abhf
07.03.2010, 10:44

Making of - Fisch Klette für Lego-Langeoog III

The Making of "Fisch Klette" for Lego-Langeoog

Teil 3

Nachdem wir im ersten und zweiten Teil die Vorbereitungsarbeiten und den Aufbau des ersten Geschosses beschrieben haben, widmet sich der dritte Teil dem Dach und damit dem Abschluss des „Rohbaus“.

Ausgangspunkt ist das fertiggestellte Erdgeschoss. Viele Leute fragen uns nach einem Innenausbau. Meistens müssen wir da passen. Lediglich an den Stellen, an denen man durch die Fenster oder Türen etwas sehen könnte, bauen wir schon mal Räume dahinter, die ein Innentür bekommen und gefliest werden. In der Regel ist aber auch das nicht der Fall, da viele unserer Fenster ja gebaut werden und daher nur eine relativ geringe Durchsicht zulassen. Und wenn, dann baut Kai schon Gardinen dahinter, damit man ja nicht reinschauen kann. Letztlich sind die Gebäude zweckgerichtet gebaut, in der Ausstellung kann man ja eh nicht in die Gebäude schauen.

So sieht dann ein solcher Grundriss aus:

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Um dann das Dach aufzusetzen, müsste man jetzt eigentlich eine Decke in das Gebäude einziehen. Wenn irgendwie möglich, spart Kai sich das meistens. Ich persönlich bevorzuge ja die Bauweise mit Decke, denn da können dann keine Teile mehr ganz tief unten reinfallen, aber Kai optimiert da seinen Zeiteinsatz. Zumindest wenn im Dachgeschoss aber große Fensterflächen mit Einsicht sind, werden Decken eingezogen und auch dort Räume eingebaut. Klette ist jetzt ohne Decken gebaut. Im ersten Arbeitsschritt setzen wir immer den Dachüberstand aus Platten, der einerseits das Dach aufnimmt, gleichzeitig aber auch die Basis für die Dachrinne ist.

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Sparren sind dann meisten Platten darunter.

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Bei komplizierten Dächern machen wir trotz des Dachmodells noch einen Test am Objekt im Bau. Im konkreten Fall war der Anbau doch etwas höher geworden als geplant und so wurde der ursprüngliche Plan, den Anbau mit 33°-Dachsteinen zu decken, umgeschmissen und auf die flacheren 2x4-Dachsteine mit 18° Dachneigung umgestellt. Das muss natürlich getestet werden.

Die weiße Säule stellt die Fassade dar und was passiert? Eigentlich passt das nicht, denn das Dach würde idealerweise eine Noppe weiter hinten in die Fassade eingebaut werden. Macht aber nichts, machen wir aus der Not eine Tugend. Auf die letzte, sichtbare Noppe kommen hellgraue Käseecken, um einen Dach-Wandanschluss in Blech darzustellen. Das geht auch. Also kann das so bleiben.

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Die nächste Stelle, die jetzt ausgeknobelt werden muss, ist das kleine Querdach auf dem Anbau.

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Das wird nicht all zu groß, soll aber auch noch eine angedeutete Schalung bekommen, da auch die Giebel des Haupthauses eine Schalung bekommen sollen. Mal sehen, wie es geht.

Zuerst die Dachform. Hier tritt natürlich ein altbekanntes Problem auf: eine Kehle zwischen 45° und 18°-Dachneigungen. Solche Steine kann man von Lego wohl kaum verlangen, aber bauen (und nicht fräsen) muss man es doch irgendwie.

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Nicht unbedingt schön, aber machbar. Die vorstehenden Platten sollen übrigens später noch ein Ortgangbrett aufnehmen, das optisch von der eckigen Dachsteininnenkante ablenken soll.

In diesem kleinen Giebelchen soll jetzt eine Holzschalung angebracht werden.

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Lampensteine und Fliesen für die erste Reihe. Vorteilhaft hier ist die Verschiebbarkeit der Fliesen auf dem einen Noppen, so kann die Fliese sauber abschließend positioniert werden.

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Die zweite Reihe aus 1x1-Fliesen auf Lampenstein.

An den Dachseiten eine ähnliche Konstruktion, allerdings mit 1x1-Techniksteinen, ½-Pins und einer gefliesten Plattenkonstruktion.

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Hier ergeben sich durch das Lego-Maß jetzt natürlich Lücken zwischen Fliesen und Unterkannte der Dachsteine. Aber auch hier sollen ja noch Ortgangverkleidungen hin.

Damit ist das Anbaudach im Rohbau fertig.

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Es sieht noch etwas „grob“ aus, aber das wird schon noch..... Die Kehle sieht optisch gar nicht so verkehrt aus.

Bevor es jetzt an das Hauptdach geht, schnell noch ein Test der Hauptdachgeometrie.

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Passt!

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Oder doch nicht? Das wird problematisch. Der Schnittpunkt ist ok, aber das Hauptdach muss noch eine Noppe Länger werden, d.h. der oberste der vier Dachsteine kommt auf die 2x4-Dachsteine. Die ersten beiden Dachsteinreihen kommen einen Noppen weiter nach links und der dritte? Der kollidiert mit dem 2x4-Dachstein. Das ganze Hauptdach müsste einen Stein höher! Das zerstört aber die gesamte Optik des Erdgeschosses und ist KEINE Lösung. Eine rote Käseecke passt zwar nicht optimal, aber wäre eine Lösung. Evtl. mogeln wir an der Stelle auch und setzen dort eine Satellitenschüssel hin. Not macht erfinderisch.

Wenn man doch weiter denkt, ist das Problem damit aber immer noch nicht aus der Welt: vor das Dach soll ja noch Ortgangbrett und das ist eigentlich bündig mit der Dachoberfläche. Egal, müssen wir zu einem späteren Zeitpunkt lösen. Irgendwie wird es schon gehen.

Als nächstes was Leichtes: der Dacheinschnitt am Eingang zum Fischgeschäft.

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Das Dach ist doch ziemlich steil, die Tür muss noch einmal höher gebaut werden. Ok, nicht mehr ganz Minifig-Maßstab, aber ok. Das Dach jedenfalls darf auf gar keinen Fall höher! Ansonsten ist die Stelle ok.

Folgt die Holzverschalung im kleinen Giebel des Fischgeschäftes über dem Anbau. Viel Platz ist da auch nicht. Aber das muss mit unserer Giebel-Bautechnik gehen: 1x2/2x2-Winkelplatte (die ist nämlich nur ½ Platte stark) plus Platte plus Fliese macht eine bündige Fassade.

Winkelplatte

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Platten

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Zum Abschluss Fliesen.

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Da der Hauptgiebel eine versetzte Schalung bekommen soll, muss das auch hier gemacht werden. Deshalb zwei der vier Schalungen vorgesetzt. Die Dachsteine müssen natürlich noch nach vorne, ein Noppen Vorsprung ist erforderlich. Wenn man gleich dran denkt, erspart man sich viel Arbeit. Auch hier gibt es dann wieder das Kollisionsproblem.

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Bleibt als letzte komplizierte Ecke das dach am kleinen Querbau. Hier gibt es wieder Übergänge von 45° auf 33°-Dachneigung. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass es ja leider nicht einmal eine 33°-Innenecke gibt. DAS wäre ein Teil, das ich eigentlich von Lego erwarten würde. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Das Giebelfenster wird mal nicht gebaut, sonder ist ein Fertigteil, mit weißer Vollgardine dahinter, typisch Kai. Dachüberstände gibt es erst einmal nicht, das müssen wir später sehen.

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Jetzt noch den großen Giebel verschalen. Standardfenster mit dunkelroter Gardine, ansonsten Standardbautechnik für Holzgiebel. Auf großen Flächen wirkt das natürlich deutlich besser.

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Und abschließend kann der Dachdecker kommen. Inzwischen bauen wir unter jedes Dach eine volle Lage Basics, die abschnittsweise nach unten abgestützt wird. Das verhindert Transportschäden.

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Der Schriftzug „Fisch“ darf natürlich nicht fehlen. Aber nach dem Muster, das wir anfangs gebaut haben, ist das jetzt nur noch Fleißarbeit.

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Dachrinnen aus 1x2x1-Paneelen und passenden Ecken dran und fertig ist der Rohbau.

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Der jetzt erreichte Bautenstand ist der Zeitpunkt, wo ich dann wieder einsteigen darf. Jetzt ist nämlich die Detaillierung angesagt. Sowohl am Haus als auch beim Drumherum. Kai mag das nicht besonders, denn hier wird es jetzt fisselig, man muss oft viele einzelne Teile suchen und das kostet Zeit. Ich persönlich mag das ganz gerne, insofern ergänzen Kai und ich uns eigentlich sehr gut....

Von der Fertigstellung werden wir aber im vierten Teil berichten.

.........wird fortgesetzt!


extremoaganick
07.03.2010, 11:02

Re: Making of - Fisch Klette für Lego-Langeoog III

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super beschreibung - super details


abhf
08.03.2010, 12:15

Re: Making of - Fisch Klette für Lego-Langeoog III

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» super beschreibung - super details

Danke sehr. Ich hoffe, die Mühe lohnt sich und du kannst ein paar Anregungen mitnehmen.


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