Dirk1313
23.11.2011, 23:15
Hallo,
durch einen kleinen Zufall (auf einer Projektwebsite wirbt ein Erfinder für seine Idee eines einfachen, auch von Kindern zu bedienenden und zusammenbaubaren 3d Drucker) bin ich auf die Idee gekommen mal zu recherchieren, ob schon jemand den 3D-Druck nutzt um seine eigenen Lego-Steine zu "drucken". Technisch sollte das ja längst möglich sein. Nur: wie ist wohl die Qualität solcher Steine, die Haltbarkeit und die Paßgenauigkeit?
Da bin ich bei der weiteren Recherche auf folgenden Artikel gestoßen:
Print your own Bricks and Technic Parts!
In dem Artikel wird behauptet, dass Lego noch in diesem Jahr eigene 3D-Drucker anbieten will (LEGO 3D Brick Printer). Zum Preis von 500 USD.
Hat jemand mal davon gehört? Gibts dazu was Offizielles von Lego?
Bevor jetzt die Puristen fragen warum denn das nötig ist: Es gibt halt immer mal wieder ein Teil das schwer zu bekommen ist, oder nicht in der gewünschten Farbe. Es wäre doch toll wenn man sich einzelne Ersatzteile selbst herstellen kann, ohne dafür gleich ein Feinmechaniker mit eigener Fräsmaschine sein zu müssen
Grüße
Dirk
Dirk1313
23.11.2011, 23:20
Ein Blick auf das Datum des Blog Eintrags unter dem Link zeigt dann doch noch was wir erwarten dürfen ;)
Übrigens hier noch ein Link zu einem Video bei dem der "Druck" eines Standard-Legosteins demonstriert wird. Ich denke das sagt alles über die zu erwartende Qualität aus:
http://www.youtube.com/watch?v=ywo6jNaZqTw
Aber aller Anfang ist schwer. Ich denke irgendwann wird es soweit sein ))
GravenHawk
23.11.2011, 23:33
Hallo,
also wenn ich mir das Youtube-Video anschaue muss ich schon sagen das ich diese Technik ein wenig veraltet oder sagen wir mal für Lego und/oder Industrie (z.b. Maschinenbau) sehr ungenau finde.
Aber es gibt heute schon 3D-Drucker die im entefekt Folienschichten ausschneiden und aufeinander kleben.
http://www.youtube.com/watch?v=nik6bxZcm9Y
Oder auch mit Pulver-Technologie...
http://www.youtube.com/watch?v=gRZzIhEuEHw
... aber nun bitte nicht fragen was die Drucker kosten, bzw. was es kostet Steine im Auftrag drucken zu lassen. Ich denke für wirkliche Sonder-Sonder-Steine eine alternative, für den Standart wohl er zu teuer...
MfG
Arne
Dirk1313
23.11.2011, 23:41
Hallo Arne,
das youtube video zeigt ein Bastelgerät.
HP verkauft beeindruckende 3D Drucker die ABS verarbeiten.
Schau Dir mal dieses Video an:
http://h10088.www1.hp.com/gap/flash/HP-Designjet-3D-Printer/video-2/How_to_demo3Dprinter_En.html
Einfach genial, ABER: das Gerät kostet über 12.000 Euro und da sind die Verbrauchsmaterialien noch nicht mitgerechnet. Außerdem muß man erstmal die CAD Dateien erstellen, denn Lego wird uns diese wohl leider nicht zur Verfügung stellen
http://www.plotter-angebote.de/guenstig/hp-designjet-3d-drucker/
Grüße
Dirk
» Hallo,
»
» also wenn ich mir das Youtube-Video anschaue muss ich schon sagen das ich
» diese Technik ein wenig veraltet oder sagen wir mal für Lego und/oder
» Industrie (z.b. Maschinenbau) sehr ungenau finde.
»
» Aber es gibt heute schon 3D-Drucker die im entefekt Folienschichten
» ausschneiden und aufeinander kleben.
»
» http://www.youtube.com/watch?v=nik6bxZcm9Y
»
» Oder auch mit Pulver-Technologie...
»
» http://www.youtube.com/watch?v=gRZzIhEuEHw
»
» ... aber nun bitte nicht fragen was die Drucker kosten, bzw. was es kostet
» Steine im Auftrag drucken zu lassen. Ich denke für wirkliche
» Sonder-Sonder-Steine eine alternative, für den Standart wohl er zu
» teuer...
»
» MfG
»
» Arne
schaeng
24.11.2011, 12:25
Mit dem Erscheinen der Cars-Sets wurde auf der LEGO Homepage eine Serie von Videoclips veröffentlicht.
Die Rahmenhandlung: ein LEGO Designer verrät einem guten Freund mit geheim gedrehten Videos,
wie bei LEGO die neuen Modelle (hier speziell die neuen Cars Modelle) entwickelt werden.
Im dritten Video entnahm er einem 3D-Drucker den Prototyp eines neuen Formteiles für diese Serie.
Ich weiß jetzt nicht, ob und wie diese Videos die tatsächliche Entwicklung bei LEGO widerspiegeln,
halte den Einsatz von 3D-Druckern dort aber durchaus für möglich und sinnvoll.
Gruß
Hans
Graete
24.11.2011, 15:03
» HP verkauft beeindruckende 3D Drucker die ABS verarbeiten.
»
» Schau Dir mal dieses Video an:
» http://h10088.www1.hp.com/gap/flash/HP-Designjet-3D-Printer/video-2/How_to_demo3Dprinter_En.html
» Einfach genial, ABER: das Gerät kostet über 12.000 Euro und da sind die
» Verbrauchsmaterialien noch nicht mitgerechnet. Außerdem muß man erstmal
» die CAD Dateien erstellen, denn Lego wird uns diese wohl leider nicht zur
» Verfügung stellen
So, jetzt ist es so weit...
ich muss mit meinem Chef mal ein ernstes Wörtchen reden.
3d CAD kein Problem, Software habe ich hier.
Nur fallen mir beim besten Willen keine dienstlichen Gründe ein so ein Dingen anzuschaffen... Mist... :crying:
Graete
Ben®
24.11.2011, 16:24
Moin,
keine Ahnung, ob ich jetzt gegen eine NDA verstoße oder so...
Da diese "Neuigkeit" über 4 Jahre alt ist, gehe ich davon aus, daß ich hier niemandem mehr weh tue.
LEGO selbst nutzt(e) in der Entwicklung 3D Drucker für Prototypen. Das Ergebnis sind ziemlich porös erscheinenende etwas spröde Steine (ungesprüht in milchiger Farbe), die dennoch erstaunlich gut für erste Spieltests verwendbar sind.
Wir haben damals im Eisenbahn-Power-Functions-Workshop miterleben können, wie für die Akkubox solche Mock-Ups hergestellt worden sind. Man hat auch "mal eben so" auf Drehbänken Rillen in BBB-Räder gedreht, um die Emerald Antriebstechnik zu erproben. Man hatte Lackierboxen um fehlende Farbvarianten kurzfristig zu erzeugen. Das Flex-Gleis ist dort spontan auf Anregung von Steven Barile in Prototypen Produktion gegangen. Und ich habe dieses eine Teil vom Wühltisch her vor dem Schredder gerettet - das ist von so einem 3D-Printer:
schaeng
24.11.2011, 21:28
Hallo Ben,
hast Du Dir mal das von mir oben zitierte Video angesehen?
Da wird im Grunde genau das gezeigt, was Du eben geschrieben hast.
Allerdings scheint die Oberflächenqualität erheblich besser/glatter zu sein,
als von Dir beschrieben bzw. gezeigt.
Gruß
Hans
Brickmiller
24.11.2011, 21:45
hallo Dirk, hallo LLL,
also mal der Reihe nach,
1. wenn überhaupt .... dann die FDM-Technologie
das sind also die Drucker von Stratasys (die kleinen werden seit 2 Jahren von HP vertrieben)
die Bastelvarianten (wie z.B. auch schon in der CT vorgestellt) sind nicht
ernst zu nehmen (obgleich sie das selbe Prinzip anwenden)
hier wird definitiv ABS gedruckt (also ein Mittelklasse-Kunststoff)
es ist eine art Heißklebedüse die dünne Materialbahnen aneinander reiht (klebt)
und das Schichtweise übereinander
Wikipedia knows more about
2. weitere "einfachere" Druckverfahren auf der Basis von Acrylaten sind uniteressant
da die Kunststoffe nicht dauerhaft (z.B. lichtecht) und belastbar sind
3. das von Ben gezeigte Teil ist aus einer Lasersinteranlage
hier lassen sich auch sehr hochwertige Kunsstoffe verarbeiten
der Herstellprozess ist aber um einiges komlexer als bei FDM-Maschinen
Einsteigerpreis solcher Anlagen 250 - 300 Tausen Euro
(dafür gäb es ja auch für's erste schon mal einiges an Legobricks)
Ich habe in meinem Betrieb 2 FDM-Anlagen
... na klar habe ich mich auch schon an brickkompatiblen Bauteilen versucht
aber man muß ein 3D-CAD File erstellen und daraus ein STL-File produzieren
die Teile sind auflösungsbedingt "hässlich" (im Vergl. zu gespritzten Teilen)
Schichten bleiben erkennbar, Kreise werden nicht in jeder Baulage völlig Rund
hmmm
bedingt durch den Schichtweisen Aufbau weisen die Teile auch nur in
bestimmte Richtungen die "ABS-übliche" Festigkeit auf
nur weinige Farben passen zu denen unseres beliebten Plastikspritzeres
blau, schwarz, orange und bedingt noch weiß
Ach und bevor ich es vergesse, na wie bei Druckern üblich kostet das Material
so kommt das Kg Material auf rund 300 Teuros (ggfs. zuzüglich Hilfsmittel)
Fazit:
zum mal was probieren, für Modellbauer, Technik Freaks
für Exotenteile die man gerne hätte - gibbet aber nich
aber kein Vergleich zur Qualität und zum Serien-Preis von
hochwertigen Spritzgußteilen
hoffe ein bischen Licht ins Dunkel gebracht zu haben???
Grüße Ralf
Ben®
24.11.2011, 22:56
Hallo Hans,
ja, das Video habe ich mir inzwischen ansehen können (erst einige Zeit nachdem ich mein Bild hier hochgeladen hatte).
Insofern habe ich jetzt gewiß keine Geheimnisse mehr verraten. Das Video zu Cars fand ich sehr spannend und nett unterhaltsam gemacht. Und auch das HP-Video zur Produktion eines mehrteiligen Schlüssels in einem Druckvorgang war beeindruckend.
Nach dem letzten Posting von Brickmiller scheint es beim Kreuzgelenk um ein ganz anderes Rapid-Prototyping-Verfahren zu gehen (mit Laseraushärtung). Das könnte die schlechtere Oberfäche erklären.
Gruß,
Graete
25.11.2011, 12:03
Danke für die ausführliche Abhandlung. Hat schon mal einiges an Licht in den Prototypendschungel gebracht.
Aber man darf ja mal träumen... und wenn so eine Maschine eh schon mal da wäre.
Und dass die Preise für die selbst gefertigten Einzelteile dann immens hoch sind ist ja auch klar. Wenn du jetzt noch Wartung, Stromverbrauch und Bedienzeit einrechnest kommst du warscheinlich schnell auf € 500,- pro Kilo.
Danach würde der Sternenzerstörer knapp € 1750,- kosten und bei einer Toleranz (bei dem HP-Gerät) von 0,25 mm eher schlecht passen.
Aber für besondere Einzelteile...
Graete
Brickmiller
25.11.2011, 13:59
Hallo zusammen,
wer sich für das Thema "Rapid Prototyping" näher interesiert:
> nächste Woche gibts die Euromold in Frankfurt
dort stellen u.a. Hersteller verschiedener 3-D-Druckverfahren aus
(vorneweg den Antrag auf Taschengelderhöhung nicht vergessen )
Grüße Ralf
JuL
25.11.2011, 20:34
Saluton!
» Schau Dir mal dieses Video an:
» http://h10088.www1.hp.com/gap/flash/HP-Designjet-3D-Printer/video-2/How_to_demo3Dprinter_En.html
» Einfach genial, ABER: das Gerät kostet über 12.000 Euro und da sind die
» Verbrauchsmaterialien noch nicht mitgerechnet. Außerdem muß man erstmal
» die CAD Dateien erstellen, denn Lego wird uns diese wohl leider nicht zur
» Verfügung stellen
Interessant: Der verwendet ja sogar ABS. :-)
Und CAD-Dateien, hm ... ob man nicht die von LDraw umwandeln ...
Ad LEGO!
JuL