Zechstein
27.10.2014, 07:47

LEGO lockt das Kind

Bei "Opposition24" setzt man sich betont kritisch mit der Geschäftspolitik von TLC auseinander, denn von einer Seite, die so heißt, kann man sicher auch nicht anders erwarten.
"LEGO lockt das Kind".

Hat der Autor Recht mit seinen Beobachtungen?



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NightStray
27.10.2014, 11:08

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Re: LEGO lockt das Kind

Hallo,

also der Artikel ist doch etwas zu negativ geschrieben worden. Der
Schreiber hat anscheinend noch nicht über den Tellerrand hinüber
geschaut, denn dann wüsste er, was für Möglichkeiten die Baussteine
ergeben. Mag vielleicht sein,
dass es früher nicht die ganzen Set´s und neuen Steine gab, die es
heute gibt und man dadurch sich etwas mehr anstrengen musste,
aber das heißt ja nicht, dass es heute anders sein muss. Die Möglichkeiten
kreativ zu sein, muss man nur finden und umsetzen. Der Konzern
passt sich der neuen Generation halt nur an und vermarktet sich durch
die vielen Möglichkeiten ( Videogames, DVD´s, T-shirts und so). Machen
doch viele TV Serienhersteller ebenfalls.
Ob es an der Erziehung liegt, nicht mehr kreativ zu sein, kann eine
Möglichkeit sein, aber es kann auch daran liegen, dass man heute mit
allem Möglichen elektronischen Müll"überschwemmt" wird. Z.B. jedes Jahr zig
neue Handys oder besser gesagt Smartphones, Tabletts, Fernseher, Autos
und sonstigen Elektromüll, den man nicht wirklich
brauch. Frage mich immer, wozu U12 jährige solche Hightechgeräte
brauchen oder rauchen und alkohol trinken ausprobieren müssen (letzteren
zwei Dingen will ich nicht ALLEN Kindern unterstellen, aber es gibt welche).
Es gibt eben ZUVIELE Unterschiedliche Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten,
nur wenige sinnvolle anscheinend.

Schöne Grüße
Roman



doktorjoerg
27.10.2014, 11:16

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Da musste ich schmunzeln ...

Hi, Ihr Lieben!

der beste (Teil-)Satz in diesem Artikel ist meiner Meinung nach:

zusammengesetzte Plastikwelten, die kein Kind und schon gar kein Erwachsener noch ein zweites Mal aufbauen will


Ich glaube, der Autor hat in seinem Leben noch keinen AFOL kennengelernt. Vermutlich auch noch nie davon gehört ...

Den Artikel (oder den Autor?) sollte man wohl nicht allzu ernst nehmen.

Viele Grüße
Jörg



Jojo
27.10.2014, 13:20

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

+4Re: LEGO lockt das Kind

Hallo!


Hat der Autor Recht mit seinen Beobachtungen?

Zum Teil vielleicht. Aber da dieser Artikel aus einer Haltung generellen Dagegenseinwollens heraus geschrieben wurde, wie es den Anschein hat, kann er mangels Objektivität nicht ernstgenommen werden.

Übrigens frage ich mich, wann dieses "früher" eigentlich gewesen sein soll, als Lego bloß Grundkästen mit Grundsteinen (plus, wie ja alle Früher-Liebhaber einräumen, Dachsteine, Fenster, Räder) feilgeboten habe. Figuren gibt es seit 1974, erst Kugelköpfe, dann Protominifigs ("Kaulquappen"), dann ab 1978 die Minifigs, wie wir sie heute kennen; und passend zu den Figuren gibt es Ausrüstungsgegenstände, mithin Formteile. Räder und spezielle Auto-Grundplatten gab es schon in den 60er Jahren, Grundplatten mit Benoppung speziell für ein bestimmtes Set ebenfalls. Bäume waren seit jeher Formteile. Diese waren "früher" sogar deutlich unkreativer, insofern die multifunktionalen Laub-Formteile, die es erst seit 1987 gibt, heutzutage den Formteilkomplettbäumen den Rang abgelaufen haben, man also Bäume selbst bauen muß oder darf.

Ebenfalls in den 80er Jahren, die, da seit fast 24 Jahren vorbei, durchaus in den Früher-Bereich fallen dürften, gab es das formteilschwangere Fabuland mit Geschichtenheftchen. Und auch früher schon gab es Kooperationen zwischen Lego und Mineralölfirmen, namentlich Exxon/Esso und Shell.

Diese orthodox-puristische Haltung sprach im Übrigen auch schon aus dem legendären Geo-Artikel (9/1988). Dessen Autor sagte, er sei böse auf Lego, weil da in den Kästen jetzt immer Figuren und Bäumchen und dergleichen dabeiseien, die er stets sofort wegpacke, da sie seine Kreativität beim Bauen hemmten. Mit dieser Herangehensweise konnte ich schon damals nichts anfangen, war doch mein Spiel mit Lego (früher wie heute) immer schon geprägt von Bauen UND Rollenspiel mit Figuren. Jeder wie er mag. Das gilt natürlich auch für Bionicles und Chima und son Kram.

Wo der Autor Recht gehabt hätte, wenn er es denn angesprochen hätte, ist, daß Lego "früher", und da meine ich jetzt mein eigenes Früher, nämlich die ominösen 80er Jahre, weniger martialisch war. Zwar gab es Ritter mit Waffen, aber es war nicht festgelegt, ob eine Seite gut und die andere Seite böse war. Falls das fürs Kind überhaupt ein Kriterium war, konnte es sich das selbst aussuchen. Im Raumfahrtprogramm war dieser Gut-Böse-Kampf-Quatsch gleich gar kein Thema, denn die Raumfahrer waren ausdrücklich Forscher und hatten keine Gegner. Bis dann Black Space (veramerikanischt: Blacktron) auf den Plan trat, na gut.

Heutzutage ist in den allermeisten Lego-Sets ein Irgendwer-gegen-irgendwen-Gedanke grundlegend, und natürlich gibt es dann immer einen "Bösen" und einen "Guten". Was den Bösen so böse macht und wodurch der Gute gut ist, wird hingegen nicht erklärt. Aber der friedliebende Gute darf die Bösen natürlich gerechtfertigterdings hinschlachten.

Wo der Autor durchaus Recht hat, ist, daß Lego den Konsumgedanken ins Kind pflanzt. Kaufen, kaufen, nachkaufen, mehr kaufen, und immer teurer. Auch und vor allem im angesprochenen Star-Wars-Thema, wo ja die Sets sowieso schon dank der Lizenzgebühren teurer sind. Daß Lego nachgekauft wurde, weil die im Kinderzimmer vorhandenen Steine eben nicht endlos genügten, war, so behaupte ich, aber auch "früher" schon so.
Für unbegrenzten Spielspaß reichte im Prinzip ein Grundset aus, vielleicht noch ein paar Erweiterungen und dann war man für den Rest der Kindheit mit genügend Legoteilen versorgt.
Ihm reichte das vielleicht, mir nicht.

Wahrscheinlich könnte ich noch mehr anmerken, habe aber in diesem Moment die Lust daran verloren. Vermutlich, weil Lego, dieser häßliche Konzern, meine einst gesunde Aufmerksamkeitsspanne verkürzt hat. Nehme ich doch mal an!


Tschüß
Jojo


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dixip
27.10.2014, 14:55

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Re: LEGO lockt das Kind

Naja, unrecht hat der Autor sicherlich auch nicht völlig bei der Beobachtung der Veränderungen, aber seine Bewertungen und Schlussfolgerungen sind schon arg gefärbt. Lego macht heute Videospiele!? Ja klar, haben sie auch schon in den 90ern mit angefangen, als Videospiele die Kinderzimmer im Sturm eroberten und die kreativen Bausteine zu verdrängen begannen. Heute ist es für den Erfolg unumgänglich, in allen Kanälen präsent zu sein, wachsen die Kinder doch auch multimedial auf. Kein Kind beschäftigt sich nur noch mit Lego-Bausteinen, TV, Internet, Games sind natürlicher Bestandteil des kindlichen Unterhaltungsprogramms.

Die Tatsache, dass Lego heute nicht pleite ist und als dominanter Player im Spielzeugmarkt existiert, liegt ja nicht unwesentlich daran, dass sie diese Verknüpfungen auf die Reihe bekommen haben und davon profitieren, sei es durch Lizenzsets wie Star Wars oder durch eigene Reihen wie Ninjago, die soweit ich weiß auch durch eine TV-Serie begleitet wird. Von einfachen Grundbausteinen lässt sich doch kein 9-jähriger mehr beeindrucken, der mit Smartphone bewaffnet die heutige High-Speed-TV-Action gewohnt ist.

Und meine Lego-Stadt in den mittleren 80er-Jahren war auch größtenteils nach Anleitung aufgebaut, ich erinnere mich primär an irgendwelche Action-Filme, die grob nachgespielt wurden und die Hauptfreude an dem Bausteineprinzip war für mich als Kind, dass die Fahrzeuge "realistisch" kaputtgingen ;)

'Pädagogisch wertvoll' ist doch mehr der Wunsch der Eltern, als die erste Idee der Kinder.
Und wenn die Kinder von heute keine Lust haben, aus all den Star Wars Fightern einen gigantischen Super-Sternenzerstörer-Zerstörer zu bauen, liegt es vielleicht am mangelnden kreativen Spielwillen der Eltern!??



Carrera124
27.10.2014, 19:02

Als Antwort auf den Beitrag von riepichiep

Re: LEGO lockt das Kind


da weint jemand der "guten alten Zeit" hinterher

Nun ja, diese Meinung kann man ja durchaus vertreten. Mir persönlich gefallen z.B 98% der aktuell angebotenen Sets auch nicht.
Aber dank Ebay, Bricklink & Co kommt man problemlos an all die Sachen aus der "guten alten Zeit" ran, ohne jammern zu müssen.


Grüße an meinen Stalker


Lego3723
27.10.2014, 19:42

Als Antwort auf den Beitrag von undermet

+1Re: LEGO lockt das Kind

Ich finde den Artikel gut. Ich mag aber meine Steinchen deshalb nicht weniger.
Und ich habe eine Smartphone von Nokia. Was soll hier falsch sein?



JuL gefällt das


undermet
27.10.2014, 19:52

Als Antwort auf den Beitrag von Lego3723

Re: LEGO lockt das Kind

Ich hab doch nichts gegen Smartphones von Nokia.
Der Knochen (Uralt-Handy) war eine Anspielung.



Eisbär
28.10.2014, 14:59

Als Antwort auf den Beitrag von Jojo

Re: LEGO lockt das Kind

Liebär Jojo!

Aber da dieser Artikel aus einer Haltung generellen Dagegenseinwollens heraus geschrieben wurde, wie es den Anschein hat, kann er mangels Objektivität nicht ernstgenommen werden.


Aha, es hat also den Anschein.

Gerade die Haltung generellen Dagegenseinwollens bringt ja den wissenschaftlich-technischen Fortschritt hervor. Ohne dies täten wir alle noch mit CA-Steinen in den Bäumen...auf jütischer Heide... Mich.a dünkt, daß, weil unsere Wahrnehmung von Lego-affinem Dafürseinwollen geprägt ist, wir zu unkritisch auf die jütische Heide blicken.

Und dann verlorest Du die Lust.

Schlimmer ist es, daß Du, wie es den Anschein hat, die Lust am Legobauen verloren hast.

Viel schlimmer. Nich zuletz für uns.

Da muß man doch was bei tun!

Was können wir da tun?

Is doch schrecklich, sone ABStinenz!

Erbauliche Grüße
M*a



Eisbär
29.10.2014, 10:57

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Re: LEGO lockt das Kind

Leewe Lego Lüüd!

Was man mal machen sollte, ist, die Grundsätze der Fa. Lego zu überprüfen.

Das Beste ist nicht zu gut.

Stimmt: Lego sind die besten Bauklötze ihrer Art. Stimmt: zu gut sind sie nicht (immer).

[image]



Qualität: Gut, hat aber nachgelassen.

Caring: Fürsorge. ?

Learning: Das Gute gegen das Böse. Hebelgesetze? Rosa Rollenmodell. Fingerfertigkeit.

Fun: Ja.

Kreativität: Ja, aber natürlich durch die Klötze begrenzt. "Fertige" Sets geben der Phantasie weniger Spielraum als Grundkästen.

Imagination: Phantasie. Hat auch nachgelassen, denn alle die Lizenzprodukte geben doch viel vor. Wie auch eigene Spielwelten wie Bionicle, Ninjago, Chima. Ja, es gab auch früher Fertigteile, ich finde: es gibt mehr davon. (Beispiel: die Pferde aus 375.)

Planet Promise: Positiver Einfluß. Naja, Erdöl ist nun mal der Rohstoff und Energielieferant. Und der Transport! Aber Lego wird oft an die nächste Generation weitergegeben, "lebt" also länger als viele andere Spielzeuge.

People Promise: Erfolg zusammen: Ich fand und finde Lego doch mehr ein Einzelspielzeug als ein Gruppenspielzeug. (Die Brettspiele sind ein Versuch, das zu ändern.) Und die Videospiele? Ich sehe hier mitunter Kinder zusammen vor Legospielen, ja.

Play Promise: Spaß am Bauen: Ja. Stolz auf Erschaffen: Ja.

Partner Promise: Gegenseitige Wertschöpfung: ? Ist der Kontostand der beteiligten Firmen gemeint?

Globalisisere und erfinde das Lego System-im-Spiel: Dazu ist Lego zu teuer. So ganz stimmt es ja nicht, daß alle Lego-Elemente miteinander zu verbauen sind, da gehört dann doch oft ein Zwischenteil dazu. Man muß auch nicht in Lego-Bekleidung gewandet sein, um mit den Steinen bauen zu können.

Inspiriere und entwickle die Erbauer von morgen: Ja, man wendet sich an (immer jüngere) Kinder*. Trotzdem gibt es den (immer jüngeren) Ausfall. (Was nicht an Lego liegt, sondern daran, daß eben Kinder früher mit Legoklötzen u.a. Spielzeug aufhören.)

In den Firmengeschichten stehen doch so ne Art 10 Gebote für Lego. Finde ich gerade nicht. Ich erinnere mich, daß Lego gleichermaßen für Jungs und Mädchen sein soll. Das klappt ja nicht so ganz, auch wenn "Friends" hilft. (Ich finde Friends zwar sehr "rosa", aber mehr legoisch als Belville/Scala: da sind mehr Klötze, es ist mehr zu bauen.)

Während der Krise kam sehr stark heraus, daß Lego ein ganz normaler kapitalistischer Betrieb ist. Entlassungen, Produktionsverlagerung, Kirkbis Kredit an Lego.

*Für kleine Kinder gibt es bessere Spielzeuge als Lego: ganz normale, glatte Holzbauklötze, zB. Beißringe uns Rasseln und so müssen ja nicht unbedingt Lego sein.

Ich hab' ja mitunter mal Legos Jahresberichte gelesen: sie bemühen sich um Arbeitssicherheit, Ökologie, Arbeitsstandards bei Zulieferern; ich kann nicht beurteilen, ob das viel besser ist als bei anderen Firmen.
Ob in den chinesischen Fabriken, in denen Lego hergestellt wird, die gleichen Standards durchgeführt werden wie in Dänemark?
Es gab ja mal einen (EINEN) Prozeß einer Mitarbeitern wegen PC-Ellenbogen. Dazu die Sache mit der Familie, die Lego heißt, aber Lego wollte denen den Gebrauch des Namens verbieten.

Die Frage ist: Erfüllt Lego alle seine eigenen Grundsätze?

Anregende Grüße
Mich.a



WrestlingBricks
30.10.2014, 20:32

Als Antwort auf den Beitrag von Eisbär

Re: LEGO lockt das Kind

Ich empfinde diesen Artikel auch als ausgemachten Blödsinn. Und da der Herr Schreiber auch auf diese Diskussion hier aufmerksam wurde: Hallo, ich bin "erst" 27, weiblich, und habe TROTZDEM kein Problem mit männlichen Star Wars Minifiguren. Autsch, passt so gar nicht zu diesem Gutmensch-Gehabe. Sowas aber auch...


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Gesamter Thread: