Interessante Hintergründe anlässlich der Fleischmann-Insolvenz. Schön zu lesen, dass L gut wegkommt. Es hätte aber auch anders kommen können, Jungejunge!
Ich persönlich, als bekennender Modellbahner, der mit der Sachlage durchaus vertraut ist, finde den Bericht, etwas, naja, armselig geschrieben. Zum Beispiel folgendes:
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Hi,
bezogen auf den letzten Absatz muss ich als alter Table Top Spieler mal einhaken, allein schon damit dass schmerzhafte Kopfschütteln aufhört. Tabletop ist grundsätzlich dem Modell und Landschaftsbau sehr verbunden, beides spielt ja nunmal bei der Eisenbahn auch eine grosse Rolle. Die Figuren für das Spiel müssen schließlich alle von Hand bemalt werden (mancher Spezi zaubert da echte Kunstwerke auf den Tisch) und wer was auf sich hält bastelt sich auch die Spiellandschaften selbst zusammen. Vielleicht ist da der Vertriebsweg des Marktführers Games Workshop auch mal eine Anregung für die Eisenbahnhersteller. GamesWorkshop betreibt nämlich in seinen Läden kostenlose Kurse in denen die Anfänger nicht nur das Spielen lernen sondern auch intensiv das Bemalen und Basteln.
Moin,
Wenn man auf Modellbahnmessen mal alle Silberlocken (Rentner und kurz vor der Rente stehende) von der Besuchermasse subtrahiert, ist in spätestens 20 Jahren Schluss mit dem Modellbahnmarkt. Das Hauptproblem sind, meiner Meinung nach, die Preise für das rollende Matertial. Möchte man einen halbwegs realistischen Zug neu anschaffen, ist man schnell in der Nähe oder sogar bei einem vierstelligen Betrag gelandet. Loks und Waggons sind, zumindest momentan, noch recht preisstabil und daher auch gebraucht noch hochpreisig.
Gleismaterial, vor allem die Weichen, kosten auch ne Stange, wobei man zumindest einfache Gleise gebraucht recht günstig bekommt. Der Klumbatsch drum herum ist auch nicht billig, als richtiger Modellbauer lässt sich davon aber viel günstig selbst herstellen.
Bei den Startersets sieht es auch nicht besser aus: Entweder sind sie teuer oder eindeutig als Spielzeug zu entlarven. Irgendetwas optisch ansehnliches, das einem nicht das Budget der nächsten 2 Jahre aus der Tasche zieht, gibt es nicht.
Die jetzigen Rentner können sich das noch leisten, bei den jüngeren Generationen wird das nicht mehr so der Fall sein. In Zeiten, in denen viele in die Leiharbeit gezwungen werden oder für Minimallöhne ihre Familie durchbringen müssen, beibt jetzt schon wenig bis nichts für ein Hobby übrig und mit einer Rente, mit der man sein Hobby weiter pflegen kann, wird es so auch nichts.
Das andere Spielzeughersteller eher über die Runden kommen, liegt wohl daran, daß "normales" Spielzeug an jeder Ecke zu bekommen ist, aber wann habt ihr das letzte mal eine Modellbahn samt Zubehör beim Discounter gesehen? Spontankäufe fallen damit schon mal weg und so ein eventueller Quereinstieg des Nachwuchs ins Hobby auch. Zudem schauen die einkommensschwächeren Eltern schon darauf, daß ihre Kinder auch viel Spielzeug fürs Geld bekommen. Die Gesichter der Kleinen wären wohl ziemlich lang, wenn nur ein einzelner Waggon unter dem Weihnachtsbaum liegt. Für das gleiche Geld gibts im RC-Bereich komplette Automodelle, Schiffe oder kleine Hubschrauber, die dem Nachwuchs mit Sicherheit ein Lächeln ins Gesicht zaubern, das wollen Eltern sehen.
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Gruß
Thomas
mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download
Hallo,
ich glaube, Modellbahnhersteller haben es nicht leicht: Im Vergleich zum gesamten Spielzeugmarkt ist der Modellbahn-Sektor eine eher kleine Niesche.
In der tummeln sich (noch) relativ viele Anbieter. Leider ist aber die potenzielle Kundschaft alles andere als homogen: Einige wollen "Einsteigermodelle", während die Nietenzähler und Vitrinenmodellsammler maximale Realitätstreue fordern. Gleichzeitig wollen "Betriebsbahner" allen möglichen Schnickschnack: Digitalsteuerung, automatischem Entkupplern, Rauch-/Dampfgeneratoren, Soundmodule und und und...
Unter diesen Voraussetzungen sind allein schon die Konstruktionskosten und das Tooling extrem hoch. Zudem sind bei den doch recht geringen Auflagen zahlreiche Fertigungsschritte noch in Handarbeit (!) auszuführen.
Und dann soll man Neukunden mit innovativen Produkten erreichen und gleichzeitig die Stammkunden nicht vergraulen? Da stößt man schnell an seine Grenzen.
Da hat es ein Modularsystem wie LEGO doch recht einfach - das Risiko für jedes einzelne neue Produkt ist weitaus geringer. Tooling- und Produktionskosten erscheinen einem da geradezu niedrig.
Christian
Das alles bringt aber nichts, wenn keine Kundenbasis vorhanden ist oder die Hersteller sich zu sehr auf den gut betuchten, am Besten noch Nietenzählenden Kunden und deren Luxuswünsche konzentrieren. Diese Basis bröckelt und wenn kein Nachwuchs gewonnen wird, ist es bald vorbei. Die Meisten können sich ein so teures Hobby nicht leisten oder es fehlen die notwendigen Platzverhältnisse, die man auch nicht vergessen darf.
schobi gefällt das
Hallo,