DarthMunich
29.01.2013, 10:09

Wird Lego immer kriegerischer?

Hallo Leute,

ich lese hier schon länger mit und habe mich jetzt eingeloggt, weil im Radiosender Bayern 2 (Bayerischer Rundfunk) heute die These vertreten wird, Lego hätte seine Unschuld verloren und würde immer kriegerischer:

http://www.br.de/radio/ba...gewalt-waffen-100.html

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße,
DarthMunich



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Thomas52xxx
29.01.2013, 13:58

Als Antwort auf den Beitrag von MTM

Re: Wird Lego immer kriegerischer?

Ich finde, es ist ein Unterschied, ob wir AFOLs das bauen (weil wir die Wirklichkeit abbilden wollen), oder ob es Militärsets für Kinder gibt.

Wenn Kinder sich etwas bauen wollen, bietet Lego die Möglichkeit das nachzubauen. Zur Not mit einfachsaten Bauelementen. Wie dieser Sternenzerstörer aus dem Parallelthreat sehr eindrucksvoll zeigt.

Kriegsspielzeug mit realen Vorbildern finde ich noch bedenklicher, als klar als Fiktion zu erkennendes wie StarWars.

Schon mit dem heute verfügbaren könenn die Kinder problemlos das m. E. schäbigste Ereignis deutscher Militätgschichte nach 1945 nachzuspielen. Ganz ohne real nachgebildete Waffen.

Mit dem 3180 und zwei 5892 den Luftangriff bei Kundunz nachspielen. Für den Abtransport der Ermordeten bietet sich der 9464 an.

Nein, ich will kein Kriegsspielzeug von Lego. Und auch die Jets halte ich für Kriegsspielzeug, auch wenn sie keine Waffen tragen. Solche Flugzeuge gibt es in Zivil nicht.

Wenn Oberst Klein im Spiel wenigstens in der Zelle des 7498 landet.


Gruß
Thomas

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Körpi
29.01.2013, 15:57

Als Antwort auf den Beitrag von felix_the_swiss

Ja, früher gab es viel weniger Gewalt

Hallo,

aber die Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Mordlüsternes Spielzeug, das.


Viele Grüße
Norman


P.S. Ich muss weg, meine Kinder kommen gleich heim, und ich will sie mit meinem neuen Nerf "überraschen"...



Askutt
29.01.2013, 16:19

Als Antwort auf den Beitrag von DarthMunich

+3Re: Wird Lego immer kriegerischer?

Ich halte die ganze Deabtte ja für ziemlich scheinheilig.

Natürlich, die Ritter haben Schwerter Bögen und Armbrüste, Piraten haben Säbel und Pistolen, die Wildwestganoven Gewehre bei Star Wars dürfen Blaster und Lichtschwerter nicht fehlen. Und nu?

Am Beispiel von Star Wars bedient Lego ja nur die Wünsche der Kunden. Die Filme und auch die animierte Serie scheinen bei Kindern sehr beliebt zu sein auch wenn grade in Episode 3 etliche Truppen und Jedis übern Jordan gehen.

Daraus jetzt eine Schädigung der empfindlichen Kindlichen Seele abzuleiten ist doch etwas weit hergeholt. Früher gabs auf dem Schulhof doch auch schon Cowboy und Indianer Spiele, zur Not mit Stöcken als Pistole, diese hässlichen kleinen grünen Plastiksoldaten standen wohl in jedem Kinderzimmer rum und Wasserpistolen hatten wir auch fast alle- und trotzdem unterstelle ich mal dass aus uns was vernünftiges wurde und wir nicht durch irgendwelche Kindheitstraumata geschädigt sind. oder flüchten wir uns deshalb heute in die heile Welt der friedlichen Legostädte?

Ich habe in meiner "Kinderlegozeit" auch ausprobiert wie ähm *räusper* Stabil so ein Legoflugzeug eigentlich ist, indem ich es an die Wand geworfen habe, alleine schon weils so schön zersplittert, oder mit Freunden Männchen auf die Schienen gestellt und geguckt wessen am weitesten fliegt wenn der Zug kommt. So einen Blödsinn macht man halt und im echten Leben wären -ganz ohne Waffen- viele Menschen gestorben. Aber trotzdem würde ich jetzt nicht auf die Idee kommen jemanden auf den Gleisen festzubinden.

Hier wird mir eindeutig zu sehr nach dem Motto "Was Kinder in ihren Zimmern spielen, werden sie im wahren Leben tun" diskutiert.

So lange keine echten Militärsets auf den Markt kommen, sprich Panzer Jets usw sehe ich das ganze sehr gelassen.

In diesem Sinne, nicht alles zu eng sehen und entspannen.



legodesinger , , JuL gefällt das


Thomas52xxx
29.01.2013, 16:44

Als Antwort auf den Beitrag von Askutt

Re: Wird Lego immer kriegerischer?

Daraus jetzt eine Schädigung der empfindlichen Kindlichen Seele abzuleiten ist doch etwas weit hergeholt. Früher gabs auf dem Schulhof doch auch schon Cowboy und Indianer Spiele

Kommt drauf an, wie Du "früher" definierst. Meine Mutter hat als Dreijährige auf der Flucht Luftangriffe erlebt. Bei denen u. a. ihre Mutter und ihre große Schwester angeschossen wurden und ein anderes mal im Zug ein (fremder) Fahrgast im Abteil getötet wurde.

Das hat geprägt. Auch mich. Dennoch haben wir Spielzeugpistolen (leider) und Lego Star Wars im Haus.


Gruß
Thomas

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Askutt
29.01.2013, 16:55

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Wird Lego immer kriegerischer?

Daraus jetzt eine Schädigung der empfindlichen Kindlichen Seele abzuleiten ist doch etwas weit hergeholt. Früher gabs auf dem Schulhof doch auch schon Cowboy und Indianer Spiele
Kommt drauf an, wie Du "früher" definierst. Meine Mutter hat als Dreijährige auf der Flucht Luftangriffe erlebt. Bei denen u. a. ihre Mutter und ihre große Schwester angeschossen wurden und ein anderes mal im Zug ein (fremder) Fahrgast im Abteil getötet wurde.

Das hat geprägt. Auch mich. Dennoch haben wir Spielzeugpistolen (leider) und Lego Star Wars im Haus.


Das ist ja genau andersherum. Da wurde etwas schlimmes im echten Leben erlebt, das prägt natürlich besonders. Garkeine Frage. Ich hab auch nie verstanden warum ich bei meinem Großvater keine Papierflieger basteln durfte, später erkennt man dann dass es traumatisierte Jagdflieger wohl nicht so lustig finden wenn sich die Papierschwalben in den Boden bohren...

Nur hier wird ja jetzt so getan als würden durch Legowaffen die Kinder entweder direkt traumatisiert oder dahingehend "abgehärtet" dass den nächstbesten erschießen. Und gegen derlei pauschale Urteile möchte ich mich doch entschieden wehren.



siegen
29.01.2013, 17:33

Als Antwort auf den Beitrag von RobbyRay

+1Re: Wird Lego immer kriegerischer?

Hi
Ich find es auch erstaunlich, das TLG immer mehr in die Kriegsrichtung geht.

Ich meine Star Wars ist mittlerweile Kult, es sind teilweise recht gute Bauformen und Modelle dabei, jedoch:
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dadurch das ich in einem Kino arbeite, sehe ich öffters wie 2 - 4 jährige !!!!! ihren Eltern in Babysprache erklären: "...Wenn wir nachher zu Hause sind, will ich aber wieder Star Wars sehen!" oder auch "...Los lass so tun als ob wir uns gegenseitig abschlachten!".

Ich finde es auch schlimm, das "Plastikmüll aus China" so Kriegsnah ist, kann man nur hoffen, das es sich im Dezember 2013 "ausgechinat" hat.

Diese Gesichtsausdrücke machen einem Kinder sicherlich Angst (Altersfreigabe ist übrigens ab 6!!!)

[image]

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Lego'ische Grüße
Henrik


Hallo miteinander,

Na ja, ich würde jetzt mal ein bißchen auf dem Teppich bleiben - auch wenn ich selbst der Meinung bin, dass es Dinge gibt, die sich Kinder nicht ansehen sollten, finde ich die Gesichter jetzt nicht gar so schreckenerregend. Das ist mir dann doch zu bewahrpädagogisch.

Steinige GRüße,

Volker


Bibliotheksmensch und (L)egoist.

Übrigens: Ein hoher IQ sagt rein gar nichts über emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz aus...


JuL gefällt das


Ben®
29.01.2013, 17:44

Als Antwort auf den Beitrag von Askutt

+3Re: Lego wird immer kriegerischer!

Ich halte die ganze Deabtte ja für ziemlich scheinheilig.

Daraus jetzt eine Schädigung der empfindlichen Kindlichen Seele abzuleiten ist doch etwas weit hergeholt. Früher gabs auf dem Schulhof doch auch schon Cowboy und Indianer Spiele, zur Not mit Stöcken als Pistole


Moin Moin!

Ich fand den Artikel des BR ja insgesamt gut geschrieben und ziemlich ausgewogen (wenn auch nicht bis in die letzen Details fachkenntnisreich).

Ich sehe aber durchaus den Unterschied - auch in obigem Stöckchenbeispiel anschaulich wiedergegeben - ob ich (bzw. irgendein Kind) per Phantasie etwas ausleben will, was sozusagen "raus muss" oder etwas nachspielt.
Also insbesondere ob vorgefertigte Phantasien von Seiten LEGO ungefragt übernommen werden (müssen), das Spielgeschehen und die Rollenverteilung also quasi schon vorab festgelegt sind.

Wenn ein Kind meint, eine Pistole aus Basics bauen zu wollen: ok. Aber ich muss dem Kind nicht ein Set verkaufen, aus dem sich (nur) eine Waffe bauen lässt. In der Hinsicht waren mir auch die Indiana Jones Nazi-Totschläger-Sets ein Dorn im Auge.

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, was ins Haus kommt. Aber wenn es einmal die Waffen gibt (und alle umzu die haben), fällt es verdammt schwer die zu verbannen....
Die Anti-Terror-panzerfahrende-Polizei vor einer Weile fand ich wirklich scheußlich. Die vorfabrizierten Waffen sind mir (für Kinder insbesondere!) oft zu sehr das Spielerlebnis vorprägend. Chima ist mir viel zu gewaltbetont. Die Rollenverteilung oft zu festgefahren. 1978 bei den Grinsemännchen habe ich selbst bestimmt, ob der Polizist ein guter oder böser oder dummer war. Insofern sind die neuen Gesichter manchmal ein gutes Ausdrucksmittel für ein MOC, aber schlecht für das freie Spiel.

Soweit meine 2c zum Thema....


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mehr Bilder gibt's hier:

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"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


Thomas52xxx , Carrera124 , Kai gefällt das


TigarC
29.01.2013, 18:30

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

+1Re: Lego wird immer kriegerischer!

Hallo Leute,
zu dem Thema habe ich hier 2 Bilder vom letzten Berliner Steinewahn welche Waffen Lego hergestellt hat

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Liebe Grüße

Harry


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Ben® gefällt das


Zypper
29.01.2013, 18:31

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

+8Freies Spiel

Liebe Leute,

Insofern sind die neuen Gesichter manchmal ein gutes Ausdrucksmittel für ein MOC, aber schlecht für das freie Spiel.


Genau daran gebricht's: Wo ist das freie Spiel geblieben, das früher mit L völlig selbstverständlich war und das ein Gutteil der Faszination ausgemacht hat, jeden Tag etwas Neues bauen und spielen zu können? Ein Stein kann alles, er kann heute eine Waffe werden. Doch dafür muss er nicht wie eine Waffe aussehen. Er wird es in der Phantasie eines Kindes, denn ein Kind spielt, wie es malt: Es malt, was es weiß. Und nicht, was es sieht. Es spielt also mit dem Stein etwas, von dem es weiß. Morgen spielt es etwas anderes damit.
Ein Stein jedoch, der schon wie eine Waffe aussieht (völlig egal ob "fiktiv" oder nicht) bleibt auch morgen eine Waffe. Er ist nicht mehr so vielseitig einsetzbar. Er ist nicht versöhnbar mit der Welt des Kindes, indem er morgen etwas anderes ist als heute.

TLC ist sicher nicht angetreten, um die Gerechtigkeit und den Frieden in der Welt herzustellen oder auch nur abzubilden: dazu fehlt den Billundern die moralische Legitimation. Sie sind nach meinem Eindruck angetreten, um ihr Geschäftsergebnis zu verbessern. Dazu haben sie die wirtschaftliche Kompetenz, und von der machen sie Gebrauch, wie jedes andere Wirtschaftsunternehmen davon Gebrauch machen würde. Aber TLC braucht Käufer für die Produkte. Und das sind für TLC nach Maßgabe der Dinge immer noch die Eltern, die für ihre Kinder verantwortlich sind, bis diese selber entscheiden können. Bis dahin entscheiden die Eltern, was ins Kinderzimmer darf und was nicht.

Nicht der Hersteller handelt also verwerflich (wie ja als scheinheiliger Vorwurf in dem BR-Artikel anklingt), sondern die Eltern, die nicht genau hinschauen, was sie kaufen und für wen. Die es sich leicht machen und lieber "Wünsche erfüllen", statt sich der Mühe auszusetzen, dem Nachwuchs Alternativen anzubieten. Das müssen keine Sets sein, die viel kosten. Das kann auch Zeit sein, die nichts kostet.

Aber mit dieser Abschweifung würde ich das Thema verlassen.

Schönen Gruß
Andreas


Mit Gruß und Dank
Zypper

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Zypper im LEGO-Intranet
Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
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Thomas52xxx
29.01.2013, 18:36

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

Re: Freies Spiel

Nicht der Hersteller handelt also verwerflich (wie ja als scheinheiliger Vorwurf in dem BR-Artikel anklingt), sondern die Eltern, die nicht genau hinschauen, was sie kaufen und für wen.

Da schreibt der Artikel ja recht klar "die Amsi sind schuld, die wollen so etwas"

Ich finde die Chima-Kacke auch so dämlich, dass ich guter Dinge bin, dass diese bereits im kommenden Jahr wieder aus dem Katalog verschwindet. Auch wenn es derzeit mit einem spürbaren Etat vor allem im (Privat-)Fernsehen gepusht wird.


Gruß
Thomas

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