Hallo Feuerwehr- und THW-Kundige,

in meiner letzten Antwort zu „Nein, nicht schon wieder Feuerwehr!“ habe ich noch eine Frage gestellt, die leider unbeantwortet blieb. Daher hier noch mal separat und ohne meine doofe Fragestellung

Wie evakuiert man Personen von einem Turm, wenn es da oben auf einer Aussichtsterrasse oder einem Restaurant brennt oder sonst irgendetwas einer Evakuierung bedarf?

Ich plane auf meiner Anlage einen 2,2m-Turm (höher geht nicht, wegen der Decke) zu im Maßstab 1:42 zu bauen. Die Restaurants/Aussichtsbereiche sind in 1,6m Höhe oder 200K/Noppen, ca. 66m. Das Modell ist seit ca. 4 Jahren soweit fertig konstruiert, es fehlen nur noch die Rettungswege. Habe bei Wikipedia und Google nichts Gescheites dazu gefunden.

Weiß jemand von Euch, wie man das lösen könnte?
Auch bisher nicht praktizierte, neue Ideen wären interessant.

Gruß, Maurice

Hi Maurice,
nun baue ich zwar Feuerwehrmodelle, habe aber sonst mit der Berufssparte allerdings nichts zu tun. Aber dennoch probiere ich mich mal mit meinem Halbwissen an einer Antwort. :blink:

Feuerwehren und Hilfsorganisationen, wie das DRK, die Malteser, Johanniter oder das THW, verfügen bundesweit in ihren Reihen je nach regionaler Gefahrensituation über eine speziell ausgebildete Sondereinheit, die sog. "Höhenrettung". Ihre Methoden der Personenrettung aus großen Höhen und Tiefen sind mit denen des Bergrettungsdienstes vergleichbar.
Siehe Wikipedia dazu. Im NRW verfügt u. a. die BF Düsseldorf über eine eigene Höhenrettungsgruppe, die im Web recht gut dokumentiert ist: truckenmueller.de

Solche Gebäude verfügen IMMER über mind. einen Rettungsweg, der jederzeit zugänglich ist. Es sind Rettungstreppen(-häuser) über die im Ernstfall die Menschen evakuiert werden. Bei den Anschlägen auf die Zwillingstürme des WTC haben ja die Menschen auch über das Treppenhaus versucht die Gebäude zu verlassen. Es dauert, je nach Höhe, lang, bis man das Erdniveau wieder erreicht hat.
Der Berliner Funkturm am Alexanderplatz verfügt darüber hinaus über zwei Rettungsplattformen, die ringförmig um den Schaft am Fuße der großen Kugel installiert sind. Dort können bis zu 400 Personen auf Rettung warten, oder weiter über Treppen hinabsteigen. KLICK

Ich denke, ohne es genau zu wissen, dass es sich bei anderen Gebäuden ähnlich verhält.

Ich hoffe, es hilft Dir etwas weiter. Ansonsten berichtigt mich gerne, falls was nicht ganz stimmen sollte.

Haushohe Grüße,
Maik

Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen ist, dass solche Treppen sicherlich meist innen verlaufen.

Hi Maurice,
» Nee noch besser, den Turm als Teleskop ausführen und bei Betrieb
» hochfahren.
» Im Gefahrenfall, einfach Öl ablassen und den Turm wieder auf Starthöhe 5m
» zusammenschieben. Dann kann man rausspringen und die Feuerwehr spart sich
» die Leiterfahrzeuge.
Das hört sich mehr nach Fahrgeschäft auf dem Jahrmarkt an.
Willst Du Renè nun Konkurrenz machen?:blink:

Gruß

Jens

» Hallo Feuerwehr- und THW-Kundige,
»
» in meiner letzten Antwort zu „Nein, nicht schon wieder Feuerwehr!“ habe
» ich noch eine Frage gestellt, die leider unbeantwortet blieb. Daher hier
» noch mal separat und ohne meine doofe Fragestellung
»
» Wie evakuiert man Personen von einem Turm, wenn es da oben auf einer
» Aussichtsterrasse oder einem Restaurant brennt oder sonst irgendetwas
» einer Evakuierung bedarf?

Hi,
ganz einfach über den Aufzug.
Mittlerweile gibt es Aufzüge, die im Brandfall als Rettungsweg zugelassen sind. Alles Mögliche ist dort dann redundant vorhanden (z.B. Motore und Steuerung) und/oder feuerfest (z.B. el. Leitungen).
Die Stromversorgung erfolgt bei Stromausfall über ein Notstromaggregat.
Gruß
Ronald

Nun also das habe ich mich bei meinen Türmen auch gefragt. Da ich mich seit dem ich denken kann mich mit Wolkenkratzer und Co. Beschäftige und dein Thread sehr interresannt finde antworte ich mal. Nun als ersten könnte Mann doch die Leute von Dach aus mit Hubschrauber holen oder retten, das würde nur gehen wenn unten Turm oder was anderes Defekt wäre. Bei einem Brand in oberen Bereich wäre sowas möglich aber gefährlich deshalb verbot die New Yorker Feuerwehr das retten von Menschen aufdem Brennenden WTC, außerdem war die Sicht im Rauch zu schlecht. Es wurden damals Nur im Jahr 1993, Menschen von Dach des WTCs gerettet da unten im Keller die Bombe explodiert war. Nun BT ich würde vieleicht wie in Berlin einen Rettungsring am Turm anbringen in dem man Flüchten kann und dort sicher warten. Die Sachen mit den Rutschen mag zwar bei Schiffen funtionieren aber bei hohen Gebäuden oder Türmen, mach das mal beim Burj Arab. Liebe Grüße Magina

Hallo

Das trifft es zwar nicht ganz, da du nach Rettungswegen bei Türmen gefragt hast, kommt dem aber nahe.


Feuerwehraufzüge müssen/ sollten in Krankenhäusern und Hochhäusern über 30 Meter vorhanden sein.

Die Besonderheiten eines Feuerwehraufzuges reichen von einer 2. Steuerung (externen) und separater Kommunikationseinrichtungen, über einen eigenen Triebwerksraum bis hin zu einer Verkabelung mit E90 Kabel. Die Notstromversorgung erfolgt über ein Notstromggregat (Zuschaltzeit >15 s).

Seit einigen Jahren sind die sogenannten "Feuerwehraufzüge" in Hochhäusern sowie Krankenhäusern Standard. Maßgebend für den Bau und den Betrieb von Feuerwehraufzügen sind die Ausführungskriterien der Städte und Gemeinden.
Grundlage für die Kriterien sind die "Verordnung über den Bau und Betrieb von Hochhäusern"
(Hochhausverordnung - HochhVO -), die Muster-Richtlinie
über den Bau und Betrieb von Hochhäusern
(Muster-Hochhaus-Richtlinie - MHHR)und die Krankenhausbauverordnung (KhBauVo)

Obwohl die Verordnungen und Richtlinien schon länger existieren ist die Umsetzung , u.a. aus Kostengründen und fehlenden Technologien, lange Zeit vernachlässigt worden. Ausserdem stellt die Umrüstung in den meisten Fällen eine bautechnische Herausforderung dar, ... die es IN SICH hat. :blink:

In dem Krankenhaus in dem ich derzeit arbeite ist die Sache zufällig gerade Thema.

Mit freundlichen Grüßen

BoB

Hallo BoB,
Danke für die ausführlichen Infos. Habe alle durchgesehen.

Ich hoffe natürlich, dass es nicht wirklich zu einem Brand in/an meinem Turm kommt. Dann kann ich nur noch den Schaum-Feuerlöscher zur Hand nehmen und hoffen, dass der Turm nicht viel abkriegt.

Die Idee mit dem zusätzlichen Aufzug finde ich nicht schlecht. Drei müssten in den Schaft reinpassen. Mal sehen, wie man die bauen kann.

Gruß, Maurice

Hi Maurice,
eines hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Passt ja irgendwie schon zum Thema: Die BF Düsseldorf veranstaltet nämlich jedes Jahr den sog. FIREFIGHTER SKYRUN, ein Fitnesstraining, bei dem unter Atemschutz und in kompl. Montur der Düsseldorfer Rheinturm erklommen werden muss! Und der besteht aus immerhin 960 Stufen!
Denn im Ernstfall müssen die Wehrmänner zu Fuß und schnellstmöglich den Brandherd in rund 160 Metern Höhe erreichen.

Fall Interesse: hier gibt's die Infos

Nen schöönen jrooß,
Maik

Hallo Maik,

» eines hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Passt ja irgendwie schon zum
» Thema: Die BF Düsseldorf veranstaltet nämlich jedes Jahr den sog.
» FIREFIGHTER SKYRUN, ein Fitnesstraining, bei dem unter Atemschutz und in
» kompl. Montur der Düsseldorfer Rheinturm erklommen werden muss! Und der
» besteht aus immerhin 960 Stufen!
» Denn im Ernstfall müssen die Wehrmänner zu Fuß und schnellstmöglich den
» Brandherd in rund 160 Metern Höhe erreichen.
»
» Fall Interesse:
» hier
» gibt's die Infos
Da gibt es doch auch so eine Weltmeisterschaft im Treppenraufrennen für die ganz Abgedrehten. Findet regelmäßig in New York oder Chicago statt. Aber auch hier in Frankfurt soll es ja schon Meisterschaften geben. Als ob der Iron-Man nicht schon ausreichen würde.

Habe jetzt aber keinen Link dazu parat.

raufrennende Grüße,
Maurice