Hallo zusammen,

nachdem ich mich schon seit Januar hier im Forum mitlesend ’rumtreibe und mir auch den einen oder anderen Kommentar nicht verkneifen konnte, möchte ich mich mal kurz vorstellen, bevor ich meine erste Kreation präsentiere.

Mein Name ist Julius, 34 Jahre, und ich komme aus dem schönen Minden.
Die neue Begeisterung für Lego hat mich nach langen Jahren Pause am 05.11.2011 um ca. 18:30 Uhr gepackt
Zu diesem Zeitpunkt bin ich nämlich bei einem Bekannten anlässlich seiner Geburtstagsfeier ins Wohnzimmer gegangen und habe auf einem Sideboard seine 4 modularen Häuser gesehen.
Die anderen Gäste ignorierend habe ich mich sofort mit offenem Mund davorgestellt und gedacht: „Wow, die muss ich auch haben!“.
Meine Frau sah mich davorstehen, entdeckte die Feuerwache und dachte auf Grund meines Hobbies Freiwillige Feuerwehr: „Wow, das muss er haben“.
Und Weihnachten hatte ich die Feuerwache dann auch
Gekauft hatte ich sie bereits Ende November in Hamburg, wo zu meinem Glück den Tag eine 10% Aktion im Lego Shop war inkl. der Zusatzgeschenke.
Unser dortiger Bekannter meinte dann später auch, ich wäre der Einzige den er je mit einer riesigen Legotüte abends über die Reeperbahn habe laufen sehen

Nun zum eigentlichen Thema.
[img|left]img/uploaded/image17143.jpg[/img]
Da ich mangels Steinen und vor allem mangels Phantasie eher ungeeignet für ein richtiges MOC bin, verlege ich mich wohl eher auf das Nachbauen und Verbessern vorhandener Sachen. So auch in diesem Fall. Mein „MOC“ bezieht sich nur auf eine einzelne kleine Laterne.
Da ich mich an einer guten Beleuchtung von Modellbau oder Legomodellen immer erfreuen kann, wollte ich mein Feuerwehrhaus natürlich auch elektrifizieren.
Den Start sollte dabei die Straßenlaterne vor dem Gebäude machen.
Damit begann dann auch die Herausforderung. Laternen auf Basis der hohlen 3026b Rundsteine wären ja wegen der perfekten Möglichkeit der innen gelegenen Kabelführung keine große Kunst, aber ich wollte unbedingt die richtige Laterne modifizieren.



Um eine Verstümmelung von Legosteinen zu vermeiden, dachte ich zuerst daran ein weißes Kabel außen am Pfahl entlang zu führen um nichts bohren zu müssen. Das sieht jedoch blöd aus und es fehlt trotzdem eine Kabelführung in den eigentlichen Lampenkörper 3626.
Daher entschloss ich mich doch für das Bohren. Alle Puristen können an dieser Stelle getrost aufhören weiterzulesen :blink:
Ich habe nämlich nicht nur durch den Laternenmast durchgebohrt, sondern an der Unterseite auch noch Schlitze hineingeschliffen um die Kabel optimal verlegen zu können und der Laterne einen geraden Stand zu ermöglichen.
Passenderweise müssten die Bodenfliesen auch noch mit Schlitzen zur Kabelführung versehen werden. Dann könnte man die Kabel komplett unsichtbar unterbringen.

Erst mitten in diesem Projekt bin ich auf 1000steine Seite aufmerksam geworden und musste bei der Suche enttäuscht feststellen, dass genau diese Modifikation bereits durch den werten Herrn Steinbohrer umgesetzt wurde
(siehe hier und hier )
Somit mutierte mein MOC immer mehr gegen eine billige Kopie. Da ich aber einiges an Arbeit und Zeit investiert habe, werde es einfach trotzdem vorstellen. Den Mangel an schöpferischer Eigenleistung versuche ich durch eine ausführliche Dokumentation wettzumachen, in der Hoffung anderen den Nachbau damit zu erleichtern.


Mein verwendetes Material:
[img|left]img/uploaded/image17145.jpg[/img]
- Laternenmast 2039
- Bohrer in 1,5mm + 2,5mm + 3mm
- Kupferlitze, weiß, in 0,14mm²
- LED 3mm, diffus, warm-weiß, 2900mcd
- Netzteil 12V
- passender Widerstand für die LED (12V > ca. 3V)
- Lötzinn 0,5mm
- Schrumpfschlauch



LED
[img|left]img/uploaded/image17146.jpg[/img] [img|right]img/uploaded/image17147.jpg[/img] 5mm LED sind zu dick, so dass sie nicht in die eigentliche Birne 3626 reinpassen.
Daher musste ich auf 3mm LED ausweichen.
Ich habe mich dabei für die warm-weiße Variante entschieden um ein angenehmeres Licht zu bekommen. Für meinen Geschmack sind die eingesetzten LD aber immer noch fast zu weiß.
Weiterhin habe ich mich gegen klar-transparente und für diffuse entschieden, zusätzlich zu relativ geringer Leuchtkraft von 2900mcd. Damit strahlt die LED für diesen Zweck etwas „weicher“ und strahlt nicht so unnatürlich hell.
Passende Widerstände für die 12V Stromquelle hat der Verkäufer gleich mitgeliefert. Alternativ wären auch andere Widerstände möglich gewesen, wenn ich z.B. ein 5V Netzteil gehabt hätte. Verschiedenste Widerstände erlauben hier die Wiederverwertung diverser im Haushalt vorhandener Netzteile.

Kabel
Wegen des recht knapp bemessenen Innendurchmessers der Laterne musste ich sehr dünne Kabel wählen.
Bei dem gewählten Kabel-Innendurchmesser von 0,14mm² beträgt der Kabel-Außendurchmesser 1,1mm.
Die nächst größere Variante mit innen 0,25mm² und außen 1,3mm wäre dabei bereits zu dick gewesen. (2x 1,3mm = 2,6mm bei 2,5mm Bohrloch)
Da nur geringe Strommengen fließen, sind 0,14mm² jedoch ausreichend.

Bohrer
Ich habe mit 1,5mm vorgebohrt, dabei jedoch gemerkt, dass man mit einem so dünnen Bohrer leicht von der Mitte abkommt ohne es zu merken. Daher wirklich nur für die ersten 1-2mm zu empfehlen um einen Anfang zu machen.
Mit 2,5mm habe ich dann von beiden Seiten in den Laternenmast reingebohrt. Damit ist die Führung relativ gut möglich um gerade durchzukommen. Es dürfte auch der maximal mögliche Durchmesser sein, da die Laterne in der oberen Hälfte zum einen recht dünn ist und zum anderen auch noch durch die Riefen / Rillen weiter an Durchmesser einbüßt.
Den 3mm Boher habe ich daher wirklich nur für das kleine obere Stück zwischen den beiden Ringen verwendet um dort mehr Platz für die Drähte der LED zu schaffen.

Schrumpfschlauch

Wegen des geringen Platzes konnte ich nur eins der Kabel mittels Schrumpfschlauch isolieren. Reicht aber auch, da die Laterne selber ja nicht leitet.
Und selbst mit diesem einen Schlauch war das Konstrukt fast zu dick und passte gerade so in den Laternenmast.


Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Es hat gleich alles im ersten Anlauf geklappt und ich habe entgegen meiner Befürchtung keine Laterne kaputt gebohrt.
Obwohl mir das Licht noch etwas zu weißlich und hell erscheint, ist es jedoch insgesamt recht stimmig und kann hoffentlich einigen von euch als Inspirationsquelle zum Nachbau inkl. eventueller Optimierungen dienen.

Vielen Dank an alle die bisher hierher durchgehalten haben :blink:

Gruß,
Julius / Haniwa

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Die Puristen können meinetwegen denken, was sie wollen, ich finde das Ergebnis und Deine Arbeit grandios, ich stehe sehr auf Beleuchtung, die erfüllt jedes Modell mit zusätzlichem Leben.

Und mal ehrlich, die Bohrung der Laterne sieht man nicht, aber ich plädiere dringend dafür auch noch die Fliesen einzuschlitzen.
Mal ehrlich, ein paar Schlitze in ein paar ollen Fliesen, who cares? :blink: Find ich zumindest allemal besser als nach oben rausstehende Fliesen.

Tolle Arbeit!

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Jo unter den Fliesen...da sieht keiner die Schlitze
aber es sieht hinterher besser aus,weil nicht alle die erhabene Fliese sehen
ALSO:ran an die Feile/Messer/Säge und los

Aber zurück zum "Moc" ich find die Idee toll,hab selbst schon mit sowas experimentiert,war aber immer zu Feige zum Bohren.Werd das nächstes mal aber konsequent durchziehen.

Viele Grüße
Wolf
der es nicht schlimm findet das es nicht deine eigene Idee war...gibt bestimmt auch schon andere die vor mir meine Ideen hatten,ich weiß nur nichts von ihnen.
Und da du deine Laterne gemacht hast BEVOR du den anderen Tread gelesen ahst...wars doch iwo deine eigene Idee:blink:

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Hallo,
sehr schöne und ausführliche Beschreibung.
Jetzt muss du noch die Feuerwehrstation von innen beleuchten.

Viele helle
Grüsse
Thomas

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HI Julius,

ich find das ergebniss eigentlich ganz gut aber bevor du jetzt weitere legoteile (fliesen) verstümmelst lege doch das alles um 1 platte höher und lass dort wo die kabel verlaufen sollen einfach frei, so kannst du dir das zerstückeln von teilen ersparen und wenns mal mehr kabel werden sollten ist es einfacher sie zuverlegen.

mit freundlichen Gruß Steve ( der auch in dar feuerwehr ist )

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Hallo Julius,

sehr schön, Deine Dokumentation.

Ich habe es vor ca. 1 Jahr ähnlich wie Du gemacht. Laterne mit 2,5 mm aufgebohrt, ein Füßchen der LED fast ganz oben abgezwickt, den Widerstand direkt an das kurze Ende der LED verlötet, und ohne Schrumpfschlauch eingebaut. Es gibt dabei keinen Kurzschluß.
Bei mir schauen unten keine Kabel heraus, nur im unteren Sockel sind die zwei Enden. Die Stromzuführung kommt direkt aus der Bauplatte.

Foto im Detail

Hier im Bild sieht man die zwei Kabel unten am Sockel (liegende Laterne)

Foto im Detail

Gruß Herby

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Hi Julius

Toles Ergebnis.
Das Thema Beleuchtung interessiert mich sehr, da meine Stadt noch mit den alten 12 Volt Leuchtsteinen beleuchtet wird.

30 Lampen beleuchten die Stadt. Dafür habe ich auch 3 Trafos am Netz.

Wie ist das bei Dir ???

Gruß Uli

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Hallo Julius,
erst mal:
super gemacht und toll erklärt.

Ich probiere schon seit längerem mit LEDs und verschiedenen Widerständen, das beste Licht zu finden.
Das wäre auch gleich ein kleiner Tipp von mir.
Warmweiße LED mit nem passenden Widerstand verbauen und Leben schaffen.
Ich hab sogar meine Trucks beleuchtet und Kontakte nach unten verbaut, damit ich keine Kabel mehr am Fahrzeug habe und es jederzeit überall hin stellen kann. Werde das auch in meinen Häusern umsetzen, ist ne tolle Sache.

Wünsche dir weiter viel Erfolg und wenn du mal nen Tipp brauchst....melde dich!

[img|left]img/uploaded/image17165.jpg[/img]

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Hey Julius,

cool, dann habe ich dich sicher gesehen, mein Freund und ich waren auch im November in Hamburg in dem Shop zum AFOL-Abend. Da gab es allerdings haufenweise Leute, die die Feuerwehr gekauft haben.

Danke für die Bilder und die Beschreibung. Wir haben etwas ähnliches mit den kleinen fahrbaren Autos vor. (aus 8364, wir haben nämlich sowieso zwei defekte Autos bei ebay ersteigert mit denen wir jetzt rumbasteln können)

LED-Beleuchtung ist auch irgendwann dran - da lege ich mir deinen Post gleich auf Wiedervorlage :-)

LG und bis zum 3. März dann! (nächstes AFOL Shopping in HH)
Yvonne

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Guten Morgen Uli,

das ist die erste Lampe an meinem bisher einzigen Gebäude

Das Netzteil habe ich von irgendeinem längst als defekt aussortierten Gerät wiederverwendet. Ist für ein kleines Steckernetzteil mit 2,5A recht kräftig.
Jede LED zieht 20-30mA, so dass ich ca. 100 anschließen könnte.

Damit sollte ich erstmal hinkommen.
Ab einer gewissen Kabellänge macht es aber durchaus Sinn, weitere Netzteile einzusetzen. Einfach der Übersicht und der Mobilität wegen.

Gruß,
Julius

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Guten Morgen und Danke.

Ich hatte die Farbtemparatur der LED auch wärmer erhofft.
Mit 3300K sind sie leider direkt an der Grenze zum kalten weiß.

Wenn ich irgendwo mal passende finden sollte, die weniger als 3300K haben und möglichst auch weniger als meine noch recht hellen 2900mcd, dann werde ich umrüsten.

Die Idee mit den Kontakten gefällt mir sehr gut, hört sich aber recht aufwändig an. Aber so könnte man z.B. das Feuerwehrauto erst dann erleuchten lassen, sobald es die Torschwelle überfährt

Gruß,
Julius

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