werner

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