floge
15.03.2013, 18:06

TV-Beitrag Legoland

Hallo,

gestern lief bei "Geld und Leben" im BR ein Bericht über das Legoland und seine Niedriglöhne.

Hier der Text dazu: [link]http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/geld-und-leben/legoland-freizeitpark-wahnsinn-110.html[/link]

und der Beitrag im Fernsehn:
1. Mediathek bitte öffnen:[link]http://mediathek-video.br.de/[/link]
2. Im Suchfeld auf der linken Seiten "Geld und Leben" eingeben und den Beitrag vom 14.03.2013 auswählen.
Nach ca. 37,3 Minuten fängt der Bericht an.

Viel Spaß beim Schauen

Florian



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Navigation
15.03.2013, 23:50

Als Antwort auf den Beitrag von floge

Re: TV-Beitrag Legoland

Achtung, Kapitalistengeschwafel:

8,25 Euro/Stunde in Bayern ist in der Tat bissl arg. Bei mir in Brandenburg gibt's ja schon Minimum 8,50 Euro/Stunde. Aber wenn man bedenkt, dass das durch die Saisonarbeit wohl nicht an den Grundfreibetrag rankommt und somit de facto steuerfrei ist, dann relativiert sich das Ganze. Rechnet man den Urlaub (Ich lass' bezahlte Krankheit mal fairerweise außen vor) auch noch um dann ist man fix mal bei 10,00 Euro pro Stunde.

Der, der am meisten verdient am Arbeitnehmer ist ja wohl die Krankenkasse. Was die vom Lohn einkassieren, plus dasselbe nochmal vom Arbeitgeber (der also keineswegs "nur" 8,25 Euro zahlt, sondern eher 11 oder 12,00 Euro), da kann einem übel werden, die mit ihren 28-Milliarden an Überschüssen, da kann man mal ansetzen.

Was ich auch nicht leiden kann, ist diese Aufheizmentalität selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen. "So wenig Lohn bei 35,00 Euro Eintritt pro Kind". Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Das ist doch wohl billigste Bild-Rechenkunst. Die BR-Mitarbeiter brauchen sich ja nicht kümmern, wo ihre Löhne herkommen, GEZ sei Dank. Da lässt es sich leichtfertig und großspurig "aufdecken". Bäh!


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Thomas52xxx
16.03.2013, 08:42

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

OT: Überschüsse in der GKV, was: Re: TV-Beitrag Legoland

Der, der am meisten verdient am Arbeitnehmer ist ja wohl die Krankenkasse. Was die vom Lohn einkassieren, plus dasselbe nochmal vom Arbeitgeber (der also keineswegs "nur" 8,25 Euro zahlt, sondern eher 11 oder 12,00 Euro), da kann einem übel werden, die mit ihren 28-Milliarden an Überschüssen, da kann man mal ansetzen.


Das halte ich für eine typsiche Null-Aussage. Nicht von Dir, sondern von der Presse. Da wird eine Zahl in den Raum geworfen, ohne zu sagen worauf sie sich bezieht. Ich habe mal überschlagen:

Wir haben 41.680.000 Erwerbstätige[1], davon 11% in der PKV, macht 37.095.200 Beitragszahler in der GKV.
Das Durchschnittseinkommen liegt bei 28.300 [3]. Angesichts Beitragsbesmessungsgrenze und dem tendentiell höheren Einkommen der privatversicherten rechne ich mit 20.000 EUR weiter.

So überschlagen beträgt das beitragspflichtige Gesamteinkommen 741.904.000.000 €/Jahr. Die 28 Mrd. haben somit Rücklagen für 89 Tage. Das ist solide, aber angesiichts der absehbaren zukünftigen Entwicklung sicher nicht übermäßig.

Man könnte mit den selben Zahlen auch Titeln:
"Krankenversicherunge am Ende? Geld reicht nur noch bis Juni".


[1] http://de.statista.com/st...ohnort-in-deutschland/
[2] http://de.wikipedia.org/w...te_Krankenversicherung
[3] http://de.statista.com/th...urchschnittseinkommen/


Gruß
Thomas

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Navigation
16.03.2013, 09:33

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+1Re: OT: Überschüsse in der GKV, was: Re: TV-Beitrag Legoland

Die 28 Mrd. haben somit Rücklagen für 89 Tage.


Ich denke mal Du hast irgendwo die Gesamtausgaben der GKV ausgegooglet? Die Sache hat einen kleinen Schönheitsfehler. "Geld reicht nur bis Juni" würde damit bedingen, dass keiner mehr auch nur einen Cent einzahlt. DANN reicht das Geld nur bis Juni

Mir ist natürlich völlig klar, dass eine GKV nicht zum Nullsummenspiel werden kann. Aber mal rein theoretisch, würde man das anstreben, bei gleichbleibenden Zahlen was Beitragszahler, Einkommenen etc angeht, dann könnte man also jetzt sofort, ohne die GKVs in's Minus zu treiben, die Beiträge um 89/365 ihrer Höhe kürzen.

Um auf den Legoland-Lohn von 8,25 Euro zurückzukommen, wären das schätzungsweise 40 Cent pro Stunde. Ich will damit nur sagen, allein dem Arbeiter im Legoland gehen 40 Cent/Stunde "verloren", die sich jetzt in Form von Überschuss in einer Krankenkasse befinden.

Und ich seh's doch auf meinen eigenen Lohnabrechnungen. 11563,00 Euro habe ich in den letzten 6 Monaten an Personalkosten für meine Teilzeitmitarbeiter gehabt. Davon tatsächlich als Nettolohn überwiesen habe ich 7160,00 Euro. Das sind schlumpige 62%. Das Finanzamt hat in Form von Lohnsteuer etwa 3,5% kassiert und der ganze Rest geht an unser aufgeblähtes GKV- und Rentensystem. Die 89/365 von oben mal angenommen, hätte ich also ohne selbst Mehrkosten zu haben an meine Mitarbeiter liebend gerne 5 bis 10% mehr Netto auszahlen können. Und das finde ich eine ganze Menge und jeder Arbeitnehmer der um ein paar Prozent mehr Lohn bitten muss sicher auch!

Wieder übertragen auf's Legoland: Wenn dort jemand mit 8,25 Euro pro Stunde "abgespeist" wird, dann "kostet" er eigentlich etwa 13,30 Euro pro Stunde (also noch mehr als ich gestern geschätzt habe). Rechnet man den bezahlten Urlaub mit ein, ist das nochmal ein gutes Stück mehr.

Man kann sicher auch in meinen Rechnungen noch irgendwo Fehler finden, aber die Richtung lässt sich nicht ändern.

Viele Grüße,
Rene


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Dirk1313
16.03.2013, 09:53

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: TV-Beitrag Legoland

Die BR-Mitarbeiter brauchen sich ja nicht kümmern, wo ihre Löhne herkommen, GEZ sei Dank. Da lässt es sich leichtfertig und großspurig "aufdecken". Bäh!


Ist das jetzt etwa keine Bildzeitungspolemik?


Viele Grüße
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Walton
16.03.2013, 10:37

Als Antwort auf den Beitrag von floge

Re: TV-Beitrag Legoland

Hallo!
Ja,ist wenig Geld wenn das alles so Stimmt.Andererseits frage ich mich wenn die Welt bei LEGO so Heile ist warum Sie sich nicht zu einem Pressegespräch stellen?Wer nichts zu verbergen hat macht das doch gerne?

Gruß

Walton



Navigation
16.03.2013, 10:58

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: TV-Beitrag Legoland

Die BR-Mitarbeiter brauchen sich ja nicht kümmern, wo ihre Löhne herkommen, GEZ sei Dank. Da lässt es sich leichtfertig und großspurig "aufdecken". Bäh!


Ist das jetzt etwa keine Bildzeitungspolemik?


Das ist schlichte Tatsache.

Schon daran zu merken, dass ein Öffentlich-rechtliches Fernsehteam aus Moderator, Kameramann, Lichttechniker und Tontechniker besteht (manchmal macht einer Licht UND Ton). Die Privaten kommen zu zweit.


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SAJ
16.03.2013, 13:01

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

+1Re: TV-Beitrag Legoland

Hallo Zusammen,

was mich an dieser ganzen Geschichte etwas stört, ist die Tatsache das Lego nicht direkt etwas mit dem Legoland zu tun hat. Mal abgesehen von dem Namen und eventuellen Lizenzgebühren, ist Lego nur ein Lieferant und Industriepartner für das Legoland. Der eigentlich Arbeitgeber ist meines Wissens die Merlin Gruppe die in Deutschland und Europa viele Freizeiteinrichtungen betreibt.

Ich finde es deshalb schade, dass ausgerechnet das Legoland herausgepickt wird, da wohl der Name Lego für mehr Aufmerksamkeit beim Fernsehzuschauer garantiert.

Trotzdem finde ich auch die Bezahlung nicht fair, allerdings würden sich, bei einer Eintrittspreiserhöhung von ca. 20-25%, die Beiträge hier im Forum wohl auch ins negative überschlagen. Ich persönlich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich Menschen beschweren wenn es irgendwo Ungerechtigkeit gibt, sobald aber der Einzelne dann zur Kasse gebeten werden soll, schaut jeder nur noch nach seinem eigenen Vorteil.

Hierzu ist das Beispiel von Amazon sehr aussagekräftig, jeder der mit mir darüber spricht, findet es ungerecht, das die Paketfahrer zu wenig Geld bekommen, aber dennoch kauft "jeder" bei Amazon ein, weil es manchmal ein paar Euro günstiger ist, als im Spielzeugladen um die Ecke. Wenn man logisch denken kann, muss einem doch klar sein, dass der günstigere Preis irgendwo gespart werden muss, und am einfachsten ist das beim Personal. Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass unsere Gesellschaft dafür verantwortlich ist, wieviel Geld ein Unternehmen seinen Mitarbeitern zahlt und nicht allein das Unternehmen selbst. Das ist zwar etwas überspitzt formuliert aber vom Prinzip her funktioniert es so, wir sägen an unserem eigenen Stuhl.

Übrigens, das undeklariertes Pferdefleisch in der Lasagne versteckt wird, haben auch die zu Verantworten, die erwarten, dass man für 1.-€ ein vernünftiges Essen bekommt. Jeder Bäcker oder Metzger am Ort hat schon immer gewusst, dass es für den Preis kein vernünftiges Essen geben kann.

Ich persönlich versuche die Menschen zu Unterstützen die in den jeweiligen Berufen arbeiten, indem ich auch mal Trinkgeld gebe, regionale Produkte in Handwerksbetrieben kaufe und Menschen generell unterstütze die ich persönlich kenne.

Das ist meine Meinung zu diesen ganzen Debatten über Gerechtigkeit.

Gruß Flo / SAJ


Lego ist mein Hobby, deshalb bin ich hier. Für Diskussionen um Erziehung, Rechtschreibung und Ethik nutze ich andere Webseiten.


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Thomas52xxx
16.03.2013, 13:33

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: OT: Überschüsse in der GKV, was: Re: TV-Beitrag Legoland

Ich denke mal Du hast irgendwo die Gesamtausgaben der GKV ausgegooglet? Die Sache hat einen kleinen Schönheitsfehler. "Geld reicht nur bis Juni" würde damit bedingen, dass keiner mehr auch nur einen Cent einzahlt. DANN reicht das Geld nur bis Juni

Ne, ich habe aus den Durchschnittseinkommen, Beschäftigtenzahl und Kassenbeitrag die Einnahmen der GKV abgeschätzt. Die Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben wären der Jahresüberschuß. Dieser dürfte im vergangen Jahr bei etwa 5 Mrd. € gelegen haben.
[1] http://de.statista.com/st...ankenkassen-seit-2000/

Mir ist natürlich völlig klar, dass eine GKV nicht zum Nullsummenspiel werden kann. Aber mal rein theoretisch, würde man das anstreben, bei gleichbleibenden Zahlen was Beitragszahler, Einkommenen etc angeht, dann könnte man also jetzt sofort, ohne die GKVs in's Minus zu treiben, die Beiträge um 89/365 ihrer Höhe kürzen.

Das könntest Du genau ein mal machen. Dann wären die Rücklagen weg. Lediglich die 5 Mrd. € könntest Du -bei gleichbleibender Entwicklung- jedes Jahr verteilen. Der aktuelle Gewinn beträgt etwas mehr als 1%. Also nicht wirklich üppig.

Um auf den Legoland-Lohn von 8,25 Euro zurückzukommen, wären das schätzungsweise 40 Cent pro Stunde. Ich will damit nur sagen, allein dem Arbeiter im Legoland gehen 40 Cent/Stunde "verloren", die sich jetzt in Form von Überschuss in einer Krankenkasse befinden.

Die 40 cent könntest Du nur ein mal verteilen. Dann sind sie weg.

Ich finde Rücklagen ein Zeichen von solidem Wirtschaften. Wenn ein kleiner Selbständiuger 100.000€ Jahresumsatz hat, und sich über die Jahre 25.000€ für schlechte Zeiten anspart wird sich niemand darüber aufregen. Bei der Krankenkasse ist die Situation ja noch übler. Die Ausgaben sind weitgehend fix, die Einnahmen hängen von der allgemeinen Verdienstentwicklung ab. Angesichts der absehbaren

Das Finanzamt hat in Form von Lohnsteuer etwa 3,5% kassiert und der ganze Rest geht an unser aufgeblähtes GKV- und Rentensystem.

Die Gehrinwäsche von Christiansen & Co hat verdammt gut gewirkt. Aufgebläht sind höchstens die privaten Kassen. Stelle mal deren Vertriebskosten pro Neumitglied den entsprechenden Kosten der GKV gegenüber. Und die Beitragentwicklung bei den "Privaten" ist inzwischen für so viele ein Problem.

Was für mich sehr entscheidend ist, was aber nie gesagt wird. Dadurch das die gesetzliche Rentenversicherung als Umlagemodell funktioniert, ist sie weitgehend kriesensicher. Man kann zwar weniger, aber nie nichts bekommen. Das was aktuell eingezahlt wird, kann verteilt werden, Aucvh bei einer massiven Inflation. Die Lebensversicherung kann sich nach einer Pleite weitgehend in Luft auflösen, das angeschaffte Aktienvermögen kann plötzlich wertloses Papier sein.


Gruß
Thomas

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Walton
16.03.2013, 14:10

Als Antwort auf den Beitrag von SAJ

Re: TV-Beitrag Legoland

Hallo Flo!
Ich gebe auch Trinkgeld und versende nie mit den Privaten Paketdiensten und hoffe damit etwas gutes zutun obwohl ich nicht genau weiß ob die Leute von DHL Fair bezahlt werden.

Gruß

Walton



hurlbrink
16.03.2013, 15:33

Als Antwort auf den Beitrag von SAJ

Re: TV-Beitrag Legoland

Wenn man logisch denken kann, muss einem doch klar sein, dass der günstigere Preis irgendwo gespart werden muss, und am einfachsten ist das beim Personal.


Ganz einfach: Die Gehälter im Management kürzen. Fährt man halt mal keinen Porsche sondern nur einen Golf wie alle anderen auch.



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