tobiashammerl
29.07.2013, 17:54

+1Seit wann existiert die AFOL Community

Liebe Mitglieder vonn 1000steine.de,

ich schreibe gerade an einer ethnologischen Forschungsarbeit, welche sich um das Thema LEGO® dreht. Es geht dabei um die Frage, ob und wie sich Spiel, im Sinne eines kulturellen Phänomens, und andere Phänomene gegenseitig beinflussen und voneinander abhängig sind.

In diesem Zusammenhang hätte ich eine Frage: Wann entstand die AFOL Community? Ich kenne die Einträge über die Erfindung des Begriffs "AFOL", ich wäre aber sehr dankbar, wenn mir jemand die Entstehung dieser Gemeinschaft schildern könnte.

Mit besten Grüßen
Tobias Hammerl



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jopiek
29.07.2013, 22:34

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: Seit wann existiert die AFOL Community

De Bouwsteen is Aufgerichtet in 1994. Ich komme immer auf 1000steine, Eurobricks, nun und dann auch auf BeLUG (bin von alle Mitglied), aber de Bouwsteen... immer problematisch am Internet ;)



HoMa
29.07.2013, 23:17

Als Antwort auf den Beitrag von tobiashammerl

+1Dissertation zum Thema Brand Communities von Yun Mi Antorini

Hallo,

Yun Mi Antorini hat sich in Ihrer Diss. auch mit dem Phänomen Brand Communities beschäftigt. Ihr Werk findest Du hier:

http://gul.gu.se/public/pp/public_courses/course43478/published/1287994249195/resourceId/15604358/content/Brand%20Community%20Innovation%20by%20Yun%20Mi%20Antorini.pdf

Die 355 Seiten kommen Englisch daher, aber nicht abschrecken lassen ...

1000grüße
HoMa


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1Stein
30.07.2013, 00:05

Als Antwort auf den Beitrag von tobiashammerl

Re: Seit wann existiert die AFOL Community

Moin,
'ne Dissertation über LEGO und AFOLs?
Krass. Hätte ich auch gerne gemacht, bei welchem Prof geht das denn?
Und das Ergebnis trägt zur Wissensmehrung für die Menschheit bei, das war doch das Kriterium für eine Dissertation, oder?
Anyway, die einschlägigen Dokumentationen "Blocumentary" sind bekannt?

Viel Erfolg,



Thomas52xxx
30.07.2013, 06:24

Als Antwort auf den Beitrag von 1Stein

+1Re: Seit wann existiert die AFOL Community

Moin,
'ne Dissertation über LEGO und AFOLs?
Krass. Hätte ich auch gerne gemacht, bei welchem Prof geht das denn?
Und das Ergebnis trägt zur Wissensmehrung für die Menschheit bei, das war doch das Kriterium für eine Dissertation, oder?

Für einen Dr. Med. kannst Du bestimmt über die verschiedenen Krankenhäuser und Rettungswagen von Lego im Wandel der Zeit schreiben.

Ein paar Bilder, dazu ein paar Diagramme mit der Entwicklung von Steinezahl, Gewicht und Preis. Fertig.

*duckundweg*


Gruß
Thomas

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meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


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IngoAlthoefer
30.07.2013, 09:02

Als Antwort auf den Beitrag von HoMa

Re: Dissertation zum Thema Brand Communities von Yun Mi Antorini

Ein toller Link, danke.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


IngoAlthoefer
30.07.2013, 09:09

Als Antwort auf den Beitrag von 1Stein

Bachelor- oder Masterarbeit mit Lego-Bezug

Hallo 1Stein


'ne Dissertation über LEGO und AFOLs?
Krass. Hätte ich auch gerne gemacht,

bei welchem Prof geht das denn?


Bei mir nicht, aber wenn jemand gut ist und eine Bachelor- oder Masterarbeit
mit Lego-Bezug in Mathematik oder Informatik schreiben will, stehe ich gerne
als Berater zur Verfügung - bzw. wenn der- oder diejenige es an der Uni
Jena machen will, auch als Betreuer.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


tobiashammerl
30.07.2013, 20:04

Als Antwort auf den Beitrag von tobiashammerl

Re: Herzlichen Dank!

Herzlichen Dank für Eure schnellen Antworten!

Insbesondere die Links zu den Usnet Newsgroups und die Disseration von Antorini waren sehr hilfreich.

Zu Eurer Info:
In meiner Doktorarbeit setze ich mich mit der Frage auseinander, wie Spiel als kulturelles Phänomen zu verstehen und in Folge dessen zu erforschen sein könnte. Damit es nicht eine rein theoretische Arbeit bleibt, habe ich als Beispiel LEGO gewählt.

Nach dem Theorienteil untersuche ich zum einen, wie sich bestimmte Themenwelten (Technic, Burg, Ninjago) entwickelt haben und wie diese Prozesse durch andere kulturelle Phänomene (Film, Fernsehen) bedingt wurden. Zweitens versuche ich aber zu verdeutlichen, dass dies keine Einbahnstraße ist, dass Spiel und Spielwaren nicht ein einfacher Spiegel der "realen" Welt sind, sondern anderen Phänomenen gleichwertig sind. Als Beispiel: Niemand behauptet Filme oder Musik seien nur ein Spiegelbild ihrer Zeit, im Falle von Spielwaren ist dies jedoch - immer noch - der Fall.

Zum anderen zeige ich auf, dass sich gegenwärtig im Falle von Spiel ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Spielenden vollzieht. Spielwaren sind nicht mehr nur Kindern "gestattet", sondern auch Erwachsenen und zwar jenseits "erwachsener" Spielwaren wie Modellbahnen.

In dieser Hinsicht war die AFOL-Community, als Adaptor einer genuinen Spielware, ein Vorreiter.

Nochmals herzlichen Dank für Eure Hilfe und beste Grüße aus Regensburg
Tobias



IngoAlthoefer
30.07.2013, 22:21

Als Antwort auf den Beitrag von tobiashammerl

Re: Herzlichen Dank!

Lieber Herr Hammerl,


Zu Eurer Info:
In meiner Doktorarbeit setze ich mich mit der Frage auseinander, wie Spiel als kulturelles Phänomen zu verstehen und in Folge dessen zu erforschen sein könnte. Damit es nicht eine rein theoretische Arbeit bleibt, habe ich als Beispiel LEGO gewählt.


Relevant wäre aber auch zumindest eine kurze Betrachtung der Entwicklung
bei anderen Spielen und Spielbereichen, z.B.
* Schachspiel, wo der erste inoffizielle Weltmeister Paul Morphy Mitte des
19. Jahrhunderts auch deshalb psychisch erkrankte, weil seine Anwaltskanzlei
keine Mandanten bekam, weil die Leute glaubten, er sei ja nur ein Spieler.
* die Brettspiel-Szene, wo es seit den 1970er Jahren "normal" wurde, dass
Erwachsene moderne Brettspiele kauften und spielten. Insbesondere ist seit
mehr als 20 Jahren die Welt der erwachsenen Brettspieler deutlich grösser
als die der erwachsenen Legoisten.



Nach dem Theorienteil untersuche ich zum einen, wie sich bestimmte Themenwelten (Technic, Burg, Ninjago) entwickelt haben und wie diese Prozesse durch andere kulturelle Phänomene (Film, Fernsehen) bedingt wurden.


Sinnvoll könnte auch ein Vergleich des Erwachsenen-Legos zwischen verschiedenen
Ländern sein. Z.B. ist es in den Hochschulen der USA salonfähig, Studenten
Lego-Modelle bauen zu lassen. Europa und speziell Deutschland sind noch nicht
so weit.


Zum anderen zeige ich auf, dass sich gegenwärtig im Falle von Spiel ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Spielenden vollzieht. Spielwaren sind nicht mehr nur Kindern "gestattet", sondern auch Erwachsenen und zwar jenseits "erwachsener" Spielwaren wie Modellbahnen.


Solche Wechsel wird es in immer wieder anderen Teilszenen der Spielewelt
immer wieder geben. Da passiert derzeit nichts Aussergewöhnliches.

Viel Erfolg bei Ihrem Promotionsprojekt!

Ingo A.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


1Stein
31.07.2013, 00:05

Als Antwort auf den Beitrag von tobiashammerl

Re: Seit wann existiert die AFOL Community

Hallo,

hier zur Sicherheit nochmal der Link zum "Blocumentary" für alle AFOLs:
AFOL - a blocumentary
Sehr zu empfehlen!

viel Spass,

1Stein, der 'leider' schon 3 akademische Titel hat, aber noch keinen Lego Doktor



tobiashammerl
20.02.2014, 15:14

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Herzlichen Dank!

Sehr geehrter Herr Althöfer,

herzlichen Dank für Ihre Anregungen, einen Teil davon hatte ich bereits in der Arbeit angeschnitten, etwa das Thema Brettspiele. Es stimmt tatsächlich, dass im Hinblick auf die Adaption von Spielwaren durch Erwachsene im Falle von LEGO zunächst nichts Außergewöhnliches bzw. Originäres passiert. Dies ist der Hauptgrund warum ich mich als Volkskundler dafür interessiere. Allerdings sehe ich doch in der gegenwärtigen Entwicklung einen kleinen, aber vielleicht entscheidenden Unterschied. Wenn z.B. Erwachsene in der Vergangenheit sich das Thema Spielzeugeisenbahn angeeignet haben, so geschah dies immer auf dem Umweg des "ernsthaften" Hobbies. Auch bei der AFOL-Community ist dies durchaus noch zu spüren. Aber ich meinen doch paralle zu beobachten, dass - auch bedingt durch das Thema Computerspiele - Spielen im wahrsten Sinne des Wortes salonfähig geworden ist. Und dies stellt für mich einen Paradigmenwechsel innerhalb der kulturellen Wertigkeiten von Spiel dar.

Beste Grüße
Tobias Hammerl



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