abhf
04.01.2015, 10:55

+30Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Im den ersten, zweiten und dritten Teil dieses „Making of“ hatte ich ja den Werdegang des Layouts dargestellt und über die Grundsteinlegung am Turm und der Stadtmauer berichtet.

In diesem vierten Teil werde ich euch über den Baufortschritt berichten. Im Wesentlichen habe ich den begonnen Bau auf Höhe gebracht und die Wehrgänge begonnen.

Das ist der aktuelle Bautenstand:

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Zunächst will ich also mal über die Wehrgänge berichten.

Anhand des Layouts noch einmal kurz zur Orientierung

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1 – Die Wehrgänge

Auf dem Modul 6, dessen Bautenstand ich ja im dritten Teil vorgestellt habe, finden sich zwei unterschiedliche Wehrgänge:

Links vom Turm findet sich ein offener Wehrgang mit Zinnen und Schießscharten. Die Kronen der Zinnen werden noch eine Eindeckung aus Mini-Slopes bekommen. Zur Absturzsicherung fehlt noch ein Geländer. Das ist aber Fein-Tuning und erfolgt später. In diesem Bereich musste ich den Bau unterbrechen, als erstes Teil fehlten mir die 1x3x1-Bögen….

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Rechts vom Turm finden sich zwei verschiedene Arten von Wehrgängen: ein geschlossener Fachwerkwehrgang nach dem Beispiel der Wartburg in Thüringen auf dem Modul 6:

Original:

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(Quelle: Thüringen-Homepage)

Meine Interpretation:

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Die zweite Variante ist ein überdachter, aber innenseitig offener Fachwerkwehrgang. Zu der Stufung und der offenen Bauweise hat mich der Wehrgang in der Altstadt von Rotenburg ob der Tauber inspiriert. Erl iegt bei mir auf Modul 7 und wird an Modul 3 anschließen.

Original:

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Meine Lösung

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Auf der Innenseite zum Oberdorf habe ich Arcaden in verschiedener Form gebaut, zumeist mir den 1x12x3-Bögen. Wie man unschwer sieht, ist auch hier aktuell Baustopp wegen Bogen-Mangel. Die Bögen sind inzwischen eingetroffen und ich hoffe, dass ich diese zerstörungsfrei einbauen kann, denn oder Teil darüber ist ja teilweise bereits fertig.

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Auch die offenen Wehrgänge sind noch im Rohbau, das Stütz-Fachwerk fehlt noch, die Dächer sind nur aufgesetzt, um die Wirkung zu beurteilen. Alle Dächer bekommen noch eine Eindeckung mit Mini-Slopes und neubraun mit beige/olivgrün/rot/schwarz gemischt. Das wird noch mal ein Job für Kai, der macht das mit einer Engelsgedult.

Wie man auch sehen kann, ist auch bereits ein Teil des Oberdorfes abgedeckt, so dass man die Fläche erahnen kann.

Die Module 6 und 7 sind mitten durch den Wehrgang geteilt. Die Aufteilung der Gesamtlänge vom Turm bis zum Ende von Modul 7 war ein längeres Rechenspiel und ließ leider am Übergang zwischen 6 und 7 keine saubere Trennung zu. Deshalb ist eines der Module mit Überhang gebaut, das andere hat einen entsprechenden Freiraum. Fliesen lassen ein Ineinanderschieben der Module zu, so dass optisch wieder ein Ganzes sichtbar wird. Das gilt übrigens auch für einen der 1x6x2-Bögen im Mauerwerk.

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2 – Modul 3

Um den Höhenversatz der Wehrgänge auf Modul 7 rechtfertigen zu können, musste ein Berg her, daher hab ich den Übergang zwischen Model 7 und 3 als Berg mit partiellem Mauerwerk umgesetzt.

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Da Modul 3 an der Innenseite ja eine Richtungsänderung aufweist, habe ich zu einem Trick gegriffen und den Winkel in Mauerwerkoptik erstellt und senkrecht nach oben geführt. Zusammen mit den Scharniersteinen ergibt das eine saubere, stabile Verbindung. Rechts und links vom Mauerwerk gibt es dann Fels, sehr steilen Fels…. In Endergebnis eine saubere Lösung. Man hätte jetzt an den beiden Schenkeln auch noch mit Stützpfeilern arbeiten können, das hab ich mir aber geschenkt, um mehr Fels bauen zu können.

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Senkrechter Fels lässt sich übrigens sehr schön mit der „Scheibentechnik“ bauen:

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Das komplexeste am Modul 3 ist aber der Winkel. Die Gesamthöhe bis zum Anschluss des Wehrganges von Modul 7 wird wohl ein insgesamt 5 stöckiges Gebäude ergeben, das gewinkelt gebaut werden muss. Da ich bereits beim Layout die Winkelsteine in die Gebäude-Außenkontur geplant habe, sind die zwei Gebäudewinkel aber sauber machbar. Der Gebäude-Innenwinkel a ist übrigens ja bereits vorhanden, in Form des Mauerwerkes. Er wird sich nachher im Gebäude fortsetzen. Die ersten zwei Gebäudestufen - rot unten, auf ca. halbem Oberdorf-Niveau und grau auf Oberdorf-Niveau – sind bereits fertig, die Lochsteine stellen die Gebäude-Außenkontur dar. Nach hinten gibt es dann einen Weg, evtl. mit einem Stadttor im Bereich der Stufe.

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Im oberen, grauen Bereich wird ein wohl 3-4 stöckiges Haus stehen, mit Anschluss an den Wehrgang. Auch hier schwebt mir eine Anleihe an die Wartburg vor:

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Als Farbschema werde ich tan/dark-orange/hellgelb wählen, schwarzes Dach. Das sollte etwas Farbe in das Grau bringen.

Parallel zu all dem groben Bauen habe ich begonnen, eine Liste der Details aufzustellen, die später umgesetzt werden sollen. Darauf stehen dann solche Sachen wir ein Brunnen, Markstände in den Arkaden etc. Wer da Ideen hat, einfach her damit! Zeitliche Einordnung: 30er Jahre!


Soweit für jetzt. Jetzt geht es erst einmal an den Einbau der Bögen….

Viel Spaß beim Studium des aktuellen Standes. Anregungen sind gerne gesehen! Bilder in max. Auflösung finden sich hier…. (http://www.brickshelf.com/cgi-bin/gallery.cgi?f=551065)

Zur Historie:

Teil 1: http://www.1000steine.de/...amp;id=323639#id323639
Teil 2: http://www.1000steine.de/...amp;id=323716#id323716
Teil 3: http://www.1000steine.de/...amp;id=323982#id323982


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


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Seeteddy
04.01.2015, 12:27

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

+2Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Hallo Andreas,

da ist erst mal wieder ein großes WOW fällig, nach dem ersten Blick auf deine Wehrgangsmauer!

Kannst du dich noch entfernt an einen gewissen abhf erinnern, der 2007 meinte, er wäre nicht so der große Baumeister, als er mit LEGO-Langeoog anfing?

Aber über das Lob hinaus, wollte ich noch eine kleine Anregung spendieren, was man mit den massiven Mauern machen kann, wo sie stumpf auf die Grundplatte treffen.

Dafür habe ich ein selbstgeschossenes Beispielfoto, vom Burggraben und der Mauer von Burg Trausnitz in Landshut (das ist genauso schrecklich weit von Langeoog entfernt, wie die Wartburg oder Rothenburg o. T.):

[image]


Besonders interessant ist die Bildecke rechts unten; das ist die natürliche Bepflanzung gewesen: Eine undurchdringliche Rosenhecke, "der Stacheldraht des Mittelalters!"
Das verdeckt wunderbar den Übergang zur Grundplatte - und wehrte zu Zeiten der Rittersleut' ein lautloses, schmerzloses Anschleichen ab.

Die idee mit dem Brunnen im Burghof ist auch absolut passend. Leider habe ich da kein Foto auf die Schnelle gefunden, obwohl ich alle vier Jahre dort bin, um bei der legendären "Landshuter Hochzeit 1475" eine vierstellige Zahl von Fotos zu schießen.
Mal sehen, ob ich das Foto des Burghofbrunnens mit überdachter Zugwinde noch finde...

aumenhochsmilie
Klaus


In Internetforen wimmelt es nur so von fehlerhaften Zitaten.

Johann Wolfgang von Goethe


, spielfreund gefällt das


Thomas52xxx
04.01.2015, 13:10

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Andreas, ich bewundere es sehr, wie Du es schaffst monumental und dennoch detailverliebt zu bauen.

Besonders dankbar bin ich für Deine detaillierten Beschreibungen, die es erlauben von Deinen Techniken zu lernen.

Mit Deinen Beiträgen hast Du mich zum Nachbau eines Objekts animiert - und dabei ist ganz was anderes mit einer anderen Lösung herausgekommen.


Gruß
Thomas

mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


abhf
04.01.2015, 13:16

Als Antwort auf den Beitrag von Seeteddy

Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

... da ist erst mal wieder ein großes WOW fällig, nach dem ersten Blick auf deine Wehrgangsmauer!


Ganz herzlichen Dank! So langsam verschwindet das Bunte unter einem schönen, wenn auch grauen Kleide. Aber Farbe kommt auch noch.

Kannst du dich noch entfernt an einen gewissen abhf erinnern, der 2007 meinte, er wäre nicht so der große Baumeister, als er mit LEGO-Langeoog anfing?


So richtig nicht. Aber ich habe vor kurzen ein paar Bauzüge aus meiner Vor-Langeoog-Ära zerlegt. daran sieht man, wie man mal begonnen hat....

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Aber über das Lob hinaus, wollte ich noch eine kleine Anregung spendieren, was man mit den massiven Mauern machen kann, wo sie stumpf auf die Grundplatte treffen.

Dafür habe ich ein selbstgeschossenes Beispielfoto, vom Burggraben und der Mauer von Burg Trausnitz in Landshut (das ist genauso schrecklich weit von Langeoog entfernt, wie die Wartburg oder Rothenburg o. T.):

[image]


Besonders interessant ist die Bildecke rechts unten; das ist die natürliche Bepflanzung gewesen: Eine undurchdringliche Rosenhecke, "der Stacheldraht des Mittelalters!"
Das verdeckt wunderbar den Übergang zur Grundplatte - und wehrte zu Zeiten der Rittersleut' ein lautloses, schmerzloses Anschleichen ab.


Allein dafür hat sich mein Geschreibsel schon gelohnt. Das ist eine tolle Anregung und wird ganz sicher aufgegriffen, zumal das echt einfach umzusetzen ist, Am Fuß der Burg kann mal leicht ein paar Platten entfernen und als Befestigungspunkte nach außen führen und dann begrünen! Tolle Idee. Der Fels hat schon ein paar sichtbare Noppen, aber so macht das alles Sinn. Angriffe muss man in den 30er jahren ja nicht fürchten, aber der Übergang kann sicher so aufgelockert werden. Vielleicht nicht im direkten Stadtbereich, aber in den Außenbereichen auf jeden Fall! Ausdrückliches Danke noch einmal!

Die Idee mit dem Brunnen im Burghof ist auch absolut passend. Leider habe ich da kein Foto auf die Schnelle gefunden, obwohl ich alle vier Jahre dort bin, um bei der legendären "Landshuter Hochzeit 1475" eine vierstellige Zahl von Fotos zu schießen.
Mal sehen, ob ich das Foto des Burghofbrunnens mit überdachter Zugwinde noch finde...


Jau, schau mal. Überdacht hört sich gut an.


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


abhf
04.01.2015, 13:25

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+1Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Andreas, ich bewundere es sehr, wie Du es schaffst monumental und dennoch detailverliebt zu bauen.


Danke für dein Kompliment. Monumental hört sich so gewaltig an....

Besonders dankbar bin ich für Deine detaillierten Beschreibungen, die es erlauben von Deinen Techniken zu lernen.


Das hab ich ja bezweckt. Es freut mich, wenn es Anregungen gibt. Wie mann im weiteren Verlauf sicher erkennen wird, verwende ich eigentlich gar nicht so fürchterlich viele, verschiedene Bautechniken. Übertriebenen Snot wird es bei mir nicht geben, ich baue eigentlich schon ziemlich konventionell und eigentlich auch mit relativ wenig verschiedenen Teilen, meistens doch Steine, Platten, Dachsteine, Bögen und modifizierte Platten. Und das meiste auch Stein auf Stein, diese wilden Baustile ohne irgendeine Richtung, halbes Festdrücken von Teilen etc. ist nicht meine Welt, obwohl diese Bauten toll aussehen. Man könnte das auch einen Baustil nennen....

Mit Deinen Beiträgen hast Du mich zum Nachbau eines Objekts animiert - und dabei ist ganz was anderes mit einer anderen Lösung herausgekommen.


Was denn? Du machst mich neugierig!


Andreas Böker (abhf)

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extremoaganick
04.01.2015, 13:39

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

wooow - genial, epochal, detailiert!!!

hi, grosses lob von mir - genial gebaut, aber gerade deswegen "muss" ich leider kritik loswerden. du baust auf so hohem niveau, da ergibt sich durch die zu geordnete bauweise des runden turms eine brechung (in meinen augen) - der wirkt zu technisch, zu clean. ich muss zugeben, mir fällt keine adäquate bauweise ein, aber vielleicht zumundist mehr farbwechsel?

ein staunender rené ob deiner bauten!!!



BricksCorner
04.01.2015, 16:15

Als Antwort auf den Beitrag von abhf

Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Hallo Andreas,

vielen Dank für die ausführlichen Bauberichte. Da sieht man, dass auch großartige Bauten in der Standardbauweise möglich sind.

Aber ich finde, das Fachwerk zum Teil etwas "pixelig". Vielleicht kannst du mit schräggestellten Fliesen ein realistischeres Aussehen machen?

Gruß Christian


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Betreiber einer fiktiven Privatbahn in 1:43 sowie Entwickler und Erbauer von Eisenbahnmodellen in 9W = Maßstab 1:43/passend zur Minifig.

Wir sehen uns am


abhf
04.01.2015, 21:17

Als Antwort auf den Beitrag von extremoaganick

Re: wooow - genial, epochal, detailiert!!!

Du hast völlig recht, der Turm fällt optisch raus, aber in meinem Augen durch die fehlende glatte Oberfläche. Da mir keine bessere Bautechnik bekannt ist (ok, gibt es schon, mit senkrechten Fliesen außen...), werde ich noch versuchen, das Betrachterauge abzulenken, mit Fahnen, Begrünung und was mir sonst noch einfällt. Vielleicht auch noch ein Baugerüst in Teilbereichen um den Turm...

Wer noch Ideen hat, immer her damit.


Andreas Böker (abhf)

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abhf
04.01.2015, 21:21

Als Antwort auf den Beitrag von BricksCorner

Re: Steinford-Oberdorf - Making of (Teil 4)

Hallo Andreas,

vielen Dank für die ausführlichen Bauberichte. Da sieht man, dass auch großartige Bauten in der Standardbauweise möglich sind.


Danke für dein Feedback. Vielleicht motiviert das ja den ein oder anderen, mal was Neues zu probieren....

Aber ich finde, das Fachwerk zum Teil etwas "pixelig". Vielleicht kannst du mit schräggestellten Fliesen ein realistischeres Aussehen machen?


Da stimme ich dir zu, aber das wäre ein Stilbruch. All meine Fachwerke sind so gebaut und innerhalb einer Anlage will ich nicht wechseln. Die Schrägbauweise mit eingelegten Fliesen gefällt mir schon, ist aber doch wenig flexibel wax z.B. Kreuze etc. angeht. Und die Lösung mit diagonal aufgesetzten Fliesen sagt mir gar nicht zu. Also bleib ich mal bei meiner Technik, auch wenn es Besseres gibt.


Andreas Böker (abhf)

... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772


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