Hallo zusammen,

da hier ja immer mal wieder die Frage aufkommt, wie man dieses und jenes Hochhaus wohl bauen könnte, möchte ich das Thema gerne aufgreifen und Euch um Rat fragen:
Nehmen wir an, ich möchte ein Hochhaus in der Nachbarschaft nachbauen. Der Grundriß läßt sich ja noch halbwegs einfach bestimmen, wenn man alle Wände ausmißt, aber wie erhalte ich die Höhe?
Da wir hier in einem LEGO Forum sind, möchte ich zum ausmessen stilecht ein CafeCorner-MISB-Set verwenden, das eine maßgebliche Rolle bei der Höhenermittlung spielen soll. Wer hat eine Idee, wie sich das bewerkstelligen läßt?

Für dieses Rätsel gibt es eine ganze Reihe von Lösungen - ich kenne mehr als 10 Stück.

Gruß

Thomas

\\//_ Build long and ℘rosper!

Hallo Thomas,

Ganz einfach: man verkaufe das CC-Set und engagiere vom erzielten Gewinn einen Trupp Profis. Und Geld für einen schönen Kurzurlaub sollte dann auch noch übrig sein.

Grüße,
Andreas

legodesinger gefällt das

Hallo Thomas,

mir sind leider nur neuneinhalb Möglichkeiten eingefallen, könntest Du mich bezüglich der mindestens eineinhalb weiteren Lösungsansätze erleuchten?

Gemein wäre es ja, wenn ich jetzt keine Antworten schreiben würde, um Dir all Deine Vorschläge aus den Rippen zu leiern, daher liste ich meine teilweise etwas unorthodoxen Ideen auf. Ich habe sie in Kategorien eingeteilt, damit die geneigten Leser selbst entscheiden können, wie weit sie lesen wollen.

Zu den harmlosen Varianten - hier werden keine AFOLs oder Legosets verletzt oder gefährdet, die Experimente dürfen also auch Kindern vorgelesen werden:
- Den Karton so aufstellen, dass er vom Beobachter aus gesehen genauso groß wirkt wie das Hochhaus, dann mit den Entfernungen vom Beobachter zum Karton und zum Hochhaus sowie der Höhe des Kartons die Höhe des Hochhauses berechnen (Strahlensatzvariante 1).
- Mit den Längen der Schatten des Kartons und des Hochhauses sowie der Höhe des Kartons die Höhe des Hochhauses berechnen (Strahlensatzvariante 2).
- Den Karton an einem Seil vom Dach des Hochhauses herablassen und die Länge des Seils messen (Achtung: Hilfsmittel).

Zu den unschönen Varianten - nichts für schwache Nerven. Wer einen PF-Motor als Herzschrittmacher hat oder regelmäßig 12 Volt-Stromstöße braucht, sollte sich die weiteren Einzelheiten ersparen:
- Den Karton vom Dach des Hochhauses fallen lassen und die Zeit bis zum Aufschlag messen, die Höhe über die Beschleunigung (und den Luftwiderstand) berechnen.
- Den Karton vom Dach des Hochhauses fallen lassen und die Geschwindigkeit beim Aufschlag messen, die Höhe über die Beschleunigung (und den Luftwiderstand) berechnen.
- Den Karton mit einer gegebenen Geschwindigkeit waagerecht vom Dach des Hochhauses werfen und die Entfernung des Aufschlagpunkts zum Hochhaus messen, die Höhe über die parabelförmige Flugbahn (und den Luftwiderstand) berechnen.

Zu den wahnwitzigen Varianten - diese treiben den härtesten Brickinator-Fans die Tränen in die Augen. Eigentlich sollte das kein Lego-Fan lesen, sondern sich von einer außenstehenden Person durchlesen und schonend beibringen lassen:
- Den Hausmeister des Hochhauses nach dessen Höhe fragen und ihm für die Auskunft das Café Corner anbieten - wenn man schnell laufen kann, muss man es ihm nicht einmal geben.
- Das Café Corner gegen 2.000 verpackte Sets aus der 1-Euro-Ladenhüter-Krabbelkiste eintauschen und diese aufeinanderstapeln, anhand der Kartonhöhe und der Anzahl der Stapelkisten die Höhe berechnen (die andere Hochstapler-Variante, nur für Schwindelfreie). Alternative: Gegen 20.000 2x4-Steine eintauschen, ansonsten analoger Versuchsaufbau.
- Den Karton aufreißen, alle Steine gleichmäßig vom Hochhaus fallen lassen und über die Gaussverteilung der gestreuten Landepunkte die Fallhöhe berechnen (besser nicht weiter drüber nachdenken...).

Ich hoffe, mir jetzt nicht allzu viele Feinde gemacht zu haben. Zu meiner Verteidigung: Für meine Gedankenspiele habe ich im Geiste Best-Lock-Kartons verwendet und hinterher im Text durch CCs ersetzt.

Mit experimentierfreudigen Grüßen

Oliver



P.S.: Mir ist doch noch eine weitere Tausch-Variante eingefallen: Man tauscht das Café Corner gegen drei Green Grocer - die sowieso viel schöner sind - und kauft sich vom Restgeld ein Lasermessgerät.

Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden; wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen.

Brixe gefällt das

Hallo Oliver,

Gratulation, alles richtig!

Zwei Deiner Ideen sind sogar mir neu, nämlich der Parabelflug und die Gaussverteilung.

Interessanterweise bist Du ausgerechnet auf einige der einfachsten Antworten nicht gekommen:
- Wir knoten die Box an ein Seil und lassen es vom Haus herunter. Jetzt müssen wir nur noch die Seillänge messen.
- 1. Pendelvariante: Wo wir gerade schonmal auf dem Dach mit dem angeknoteten Set sitzen, können wir es auch Pendeln lassen und über die Pendelzeit die Fadenläge ermitteln.
- 2. Pendelvariante: Wir knoten ein kurzes Seil an die Box und messen die Pendelzeit einmal auf dem Dach und einmal am Boden. Da die Erdanziehung auf dem Dach minimal geringer ist, können wir über die Zeitdifferenz die Höhe ermitteln (schließlich haben wir unendlich genaue Uhren mit unendlich hoher Auflösung
- Wir legen das Set im Treppenhaus auf den Boden und machen in Höhe der Box-Oberkante einen Bleistift-Strich. Dann setzen wir das Set am Strich an und man wieder an der Oberkante einen Strich. Auf diese Weise können wir die Höhe in "Set-Einheiten" ermitteln und das dann mit der Set-Höhe multiplizieren.
- Wir lassen das Set vom Dach in einen Wassereinmer fallen und ermitteln die Temperaturveränderung. Darüber können wir die Aufprallenergie und somit auch die Höhe ermittlen.

Eine der kuriosesten Möglichkeiten findet man bei Wikipedia: Wir hämmern mit dem Set so lange gegen das Gebäude, bis wir dessen Resonanzfrequenz treffen und das Haus einstürzt. Wie hoch es war, steht am nächsten Tag in der Zeitung. ;)

Im Original handelt die Frage übrigens von einem Barometer, das natürlich die Höhenermittlung über den Luftdruck nahelegt. Eine nette Anekdote besagt, daß diese Aufgabe eine Universitäts-Prüfungsaufgabe für den späteren Physiknobelpreisträger Niels Bohr war, der aber mit einem verschmitzten Lächeln die von Dir aufgelisteten Antworten gegeben hat - was bei seinem Lehrer wohl nicht gut ankam...

Alle Hardcore-Physiker können sich ja mal Gedanken machen, ob es mit einem Barometer weitere Lösungmöglichkeiten gäbe - alle "normalen" Menschen können die Antwort bei Wikipedia nachlesen.

Gruß

Thomas

\\//_ Build long and ℘rosper!