Lok24
06.02.2013, 10:48

+81Schmalspur-Bahn mit Elektro-Weiche, Geraden und PF-Zug

Hallo Freunde der Schmalspurbahn!

Heuet möchte ich mein Projekt einer kompletten Schmalspurbahn präsentieren, mit Schienen – auch gerade -, funktionsfähiger Weiche und einem kleinen PF-Zug. Es wird nichts gesägt oder geklebt.

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Die Schienen

Die Schienen sind aus den normalen grauen Schienen aufgebaut. Somit kann man auch gerade darstellen.

Das Problem sind die Kurven, da die beiden unterschiedlich langen Kurvenstücke für einen Abstand von vier Noppen ausgelegt sind. Daher werden für außen eine Außenschiene und eine Innenscheine eingesetzt, für innen zwei Innenschienen. Das ergibt einen 45°-Bogen. Leider passen die Längen nicht ganz genau, es bleibt eine Lücke von etwa einer halben Noppe, aber das macht unseren Fahrzeugen nichts aus. Um der Sache Stabilität zu geben habe ich unten zwei Methoden dargestellt, um die Länge zu fixieren. Beide sind stufenlos verstellbar, so dass die 45° genau justiert werden können.

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Schwieriger wird es bei einer Weiche, da dort die abgehenden Gleise bis zu vier Noppen unterschiedlich lang werden, an die die Strecke angeschlossen werden muss.

Hier die Lösung für ein Ausgleichsstück

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Und das ganze auseinandergenommen

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Somit haben wir unser Gleissystem mit 45°-Bogen, Geraden und Ausgleichsstücken komplett.

Die Weiche

Eine übliche Zungenweiche (bei der sich zwei Zungen zwischen den Gleisen bewegen) scheint mir ohne Sägen und Feilen nicht möglich. Daher wurde das Prinzip einer Schleppweiche leicht abgewandelt (sie stammen aus der frühen Eisenbahngeschichte).

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Normalerweise würden die vier parallelen Gleise am Weichenfang verschwenkt, aber das ist wegen der nötigen Kräfte hier illusorisch. Macht nichts, dann wird eben der Zufahrtsweg zur Weiche, rechts im Bild, bewegt, hier mit dem von meinem Signal bekannten PF-Antrieb. Die beiden Schienen gleiten auf den Fliesen, am linken Ende ist nur je einem AZMEP auf dem Stellhebel der vom Motor geschoben wird, auf der sie drehen können.

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Das Herzstück besteht aus Fliesen, damit die Fahrzeuge den Weg finden gibt es innen und außen Radlenker aus Paneelen. Der im geraden Strang ist vorne und hinten abgewinkelt, damit die Räder einfädeln, der andere zwar gerade, aber hier sind die Schienen gebogen.

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Leider muss man die Schienen etwas in ihre Form zwingen, damit sie in der Spur bleiben. Im Bereich des Herzstücks ist die Spur etwas erweitert, damit die Fahrzeuge nicht auf die Stirnseite der Schiene auffahren. So legt man die Steine erst einmal aus, da passiert noch nichts.

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Dann kommen die fehlenden Teile, hier ein Bild, wo die eigentlich hinwollen

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Und hier, wenn man mutig ist, wo sie dann fixiert sind

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Aufgrund der Mechanik hat die Weiche eine Schwellenhöhe von 2/3.

Der Zug

Das Züglein ist in ca. 5 Noppen Breite gehalten, was das bauen auch nicht gerade einfacher macht, wenn die Innereien 4 breit sind. Aber sei’s drum.

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In der Diesellok (13 lang) werkelt ein PF-Motor. In dem darauffolgenden Wagen sitzt der Empfänger, und ganz hinten der Batteriekasten. Das größte Problem bereitete die Kabelführung, da die Kabel sehr starr sind und gerne die leichten Wagen aus dem Gleis drücken. Deswegen wurde auf Kupplungen verzichtet. Die Kabel sind in den Fahrzeugen fixiert und halten dadurch immer gleichen Abstand, auch beim Schieben.

Die Lok

Sie ist doch recht voll geworden, der Motor nimmt die gesamte Länge des Führerhauses ein. Alle vier Räder sind angetrieben. Der Motor liegt über der Hinterachse, um das Gewicht auf die Räder zu bekommen.
Wo das Kabel im Weg ist tarnt Lukas die Lücke in grauen Streifen weg. Trotz der geringen Größe wollte ich auf ein paar Ausstattungsdetails nicht verzichten.
Der Antrieb braucht viel Platz, deswegen passen an den Vorbau nur noch Paneele.

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Die Lok von unten

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Und im Schnitt

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Der kleine Wagen

Er beinhaltet den PF-Empfänger.
Hier sieht man die Kablearretierung mit zwei Kegeln

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Über die Gitter im Dach kommt das Infrarotsignal, das geht so lala.

Der große Wagen

Er beinhaltet den Akku-Kasten. Der Taster zum Einschalten ist unverlierbar, durch die Ritzen sieht man die Led, dank des transparenten Steins darunter.

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Fahrbetrieb

Es funktioniert ! Dass die Lok so schaukelt liegt daran, dass normalerweise die Spurkränze der Rader auf den Schienenfüßen aufsetzen und somit auch genau auf den Gleisen waagrecht weiterfahren würden. Man sieht das bei den Wagen recht gut.

Bei der Lok tragen allerdings die Gummiringe stark auf, dadurch kommt sie höher und „fällt“ dann in die Herzstücklücke. Ich bin noch am suchen, ob ich nicht bessere Gummis bekomme.

Insgesamt ist, wie bei der echten Bahn oder bei der Modellbahn, das Zusammenspiel zwischen Spurweite der Gleise und Spurweite der Räder ganz entscheiden. Hier muss man etwas experimentieren.


Fremdteile

Ja. Die Original-Gummis der Räder haben praktisch keine Reibung, sie wurden durch Gummi-Dichtringe ersetzt. Um die Spur der Lok passend einzustellen wurden noch zwei Unterlegscheiben eingebaut, vielen Dank an Flogo für die guten Anregungen.


Ich habe noch einige YouTube-Filmchen gemacht, für deren Qualität ich mich nur entschuldigen kann.

Weichenantrieb

Fahrt über die Weiche

Auf großer Fahrt

Ich hoffe mein Schmalspursystem gefällt dem einen oder anderen.
Wie immer: verbaut wurde, was die Kisten hergeben, da sind auch schon mal alte oder farblich nicht ganz passende Teile drin. Das ist eben so. Besorgt wurden die dunkelgrünen und brauen Fliesen für die Wägelchen und die grauen Paneele für die Radlenker.

Mein Dank gilt allen, die bis hierher gelesen haben ;)

Kritik und Vorschläge sind immer erwünscht.

Grüße

Werner



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