Hallo liebe LEGO-Leute,

mich haben mal wieder Spieleerfinde- und LEGO-Virus erwischt.

"San Jego"

Ein kurzweiliges Brettspiel für zwei Baumeister ab 8 Jahren
Idee und Umsetzung von Ingo Althöfer, Juli 2015

Es geht darum, am Ende das höchste Hochhaus zu haben.

Spielmaterial
Eine Grundplatte mit 9 x 17 Noppen oder mehr; zwölf Stecksteine der Größe 2x1 in der Farbe von Spieler A, zwölf Stecksteine der Größe 2x1 in der Farbe von Spieler B. Diese Spielsteine werden als Hochhäuser bezeichnet, auch wenn sie erst nach und nach durch Aufstecken richtig hoch werden. Ein Hochhaus gehört dem Spieler, dessen Farbe der oberste Stein des Hauses hat.

Startstellung
Die Stecksteine werden farblich abwechselnd als 6x4-Gitter auf der Grundplatte angeordnet. Siehe Foto 1.

Spielablauf
Die beiden Spieler ziehen abwechselnd, A beginnt. Wer am Zug ist, nimmt ein ganzes Hochhaus, dessen oberstes Element seine Farbe hat, und steckt es auf eines der Nachbar-Hochhäuser. Dabei ist es egal, wie hoch die beiden Häuser im Vergleich sind und ob das Nachbarhaus dem Gegenspieler oder einem selbst gehört. Nachbarhäuser gibt es im Prinzip in den vier Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West; aber Häuser am Rand oder in der Ecke haben natürlich weniger Nachbarn.

"Nachbar" bedeutet "direkter Nachbar"; man darf nicht über Baulücken springen.

Die Fotos 2 und 3 zeigen den Partiestand nach vier und nach sechs Zügen. Gelb hatte begonnen.

Foto 4 zeigt eine Situation kurz vor Partieschluss.

Hat irgendwann ein Spieler keinen gültigen Zug mehr, setzt er aus. Es besteht Zugzwang, man darf also nicht freiwillig aussetzen.


Das Spielende

Wenn irgendwann beide keine gültigen Züge mehr haben, ist das Spiel zu Ende. Jetzt werden die höchsten Häuser ermittelt. Der Spieler mit dem eindeutig höchsten Haus ist "großer Sieger". Sind bei beiden Spieler die höchsten Häuser gleich hoch, zählt die Höhe des zweithöchsten Hauses: Ist diese bei einem der Spieler größer als beim Konkurrenten, so ist dieser Spieler "kleiner Sieger". Sind auch die zweithöchsten Häuser gleich hoch, so wird die Partie als unentschieden gewertet. Foto 5 zeigt den Endstand der Musterpartie.

Im Bild sieht man:
Gelb hat, nach Höhe sortiert, am Ende (7, 3, 1, 1). B hat (7, 4, 1).
Damit ist Grün kleiner Sieger, weil 7=7 und 4 > 3.
Hätte Grün am Ende (7, 3, 2) gehabt, wäre das Ergebnis ein Unentschieden gewesen.


Eine San Jego-Partie kann nicht mehr als 23 Züge dauern, weil in jedem Zug ein Hochhaus verschwindet.

Serienspiel
Man kann San Jego als Serie spielen, wobei das Startrecht mit jeder Partie wechselt. Ein großer Sieg zählt als 3-0, ein kleiner Sieg als 2-1, ein Unentschieden als 0-0. Gesamtsieger ist, wer zuerst zehn oder mehr Punkte erreicht hat. Bei einem 11-10 gilt der Spieler mit den elf Punkten als kleiner Gesamtsieger.

Vorlage der Spielidee war mein Spiel "Cannibal Clobber" aus dem Jahr 2002/2003:
http://zillionsofgames.co...ons.cgi?do=show;id=206


Der Name "San Jego" ist in Anlehnung an mein geliebtes Jena gewählt, mit seinen Türmen und Plattenbauten, auch seiner Uni mit der bunten und weltoffenen Studentenschaft.

Im Stadtbild sieht man von links nach rechts einige Türme:
Stadtkirche, Intershop-Tower, das B-66, ein anderes Zeiss-Hochhaus, dazwischen zwei Schornsteine vom Fernheizwerk. Links im Hintergrund die Sonnenberge, rechts im Dunst die Plattenbauten von Winzerla. Ganz vorne ein alter gelber Klinkerbau, in dem mein WG-Kumpel Wolfgang Witthuhn lange Jahre Direktor des Instituts für experimentelle Physik war.

Ingo.

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LEGO ohne KI ist wie Leningrad Cowboys ohne Oboe.

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Einfaches Spiel aber gelungen. Werde mal klein anfangen und es mit den kiddies probieren. Rückmeldung kommt.

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Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht - Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht

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Hi, Ingo,

das wäre perfekt als weiteres nettes Mitmach-Element auf einem der nächsten MoRaSt-Module, die ich bauen und auf Ausstellungen zeigen möchte.
Meine Frage daher: Darf ich das in Lizenz sozusagen - mit ausdrücklichem Hinweis auf den Schöpfer - übernehmen und der besseren Handhabbarkeit wegen mit 2x4-Steinen anbieten?

Frohen Gruß
Andreas

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Mit Gruß und Dank
Zypper

Über das Projekt 366 bei FlixBrix
Zypper im LEGO-Intranet
Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
Zypper bei flickr
Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020

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Hallo Matthias

danke für das Lob. Wie Andreas schon vorschlug, ruhig mit grösseren
Steinen oder auch Duplos. Damit die Chancen der beiden Spieler
nicht zu verschieden sind, sollte die kürzere Brettseite eine gerade
Zahl sein, also z.B. besser 5x4 statt 6x3 Felder.

Lass doch bei Gelegenheit wissen, wie es angekommen ist.

Viele Grüsse, Ingo.

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LEGO ohne KI ist wie Leningrad Cowboys ohne Oboe.

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Hi Andreas,

danke auch für Deine Begeisterung.

Gerne. Du darfst auch mit den Farben experimentieren.

* Die LEGO-Steine hatte ich beim Aufräumen gefunden, auch die
alte graue Platte aus den frühen 1970ern.

* Die roten Ziersteine sollen an den Schriftzug oben am
"Intershop-Tower" erinnern. (Der Tower heißt hier auch
Keksrolle. Man sieht sie in Jena fast von jedem Standort
aus. Wer hungrig ist und sich in der Stadt verlaufen hat,
eile zur Keksrolle und gehe dann - im oder gegen den Uhrzeigersinn -
so lang um die Rolle herum, bis er den Eingang von McDonalds
sieht. Gerettet!
Mein Büro ist übrigens 108 Meter vom McDonalds-Eingang entfernt.
Vorher kommt aber noch ein sehr guter Chinese mit Fingerfood.

* Das Jena-Bild mit dem wolkenverhangenen Himmel habe ich gewählt,
weil die Berührung der Tower-Spitze mit den Wolken gut zur
englischen Übersetzung von Hochhaus (=sky scraper) passt.

Ingo
(freunt sich auf die beiden letzten Vorlesungssitzungen
dieses Semesters)

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Hallo Andreas,

Jetzt habe ich auch ein San Jego-Exemplar mit 2x4-Steinen gebaut.
Die Änderung wurde von der Testspielerin erfreut angenommen.

Ingo.

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Hallo Ingo!

Das Spiel musste ich direkt nachbauen und mal mit meinem Vater ausprobieren. Die Regeln hat er sofort verstanden (nein, er ist nicht schwer von Verstand), aber es sind einfach leicht verständliche Regeln ohne viele Zusatzregeln. Das Spielprinzip ist simpel, das Spiel selbst jedoch Gehirnjogging und für mich vergleichbar mit Schach.

So sieht mein Spielbrett aus:

Hat sich aber als etwas klein und fummelig erwiesen. Ich glaube, ich werde vergrößern und statt 1x2ern Bricks gleich mal 2 Steinreiehen hohe 2x2er Bricks nehmen. Oder auch nur mal 2x2er bricks. Einfach eine runde größer.

Erwähnenswert finde ich folgende Situation:

Rot hatte Zugzwang und egal was der Spieler in dieser Situation getan hätte, alles wäre 'gedeckt' gewesen und der rote 2er-Turm verloren. So war es dann auch. Ich war grau (;

Gruß, Florian

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Hallo Florian,

die Farben in Deiner Realisierung sehen klasse aus - und das Ziegel-
Design natürlich auch.

Wegen der guten Griffigkeit der Türme/Figuren hatte ich auf der Messe
in Karlsruhe (Learntec) auch schon eine Version mit 2x2-Steinen und
Abstand 2 zwischen zwei Blöcken. Siehe folgendes Foto, was in einem
Interview zum Messeauftritt in der OTZ (Ostthüringer Zeitung) erschien.

Die roten Steine auf der Platte sind Zählsteine für den Fall, dass zwei Begeisterte
gleich eine ganze Serie spielen wollen.

Ingo.

PS. Im Hintergrund an der Wand kann man zwei Medaillen erkennen. Die hatte meine
Gruppe bei Computerspiel-Olympiaden in 2011 und 2015 gewonnen, ganz ohne Einsatz
von LEGO.

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Ich hab bis jetzt nur medaillen für ersten zweiten und dritten platz von der mathematikolympiade

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Liebe Leute,

vor kurzem ist ein Konferenz-Paper entstanden, in dem es um
die Analyse von "San Jego" geht. Co-Author Raphael Thiele
hat für eine Grafik verschiedene Symbole für die Türme der
beiden Spieler genommen (Quadrate und Kreise).

Beim Betrachten kam mir dann die Idee, das Spiel in seiner
LEGO-Realisierung entsprechend anzupassen: 2x2-Steine quadratisch und rund.
Hier sind zwei Farbversionen mit 6x5-Startbrett.

Natürlich sind die beiden Stellungen aus zwei verschiedenen Partien.

Ingo.

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LEGO ohne KI ist wie Leningrad Cowboys ohne Oboe.

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Liebe Leute,

durch einen Zufall haben wir heute nacht herausgefunden,
dass sich San Jego nicht nur mit Klemm-Bausteinen spielen
läßt, sondern auch mit "Klack-Bausteinen".
Hier sind zwei Fotos für das 6x4-Brett.

Die Startstellung

Endstellung der Partie. Blau hat mit 8-6 gewonnen.

Praktisch ist das "Stacken" der Magnettürme sogar handfreundlicher als das
mit LEGO-Steinen. Und einen schönen Sound hat es auf dem Silbertablett auch,
und die Spiegelbild-Effekte im Tablett machen auch etwas her.

Ingo.

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LEGO ohne KI ist wie Leningrad Cowboys ohne Oboe.

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Hallo, liebe Leute,

neulich ist uns beim Spielen eine kleine Variante von
San Jego eingefallen.

Jeder Spieler hat zusätzlich zu seinen Spielsteinen einen Minifiguren-Kopf in
seiner Farbe. Zu Beginn setzt jeder diesen Kopf auf einen seiner Steine.
Auf solch ein Haus mit einem Kopf drauf darf kein anderes Haus gesetzt werden.

Am Ende gewinnt der Spieler, dessen höchstes Haus die meisten Stockwerke hat.
Dabei zählen Häuser mit Köpfchen ganz normal. Hier einige Fotos aus dem Anfang einer
Musterpartie.

Ein Teil der Aktionen besteht darin, mit eigenen Häusern vor dem gegnerischen
Köpfchenhaus zu fliehen.

Ingo.

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Bisher war das größte durchgerechnete San-Jego-Brett 6x4:
da gewinnt der Anziehende mit +2 (also am Ende höchster
eigener Turm um zwei Stock höher als der des Gegners).

Jetzt hat Wolfram Bernhardt aus der Spiele-Programmier-Szene
einen großen Schritt vorwärts geschafft: Er hat das Spiel auf
6x5 durchgerechnet. Wenn beide Seiten optimal ziehen, gewinnt
Spieler 1 mit +1. Hier ist die Notation einer optimalen Partie:

Spielbrett ist [A,F] x [1,5]; Weiß beginnt.
01. E3-D3 B3-C3
02. B2-C2 D1-D2
03. B4-C4 C3-D3
04. E1-E2 D2-E2
05. C5-D5 E4-E5
06. F2-E2 E5-D5
07. D4-D5 B1-C1
08. A5-B5 C1-C2
09. A3-A2 F5-F4
10. A2-A1 F4-F3
Endstand: 5-4, also +1

Und hier ein Foto von einer LEGO-Realisierung des 6x5-Spiels.
Ein Clown-Fisch schaut neugierig zu:

Ingo.

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Hallo, jetzt gibt es auch eine Version von San Jego, wo
die 27+27 Spielsteine auf einem Würfel mit Seitenflächen
8x8 stecken. Hier einige Stimungsfotos:

Ingo.

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Hallo,

rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit hat Wolfram Bernhardt
das Brettspiel "San Jego" auf 8x4-Brett durchgerechnet. Wenn beide
Seiten optimal spielen, siegt der Anziehende mit 1 Punkt Unterschied.

Hier ist die Notation einer beiderseits optimal gespielten Partie.

Wolfram Bernhardt
San Jego 8x4 - optimale Partie
29. September 2023

Der Anziehende gewinnt mit +1.

01. b2-c2 e2-d2
02. a3-b3 b1-c1

03. d4-d3 e4-e3
04. e1-d1 d2-c2

05. b4-c4 f3-g3
06. g1-h1 g2-h2

07. f4-g4 e3-d3
08. d1-c1 d3-c3

09. b3-c3 c2-c1
10. a1-a2 f1-f2

11. h1-h2 h3-h4
12. g4-h4

Hier einige Schnappschüsse aus der Partie.

Vor Beginn:

Nach dem allerersten Zug:

Nach dem nächsten Zugpaar:

Noch etwas später. Man ahnt, in welchem Klumpen am Ende die
höchsten Häuser stehen werden:

Und noch etwas später. Markiert sind die "Reste", die später nur noch
für Tempozüge taugen werden:

Die Schlußstellung. Markiert sind die beiden höchsten Häuser:

Die Rechenzeit auf einem schnellen PC betrug drei Monate.
Die nächstgrößere Instanz des Spiels ist das 6x6-Brett, was aber
noch mindestens zehn Mal so viel Rechnerei benötigen würde wie 8x4.

Ingo.

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