steinlegoliath
10.07.2010, 14:17

+1LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hallo Legofreunde,

normalerweise präsentiere ja nur LKWs und Eisenbahnen. Doch heute zeige ich Euch ausnahmsweise eine Maschine, die mich 16 Jahre beschäftigt hat.

Einen Extruder.

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Gebraucht werden die für nahezu alle Materialien, die sich mischen, aufschmelzen und in Form pressen lassen, so z.B. Schweine für Schnitzel, Bäume für Spannplatten, Kornfelder für Kekse und ... natürlich alle Zutaten (Öl, Naturfasen uvm.) für das Basismaterial (egal welches) unserer LEGO-Steine.

Wenn diese teilweise bis zu 20m-langen Maschinen ihre Arbeit getan haben, sind die fleißigen Spritzgussmaschinchen dran, die daraus unser beliebtes Bauzeug formen.

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Zuerst werden die Grundmaterialien oben in den Fülltrichter (1) und manchmal auch zusätzlich von der Seite oder von oben eingefüllt (die Maschinen habe ich aber leider nicht). Dann macht der Motor (2) richtig „Dampf“ und treibt über das Getriebe (3) die Extruderschnecken (4) im Verfahrensteil (5) an. In letzerem wird ordentlich geheizt, je nach Material bis zu 280°C. Damit der Extruder dabei nicht abbrennt, wird die Maschine mit Wasser (6) gekühlt. Aber nicht indem man die Maschine in einen Swimming-pool stellt! :no:
Wenn es dem Extruder zu eng wird und er ein bisschen Druck ablassen muss, wird jener durch die kleinen Stutzen (7) abgelassen. Und wenn sich Gase im Extruder gebildet haben, werden sie über den Seitenstutzen (8) abgepumpt und nicht irgendwo abgepubst! :lol2:
Dann ist die Schmelze soweit fertig und wird durch den Spritzkopf (9) in Form von Strängen zur Abkühlung durch ein Wasserbad (jetzt kommt der Swimming-pool) zu einem Granulator gezogen. Der macht daraus diese kleinen knuffigen Zylinder, die dann später zu unseren (in diesem Fall trans-blue) Bauteilen werden.

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Und wenn sich mal ein Klumpen gebildet oder eine Schraube in den Extruder verirrt hat, befindet sich zwischen dem Motor und dem Getriebe eine Kupplung (10), die bei Überlastung abschaltet, damit der Extruder vorn oder hinten nicht explodiert.

Ach ja, bleibt zu bemerken, dass das Getriebe korrupt ist. Das arbeitet nämlich nur, wenn es gut geschmiert ist und dafür hat jeder Extruder eine passende Schmierstelle (-vorrichtung 11).

Das Modell stammt bereits aus 2004 und wurde bei meiner Autobahn im Bau auf einem Tieflader im Transport dargestellt. Meine ehemalige Firma war aber nicht der Lieferant für LEGO - leider!

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Letzteres Bild wurde mit einer 2,1MP-Camera augenommen, daher ist es so krisselig. TML. Aber LKWs sind ja auch nicht vorrangiger Bestandteil dieser Präsentation.

Gruß, Maurice


Mitglieder, denen dieses MOC gefällt:

Magina
10.07.2010, 14:29

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hey echt cooles Ding, da schlägt mein Chemikantenherz höher, da ich in der Ausblidung die Gelegenheit hat hatte solch ein Ding mal live zusehen und zu bedienen. Mein Meister hat mich 10 Seiten lang gequält, mit den Ding jaja. Echt hübsches Moc. Vieleicht kommt ja irgendwann eine ganze Produktion dran xD. Liebe Grüße Rob


Sirad
10.07.2010, 20:48

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

» Hallo Legofreunde,
»
» Einen Extruder.

Sehr schöne umsetzung. Gratulation!


felix_the_swiss
11.07.2010, 12:44

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hallo Maurice

Schöne Umsetzung dieser Maschine! Das erinnerte mich jetzt gleich an mein Kunststoff -(vertiefungs)- Studium

Felix


Cran
12.07.2010, 09:33

Wurde auch Zeit, dass die mal einer baut! ;) (ohne Text)

.


Schokobaer76
12.07.2010, 10:18

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Wird nur Zeit, daß das Teil als "Groß-Serien-Modell" irgendwie in den Handel kommt ; dann kann man endlich die nötigen Teile selber herstellen und das auch in allen möglichen Formen, Farben, Varianten und und und... Ich kann´s kaum erwarten.

Grüße sendet Christian


steinlegoliath
12.07.2010, 17:22

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hi Rob,

» Hey echt cooles Ding,
Danke.

» da schlägt mein Chemikantenherz höher, da ich in der
» Ausblidung die Gelegenheit hat hatte solch ein Ding mal live zusehen und
» zu bedienen. Mein Meister hat mich 10 Seiten lang gequält, mit den Ding
» jaja. Echt hübsches Moc. Vieleicht kommt ja irgendwann eine ganze
» Produktion dran xD. Liebe Grüße Rob

Nun, so eine Produktionslinie ist bereits in Arbeit. Nur nicht für die Herstellung von Micro-LEGO-Bauteilen, sondern für Micro-Recyclingmaterialien. Der Platz dafür ist auf meinem Dachboden bereits vorbereitet.

Gruß, Maurice


steinlegoliath
12.07.2010, 17:24

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hallo Glücklicher,

» Schöne Umsetzung dieser Maschine! Das erinnerte mich jetzt gleich an mein
» Kunststoff -(vertiefungs)- Studium
»
Du meinst nicht zufällig das Studium der Verfahrenstechnik?
Daran haben sich einige meiner Ex-Kollegen auch die Zähne ausgebissen.

Gruß, Maurice


steinlegoliath
12.07.2010, 17:31

Re: LEGO-Grundmaterial-Herstellungsmaschine

Hi Christian,
» Wird nur Zeit, daß das Teil als "Groß-Serien-Modell" irgendwie in den
» Handel kommt ; dann kann man endlich die nötigen Teile selber herstellen
» und das auch in allen möglichen Formen, Farben, Varianten und und und...
» Ich kann´s kaum erwarten.
Du wirst (vielleicht) lachen. Als das Modell fertig war und ich meine Firma gefragt habe, ob ich denn auch das Firmenlogo auf der Ausstellung anbringen darf, wurde die ganze Geschäftsführung auf das Modell aufmerksam. Obwohl es nur ein sehr grober Nachbau eines unserer Hauptprodukte war/ist.
Mein Abteilungsleiter hatte schon die Idee, das Modell in Serie, ca. 1000 mal zu reproduzieren und als Werbegeschenk Kunden und potentiellen Kunden zu übergeben. Nur da ich damals (vor vielen, 6 Jahren) noch nicht über die BL-Quelle verfügte, konnte ich mir nicht recht vorstellen, dass sich das für die Firma lohnt, denn trotz der groben Bauweise sind daran ein paar Teile, die nach meinem damaligen Erachten selten und zu teuer waren. Nun wenige Monate später war ich schlauer, aber das Interesse meines Abteilungsleiter futsch. Pech.
Wenn meine Firma der Lieferant der LEGO-Maschinen wäre, dann hätte sich bestimmt mehr daraus ergeben können. Aber so, bin ich mir nicht sicher, ob das lizenztechnisch geklappt hätte.

Gruß, Maurice


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