konze
11.04.2012, 15:40

+1Die richtigen Kameraeinstellungen fürs Fotografieren

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem, und zwar mache ich von meinen MOCs natürlich immer ein paar bilder. Leider sind die Bilder oft in so schlechter Qualität, dass man diese nicht verwenden kann.

Häufigstes Problem hierbei ist, dass die Bilder viel zu dunkel sind.

Mein Setup:

- Canon IXUS 55 (Automatik)
- eine A1 große weiße Pappe als Hintergrund
- mein MOC

Ich fotografiere immer im Innenraum.

könnt ihr mir ein Paar Tipps geben wie ich bessere Fotoergebnisse erhalten kann?

Vielen Dank und viele Grüße,

Konze


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yoube
11.04.2012, 17:01

Als Antwort auf den Beitrag von konze

Re: Die richtigen Kameraeinstellungen fürs Fotografieren

Moin, moin,

grundsätzlich geht eine solche sogenannte "tabletop" - Photographie am besten draußen und zwar nur bei hell bedecktem Himmel, sodas keine Schlagschatten entstehen und kein blaustich vom Himmel.
Da Du aber nur im Innenraum photographierst, solltest Du auch dort nur möglichst diffuses Licht haben, also nicht nur aus einer Richtung!
Und weil an einer Ixus wie Deiner sich kaum sehr lange Belichtungszeiten einstellen lassen, was in Verbindung mit einem Stativ sicher die beste Lösung wäre, würde ich raten, Deine Bilder am Computer individuell nachzubearbeiten.
Völlig ausreichend ist hierfür das oft bereits vorinstallierte Windows Bildbearbeitungsprogramm!
Gut Licht!

lg

Uli


* * * B R I C K M O B I L * * * Womos & Liner * * *



konze
11.04.2012, 17:09

Als Antwort auf den Beitrag von yoube

Re: Die richtigen Kameraeinstellungen fürs Fotografieren

Vielen Dank an alle für die Tipps.

folgendes Ergebnis habe ich soeben erhalten

[image]



- Kein künstliches zusatz Licht (Wetter ist eher bescheiden heute).
- Ich habe manuell mit der Belichtungsdauer herumgespielt
- Stativ
- Selbstauslöser

kann man etwas gegen das Bildrauschen unternehmen oder ist das dem lumpigen Kamera Chip geschuldet?

Viele Grüße,

Konze


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Lok24
11.04.2012, 18:53

Als Antwort auf den Beitrag von konze

Re: Die richtigen Kameraeinstellungen fürs Fotografieren

Hallo,

mir sieht es aus als käme das Licht von schräg links hinten.
Es sollte von schräg vorne kommen.

Das Bildrauschen nimmt mit zunehmender Dunkelheit zu.
Stell doch mal ein "Automatik"-Bild ein, ob man das nicht aufhellen kann.

Grüße

Werner



Ben®
11.04.2012, 19:24

Als Antwort auf den Beitrag von konze

+8Re: Die richtigen Kameraeinstellungen fürs Fotografieren

Vielen Dank an alle für die Tipps.

folgendes Ergebnis habe ich soeben erhalten

[image]



- Kein künstliches zusatz Licht (Wetter ist eher bescheiden heute).
- Ich habe manuell mit der Belichtungsdauer herumgespielt
- Stativ
- Selbstauslöser

kann man etwas gegen das Bildrauschen unternehmen oder ist das dem lumpigen Kamera Chip geschuldet?


Moin moin!

Canon ist (war?) ja auf jeden Fall schon mal eine ordentliche Marke und kein Plunder. Die Ixus 55 kenne ich persönlich nicht, aber IXUS V³ machte überwältigend gute Bilder (schluchz - warum ist mir da nur das Objektiv verreckt!), Ixus 75 passabel brauchbare Bilder (ich Idiot habe sie mir von zwei "freundlichen" Anhaltern aus der Jacke im Auto klauen lassen) und Ixus 100 IS macht so mittelmäßige Bilder, daß ich mir dann doch eine bessere Zweitkamera (Canon S95) dazugekauft habe....

Ich nehme also an, daß die 55er Ixus noch zu den eher gute Geräten zählen sollte. ;)

Alle Ixus-Geräte haben eher (sehr) sparsame Einstellmöglichkeiten. Blende etc. gibt es mal schlicht gar nicht. Ist für die Handhabung und schnelle Bilder aber eher ein Vorteil, als wenn man sich an Blende, ISO-Wert, Belichtungszeit, Zoom, Weißabgleich, Kompressionsrate etc. etc. totspielen kann.

Trotzdem kannst Du auch bei der IXUS (halb-)manuell viel bessere Bilder schießen als im "vollautomatischen Idiotenmodus". Wichtigste Maßnahme: Rauschen wird weniger bei niedrigeren ISO-Werten. Den Wert also nach Möglichkeit auf ISO200 oder ISO100 einstellen (Iso 800 liefert nur Müll - die Voll-Automatik geht trotzdem gerne mal auf ISO 400).
Bei schummerigem Licht gehen jetzt aber extrem die Belichtungszeiten hoch. Verwackeln droht. Gerne mal wird 1/6 Sekunde oder sowas in dem Dreh belichtet: da verwackelt dann eine freie Hand.

Also muß man bei Innenraumaufnahme und niedrigen ISO-Wert die Kamera aufstützen, seitlich an eine Wand pressen (oder Stativ oder Bohnensack nutzen).
Die IXUS ist ja soooo klein und der Auslöser mit 2 Punkten kommt mit etlichem Widerstand daher: meine sämtlichen Bilder wurden um Größenordnungen besser, als ich ein winziges Falt-Dreibein bleibend unter die Kamera schraubte und das als festen Griff für die linke Hand benutzte: mit rechten Zeigefinger wurde ausgelöst mit rechtem Daumen von unten dagegengehalten. So ließen sich selbst akzebtable Party-Bilder im Dunkeln schießen.
Freihand verdreht man im Moment des Abdrückens (wenn der "Klick" nachgibt) um Bruchteile von Winkelgraden und verwischt jedes Bild.

Natürlich muß man die beiden "Druckpunkte" des Auslösers auch nutzen: erst die Kamera fokussieren lassen ("Knack-Knack-Knack!"). Erst dann "Voll abdrücken". Eine Bekannte von mir hat mal alle Bilder einfach immer brutal durchgedrückt: da wurde nichts scharf abgebildet). Sollte sich aber von selbst erklären, hoffe ich?

Bei sehr guten Lichtverhältnissen, wenn auch bei ISO 100 nur 1/200 oder 1/1000 Sekunde belichtet wird, ist das feste Fixieren der Kamera weniger von Bedeutung.

Soweit die wichtigsten Tips : Iso runter, Kamera in Klammergriff nehmen!.

Manchmal sind auch Billder mit Blitz akzeptabel da muß man etwas rumprobieren. Viel Naturlicht ist immer gut, aber Mangel an Licht kann durch langes Belichten mit Stillhalten kompensiert werden.
Der Automatische weißabgleich bei Canon ist eigentlich sehr brauchbar: aber selbst die IXUS kann da ggf. schon für das Spektrum für Neonröhren optimieren. Nutze ich selbst quasi nie. Je nachdem was für ungewöhnliches Kunstlicht Du hast, magst Du da mal mit rumspielen (aber erst wenn der Rest brilliant scharf und gut gelungen ist).

Unscharfe Bilder kann man nur noch im Zusammenspiel mit starkem Runterrechnen der Auflösung etwas (schein-)verbessern. Vergurkte Bilder kann keine Software wieder hinbiegen. Rauschen und Unschärfe sind einfach ein Verlust an Information und unweigerlich im Bild drin.....
Helligkeit der Bilder ist nicht soooo problematisch: das kann eine Bildsoftware nachher etwas ausbessern. Rotstiche oder sowas kriegt eine Software zumindest etwas ausgebügelt.

Ich wünsche viel Erfolg!


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Ben®
11.04.2012, 19:42

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: P.s.: Dein Problem ist wirklich das Bildrauschen.....

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Hier mal eben als Nachtrag zwei kleine Bereiche aus obigem Bild beide auf 400% vergrößert (ohne die Vergrößerung zu glätten: hier sind also 4x4-Pixel sozusagen aus einem Originalpixel entstanden. Man sieht die Pixelstufen daher etwas übertrieben.
Aber beim Lego-grau sieht man auch die Flecken ins violette, grüne etc. Außerdem wiederholen sich diese Flecken. Das passiert, wenn die jpg-Kompression Fehler macht (diese Fehler passieren aber bei verrauschten Bildern desto mehr). Die Kanten dagegen sind noch sehr schön konturiert. Das Bild ist also nicht einfach verwackelt/unscharf oder zu lang belichtet, sondern offenbar mit kurzer Belichtung aber zu hohem ISO-Wert geknipst.


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SirWillibald
11.04.2012, 19:56

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: P.s.: Dein Problem ist wirklich das Bildrauschen.....

Den wortreichen und sachkundigen Ausführungen von Ben kann ich mich nur anschließen, zwei Zusatzbemerkungen:

1.) Dein Bild ist trotz (oder gerade wegen) Deiner Bemühungen um besseres Licht überbelichtet, die weißen Legos in der linken Bildhälfte (hinter dem Felsen) haben quasi keine Zeichnung mehr und sind kaum zu erkennen (auch gut im Histogramm zu erkennen, wo die oberen Helligkeitswerte abgeschnitten sind).

2.) Zur Bildkomposition: Pack den Krempel im Hintergrund weg und was neutrales ohne Blickfang dahin, in Verbindung mit Bens Tips solltest Du dann ein nettes Foto Deines (ebenfalls netten) MOCs hinbekommen.

VG,
Christian


"Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten." (Oscar Wilde)


cheesy
11.04.2012, 20:24

Als Antwort auf den Beitrag von SirWillibald

Re: P.s.: Dein Problem ist wirklich das Bildrauschen.....

Hi,

den Ausführungen von Ben ist fast nichts hinzuzufügen. Ich wollte nur noch erwähnen, dass ich mit einem Lichtzelt (z.B. Kaiser Dome) gute Erfahrungen gemacht habe. Wenn man kleinere Objekte wie das hier gezeigte MOC fotografieren möchte, reicht das völlig aus. Wenn man dazu noch zwei Lampen drum herum stellt, hat man keine Schlagschatten und eine gleichmäßige Ausleuchtung.
Ich habe mal schnell eine Seite gegoogelt, auf der beschrieben wird, wie man Produktfotografie vernünftig hinbekommt (und ein kleines MOC zu fotografieren ist auch nichts anderes):http://www.picstar24.de/blog/tutorials/produktfotografie

Die Kamera würde ich auf ein kleines Stativ packen (gibt es von Hama für knapp 10 Euro) und mit Selbstauslöser arbeiten. Das eliminiert die Gefahr des Verwackelns.

Ansonsten üben und experimentieren. Ich habe mich auch schwer getan, bis ich mein erstes vernünftiges Foto hatte, aber wenn man erst einmal den Dreh raushat, ist eigentlich nicht so schwer.

Viel Spaß dabei, Gruß
Peter


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konze
11.04.2012, 21:31

Als Antwort auf den Beitrag von cheesy

+1Re: P.s.: Dein Problem ist wirklich das Bildrauschen.....

Nochmals vielen Dank an alle Tipps... ich war mir garnicht über die ISO Einstellungen bewusst, dass hat mir wirklich geholfen.

Hier nun das Ergebnis

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PS: war nur ein Test... des wegen kann man den Mund der charmanten Dame nicht sehen


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Ben®
11.04.2012, 22:30

Als Antwort auf den Beitrag von konze

+1Re: P.s.: Gegenüberstellung: automatik vs. manuell

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Moin!

Das nenne ich mal einen schnellen durchschlagenden Erfolg! Glückwunsch und Danke fürs Feedback - da hilft man doch gerne....

Letzte Frage: hast Du außer am Hintergrund auch an der Beleuchtung aktiv gearbeitet?
Was außer ISO-Werte hast Du bei der Kamera berücksichtigt? (Stativ? Auflage? Weißabgleich?)


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konze
11.04.2012, 22:48

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: P.s.: Gegenüberstellung: automatik vs. manuell

Ich habe den ISO-Wert (50-100) heruntergestellt und dann verschiedene Belichtungszeiten durchgespielt und davon dann das Beste genommen.

Als Stativ habe ich das Folgende verwendet: gorillaPod

zudem habe ich den großen Deckenstrahler aus dem Wohnzimmer hinzu genommen um "mehr" Licht zu erhalten.

Ich habe nicht mit GIMP oder PS nachgearbeitet.


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