Hallo LLL!

In der näheren Umgebung unseres Hauses steht die Dorfkirche von Hevensen. Diese habe ich in der Zeit "zwischen den Jahren" in LEGO versucht nachzubauen.

Aber zuerst einmal zum Original:

Die Kirche besticht durch viele Anbauten und Zugänge. Es gibt gelben und grauen Sandstein, roten Sandstein, Putz, Fachwerk, geziegelte Giebel und eine schöne achteckige Turmspitze oben drauf; außerdem dunkelgrüne Türen und schöne Fenster. Also genug, um eine vielzahl von Details ins Lego umzusetzen. Im Überblick sieht das wie folgt aus:

Die Kirche füllt also schön den noch freien Platz in meinem Fachwerkdorf auf.
Die folgenden Bilder geben einen Eindruck dessen, was eine Minifig beim Gang um die Kirche zu sehen bekäme (aktuell ist noch nicht alles fertig mit Gärten, Zäunen und Leben auf den Straßen, aber das wird noch bunter).

Der Turm war etwas frickelig und wurde gesnottet:

Ohne Scheu vor Neufarben sind hier auch neubraue Dachziegel eingestreut worden. Die Bleifassungen der Fenster sind sogar (eigentlich ja bäh!) in neugrau gebaut. Hier paßte das mal ganz ordentlich neben die warmen grautöne des Sandsteins.

Bautechnisch am für mich anspruchsvollsten waren die kreuzweise gesetzten Balken im Fachwerk über der Sakristei. Es darf geknobelt werden, wie das gebaut ist.

Feedback und Kritik sind wie immer herzlich willkommen. Noch mehr Bilder gibt es nach Moderation in dieser Brickshelf-Galerie.

Leg Godt!

---

» hab aber mal ne frage ist es möglich die Telefonzelle Detalierter zu
» bekommen wegen nachbau find die Klasse !

Moin Bragi,

danke fürs Lob und klar ist die Telefonzelle für Nachbau freigegeben (die stammt schon vom TSL 2005 oder früher):

Man könnte leicht den bedruckten Stein mit dem Telefon anders einbauen (ich würde ihn jetzt an ein "Bracket" snotten), damit hinten kein schwarzer Fleck an der Zelle sichtbar ist.

Leg Godt!

---

Hi Ben,

wat für'n Flickenteppich!

Fast könnte man ja meinen, du wärst an die Grenzen Deiner Steine angelangt, wenn da nicht die Originalfotos wären. :blink:

Sehr schön umgesetzt und ein sicheres Auge für die Details zeigst Du hier wieder einmal.

Vie leG rüße
Andreas

---

Hallo!


Das ist ein niedliches Kirchlein, wobei das -lein eher auf das Original zutrifft, denn als Lego-Modell ist es ja dann doch schon tendenziell groß.

Jedes Dorf hat eine Kirche, und das Deine kann sich glücklich schätzen, eine so schön detaillierte zu haben. Oder auch nicht, denn die ist sicher ein Fall fürs Denkmalpflegeamt, was die Aufgabe des Presbyteriums nicht einfacher macht.


Tschüß
Jojo

---

Danke Andreas,

positive Antworten wie Deine gehen natürlich immer glatt runter wie Öl.

Das mit dem Unfertigsein betrifft nicht dei Kirche, sondern das drumherum: da fehlt die große Gerichtseiche, ein winziges Gräberfeld und die Straße gibt es bis jetzt ja auch nur als Andeutung per grauer Grundplatte. Das soll irgendwann zur Straße mit Bürgersteig, Gullis, Zäunen, Wochenmarkt oder sowas werden. Da muß noch viel Eye-Candy verstreut werden....

» Ich nehme mal an, dass der Anbau das Pfarrhaus ist, welches absolut
» passend in diesem alten Lehm-Quarkmatsch nachgestaltet ist.
» Echt Geil gemacht!

Das Pfarrhaus ist witzigerweise schon 2002 (oder vorher?) entstanden und tatsächlich damals als Pastorenhaus benannt worden.

Im Hintergrund wird gerade die berüchtigte Kuh des Pastoren zwischen den Bäumen ausgeschlachtet....


» Dazu auch noch die versetzten Steinchen, welche die Käseecken so am Giebel
» halten, dass es wie geschindelt aussieht.
» Ich habe das mal mit 1x1 Fliesen versucht, bin damit aber noch lange nicht
» auf dieses Ergebnis gekommen.

Das sind Lampensteine (immer einer mit der offenen Noppe nach vorne und der nächste mit dieser Noppe nach oben ausgerichet. Damit verspringen die Käseecken auch immer um eine halbe Plattenlage nach vorne und hinten.
Benachbarte "Spalten" sind dann in wechselnden Höhen verbaut, was die Sache sehr irregulär aussehen läßt...

Leg Godt!

---

» ... die alten gelben Telefonzellen?

Moin Moin!

Du wirst es kaum glauben, aber das ist tatsächlich so.... Allerdings hat man die Dinger irgendwann in telekomlichtgrau mit einem magenta Dachstreifen nachlackiert.

Da durch mein Dorf auch noch Dampfloks bummeln, ist diese Telefonzelle im Grunde viel zu modern für die Epochen III - IV.

Dafür, daß Du das Hobby aufgeben wolltest, treibst Du Dich aber auch wieder viel hier herum. Fehlt nicht viel und wir fixen Dich doch wieder voll an - Obacht!

Leg Godt!

---

Boar ey! (Um mal mit den Worten eines Ruhrpottlers zu sprechen) Das Modell ist ja an Detailfülle und Authentizität zum Original kaum zu unerscheiden. Der schiere Wahnsinn. Ich weiß gar nicht, was mir mehr gefällen will, ob es es Natursteineinfassungen der Fenster und Türen sind, die Dachschindeln im Giebel, die Farbkombi des Kirchenturm, der hölzerne Aufstieg, die Turmspitze, die..., ach einfach alles.

Darauf eigentlich nur ein Wort: Großartig!

Aber auch die Telefonzelle gefällt mir auch äußerst gut... :blink:

Gruß,
Maik

---

» Hi Ben,
»
» » Ohne Scheu vor Neufarben sind hier auch neubraue Dachziegel eingestreut
» » worden. Die Bleifassungen der Fenster sind sogar (eigentlich ja bäh!)
» in
» » neugrau gebaut.
»
» Brutus? Ich dachte immer, Du bist wenigstens auch einer der letzten
» Mohikaner, was hast DU damals gewettert...:blink:

Hallo Thekla,

da sprichst Du einen ehemals wunden Punkt an, den ich als tatsächlich abgehakt betrachte.

Ich finde die Farbumstellung war dumm und bleibt ein Fiasko. Allerdings ist inzwischen soviel Blay im Umlauf, daß seit einiger Zeit selbst eine Rückumstellung auf die von mir bevorzugten Farben kaum noch jemandem nützte.

Ich müßte mein Hobby extrem einschränken/aufgeben, wenn ich auf alles LEGO nach 2003 verzichten wollte. Das habe ich lange genug sogar praktisch gemacht und gemerkt, was mir dabei fehlt.

Ich sehe das also nunmehr eher pragmatisch als fundamentalistisch. Das sind wohl erste Anzeichen von entweder Altersweisheit oder - senilität (was am Ende fast das gleiche zu sein scheint).

Positiv an der ganzen Blay-Chose ist wohl die Tatsache, daß LEGO heute vorsichtiger agiert und die Wünsche der Fans viel mehr als je zuvor nicht nur aufnimmt, sondern sogar beachtet (solange es profitabel bleibt).

Vor paar Tagen sah ich mir nochmal Town Junior an. Das war ein möglicherweise schlimmerer Hobbykiller als die neugrauen CC-Häuser es sein können. Auch den Verzicht auf das Metall auf den 9V Schienen habe ich mir vorweg schlimmer ausgemalt als das, was LEGO nun mit dem PF-Material gekonnt umgesetzt hat. Da war ich minimalst in den Entwicklungsprozeß eingebunden (durfte mal eine Woche "Mäuschen" in Billund spielen). Aber nicht deshalb gefallen mir die Sachen, sondern weil sie in der Anwendung und im Spielwert überzeugen.

Seit LEGO sogar wieder outgescourcte Sachen zurück in die eigene Hoheit nimmt und den Jobabbau in Europa stoppt, bin ich sogar wieder Fan der Firma, nicht nur von deren Produkt. Mein Arbeitgeber hat zwar eine "Ethik-Helpline", aber über solche Lippenbekentnisse hinaus weit weniger zu bieten als es LEGO tut.

Insofern schwimme ich jetzt wieder mit dem Strom und mag auf den ersten Blick als Opportunist dastehen, sehe mich aber nicht als solchen.

Für mich ist die positive Bilanz, daß ich als Fan von LEGO-Produkt und LEGO-Company viel ungezwungener und einfacher jedwede Bauunlust (das Foren-Unwort 2004 / 2005) abgehakt habe. Bigotterweise ist alles an Neufarben unsortiert vermanscht immer noch in Quarantäne-Behältern unterm Bautisch in der allerletzten Wandecke deponiert.... Soweit geht die Liebe dann doch nicht, daß ich Blay voll akzeptiere. :blink:

Schönes Rest-Wochenende noch!

---

» Was ist "Lehm-Quarkmatsch"?
»

Hallo Gerald,

danke für die positive Rückmeldung. Das mit dem "Lehm-Quarkmatsch" ist eine Anspielung auf die reale Machart der Vorbildgebäude.

Hier in der Region um Göttingen sind die allermeisten Fachwerkgebäude mit weißem Gefach in dunkel gebeiztem Holz gebaut. Und es gibt noch immer viele davon - die Gegend war vor '45 zu arm, als daß sich Zerbomben gerechnet hätte und blieb in den 50ern und 60ern immer noch zu arm fürs Kaputtsanieren. Danach kam die EU mit Fördergießkanne, so daß in den 80ern viel edelsaniert wurde.

Während man im nasseren Norden Gefache üblicherweise mit gebrannten hanseatischen Ziegeln ausgemauert hat, sind die Gefache hier mit Weidengeflecht quasi zugewebt worden. Daran hat man Lehm geschmiert. (Jedes Dorf hat hier sowas wie einen Straßennamen wie "Zur Lehmkuhle").
Alternativ hat man mit bröseligen Lehmziegeln das Gefach zugemauert und dann drübergeputzt.

Der Lehmputz bildet erst dann eine richtig schöne glatte Oberfläche und klebt noch besser, wenn er mit Quark oder Quarkwasser angesetzt wird.

Die Methode hat heute wieder im Zuge von biologischem Bauen eine echte Wiederbelebung erfahren. Ich mag mir den Geruch von so einem frischen Gebäude in Sommersonne kaum ausmalen....

Als Alternative zum Quark kommt auch noch Kuhscheiße in Frage. Was man da bevorzugt, bleibt jedem selbst überlassen. Als Käsehasser bin ich eher letzterem zugeneigt. :blink:

Leg Godt!

---

» Hallo Ben
» Einfach total, genial.
» Dagegen sieht unser 80ziger Jahre Legostil armselig aus.
» Grüße aus Gleisdorf Bärbel

Hallo Bärbel,

euren schönen grauen Bahnhof finde ich keineswegs armselig! Der 80er Stil ist einfach eine ganz andere Spielart und gibt dafür andere Freiheiten beim Bauen.
Vor allem kriegt man in endlicher Zeit auch den Tisch mit einer Landschaft voll. So sind sehr viele von uns mal angefangen.

Ich kann dagegen beim jetzigen Baustil quasi nie ein Krankenhaus, einen Flughafen oder ähnliches bauen. Bei dem von mir bevorzugten größeren Maßstab kommt man auf mehr Realismus (so wie bei Langeoog von Andreas Böker auf die Spitze getrieben), aber das braucht alles soviel mehr Platz, daß man automatisch bei "kleinen" dörflichen Szenen landet.

Ich denke, je länger man mit dem Hobby zu tun hat, desto eher wird man sich seine eigene spezielle Nische suchen und darin zur Perfektion kommen, wenn man Wert darauf legt.

Schlußendlich kommt es doch nur drauf an, Spaß am Hobby zu finden. Ich baue z.B. oft unendlich langsam, aber da bei mir der Platz zur Neige geht, ist das auch besser so.... :blink:

---

» Hallo!
»
»
» Das ist ein niedliches Kirchlein, wobei das -lein eher auf das Original
» zutrifft, denn als Lego-Modell ist es ja dann doch schon tendenziell
» groß.

Moin Jojo,

tja Größe ist wirklich relativ - wie man hier sieht.
Mir war es ein Anliegen, daß die Kirchturmspitze den Förderturm des Getreidesilos deutlich überragt. So 'ne Kirche muß doch immer das höchste Gebäude am Ort bleiben, damit es eine Baugenehmigung für Nachbargebäude gibt.

» Jedes Dorf hat eine Kirche, und das Deine kann sich glücklich schätzen,
» eine so schön detaillierte zu haben. Oder auch nicht, denn die ist sicher
» ein Fall fürs Denkmalpflegeamt, was die Aufgabe des Presbyteriums nicht
» einfacher macht.

Bei mangelnder Inanspruchnahme kann so ein Bauwerk ja nötigenfalls umgewidmed werden. Schließlich fehlt mir noch der lokale Edeka oder ein Konsum. Oder es übernimmt die Feuerwehr den Laden. Die brauchen eh einen Turm zum Schläuche-Trocknen oder für die Atemschutz-Steigeübungen....

Äußerstenfalls muß das Gebäude eben "warm saniert" werden (am besten am Sonnabend nach dem Auswärtssieg unserer Freiwilligen Feuerwehr im Übernachbarort). Das schafft dann Platz für ein nettes Mehrzweck-Büro-Plattenhaus-Dingens für die Stadtverwaltung.

Leg Godt,

---