Hallo Wolfgang,
es ist schwierig Qualität objektiv zu bemessen. Denn jeder einzelne legt für sich einen persönlichen Bewertungsmaßstab zugrunde. Erschwerend kommt hinzu, dass Lego in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor ein Kinderspielzeug ist. Mit Lego spielt man. Aber man modellbaut nicht, schon gar nicht betreibt man ein Hobby damit. Genau das macht es uns AFOLs schwierig, ein Stück weit als Modellbauer wahrgenommen zu werden.
Somit ist auch Qualität etwas sehr subjektives. Die meisten Besucher selbst achten nicht auf Besonderheiten. Sie interessieren sich nicht für Details. Insofern ist es ihnen egal, ob eine Aneinanderreihung offizieller Produktsets oder hochkomplexe Eigenbauten ausgestellt werden. Ich selbst habe auf Ausstellungen die Beobachtung gemacht, dass die Besucher zwar Lego kennen, aber dessen Produkte nicht. So halten viele die Ausstellungsstücke für Modelle, die man auch im Handel regulär kaufen kann. Zum Thema Monorail meinte gar mal eine Besucherin, ob dies das neue Eisenbahnsystem von Lego sei. (Schön wär's...! )
Die ausgiebige Betrachtung und Wertschätzung des Gebauten erfährt man sowieso nur unter seinesgleichen. Aber das ist völlig in Ordnung. Dafür gibt es die vielen Gespräche und Fachsimpeleien am Rande, die ich so mag.
Jede Ausstellung, die ich bislang erlebte, überzeugte mit einem breiten Spektrum an Exponaten. Somit wurde von den Ausrichtern immer auch Sorge getragen, den Besuchern eine abwechslungreiche Vielfalt bieten zu können.
Und wenn die Besucher zufrieden heim gehen, dann kann eine solche Ausstellung, egal die wievielte es nun war, so schlecht nicht gewesen sein.
Viele Grüße,
Maik
Dirk1313
06.09.2014, 21:35
Als Antwort auf den Beitrag von legoogel
Editiert von
Dirk1313
06.09.2014, 21:38
Hallo Wolfgang,
ich besuche Ausstellungen meist nur als Aussteller, nur sehr selten als "Publikums-Besucher".
Und ich wähle die Ausstellung die ich Besuche hauptsächlich nach folgenden Kriterien:
1. Wer stellt aus? Ich stelle gerne mit Leuten aus die ich schon kenne. Z.B. um eine Gemeinschaftsanlage aufzubauen.
2. Ist die Ausstellung in der mir verfügbaren Zeit erreichbar? Gerade als Aussteller muss man immer noch die Auf- und Abbauzeiten einkalkulieren und man muss ja die ganze Zeit da sein.
3. Wer ist der Veranstalter? Wenn ich den Veranstalter bereits kenne dann weiß ich dass die Chance hoch ist, dass alles gut organisiert ist ;)
Diese Kriterien garantieren schon eine gewissen Qualität der ausgestellten MOCs.
Im Übrigen finde ich es gar nicht schlimm wenn da eine Mischung verschieden "hochwertiger" MOCs vertreten ist. Ich baue manchmal auch Sets in meine MOCs ein. Oder ich bringe meine Kinder mit und die stellen kleine MOCs aus - die müssen dann auch nicht die höchsten Qualitätskriterien erfüllen, aber die Jungs sind stolz wie Oscar dabei sein zu dürfen.
Viele Grüße
Dirk - Mail
Hallo Wolfgang,
man darf bei dem Ausstellen vor allem die finanzielle Seite nicht unterschätzen. Nicht überall kommt man günstig an Räumlichkeiten heran oder kann einfach mal so größere Hallen, gar auf einer Messe, bezahlen. Also bleibt es eher bei Turnhallen oder ähnlichem, um überhaupt erstmal etwas zu haben, wo man etwas ausstellen könnte.
Man berücksichtige, dass Ausstellungen in erster Linie ehrenamtlich und ohne wirtschaftlichen Effekt erfolgen. Zwar gibt es ja bereits viele Vereine und Gruppierungen, jedoch ist es für keinen Aussteller ein Hauptjob. Von daher stellt sich zwar die Frage 'sind meine Modelle ausstellungswürdig' zuerst, aber erst wenn man eine Örtlichkeit gefunden hat, kann man weiterdenken 'was stelle ich rein - und wie?'
Ich bin der Meinung, wer als Besucher eine Ausstellung besucht, findet sie halt toll oder ärgert sich über den verpassten Nachmittagsfilm. Jedoch glaube ich, dass man selbst Standardsets gut in Szene setzen kann und Groß und Klein eher denken 'oh, das ist ja mal ne Idee' oder 'das könnte ich doch auch so bauen'. Oder einfach nur 'Schön!' Und ich glaube, dass die meisten Besucher das so oder ähnlich bewerten.
Ich habe nun nicht die riesige Ausstellungserfahrung, aber aus dem Sportbereich kenne ich genug Beispiele, bei denen das ähnlich läuft: Turniere und Lehrgänge habe ich zur Genüge organisiert und da ist es nicht viel anders.
Mein Tipp: einfach mal als Austeller mitorganisieren (bei kleinen Events z. B. in einer Turnhalle) und dann wirst du sehen, an was man so alles denken sollte (von A wie Anfangszeiten bis Z wie zur Toilette gehen, um zu schauen, ob noch genug Toilettenpapier da ist).
Liebe Grüße
Andi
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Events:
- Weltrekordversuch im LEGOLAND "Wir machen mit!" 27.08. - 10.09.2022
- BrickBits 21./22.01.2023
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Fantreffen 2022
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- 10.09.2022 Hamburg und Hannover
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Als ich mit etwa 14 Jahren (1978) das erste Mal an einer "Hobbymesse" mitgemacht habe, war ich "stolz wie Oscar", mit meiner Lego-Welt einen großen "Raum" zu belegen. Ich glaube, ich war der Mittelpunkt, denn an meiner Lego-Eisenbahnanlage (4,5 Volt und bereits 12 Volt) (also 2 Bahnen gleichzeitig laufend) waren irgendwie alle interessiert. Es gab eine kleine Legostadt (der 70-er Jahre) mit Autos, LKWs und vielen Figuren... und... ganz wichtig... alles durfte bespielt werden.
Nach diesem Event war ich der glücklichste Mensch.
... und vielleicht habe ich viele andere Kinder und Eltern ganz glücklich gemacht.
Vielleicht ist es gerade das! - Glücklich sein! - Als Aussteller/in und als Besucher/in.
Und das Ganze mit Kinderspielzeug. Lego macht Kinder froh und Erwachsene ebenso.
Qualität?!
Ja, das erwarte ich, wenn LEGO sich selbst präsentiert. Dann habe ich hohe Ansprüche. Schließlich sollen/wollen die mir was verkaufen. Vielleicht auch das Glück.
LEGO-Land ist dann für mich noch was ganz anderes. Hier erwarte ich hohen Unterhaltungswert.
Von einer "Hobby"-Messe bzw. Ausstellung mit Lego-Fans erwarte ich vor allem von den Gastgebern Freude an Lego, den ausgestellten Exponaten, Spaß bei der Darstellung und Geduld im Umgang mit kleinen und großen Leuten, die tausend Fragen und Ideen zur Sache haben und alles "BEGREIFEN" wollen...
Egal, wie klein oder groß das Event, es ist auf jeden Fall ein Highlight in die Welt der Kinderzeit, wie sie war... und wie sie sein kann.
Lego kann mit Tradition und Fortschritt dienen und tut den Menschen, die mit Lego "hand-tieren" gut. Hoffentlich können wir die Kinder von heute damit begeistern. Dann haben wir AFOLs unsere Arbeit gut gemacht (für uns - für die Anderen - und für das Produkt).
Viel Freude mit deinem LEGO wünscht
Familie "SpielGut"
www.blaulicht-helden.de - Heute ein Held!
Hallo Wolfgang,
prinzipiell geb ich dir ja recht mit der steig wachsenden Anzahl von Ausstellungen. Da die öffentlichen Lego-Ausstellungen aber zumeist regionales Publikum ansprechen, sehe ich keine (Über-)Sättigung.
Der Qualitätsaspekt bei den Ausstellungsgegenständen und die Örtlichkeit halte ich aus Besuchersicht auch für nebensächlich. Für die Kids zählt Aktion, Bewegung, Mitmachen. Eisenbahn ist deshalb immer gut! Es muss nicht mal was mit lego zu tun haben, malen, basteln kommt genauso gut an. Ebenso attraktiv ist eine Tombola oder ein Verkauf. Nur die wenigsten regulären Besucher können die Qualität eines Bauwerkes wirklich würdigen oder ein Moc von einem Set unterscheiden. Aus Besuchersicht wären die Kriterien also z.B. folgende:
- Mitmachaktionen (Bautische, Mosaikbau, Märchenrätsel (von Titus), Baukurse, Vorträge, Filme...)
- Aktion (Eisenbahn, Monorail, Zugwettbewerbe, ....
- Möglichst vielfältiges Lego-Spektrum (Star Wars, Bionicle, Technik, City, Friends (Mädchen nicht vergessen!), Train, Creator), ob jetzt Sets oder Mocs ist nicht so wichtig
- Lego-Flohmarkt/-Verkauf, Wühlkisten
- Tombola
- Essen/Trinken
- Selbstbeschäftigungsmöglichkeiten für die Kids, damit die Eltern Ruhe haben und sich auch mal selbst in Ruhe umsehen können
- .....
Aus AFOL-Sicht sind die Interessen ziemlich diametral. Hier zählen die Dinge, die du vermutlich erwarten würdest: First-Class-Mocs und am besten ständig neu, Erfahrungsaustausch, Kontakt zu Lego-Offiziellen, hochwertige Vorträge und ein Rahmenprogramm. Überschneidungen gibt es natürlich auch, Lego-Verkauf und Tombola sind (aus eigener Erfahrung) die Renner bei den AFOLs.
Und was ist jetzt eine gute Ausstellung? Ist ganz einfach, eine Ausstellung, die all das unter einen Hut bringt! ist also eigentlich ganz einfach...
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die ersten Legoausstellungen in Frechen ohne Publikum, also reine AFOL-Ausstellungen, schon Ihren ganz besonderen Charakter hatten. Für mich waren das immer die Highlights. Die großen Besucherausstellungen in den letzten Jahren hab ich gemieden und war nicht mehr auf den Ausstellungen. In diesem Jahr hab ich mich mit der 1000steine-Insel ja selbst versucht und ich denke nicht ganz unerfolgreich. Ich habe versucht, möglichst viele Dinge unter einen Hut zu bringen. Einen Aspekt sollte man noch erwähnen: eine Ausstellung muss sich ihren Ruf erst aufbauen, das wird sicher eine gewisse Zeit brauchen. Nicht umsonst sind die etablierten Ausstellungen wie Bricking Bavaria, Steinewahn, Fanabriques, Skarebaek etc. wohl auch diejenigen, die den höchsten Grad an "guten" Mocs aufweisen.
Also, eine Ausstellung ist nicht per Se gut oder schlecht, es kommt auf die Zielsetzung an.
Andreas Böker (abhf)
... Neues von Burg Kreuzenstein: http://www.1000steine.de/...y=1&id=378772#id378772
RCLok , , shadow020498 gefällt das
LLL!
Ich erzähle mal, wie die Ausstellungen hier im Nachbärdorfe waren.
Ein Chor hatte Flohmärkte gemacht, um an Geld zu kommen, das wurde aber zu anstrengend. Daher die Idee, Lego auszustellen.
Die örtliche Schule hat zwei kleine Turnhallen, daher: von Freitagnachmitiag bis Sonntagabend.
Eine Halle voller Legos. Von den Chorsängerinnen und -n und dazugehörigen Kindern eigenes Lego aufgebaut, jedes Jahr eine etwas andere Landschaft. Überwiegend Sets. Sie hatten auch schon mal Packpapier als Untergrund, bemalt, mit Schotter (Sand) bestreut, Berge aus bemaltem Styropor. Dabei halfen die choreigenen Kinder eifrig mit. Der Clou: Ein Kinderbauwettbewerb. Vorher gründlich in den Lokalzeitungen bekanntgegeben. Kinder sollten zu Hause etwas bauen und es dort ausstellen. Lego Norwegen AG spendete Prämien, bei deren Vertheylung auf's Alter der Kinder geachtet wurde. Es kamen immer 60-90 Bauwerke zusammen, auch sehr große.
Sie wußten von mich.a und haben mich.a eingeladen. Ich hatte MOCs mit, jedes Jahr ein, mitunter auch mal zwei, größere. Aber auch Sets, alte, große, kleine, Sternenkrieg...Mal hatte ich auch verkauft (Bionicles). Variiert, vor allem: jedes Jahr ein neues größeres MOC. Etliche Male waren auch andere hiesige AFols dabei.
In der anderen Halle hatte der Chor so'n Rest-Flohmarkt und Cafeteria (Selbstgebackenes, Würstchen, Waffeln..) und der lokale Spielwarenhändler seinen Verkauf (nicht nur Lego). Der Chor hat auch alle Tische und so 'rangeholt, mich.abgeholt, dort übernachtet, danach gefeudelt und alles selbst gemacht.
Das letzte Jahr gab's 'ne große Spielfläche, mit gespendeten und von mich.ausgeliehenen Legos.
500 bis 1000 zahlende Besucher, glaub' ich.
Dadurch, daß Chorkinder und -ehepartner mithalfen, fiel nicht allzuviel auf jede(n).
Soweitesogute Grüße
Mich.a
JuL gefällt das
\\//_ Build long and ℘rosper!
Zur Frage der Integration von Sets in Ausstellungen möchte ich die Sicht meiner Kinder einbringen.
Die Fanwelt vor 2 Jahren war unsere erste Ausstellung. Kurz vorher hatte ich mir das CC-Kaufhaus selbst gekauft und aufgebaut. Die Kinder haben sich bei jedem wiedererkannten Kaufhaus gefreut. Und bei jeder Modifikation, Stockwerk mehr, "POST" statt "SHOP" usw. diese erkannt und kommentiert.
Daher denke ich, dass eine gesunde Mischung zwischen Sets, modifizierten Sets und MOCs den größten Besucherquerschnitt ansprechen wird.
Gruß
Thomas
mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download
Hallo LLL,
Vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben auf meine Frage bzgl. der Qualitätskriterien zu antworten!
Mich hatte in letzter Zeit zunehmend das Gefühl des "Fremdschämens" beschlichen, Fachleute sprechen auch von "stellvertretender Peinlichkeit" und zwar immer dann wenn es um die inflationäre Anzahl von diletantischen Ausstellungen geht.
Ich achte und wertschätze vor allem Dinge, wofür jemand über Monate und Jahre seine Phantasie und Energie einsetzt und nach langem innerem Ringen um die Qualität, dann diese der Öffentlichkeit vorstellt.
- Klassisches Beispiel dafür wäre Andreas mit seinem Langeoog-Projekt.
- Ebenso die Vereinsarbeit von z.B. MBFR, Bricking-Bavaria oder Steinkultur schätze ich sehr.
- Ebenso achte ich jeden, der sich die Mühe macht eine Ausstellung zu organisieren!
Das Einzige was mir wirklich missfällt sind Schmocks, die mit einem Haufen Sch... versuchen mitzumischen
Lg, Wolfgang