Steph
30.11.2010, 10:23

Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

Hallo zusammen,

nach nunmehr fast 25 Jahren habe ich meine alte 12V Bahn vom Dachboden meiner Eltern geholt und aufgebaut. Unglaublich, was da für Erinnerungen hochkommen!
Ich bin dadurch nun auch auf dieses Forum aufmerksam geworden und dachte mir, hier bist Du richtig

Ich versuche mal, in den nächsten Tagen ein paar Fotos einzustellen, bis dahin versuche ich, Euch die Bahn mal zu beschreiben. Die Schienen liegen und die Züge fahren, aber ansonsten ist die Anlage noch relativ „blank“, um das ganze drum herum (Bahnhof, Bahnübergang, Häuser, Straßen, Beleuchtung, usw.) werde ich mich in den nächsten Wochen so nach und nach kümmern, je nachdem wie viel Zeit ich von meiner Frau und meiner kleinen Tochter bekomme

Ich habe alle Schienen und Weichen vorm Aufbau mit Zahnbürste und Alkohol gereinigt. Die stromführenden Schienen habe ich zusätzlich noch leicht geölt.

Die Bahn besteht aus einer 8 mit Kreuzung in der Mitte, drum herum ein Halbkreis und da drum herum nochmals eine weitläufigere Strecke. Zusätzlich gibt es noch ein Abstellgleis mit Wagenentkopplungsanlage. Insgesamt also 5 Weichen (davon 3 „aktiv“), dazu noch 2 Ampeln, alles ferngesteuert.
Es fahren 3 Loks (7725, 7730, 7760), hier habe ich die 4 Kontakte ebenfalls geölt. Leider scheine ich in meiner Jugend da schon mal mit Schmirgelpapier dran gewesen zu sein, jedenfalls sehen die Kontakte so aus Die Loks fahren aber!

Nun zu meinen Fragen:

1) Bei jedem Umbauen von einzelnen Schienen brechen mir regelmäßig die kleinen Plastikteile der Schwellen ab (mal mehr, mal weniger, mit Glück manchmal keine), von denen jede Schwelle 8 Stück hat. Das ist sehr ärgerlich, aber bestimmt Altersverschleiß und nicht zu ändern, oder?

2) Ich versuche, jeden Tag wenigstens ein paar Minuten zu fahren. Auffallend ist, dass die Anlage 10 Minuten braucht, bis alle 3 Loks rund laufen. Bis dahin ist alles doch sehr behäbig und holprig. Ist das normal und kann man das ändern?

3) Die Loks (die eine mehr, die andere weniger) geben an manchen Stellen so mechanische Knistergeräusche von sich, welche sich nicht sehr gesund anhören. Kann das an den etwas ramponierten Kontakten liegen? Oder an den fehlenden Reifengummis?

4) Ist die Bahn erstmal eingefahren, läuft alles soweit gut. Allerdings fällt folgendes auf: Lasse ich nur eine Lok fahren, haut es mir diese bei voll aufgedrehtem Trafo fast aus den Weichen. Nehme ich eine zweite dazu, werden beide schon deutlich langsamer, sobald Lok Nr. 3 fährt, sind alle drei deutlich langsamer. Ist das normal, von wegen „Strom ziehen“?

5) Apropos Strom: Die Schienen schließe ich ja links am Trafo an, also an dem 4,5 V – 12 V Anschluss. Wofür ist eigentlich der andere, der reine 12 V Anschluss? Für z. B. die Beleuchtungen?

Soviel erst einmal, ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe und schöne Grüße aus Nordhessen
Steph


20 vorhergehende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen Beitragsbaum

Steph
01.12.2010, 15:37

Re: 12V Motoren öffnen und Kontakte ersetzen

» Hallo Steph
»
» » habe ich mal versucht, einen Motor nach der Anleitung zu öffnen. Als
» » ich merkte, dass der Motor zusätzlich scheinbar auch noch verklebt ist
» und
» » nachdem das Plastik an einer Stelle anfing zu reißen, habe ich es
» » aufgegeben
»
» Sehr vernünftig, bevor größerer Schaden entsteht.k: Das Ballistol
» sprühst du an der Unterseite in die 2 Schlitze. Röhrchen auf die
» Spritzdüse, kurzer Sprüher, fertig. Motor mal laufen lassen, wenn sich das
» Motorengeräusch ändert, wirst du es hören.Bei mittlerem Tempo eine Weile(5
» min) weiterfahren lassen, ab und zu Fahrtrichtung ändern.Das Ballistol
» kannst du auch auf die Kontaktschleifer sprühen, es verteilt sich dann auf
» den Stromschienen und vermindert die Funkenbildung.Auf die Stromschienen
» kannst du auch normales Öl mit einem schwach öligen Lappen auftragen, aber
» nicht zuviel.
» Bei Fragen und Unklarheiten , melden.
» STEPHAN

Super, vielen Dank für Deine ausführliche Hilfe. Vor dem Aufbau hatte ich schonmal alle Schienen mit Zahnbürste und Alkohol gereinigt und die stromführenden Schienen zusätzlich wie von Dir vorgeschlagen mit Öl und Lappen behandelt. Hat auch schon einiges gebracht.

Das Ballistol ist bestellt, einen Glashaar-Radierer werde ich mir auch noch besorgen und dann werde ich die Tips mal in die Tat umsetzen.

Vielen Dank!
Steph


Ben®
01.12.2010, 15:54

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

Hallo Steph,

grundsätzlich sollten natürlich nicht mehrere Trafos an ein Schienenoval angeschlossen werden, da diese sonst gegebenenfalls gegeneinander arbeiten.

Praktisch jedoch stellst Du schon jetzt fest, daß die Spannung weiter weg vom Trafo deutlich geringer ist (Lok fährt langsam). Nichts anderes passiert, wenn Du zwei Trafos (entfernt voneinander) anschließt und die geben unterschiedliche Spannungen ins Gleis... Die Rückkopplung von einen auf den anderen ist stark gemildert.

Das Equipment ist sehr robust und der Trafo gebraucht quasi geschenkt. Bei mir ist es ein running Gag, daß ich mal eine Seebestattung nach Piratenart bekommen kann. Statt Kanonenkugeln lasse ich meine (zuvielen) Trafos ins Segeltuch einnähen....

Du kannst natürlich auch per Säge (Entsetztes Geschrei und Füßescharren von den billigen Plätzen des Forums!) oder per Tesa-Streifen Schienenbereichen voneinander elektrisch trennen. (Das geht besonders schön bei der 12V Kreuzung: da kann man hinten die "Brücken" ausbauen).

So kann man einen "Vollgas-Trafo" am Bergaufstieg und einen Halbgas-Trafo am Hang ins Gleis integrieren und jeden Schienenabschnitt individuell unter Spannung setzen.

Viel Spaß beim Eisenbahnern!


TigarC
01.12.2010, 16:03

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

» Du kannst natürlich auch per Säge (Entsetztes Geschrei und Füßescharren von den billigen Plätzen des Forums!) oder per Tesa-Streifen Schienenbereichen voneinander elektrisch trennen. (Das geht besonders schön bei der12V Kreuzung: da kann man hinten die "Brücken" ausbauen).
»
» So kann man einen "Vollgas-Trafo" am Bergaufstieg und einen Halbgas-Trafo am Hang ins Gleis integrieren und jeden Schienenabschnitt individuell unter Spannung setzen.
»
» Viel Spaß beim Eisenbahnern!

Hey Ben
Der Tip mit der Kreuzung ist ja geniaal
Da kann ich das Gesäge an den teuren und treu gehegten und geliebten Stromschienen lassen und das Geschrei und Füßescharren von den billigen Plätzen des Forums ist auch geringer

Paßt auch prima in mein Layout, daß ich sowieso wohl zum X-ten mal ändern muß :|

LG

Winter - Tigar


Ben®
01.12.2010, 16:18

WARNUNG: Öl seeeeeeeehr sparsam einsetzen.

Hallo Steph,

grundsätzlich kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen. Öl hilft. Viel Öl hilft sogar besonders viel.....
Aber (ja ABER!!) nur für kurze Zeit. Denn bei zuviel Öl hast Du einen magischen Staubmagneten. Und jede Legosammlung - besonders jede aufgebaute Eisenbahnlandschaft - leidet unter Staubeintrag. Die Loks sammeln dabei auch noch unglücklicherweise den Staub der gesamten Strecke.

Daher würde ich zwar ggf. die Schienen mit einem geölten Lappen abwischen, aber hinterher das ganze soweit wie möglich wieder trockenreiben. Das bißchen anhaftende Restöl von Mikrometern Schichtdicke ist es, was Dir nützt. Nicht die Schleimschicht von 1/10 mm Dicke.

[image]



Auch innerhalb der Loks gilt: du brauchst ein paar Möleküle Öl an der richtigen Stelle. Keine Sumpfschmierung. Besser in 5 Tagen nochmal einen kurzen Schuß nachsprühen als zuviel Öl einzusetzen. Öffnen der 80er-Jahre-Motoren ist leider schwierig und nur als letzter Ausweg zu sehen.

Die 70er-Jahre Teile sind da viel freundlicher.

[image]



Gutes Gelingen!


Ben®
01.12.2010, 16:28

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

» Hey Ben
» Der Tip mit der Kreuzung ist ja geniaal

Moin Harry,

alte Hasen kennen den Trick schon. Ich bin ja langsam "alt & 'n büschen tüdelich". Da plappert man altes Zeugs immer mal wieder vor sich hin. Aber solange sich wer findet, der es noch nicht kennt.....

Leg Godt,


Steph
01.12.2010, 16:40

Re: WARNUNG: Öl seeeeeeeehr sparsam einsetzen.

» ...» Auch innerhalb der Loks gilt: du brauchst ein paar Möleküle Öl an der
» richtigen Stelle. Keine Sumpfschmierung. Besser in 5 Tagen nochmal einen
» kurzen Schuß nachsprühen als zuviel Öl einzusetzen. Öffnen der
» 80er-Jahre-Motoren ist leider schwierig und nur als letzter Ausweg zu
» sehen....
» Gutes Gelingen!

Hallo Ben, Danke!

Was meinst Du, je einen kurzen Stoß in beide Schlitze oder nur in einen Schlitz?


TigarC
01.12.2010, 16:47

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

» » Hey Ben
» » Der Tip mit der Kreuzung ist ja geniaal
»
» Moin Harry,
»
» alte Hasen kennen den Trick schon. Ich bin ja langsam "alt & 'n büschen
» tüdelich". Da plappert man altes Zeugs immer mal wieder vor sich hin.
» Aber solange sich wer findet, der es noch nicht kennt.....
»
» Leg Godt,

ReTach @ Ben !

Oh ja da haste es ja schonmal erzählt :surprised:
Okay - vielleicht, eventuell, möglicherweise, gegenfalls bin ich ja manchmal, selten, also fast nie "alt & 'n büschen tüdelich".

Aber was anderes - zu deinem Bild der Motoren :

[image]



Wat is´ das denn für ein Ring unter dem Nupsie bei dem roten Motor ?
Sowas hab ich bei keinem meiner 12 V Motoren *am Kopp kratz*
Oder gab es von DEN Motoren auch eine 2. Serie wie bei den Schienen ?

*mallangsamdasWinterfellraussuch*

Tigar


Ben®
01.12.2010, 16:55

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

Moin!

» Wat is´ das denn für ein Ring unter dem Nupsie bei dem roten Motor ?
» Sowas hab ich bei keinem meiner 12 V Motoren *am Kopp kratz*
» Oder gab es von DEN Motoren auch eine 2. Serie wie bei den Schienen
» ?

Ja.

































Der Ring ist offenbar dafür erfunden worden, um zwei Sorten Kunststoff zu verwenden. Spröde (aber paßgenauer) für das Gehäuse. Elastischer (aber solche Kunststoffe sind üblicherweise weniger präzise) für den in Generation 1 zu oft brechenden Technik-Pin.

Immer hilfreich und gut (zu alten Leuten)....


JCD
01.12.2010, 16:59

Re: Wiederbelegung meiner 12V Eisenbahn: Fragen

Hallo zusammen,
ist gibt auch eine ganz puristische Möglichkeit zwei Stromkreise von einander zu trennen:
Auf gerader Strecke eine Stromschiene entfernen und eine andere um eine halbe Stromschienenlänge versetzen. Die Lücken werden dann jeweils mit einer 1 x 8 Fliese auf 2 Jumpern gefüllt, damit die Schleifkontakte oben bleiben.
Da die einzelne Schienen zwischen den Lücken nun Stromlos ist und von einem der Abschnitte Strom beziehen muss, funktioniert das allerdings nur mit den älteren grauen und ganz alten blauen Stromschienen, da man dann mit einem kurzen Kabel mit Einzelsteckern die mittlere Stromschiene versorgen kann.

Acht Noppen entspricht genau der Lücke zwischen den Schleifern bei den Motoren der 80er Jahre, sodass die Stromkreise sogar gegensätzlich gepolt sein können ohne dass beim Überfahren ein Kurzschluss entsteht, aber der Motor bei Langsamfahrten trotzdem nicht stehenbleibt.

Der Nachteil dieser Lösung: Selbst wenn man altgraue Teile verwendet, fällt die Lücke optisch schon sehr auf.

Gruß Jan D.


Ben®
01.12.2010, 17:28

Re: WARNUNG: Öl seeeeeeeehr sparsam einsetzen.

Hmmmm,

ich tendiere zu wenig Öl in beide Schlitze.

Denn der Motor hat 2 Lagerschilde (Metallplatte von 12x12mm mit "Loch") in denen die Welle gelagert ist und quietschen kann. Dieser Lagerschild ist im Boden des Motors akkurat geführt (rote und blaue Markierungen). Und zwar genau über dem Schlitz, so daß das Öl dann an die richtige Stelle kommt.

[image]



Außen liegen die beiden Schneckengetriebe (Schnecke aus Metall, Gegenzahnrad aus Plaste). Die benötigen eher kein Öl.

Beim gewaltsamen Verdrillen beider Laufachsen gegeneinader könnte man übrigens die Plastikzahnräder zerstören (war mal so bei einem Gebrauchtmotor von mir).

[image]



Etwas Öl in den "Radlagern" wäre zwar nicht von Nachteil, aber da kommt man kaum ran/hin. Wichtiger ist es dort alle Haare und Flusen gründlich wegzuzupfen.

Leg Godt!


7 nachfolgende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen

Gesamter Thread: