Andi
04.02.2011, 19:29

Kameras und Lego

Hallo,
mich würde mal interessieren, was ihr für Kameras benutzt, um Lego (und anderes) zu fotografieren.
Bisher hatte ich 2 Kompaktkameras und eine Bridge-Kamera, aber ich denke darüber nach, mir eine Spiegelreflex zu kaufen.

gruß
Andi


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radmax
06.02.2011, 12:59

Re: Kameras und Lego

Hallo Maik!

Obwohl "City" nicht mein favorisiertes Lego-Thema ist, bin ich sehr angetan von deinen Modellen. Deine Fahrzeug-Modelle in 4w lassen immer wieder Erinnerungen an die eigene Kindheit wach werden

Außerdem sehen deine Fotos immer wieder professionell aus und sind einfach nett anzusehen!

Dazu hätte ich dann noch die ein- oder andere Frage (siehe unten):

» Folgende Arbeitsschritte liegen zwischen den beiden Aufnahmen:

Mit welcher Software arbeitest du denn? Ich geh' mal von Photoshop aus ...?

» - Zunächst die Bildgrößenanpassung
» - anschließende Schärfung des ganzen
» - anheben des Kontastes

Hast du hierfür einen ungefähren Richtwert?

» - Selektive Farbkorrektur (Um verschiedene Farbtöne zu mehr Brillanz zu
» verhelfen)

Per Augenmaß, oder verrätst du hier auch Genaueres?

» - Tiefen/Lichter (Erhellt zu dunkle Bereiche im Foto)

siehe Fragen zur Kontrast-Anhebung bzw. Selektiver Farbkorrektur :blink:

» Zudem fotografiere ich nur mit/bei Tageslicht, das durch eine
» halbtransparente Jalousie scheint, und dadurch nur diffuse, weiche
» Schatten hinterlässt. Dazu stelle ich mein Modell auf eine Art
» "Hohlkehle", einen simplen gebogenen, weißen Karton. Also so:

Dein Vorher/Nachher-Vergleich zeigt schon recht eindrücklich, was man noch so rausholen kann - vielen Dank dafür!

Schönen Sonntag,

Jens


Seeteddy
06.02.2011, 13:29

Re: Kameras und Lego

Don't panic, lieber Andi!

» » Deswegen hilft nur eins. In den Laden gehen und die Kamera anfassen.
» » Welche Marke man nimmt ist eher zweitrangig
»
» Das heißt, man kann mit jeder Spiegelreflex gute Photos machen?
» Ich habe in den letzten 3 Tagen viel zu viele Amazon Rezensionen gelesen,
» und habe nun das Gefühl, daß jede Kamera und Objektiv unter 1000 Euro
» schlechtere Bilder als ein Handy macht. Alles verrauscht, unscharf,
» schlechte Farben und, und, und...

Sascha hat die Sache schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Schau dir nur seine tollen Fotos an, da werde sogar ich neidisch, obwohl einige meiner Kamera/Objektiv-Boliden doppelt so teuer waren...

Ich habe den Eindruck, dass du momentan unter dem psychischen Dauerfeuer der "Testsiegerpresse" stehst: "Und wieder ein neuer Überflieger! Die Kamera der Superlative! Die Neue ist viel besser als der alte Schrott!". :blink:
Die Industrie muss die Nachfrage künstlich anschüren um mehr Profit zu machen, die Presse wird gekauft um ständig neue Jubelberichte abzuliefern, speziell Amazon ist anfällig für die Unterwanderung durch virales Marketing...

Schau dir einmal die Fotografien des berühmten "Man Ray" aus den 20er bis 40er Jahren an! Diese Fotos werden für fünfstellige Beträge aufwärts zwischen Museen gehandelt. Technisch gesehen sind sie eigentlich eine Schlamperei von unterdurchschnittlicher Qualität, was Schärfe, Belichtung und Retusche angeht. Dafür setzte der Mann aber zu seiner Zeit Maßstäbe was Bildaufbau, Lichtführung und Kreativität anging.

Vielleicht brauchst du nicht einmal ein neues Kamerasystem und vielleicht nicht unbedingt ein SLR-System?
Ich würde erst einmal meinen alten Kameras gründlich auf den Zahn fühlen, woran es liegt, dass du damit unzufrieden bist. Vielleicht machst du etwas falsch bei den Kameraeinstellungen - ja, das passiert sogar Profis - und auch ich kann ein Lied davon singen.

Nach meiner Erfahrung sind zwei Dinge wichtig, wenn du in ein Spiegelreflexsystem investierst.
1. Wie gut komme ich mit der Bedienung des Kamerasystems zurecht? (Wie liegt die Kamera in der Hand? Wie übersichtlich sind die Grundeinstellungen? Wie gut komme ich mit der Menuführung zurecht? Wie gut komme ich mit dem Objektivwechsel klar?)
2. Wie gut ist die Auswahl und Qualität des Objektivsortiments, das ich an dem Bajonett anschließen kann? (Kann ich aufwändig gerechnete und geschliffene Optiken von Qualitätsherstellern wie entweder: Leitz (Leica), Zeiss, Canon, Nikon, Pentax oder Olympus anschließen?)

Wenn du Letzteres nicht brauchst, brauchst du auch kein DSLR-System!

Das gilt genauso für spiegellose Kameras mit Wechselobjektiven.
Und Punkt 1 gilt weitgehend auch für Bridge- und Kompaktkameras.

Also von sogenannten Tests nicht "beeinschüchtern" lassen und Keine Panik!


Andi
06.02.2011, 14:03

Re: Kameras und Lego

» Don't panic, lieber Andi!

'liebe' bitte, lieber Klaus.


» Ich habe den Eindruck, dass du momentan unter dem psychischen Dauerfeuer
» der "Testsiegerpresse" stehst: "Und wieder ein neuer Überflieger! Die
» Kamera der Superlative! Die Neue ist viel besser als der alte Schrott!".
» :blink:
» Die Industrie muss die Nachfrage künstlich anschüren um mehr Profit zu
» machen, die Presse wird gekauft um ständig neue Jubelberichte abzuliefern,
» speziell Amazon ist anfällig für die Unterwanderung durch virales
» Marketing...

Du könntest Recht haben...
Aber da ich seit Jahren von einer Spiegelreflex träume und nun Budget-mäßig mir ein gutes Einsteigermodell leisten könnte/kann - wie und wo soll ich denn herausbekommen, welche Kamera die beste ist? Und welches Objektiv für die ersten paar (Hundert) Bilder gut geeignet ist?
Leider habe ich nicht so einen tollen Fachhandel wie Barbara, der mir die Kameras ausleihen kann.
Saturn und Mediamarkt haben die Kameras zwar ausgestellt, so daß man sie zumindest anfassen kann, aber meist sind keine Akkus in der Kamera. Und wenn man mal einen Verkäufer fragt, wird man mit 'tollen, neuen Features' überhäuft.
Also bleiben nur die Rezensionen bei Amazon...

gruß
Andi


amhh
06.02.2011, 15:24

Re: Kameras und Lego

Hallo Maik

» So, hier aber nun der Vergleich des Motiv mit und Rechneroperationen
» dazwischen...
»
» Vorher:
»

[image]



Sieht etwa gleich aus wie "Otto-normalbürger-Aufnahmen".

» Nachher:
»

[image]



Meine Güte, da liegen ja Welten dazwischen!

» Folgende Arbeitsschritte liegen zwischen den beiden Aufnahmen:
» - Zunächst die Bildgrößenanpassung
» - anschließende Schärfung des ganzen
» - anheben des Kontastes
» - Selektive Farbkorrektur (Um verschiedene Farbtöne zu mehr Brillanz zu
» verhelfen)
» - Tiefen/Lichter (Erhellt zu dunkle Bereiche im Foto)

Hätte steinlegoliath das geschrieben, hätte ich jetzt ganz frech gefragt:

"Wo bleibt der Schritt mit den Teilen umfärben?"

» Zudem fotografiere ich nur mit/bei Tageslicht, das durch eine
» halbtransparente Jalousie scheint, und dadurch nur diffuse, weiche
» Schatten hinterlässt. Dazu stelle ich mein Modell auf eine Art
» "Hohlkehle", einen simplen gebogenen, weißen Karton. Also so:

Tageslicht bringt, meiner Meinung nach zu wenig Licht...
Und ich habe auch keinen Platz für so eine "Papierhohlkehle"..obwohl sie es bringen würde..so einen Hintergrund ohne Ende...

Ich stelle die Kamera immer auf Kunstlicht um das ist am Farbechtesten.
Beleuchtet werden meine Modelle von oben, das erzeugt weniger Schatten.

Gruss amhh


der seb
06.02.2011, 17:56

Re: Kameras und Lego

Hi Andi

ich benutze eine Casio EX-Z9. Hat mich vor ein paar Jahren 99 Euro bei Media Markt gekostet.

Dieses Bild habe ich beispielsweiße damit aufgenommen:

[image]



Wichtig ist auf jeden Fall ein neutraler Hintergrund und ausreichende Beleuchtung. Meine Erfahrung ist dabei "zu hell gibt es nicht". Nachdunkeln kann man am PC besser als aufhellen.

Als Unter- und Hintergrund nutze ich einen hellgrauen Din-A 2 Bogen. Dieser steht in einem Photozelt und wird mit 4 Scheinwerfern so indirekt von 4 Seiten (oben, hinten, rechts, links) beleuchtet. So entstehen keine (oder wenig) Schatten.

[image]


Ein Stativ und der Selbstauslöser der Kamera helfen bei verwackelfreien Bildern.

So habe ich immer gute Ergebnisse erzielen können, seit ich meine MOCs ablichte.
Für meine Zwecke reicht mir also die Billigkamera. Die vielen Einstellmöglichkeiten einer höherwertigen Kamera sind mir zu viel, ich habe mich noch nichtmal mit Weißausgleich u.ä. beschäftigt.


Farnheim
06.02.2011, 18:32

Re: Kameras und Lego

Hallo Jens!
Vielen Dank. Das ist ja toll, wenn auch Moccer aus anderen Themenbereichen Spaß an meinen Modellen haben.

» Mit welcher Software arbeitest du denn? Ich geh' mal von Photoshop aus
» ...?

Genau so ist es.

» » - Zunächst die Bildgrößenanpassung
» » - anschließende Schärfung des ganzen
» » - anheben des Kontastes
»
» Hast du hierfür einen ungefähren Richtwert?

Nein, einen Richtwert habe ich nicht, da jede Aufnahmeserie auf Grund des variierenden Tageslichts anders ist. So muss ich anschließend am Rechner jedes mal händisch nachkorrigieren.

» Per Augenmaß, oder verrätst du hier auch Genaueres?

Auch hier ist es Augenmaß. Da ich dann probiere die originalen Steinfarbton zu treffen. Die Tiefen/Lichter Funktion setze ich nur spärlich ein. Dann mit einem Wert von ca. 20% bei den Tiefen und unveränderten 0% bei den Lichtern. Lieber nutze ich als letzten Schritt in der Bearbeitung dafür meine sog. "Brillanz"-Aktion. Eine automatisierter Arbeitsschritt (eine aufgezeichnete Aktion), der über die Bilder eine mittelgraue (RGB-Werte: 129/129/129) eingefärbte Ebene legt. Diese wird dann mit dem Ebeneneffekt "Farbig abwedeln" samt 30 prozentiger Deckkraft mit dem Motiv wieder auf die Hintergrundebene verschmolzen und kann nun als JPG gesichert werden. Der graue Farbton wertet bedingt durch Ebeneneffekt alle Bildbereiche auf und entfernt ein möglichen grauen Schleier.

Bei dem hier nachbearbeiteten Gelbton des Müllfahrzeugs habe habe ich z. B. Cyan stark herausgefiltert und ein wenig rot hineingedreht. So bekam das der kalte Farbton in der Aufnahme seinen typischen neugelben Schmelzkäse-Farbton zurück.

Noch eines: bei vergilbten Steinen ziehe ich mittels Pipette auf den verfärbten Bereich unter "Farbe ersetzen" den Schieberegler "Sättigung" nahe Null. Aber nur soweit, dass der Stein, oder der vergilbte Bereich nicht plötzlich hellgrau statt weiß erscheint. Sonst muss ich bei der Helligkeit wieder etwas bei...

» Dein Vorher/Nachher-Vergleich zeigt schon recht eindrücklich, was man noch
» so rausholen kann - vielen Dank dafür!

Nicht dafür. :blink: Ich hoffe, ich konnte ein wenig licht ins Dunkle bringen... (Mensch, die Floskel passt hier sogar ganz gut. *hehe*

Einen schönen Restsonntag noch,
Maik


Farnheim
06.02.2011, 18:49

Re: Kameras und Lego

Hi Adrian,

» Meine Güte, da liegen ja Welten dazwischen!

Jawoll, man kann noch eine Menge rausholen aus den Aufnahmen. Und selbst schlechtes Licht in gutes verwandeln.

Dazu fällt mir die Fanwelt ein. Das Messehallenlicht war grauenhaft funzelig, so dass ich anschließend ordentlich nachbessern durfte. Beispiel gefällig?

Hier Wolfgang's Drehleiter am Tag der Ausstellung:

[image]



Und hier nach einer fixen Bearbeitung

[image]



Obwohl ich sagen muss, dass das Ergebnis nicht perfekt ist. Aber für den Zweck war es dienlich.

» Hätte steinlegoliath das geschrieben, hätte ich jetzt ganz frech gefragt:
»
» "Wo bleibt der Schritt mit den Teilen umfärben?"



» Tageslicht bringt, meiner Meinung nach zu wenig Licht...
» Und ich habe auch keinen Platz für so eine "Papierhohlkehle"..obwohl sie
» es bringen würde..so einen Hintergrund ohne Ende...

Tageslicht hat aber den Vorteil am natürlichsten zu wirken.

» Ich stelle die Kamera immer auf Kunstlicht um das ist am
» Farbechtesten.
» Beleuchtet werden meine Modelle von oben, das erzeugt weniger Schatten.

Du könntest vllt. Transparentpapier vor Deine Lichtquelle stelle, das macht die Schatten auch diffus.

Letztendlich könnte man auch jedesmal mit Farbkarten für den Weißabgleich arbeiten und ne Batterie Strahler einsetzen, oder gleich ein Studio anmieten. Man musset ja nich gleich übertreiben... :blink:

Gruß,
Maik


Farnheim
06.02.2011, 18:56

Re: Kameras und Lego

Hallo Barbara!

» Keine Frage, ein solches Objektiv steht auch auf meiner Wunschliste!

Och, bei mir stehen noch mehr auf der Wunschliste. Wenn die nicht immer so teuer wären... *stöhn*

» Diese Photos sind beispielsweise in Deinen Comics sinnvoll, denn sie
» lenken pro Bild die Aufmerksamkeit auf das, was Du erzählen möchtest. Bei
» Bildern, auf denen Betrachter das Gesamtmodell bewundern möchte, ist es
» jedoch weniger angebracht. Aber daran scheiden sich und werden sich
» weiterhin die Geister scheiden.

Ja, schon möglich. Ich finde, Bilder der großen Schärfentiefe geben einem Modell oder Diorama noch mehr Tiefe. Es kommt auch immer darauf an, was ich abbilden will - das Modell in seiner Gesamtheit oder einen spannenden Ausschnitt. Ich mache dazu ja, wie Du sicher weißt, immer gleich ein ganze Serie, um das Modell entsprechend von allen Seiten und in Gänze erkennbar zu machen. Sei dem auch wie...

» Danke. Die Wirkung des Grog hat nachgelassen. Puh!

Na Gozeidank! :blink:

Viele Grüße,
Maik


JuL
06.02.2011, 19:21

Re: Kameras und Lego

Saluton!

» Vielen Dank. Das ist ja toll, wenn auch Moccer aus anderen Themenbereichen
» Spaß an meinen Modellen haben.

radmax' Lob kann ich mich durchaus anschließen.

Ad LEGO!
JuL


Farnheim
06.02.2011, 19:30

Re: Kameras und Lego

Grazie Mille!

Verneigende Grüße,
Maik


Gesamter Thread: