blauescabrio
06.02.2013, 12:40

Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Hallo,

verzeiht die reißerische Überschrift aber ich muss meinem ärger einfach Luft machen. Ich bin Jahrgang 68 und kenne Lego aus pädagogisch wertvolles Spielzeug, welches Fantasie, Kreativität und technisches Verständnis der Kinder fördert. Eisenbahnschienen waren blau und bestanden aus einzelnen Schienen und Schwellen wie bei der echten Eisenbahn. Der Aufbau dauerte einige Zeit und war genau so wichtig wie das eigentliche Spiel. Bausteine waren in erster Linie noppig und klotzig. Man benötigte einiges an Fantasie, um die Bauwerke hinterher zu erkennen aber gerade dies förderte eben diese und man konnte aus einem Klotzhaufen einfach alles bauen.

Heute sind die Schienen vorgefertigt um hastig zusammengesteckt zu werden. Die vielen Spezialbauteile machen es nahezu unmöglich, aus einem Set etwas anderes zu bauen, als das, was die Packung vorgibt. Paradebeispiel ist "The Lone Ranger", der mit Lego bis auf den Namen gar nichts mehr mit Lego zu tun hat und vielmehr ein verkapptes Playmobil ist. Dazu kommen widerliche Plastikmonster wie "Monster Fighters" und "Ninjago", bei denen es um Hauen, Stechen, Schlagen und Schießen geht. Nichts anderes als Kriegsspielzeug. Außerdem wird wohl viel Geld für Lizenzen und teure Namen wie "Harry Potter" und "Star Wars" ausgegeben.

Die Feuerwehr vom letzten Weihnachtsfest ist nun auch nicht mehr aktuellen, weil es nun alles in neu gibt. Produktzyklen wurden nun auch bei Lego extrem verkürzt um immer wieder neu verkaufen zu können. Das gefällt mir alles gar nicht, wie Lego sich in den letzten Jahren entwickelt hat und außer "Lego City" und "Lego Creator" kaufe ich auch nichts mehr von Lego.

Wie sieht das bei euch aus? Steht ihr Lego auch an einigen Stellen kritisch gegenüber oder kauft ihr blind einfach alles wie ein Konsomzombie, weil halt "Lego" drauf steht?

Grüße
Stefan



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Thomas52xxx
01.03.2013, 13:34

Als Antwort auf den Beitrag von OldSteamer

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Fakt ist, dass die Kinde aus unserer KiTa mehr Playmobil als Lego in ihren Kinderzimmern stehen habe. Die besagten Kinder können also mit Lego nicht "aktiver" sein, wenn sie keins haben.

Mein Sohn wünscht sich jetzt ein Piratenschiff. Und weil seine Kumpels eins von Playmobil haben will er auch eins von Playmobil. Finde ich doof, weil ich der Meinung bin, dass Lego mehr und vor allem länger "mitwächst". Außerdem ist Playmobil größer und nimmt mehr Platz weg. Und so groß ist unsere Wohnung leider nicht.

Ich denke, es ist für Kinder nicht einfach, wenn Sie ihr Spielzeug mit den Eltern teilen müssen. Vielleicht ist das auch ein Grund für die Playmo-Fixierung.

Meiner hat bis 5 1/2 viel mit Playmo und wenig mit Lego gespielt. Jetzt steht das Playmo in der Ecke und der Lego-City-Polizeistaat wächst.


Gruß
Thomas

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OldSteamer
01.03.2013, 13:39

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Hmm... ich glaube nicht, dass viel von den Kindern in der KiTa meines Sohnes ihr Spielzeug mit den Eltern teilen müssen. Ich versuche mich auch zurück zu halten.

Haltet ihr denn die von mir genannten Punkte für so abwegig? Ich zitiere nochmal:
"Und bei den meisten Kindern in seiner KiTa ist Playmobil wesentlich verbreiteter und beliebter als Lego. Das mag zum einen daran liegen, dass Playmobil etwas günstiger ist als Lego (und deshalb für Studenten mit Kind bezahlbarer) zum andern aber auch daran, dass die „Akademiker-Eltern“ dem immer action-lastigeren und comic-hafterem Lego-Spielzeug immer weniger abgewinnen können.
Vielleicht mag Playmobil nicht Marktführer sein, aber durch ihre Linientreue und z.B. ihre Weigerung Sets mit „Film-Lizenzen“ zu machen und nicht ganz so sehr in Richtung Krach-Bum zu gehen haben sie sich einen recht treuen Kundenkreis erhalten.
Ihr werdet jetzt sicher sagen, dass es von Lego ja auch nicht nur „Krach-Bum“ gäbe. Aber wenn ich hier in die Spielwaren-Abteilung gehe stehen da hauptsächlich Lego-Sets von Chima, STAR WARS, Herr der Ringe, Monster Fighters, Fluch der Karibik etc.. Die anderen Sachen muss man erst mal suchen."

Es ist ja auch immer eine Frage, wie es sich für die Eltern darstellt wenn sie im Spielwarenladen vorm Regal stehen.



OldSteamer
01.03.2013, 13:44

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz


Meiner hat bis 5 1/2 viel mit Playmo und wenig mit Lego gespielt. Jetzt steht das Playmo in der Ecke und der Lego-City-Polizeistaat wächst.


Und ich würde gerne vermeiden beides kaufen zu müssen. Das unterstützt ja meine These: Lego wächst mit, Playmo nicht.

Allerdings hat meiner mal die nicht ganz unbegründete Befürchtugn geäußert, dass ein Lego-Piratenschiff beim Spielen öfter auseinanderfallen würde. Sprich für den ganzen Rollenspielkram ist es doch nicht so schlecht. Und sowas spielen sie halt im Kindergarten-Alter noch sehr gerne.

Aber wenigstens ist die Duplo-Eisenbahn immernoch ein ganz großer Renner.



Holodoc
01.03.2013, 15:30

Als Antwort auf den Beitrag von OldSteamer

Lizenzsets = pädagogisch minderwertig

Hallo Sebastian!

"Und bei den meisten Kindern in seiner KiTa ist Playmobil wesentlich verbreiteter und beliebter als Lego. Das mag zum einen daran liegen, dass Playmobil etwas günstiger ist als Lego (und deshalb für Studenten mit Kind bezahlbarer) zum andern aber auch daran, dass die „Akademiker-Eltern“ dem immer action-lastigeren und comic-hafterem Lego-Spielzeug immer weniger abgewinnen können.
Vielleicht mag Playmobil nicht Marktführer sein, aber durch ihre Linientreue und z.B. ihre Weigerung Sets mit „Film-Lizenzen“ zu machen und nicht ganz so sehr in Richtung Krach-Bum zu gehen haben sie sich einen recht treuen Kundenkreis erhalten.

Diese Betrachtungsweise hat mir zu denken gegeben und ich stimme Dir völlig zu: Lego ist in den letzten Jahren deutlich kriegerischer geworden!
Automatische Waffen gibt es erst seit 2006 ("einfache" Pistolen und Gewehre allerdings schon deutlich früher in den Western und Piraten Sets).
So schleicht sich die Aufrüstung in unsere Kinderzimmer!

Und eben diese automatischen Waffen finden sich fast ausschließlich (in 183 von 185 Fällen, der Rest ist Pharaoh's Quest) in Lizenzsets! Ein Beispiel hier.
Für ein Kinderspielzeug finde ich das in der Tat bedenklich, denn hier stehen wir Eltern durchaus in der Verantwortung, was wir unseren Kindern zu spielen geben.

Insofern kann ich auch Wolfgang mit seiner Aussage nur zustimmen:
Also, bezogen auf das was LEGO original liefert (Sets) stimme ich zu: pädagogisch nicht wertvoll.
Bezogen auf den Stein an sich und seine Gestaltungsmöglichkeiten : sehr wertvoll

Wobei Ersteres ganz vom Thema abhängt: Creator und City sind eben nicht Star Wars und Legend of Chima!

Ich als Erwachsener habe damit überhaupt keine Probleme und die Waffen passen auch in die/zu den Sets, aber das als KINDERspielzeug zu verkaufen, damit bekomme ich zunehmend Bauchschmerzen.

Bis neulich,
Stefan


[image]


revolution
01.03.2013, 16:58

Als Antwort auf den Beitrag von Holodoc

LEGO Sets = Absolut hochwertig und pädagogisch wertvoll!

Ich als Erwachsener habe damit überhaupt keine Probleme und die Waffen passen auch in die/zu den Sets, aber das als KINDERspielzeug zu verkaufen, damit bekomme ich zunehmend Bauchschmerzen.

Hallo Stefan,

warum bereitet dir das zunehmend Bauchschmerzen?
Waffen in Kinderspielzeug sind doch überhaupt nichts Schlimmes.

Ich wäre als kleines Kind froh gewesen, wenn damals schon die Playmobil Polizisten bewaffnet gewesen wären und LEGO damals bereits ein breiteres Plastikwaffenarsenal angeboten hätte.

Aber man wusste sich auch damals schon zu behelfen, so liefen die Playmobilpolizisten halt mit den Colts und Winchestern der Cowboys umher und LEGO Waffen habe ich damals aus einfachen LEGO Steinen selbst gebaut. ;)

Schaden tun Spielzeugwaffen niemandem, meiner Meinung nach gehören sie einfach dazu, schließlich macht das Spielen von Kämpfen Gut gegen Böse am meisten Spaß.

Ich finde das aktuelle LEGO Sortiment (mit wenigen Ausnahmen wie beispielsweise Friends) durchweg sehr gut, pädagogisch höchst wertvoll und alles andere als kriegerisch.

Viele Grüße,
Chris


Stolzes Mitglied in der Liga der LEGO Master!
Die Fanseite zur TV-Show LEGO-Master: www.brickmaster.tv


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01.03.2013, 19:00

Als Antwort auf den Beitrag von BryckoDad

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Rest von Deinem Posting habe ich schon vergessen, war auch egal (könnte ruhig beim Antwortschreiben mit angezeigt werden).


Dafür gibts die Zitieren-Funktion.


Instagram | www.BRICK.art


OldSteamer
03.03.2013, 21:47

Als Antwort auf den Beitrag von Holodoc

Re: Lizenzsets = pädagogisch minderwertig


Ein Beispiel hier.
Für ein Kinderspielzeug finde ich das in der Tat bedenklich, denn hier stehen wir Eltern durchaus in der Verantwortung, was wir unseren Kindern zu spielen geben.


Holla. Das LEGO-Maschinengeweht kannte ich noch gar nicht. Ich dachte immer Lego mache aus "ethischen Gründen" kein Kreigsspielzeug (Panzer, Soldaten etc.)? Damit sind mit solchen Sets aber auch nicht mehr weit entfernt.

Ich selbst habe als Kind keine Panzer gebaut und auch sonst wenig mit Waffen gespielt. Wenn es mehr davon gegeben hätten wäre das vielleicht anders gewesen.

Naja, es sind halt nich alle gleich.

Andersherum müsste man Fragen, ob die Krieg-und-Waffen-Phase bei manchen Kindern mit noch mehr mitgelieferten Waffen nicht noch massiver wird.



Thomas52xxx
03.03.2013, 22:05

Als Antwort auf den Beitrag von OldSteamer

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Allerdings hat meiner mal die nicht ganz unbegründete Befürchtugn geäußert, dass ein Lego-Piratenschiff beim Spielen öfter auseinanderfallen würde.

Aber es lässt sich schneller reparieren. Lego zerlegt sich in die Einzelteile. Anders Spielzeug zerbricht.
Der Güterzug ist in der ersten Kurve wegen zu hoher Geschwindigkeit und zu wenig Abstand zum Rand vom Tisch gefallen. Mein Sohn hatte ein Donnerwetter erwartet, doch zwei Minuten später war alles wieder zusammengebaut.


Gruß
Thomas

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OldSteamer
04.03.2013, 13:56

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Ja, aber im Spielablauf frustriert das Kinder schon. Vorallem wenn sie es nicht alleine wieder zusammen bekommen.



JuL
06.03.2013, 01:32

Als Antwort auf den Beitrag von OldSteamer

Re: Nur noch Geldmacherei mit pädagogisch nicht wertvollem Plastikschrunz

Saluton!

"Und bei den meisten Kindern in seiner KiTa ist Playmobil wesentlich verbreiteter und beliebter als Lego. Das mag zum einen daran liegen, dass Playmobil etwas günstiger ist als Lego (und deshalb für Studenten mit Kind bezahlbarer) zum andern aber auch daran, dass die „Akademiker-Eltern“ dem immer action-lastigeren und comic-hafterem Lego-Spielzeug immer weniger abgewinnen können.
Vielleicht mag Playmobil nicht Marktführer sein, aber durch ihre Linientreue und z.B. ihre Weigerung Sets mit „Film-Lizenzen“ zu machen und nicht ganz so sehr in Richtung Krach-Bum zu gehen haben sie sich einen recht treuen Kundenkreis erhalten.


Ich weiß ja nicht … Da muß man einfach nur die richtige Playmo-Serie nehmen,
dann gibt's auch kräftig Krach-Bumm. Vor einiger Zeit zeigte mir eine Freundin
begeistert ihr neues Playmobil. Es paßte hervorragend zu ihrem geliebten Shadowrun.
Es gab z.B., ich glaube ein Boot(?) mit einem ausfahrbaren & funktiotablen
Raketenwerfer (besser als die LEGO-Schnipps-Dinger), ein Fluggerät mit eben-
solchen und andere Dinge, die jedem Straßensammy und jedem Rigger das Herz
höher schlagen lassen …

Ad LEGO!
JuL, der auch als Kind schon mit nichtkriegerischem LEGO ziemlich kriegerische
Dinge gebaut hat (aber die Lizenzverweigerung Playmos durchaus sympathisch
findet)


„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).


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