Jan Beyer - LEGO Direct
17.11.2009, 11:54

Warnung vor Abzocke mit LEGO Produkten

Hallo LLL,

seit einiger Zeit sind uns so genannte Scam Webseiten im Internet aufgefallen, die angeblich LEGO Sets zu sehr günstigen Preisen anbieten.

Es muss per Vorauskasse gezahlt werden und dann wird natürlich nichts geliefert und das Geld ist weg. Einige Verbraucher sind leider schon geprellt worden und haben die Webseiten bei der Polizei angezeigt.

Wir versuchen uns so gut es geht dagegen zu wehren, dass unser Name und Bekanntheitsgrad hier ausgenutzt wird.

Mehr Infos gibt es hier

Also lasst bitte eure Finger davon und passt generell bei zu günstigen Angeboten auf.

Gruss

Jan


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19.11.2009, 17:55

Re: Warnung vor Abzocke mit LEGO Produkten

Tut mir leid, die Meinung kann ich nicht teilen. Ich bleibe dabei: Wenn mir als Kunde eine Firma suspekt vorkommt (und sei es WEIL sie Vorkasse verlangt), dann lasse ich den Kauf schlicht und ergreifend bleiben.

Biete ich jedoch als Händler die Zahlung auf Rechnung an, für Hinz und Kunz, na wie soll das denn bitte gehen? Vieleicht kann sich jemand an die ersten BOA Zeiten erinnern, da gab es auch keine Vorkasse, sondern Zahlung nach Lieferung. Das ging gut, solange wir "unter uns" waren. Die privaten Bescheißer ließen aber nicht lange auf sich warten. Und was haben sie schon zu verlieren? Erstmal nicht bezahlen kostet nichts. Wegen 13,50 Euro ein gerichtliches Mahnverfahren befürchten? Dass ich nicht lache...

Nein, ich bin zwar zwischenzeitlich kein Händler mehr, aber in diesem Punkt kann ich es voll und ganz verstehen, wenn jemand Vorkasse verlangt und habe auch keinerlei Verständnis für Kunden, die das monieren.

Was in den letzten Jahren alles an "Verbraucherschutz" eingeführt wurde, stinkt mittlerweile zum Himmel. Alle wollen billig, billig, Zahlung auf Rechnung, volles Rückgaberecht, Porto ab 40,00 Euro Warenwert zu Lasten des Verkäufers und selbst die Rücksendung der Ware muss vom Kunden nicht belegt werden können - der reiche Händler hätte für die Rücklieferung ja einen Paketaufkleber mitschicken können.

"Ware per Maxibrief erhalten? Huch, ist nicht angekommen, der Händler muss es ja belegen. Bildband gefällt nicht? Wird zurückgeschickt, beim Preis von 41,95 Euro zahlt es ja der Verkäufer. Was, ich soll den Bildband per Büchersendung zurückschicken? NA KLAR! Habe ich SELBSTVERSTÄNDLICH gemacht, muss ich ja nicht beweisen. Ach hier, neuer Fernseher, Umverpackung habe ich gleich entsorgt, darf ich ja, der HÄNDLER hat's ja lizensiert = bezahlt. Na, jetzt gefällt er mir doch nicht. Händler, schick' doch mal bitte die Spedition vorbei und die sollen gleich eine neue Umverpackung mitbringen, denn das Original muss man nicht aufheben (aber bitte auch nur lizensiert = bezahlt)."

Nee, Jens, Vorkasse ist für den kleinen Onlinehändler noch die einzige Möglichkeit, ein wenig auf Nummer Sicher zu gehen, denn so wird der Kunde sich dreimal überlegen, ob er bspw. etwas wirklich zurückschickt oder nur behauptet, etwas zurückgeschickt zu haben.

Gruß,
Rene


Spider
19.11.2009, 19:47

Re: Warnung vor Abzocke mit LEGO Produkten

» Tut mir leid, die Meinung kann ich nicht teilen. Ich bleibe dabei: Wenn mir
» als Kunde eine Firma suspekt vorkommt (und sei es WEIL sie Vorkasse
» verlangt), dann lasse ich den Kauf schlicht und ergreifend bleiben.
Sicher, wenn mir eine Firma suspekt erscheint, lasse ich es auch sein, aber wir haben ja mehr als genug Beispiele erlebt, wo die kriminelle Energie so hoch ist, daß Du als argloser Kunde kaum Zweifel hegst.
» Biete ich jedoch als Händler die Zahlung auf Rechnung an, für Hinz und
» Kunz, na wie soll das denn bitte gehen? Vieleicht kann sich jemand an die
» ersten BOA Zeiten erinnern, da gab es auch keine Vorkasse, sondern Zahlung
» nach Lieferung. Das ging gut, solange wir "unter uns" waren. Die privaten
» Bescheißer ließen aber nicht lange auf sich warten. Und was haben sie
» schon zu verlieren? Erstmal nicht bezahlen kostet nichts. Wegen 13,50 Euro
» ein gerichtliches Mahnverfahren befürchten? Dass ich nicht lache...
Ich kann es durchaus verstehen, wenn eine Erstbestllung auf Vorkasse läuft (oderauch die ersten drei), um zum Beispiel die Daten abzugleichen, danach dürfte es aber schon ok sein, wenn man dann andere Wege der Zahlung wählt.
» Nein, ich bin zwar zwischenzeitlich kein Händler mehr, aber in diesem
» Punkt kann ich es voll und ganz verstehen, wenn jemand Vorkasse verlangt
» und habe auch keinerlei Verständnis für Kunden, die das monieren.

» Was in den letzten Jahren alles an "Verbraucherschutz" eingeführt wurde,
» stinkt mittlerweile zum Himmel. Alle wollen billig, billig, Zahlung auf
» Rechnung, volles Rückgaberecht, Porto ab 40,00 Euro Warenwert zu Lasten
» des Verkäufers und selbst die Rücksendung der Ware muss vom Kunden nicht
» belegt werden können - der reiche Händler hätte für die Rücklieferung ja
» einen Paketaufkleber mitschicken können.
Naja, sei mal ehrlich,- Du kaufst auch lieber günstig ein, oder nicht?
Und auch wenn es sicherlich schwarze Schafe unter den Käufern gibt, so kann man ja vieles in den AGBs regeln. Tun aber viele Kleinhändler aus Unwissenheit nicht.
» "Ware per Maxibrief erhalten? Huch, ist nicht angekommen, der Händler muss
» es ja belegen. Bildband gefällt nicht? Wird zurückgeschickt, beim Preis von
» 41,95 Euro zahlt es ja der Verkäufer. Was, ich soll den Bildband per
» Büchersendung zurückschicken? NA KLAR! Habe ich SELBSTVERSTÄNDLICH
» gemacht, muss ich ja nicht beweisen. Ach hier, neuer Fernseher,
» Umverpackung habe ich gleich entsorgt, darf ich ja, der HÄNDLER hat's ja
» lizensiert = bezahlt. Na, jetzt gefällt er mir doch nicht. Händler,
» schick' doch mal bitte die Spedition vorbei und die sollen gleich eine
» neue Umverpackung mitbringen, denn das Original muss man nicht aufheben
» (aber bitte auch nur lizensiert = bezahlt)."
Ich gebe Dir durchaus recht, daß da so manche Stilblüte entstanden ist, aber darum geht es ja nicht. Zum Thema der Originalverpackungen gibt es übrigens mittlerweile anderslautende Rechtsprechungen. Es ging um das Thema der Vorkasse. Ich spreche auch keinem Händler den diesbezüglich verständlichen Wunsch nach Schutz seiner finanziellen Interessen ab. Da gibt es keine zwei Meinungen denke ich.
» Nee, Jens, Vorkasse ist für den kleinen Onlinehändler noch die einzige
» Möglichkeit, ein wenig auf Nummer Sicher zu gehen, denn so wird der Kunde
» sich dreimal überlegen, ob er bspw. etwas wirklich zurückschickt oder nur
» behauptet, etwas zurückgeschickt zu haben.
Aber es kann nicht das Problem sein, z.B. ein öffentlich einsehbares Register einzurichten, wo ein Händler einfach eine bestätigte Identität hat.
Denn die schwarzen Schafe der Branche verschleiern ja meist Namen, Adressen etc..
Da solche Angaben eh in Anbieterkennzeichnungen, AGBs usw. enthalten sein müssen, täte man damit keinem weh. Die Kosten dafür dürften sich in einem Rahmen halten,der vertretbar wäre.

Und bei den Händlern gibt es auch genügend, die in Ihren AGBs horrende Regelungen bezüglich Datenschutz (Adresshandel) oder Schufaabfragen (wen geht ein evtl. Schufaeintrag was an, wenn z.B. per Nachnahme gezahlt wird?)

Also die Position, daß die Händler nur gegängelt werden, ist nach wie vor nicht ersichtlich, der Händler kann sich seine Kundschaft per Federstrich aussuchen. Und mit Vorkasse wird das ganze Risiko auf den Kunden umgelegt.
Das ist ebenso eine einseitige Sicht der Dinge. Das Thema der Rücksendekosten im Falle einer Reklamation sehe ich ebenfalls als korrekt an, wenn mir der Artikel nicht gefällt, ist es mein Problem, so wäre es gerecht.

Von daher wären wir wieder beim Pranger: Ich habe grundsätzlich kein Problem mit Vorkasse, wenn mir der Verkäufer seriös erscheint, aber ich habe etwas dagegen, wenn Betrügern nicht das Handwerk gelegt wird.
Wenn man nun solche Strolche öffentlich anprangert (Beweise vorausgesetzt) würde das sicherlich viele Kunden schützen und auch die Lumpen von den ehrlichen Händlern differenzieren.

Also quasi eine Schufa für Gewerbetreibende.
Das wäre nur gleiches Recht für beide Seiten und würde gleichermaßen arme, notleidende Unternehmer vor unfairer Konkurrenz, sowie arglose Kunden vor Abzockern schützen.

Ein einseitiger Schutz nutzt Keinem und bringt am Ende nur Spielraum für Betrüger. Der Händler hat aber dennoch immer das erste Mittel: Sein Kleingedrucktes, darin kann er sich weitgehend absichern. Tut er es nicht, ist es das gleiche Problem wie beim sorglosen Kunden, der erkennbaren Betrügern aufsitzt. Aber da liegt eben das Problem.

Dein Standpunkt ist: Alle Sicherheit dem Händler.
Und meiner Meinung nach ist die Sicherheit des Kunden (Und es gibt wohl mehr kleine Kunden, als kleine Händler) dabei ins Hintertreffen zu geraten. Große Unternehmen haben da eh ganz andere Möglichkeiten und Methoden. Sicherlich ist es unwahrscheinlich, das jemand eine betrügerischen Handel in der Größe von Otto o.ä. aufbaut. Das geht eben eher und einfacher im Kleinen, also ist es doch auch nur richtig, wenn genau da regelnd eingegriffen wird.
Aber es sollte maß- und sinnvoll geschehen!

Insofern müsste da eine verlässliche Transparenz her, die beiderseitiges Vertrauen bilden hilft.

Alles andere wird wahrscheinlich einseitig enden.

Ich gehöre weiß Gott nicht zu den militanten Verbraucherschützern, auch ich vertraue ständig auf die Anständigkeit meiner Mitmenschen. Aber ich habe ebenfalls im Leben schon Lehrgeld gezahlt und bin daher der Meinung, daß das Risiko eben nicht auf nur eine Seite verlagert werden sollte.
Und bei Geld hört der Spaß auf.
Bei längerfristigen "Geschäftsbeziehungen" lockert sowas per Erfahrung oftmals auf, aber das steht eh auf einem völlig anderen Blatt Papier.:blink:

Gruß

Jens


Technix
19.11.2009, 20:17

Re: AGB, es heißt AGB. Nicht AGBs oder AGB's, einfach nur AGB, mehrfach auch nur AGB.

Ein allegemeine Geschäfts Bedingen,
zwei allgemeine Geschäftsbedingungen;
nicht zwei allegemeine Geschäftsbedingungs

Tschüß


Spider
19.11.2009, 20:38

Soso

» Ein allegemeine Geschäfts Bedingen,
» zwei allgemeine Geschäftsbedingungen;
» nicht zwei allegemeine Geschäftsbedingungs
»
» Tschüß

Günther, gieß Dein Öl anderswo ins Feuer.
Wenn Du techNIX relevantes zum Thema beitragen kannst, so erscheint mir Dein letztes Wort als einzig sinnvolles:

Tschüss


Technix
19.11.2009, 21:06

Re: Soso

Ne, Jänz, ich hatte gerade Lust, eben hier Öl zu gießen.
Was du schreibt, klingt, als wenn du noch nie wirklich ernsthaft Handel
oder einen handwerklichen Betrieb betrieben hast, von dem du existieren mußt.
Als Händler oder Handwerker trete ich schon in Vorkasse, weil ich vom Hersteller Ware abnehmen muß,
die ich, der ich da ja Kunde bin, deiner Ansicht nach erst später bezahlen brauch.
Da das aber halt eben nicht der Fall ist, ist es der einzige Weg,
mich vor Lug und Trug der Kundschaft zu schützen,
indem ich vorab den fälligen Betrag kassiere.
Ist ja nicht so, daß alle Kunden, Händler sind auch Kunden, betrügen wollen.
Es gibt Zahlungsverfahren, nein, nicht paypal, die es ermöglichen, beide Seiten zu sichern.
Nur eines geht nicht: Das Mitarbeiter auf ihren Lohn oder Gehalt warten müssen, weil Herr Mustermann sich denkt, die 13Euro fuffzich tun dem nicht weh.
Denn wer viel Betrieb hat, hat hohe Kosten, die er, der Unternehmer alle vorab bezahlen muß.
Also evtl. mal eher die Dienstleister mehr schützen und deren unternehmerisches Risiko damit absenken,
die geben den Leuten nämlich Arbeit.
Klar, auch die Kunden, die ehrlich sind.
Aber die können nur Kunden sein, wenn sie Arbeit haben.

Tschüß
Gunther


Spider
19.11.2009, 22:13

Re: Soso

Hallo Gunther,
» Ne, Jänz, ich hatte gerade Lust, eben hier Öl zu gießen.
Siehste, Öl gießen ist aber sch...
Aber wir wollen nicht lamentieren, sondern konstruktiv sein.
» Was du schreibt, klingt, als wenn du noch nie wirklich ernsthaft Handel
» oder einen handwerklichen Betrieb betrieben hast, von dem du existieren
» mußt.
» Als Händler oder Handwerker trete ich schon in Vorkasse, weil ich vom
» Hersteller Ware abnehmen muß,
» die ich, der ich da ja Kunde bin, deiner Ansicht nach erst später bezahlen
» brauch.
Also, wenn ich mir den Handwerksbetreib unter mir so anschaue, so tritt der zwar in Vorlage (was Du wohl meinst), aber er zahlt nirgends per Vorkasse.

Vorlage und Vorkasse sind zwei grundverschiedene Dinge.
Bei Vorlage habe ich ja bereits die Gegenleistung erhalten und habe einen gegenwert für den Rechnungsbetrag, bei Vorkasse ist die Kohle erstmal weg und ich habe (noch) nichts außer einer "Absichtsbekundung".

Und ebenfalls hat dieser Handwerksbetrieb nicht die Möglichkeit Vorkasse von Endkunden zu verlangen (Gesetz vom 1.5.2000). Er kann im Fall der Fälle lediglich einen Auftrag ablehnen. Der Eigentumsvorbehalt ist davon unberührt.
Wenn ich aber nicht in der Lage bin, Material und Lohn vorzufinanzieren, dann habe ich entweder von Anfang an nicht genügend Geschäftskapital und bin nicht arbeitsfähig, oder wenn dieser Zustand später eintritt, dann nannte man ihn früher Konkurs oder Pleite. Heute heißen beide Zustände Insolvenz und bedeuten nicht zwangsweise das Ende eines Unternehmens, vorausgesetzt, das es wirtschaftlich Sinn macht so eine Firma zu retten.
» Da das aber halt eben nicht der Fall ist, ist es der einzige Weg,
» mich vor Lug und Trug der Kundschaft zu schützen,
» indem ich vorab den fälligen Betrag kassiere.
Ich gehe mal jetzt von einer Funktion als Händler für irgendwas aus. Als Handwerker wäre das nämlich gesetzeswidrig.
» Ist ja nicht so, daß alle Kunden, Händler sind auch Kunden, betrügen
» wollen.
Weiß Gott nicht, das wäre ja das Ende aller Märkte.
» Es gibt Zahlungsverfahren, nein, nicht paypal, die es ermöglichen, beide
» Seiten zu sichern.
» Nur eines geht nicht: Das Mitarbeiter auf ihren Lohn oder Gehalt warten
» müssen, weil Herr Mustermann sich denkt, die 13Euro fuffzich tun dem nicht
» weh.
» Denn wer viel Betrieb hat, hat hohe Kosten, die er, der Unternehmer alle
» vorab bezahlen muß.
Dafür streicht aber natürlich der Unternehmer mit viel Betrieb entsprechend viel Gewinn ein, der das sog. unternehmerische Risiko abdecken soll.
» Also evtl. mal eher die Dienstleister mehr schützen und deren
» unternehmerisches Risiko damit absenken,
» die geben den Leuten nämlich Arbeit.
Na, ich stehe doch in keinster Weise gegen den Schutz berechtigter Interessen, aber die Methode der pauschalen Vorkasse leistet leider auch den schwarzen Schafen Vorschub, daher bin ich der Meinung, daß es nicht das wirklich ideale Mittel ist. Schließlich sind ja beider Interessen zu sehen und auch schützenswert.
» Klar, auch die Kunden, die ehrlich sind.
Was zum Glück die Mehrheit ist und das ist ja auch gut so.
» Aber die können nur Kunden sein, wenn sie Arbeit haben.
Ein Kreislauf. Aber Kunde will man doch auch nur sein, wenn man eine Sicherheit hat, daß der andere ordnungsgemäß liefert. Größere Versandhäuser behalten sich da die Bonitätsprüfung vor. Ein Mittel, daß zwar auch dem kleinen Händler zur Verfügung stünde, aber in der Praxis jeden Rahmen sprengen würde.
Daher wäre es eben sinnvoll, wenn es ein einheitliches System gäbe, wo schwarze Schafe quasi aussortiert werden können. Denn dann bleibt der Ruf der anderen sauber.

Nichtsdestotrotz hat auch ein kleiner Händler die gleichen Möglichkeiten, wie ein Großer. Aber weils einfacher ist, wird eben nur Vorkasse genutzt, was, neben dem Verkäuferschutz zu dienen, den Käuferschutz mit Füßen tritt.
Und das ist sicherlich unbestreitbar. Denn sonst könnten die schwarzen Schafe des Marktes nicht so abgreifen.

Ich mußte sowohl als Arbeitnehmer, als auch als Kunde schon mehr als einmal im Leben mein Recht mit mehr oder weniger Erfolg einklagen. Aber bislang mußten mich weder Chefs, noch Kunden, noch Lieferanten verklagen.

Vor dem Hintergrund ist meine Meinung vielleicht verständlich, einig werden wir uns da wahrscheinlich nicht. Aber ich kann die andere Seite durchaus verstehen. Es geht ja auch nicht darum, an diesem Ort jemanden zu überzeugen, das würde eh nichts nutzen.

Gruß

Jens


McBricker
19.11.2009, 22:53

Re: Warnung vor Abzocke mit LEGO Produkten

Hallo,

» Diese schützt zwar den Händler, was ja durchaus auch berechtigt ist, aber
» wer schützt den Kunden?

Mit Verlaub, der Kunde kann sich auch ein wenig selbst schützen. Daß ein Laden nicht ganz koscher ist, der (ich nenne jetzt mal irgendwas) den Mindstorms-NXT-2.0-Baukasten für 99,90 verkauft, kann man sich an den Fingern abzählen. Wenn er dann auch noch Bilder eines anderen Händlers benutzt, dann kann etwas nicht stimmen.

» Wenn mir also ein Händler erzählt, er kann sich seine Kunden nicht
» aussuchen, dann klemmt mir das mal gerade ein müdes Lächeln ab.

Bei LEGO® Shop@Home ist das gängige Praxis. Sobald der Betrag eine bestimmte Grenze, welche mir immer noch nicht ganz aufgegangen ist, überschreitet, wird man zur Vorkasse gezwungen, wenn man den/die Artikel tatsächlich haben möchte.
Ich nehme an, auch diese Firma macht das bewußt, weil auch sie sich die Kunden nicht aussuchen kann.

Ich verkaufe ab und zu mal etwas auf einer niederländische Auktionsplattform. Mir würde im Traum nicht einfallen, etwas zu verschicken, wofür ich noch kein Geld erhalten habe. Bricklink und ebay funktionieren ebenso.
Es gibt genauso viele böswillige Kunden wie Verkäufer. Daß letztere jedoch auch vorsichtiger werden, finde ich äußerst legitim, denn Kunden habe viel zu viele Rechte bekommen. Diese hindern sie vor allem daran, ab und zu auch mal selbst zu denken.

Viele Grüße
Barbara

Viele Grüße
Barbara


chris
19.11.2009, 23:17

meine Meinung dazu ...

Hallo Leute,


» » Es muss per Vorauskasse gezahlt werden...
»

ich sehe das nicht als den einzigen Entscheidungspunkt, sondern das zusammenkommen mehrerer Merkwürdigkeiten...

also ein unverhältnis günstiger Preis,
und
ein unbekannter neuer Anbieter
und
mit merkwürdigem Impressum
und
ungewöhnlicher Produktdarstellung
und
usw....

egal welche Umstände, - in dem Moment wo ich mein Geld aus der Hand gebe muß mir bewusst sein dass ich es nicht mehr habe / der Hinweis auf Vorauskasse erinnert mich lediglich an diesen Fakt.

Ach ja, ich habe selbst kein Problem mit Vorkasse, mal abgesehen davon dass ich Verkäufer, Lieferanten und Leistungserbringer eher mal damit irritiere dass ich möglichst schnell und im Voraus bezahlen möchte.

Und noch ein kaufmännischer Aspekt:
Vorkasse reduziert dem Verkäufer die Vorfinanzierung und damit Kosten die er letztlich auf den Kaufpreis aufschlagen muß;
Rechnung bietet dem Käufer mehr Sicherheit, die er letztlich bezahlt

Jetzt muß jeder für sich selbst entscheiden was ihm wichtiger ist... wer aber die besten Zahlungs- und Lieferbedingungen zum billigsten Preis haben will ist potentielles Opfer.

Letztlich begrüße ich selbstverständlich Hinweise auf schwarze Schafe, und ich bin jedem Dankbar der zur Bekämpfung solcher Bösartigkeiten beiträgt.

Gruß aus Stuttgart
Chris Schneider


Technix
19.11.2009, 23:49

Re: Soso

Hi.
Da du als Arbeitnehmer dich nicht um deine Arbeit bemühen musst sondern sie von deinem Arbeitgeber zugewiesen/zugeteilt bekommst wirst du und vor allem kannst du es nicht verstehen.
Bei Vorlage hat der Betrieb noch gar nichts an Gegenwert, außer die Vereinbarung mit dem Kunden, dass er die Rechnung am Ende auch bezahlen wird. Und zahlen muß ich die notwendigen betrieblichen Kosten und das Material per Vorkasse, welches dann ja die Vorlage ist.
Aber geh du man weiter deiner versicherungspflichtigen Arbeit nach und hoffe, dass alle Kunden deines Arbeitgebers pünktlich ihre Rechnungen zahlen.
Sonst geht er nämlich in das Insolvenzverfahren, wie es früher schon hieß und auch heute noch heißt. Heute jedoch mit dem kleinen Zusatz, dass es das Regelinsolvenzverfahren (das ist für deinen Arbeitgeber) und das Privatinsolvenzverfahren gibt.
Letzteres ist das übelste, was für Kleinunternehmer erfunden werden konnte.
(Anbei, dem Erfinder dieses wünsche ich, dass er in den gleichen Löwenkäfig kommt wie der, der für den Farbwechsel bei LEGO verantwortlich ist(Credit at Jojo)).
Immer schön auf Rechnung und dann nicht mehr zahlen können. Toll!
„Dann gehe ich in die Privatinso. Na und?“
Das nenne ich mal Verbraucherschutz, halle lulja.
Aber zum Glück ist es mir ja möglich, als Dienstleistungsunternehmer, der keinen Handel betreibt oder Handwerker Vorkasse zu nehmen um das Risiko meiner Vorlage zu verringern.

Anzumerken ist noch, dass den schwarzen Schafen mehr durch die hirnlose Gier mancher Leute Vorschub geleistet wird. Dazu gehören immer zwei Leute.


Tschüß
Gunther


Spider
19.11.2009, 23:56

Re: Warnung vor Abzocke mit LEGO Produkten

Hallo Barbara!

» Mit Verlaub, der Kunde kann sich auch ein wenig selbst schützen. Daß ein
» Laden nicht ganz koscher ist, der (ich nenne jetzt mal irgendwas) den
» Mindstorms-NXT-2.0-Baukasten für 99,90 verkauft, kann man sich an den
» Fingern abzählen. Wenn er dann auch noch Bilder eines anderen Händlers
» benutzt, dann kann etwas nicht stimmen.
Das Gesetze und Schutzbestimmungen nicht von einem Grundmaß an Eigenverantwortung entbinden ist doch unbestritten. Aber wie an dem Beispiel neulich gesehen, muß man schon zwei- dreimal hinschauen und auch mal googleln, damit man sieht, bzw. erahnt, das da was nicht ganz koscher ist.
Und die Bricklinkbilder findet man auch alle Nase lang in Shops oder auf ebay wieder. Das ist zwar komisch, aber eben allein auch noch kein Indiz, da machen es sich halt manche leicht. Klar, ein zu niedriger Preis sollte alle Alarmglocken schrillen lassen.
» Bei LEGO® Shop@Home ist das gängige Praxis. Sobald der Betrag eine
» bestimmte Grenze, welche mir immer noch nicht ganz aufgegangen ist,
» überschreitet, wird man zur Vorkasse gezwungen, wenn man den/die Artikel
» tatsächlich haben möchte.
» Ich nehme an, auch diese Firma macht das bewußt, weil auch sie sich die
» Kunden nicht aussuchen kann.
Das wohl eher um das Ausfallrisiko zu verringern, ein Mittelweg zwischen Kundenorientierung und Eigenschutz, wobei ja solch eine große Firma über den Verdacht der Abzocke erhaben ist, sind ja schließlich meist kleinere Shops und Läden, wo so etwas passiert. Und Lego wird bei der Menge an Bestellungen und den Werten kaufmännisch denken und auf eine Einzelprüfung des Kunden verzichten. Aber mit der Maßnahme hält man die Verluste gering.
» Ich verkaufe ab und zu mal etwas auf einer niederländische
» Auktionsplattform. Mir würde im Traum nicht einfallen, etwas zu
» verschicken, wofür ich noch kein Geld erhalten habe. Bricklink und ebay
» funktionieren ebenso.
Es ging auch nicht darum, wie Plattformen oder Märkte funktionieren, sondern das sich auch dort schwarze Schafe rumtreiben, die eben abziehen, weil Vorkasse das einzig anerkannte Zahlungsziel ist.
» Es gibt genauso viele böswillige Kunden wie Verkäufer. Daß letztere jedoch
» auch vorsichtiger werden, finde ich äußerst legitim, denn Kunden habe viel
» zu viele Rechte bekommen. Diese hindern sie vor allem daran, ab und zu
» auch mal selbst zu denken.
Jo, ich habe so viele Rechte, daß ich bei einem eindeutigen Betrug meine Kohle nie wieder gesehen habe. Du hast völlig recht, ich habe wahrscheinlich zu viele Rechte. Aber diese miese Abzockerin hat meine Kohle eingesackt, ich hab nix bekommen. So viel mal zu den Rechten. Und dort gab es nicht den geringsten Hinweis auf Dubiosität.
Klar gibt es auf beiden Seiten Lumpen. Aber der Schutz des einen darf nicht dazu führen, das der Andere zur Weihnachtsgans degradiert wird. Das würde ich auch nicht wollen.
Eine sinnvolle Variante, die beide Interessen berücksichtigt wäre vernünftig.
Pauschale Vorkasse ohne Sicherheiten (ebay und bricklink z.B. bieten durch die bewertungen schon immerhin eine gewisse Sicherheit aufgrund der Kundenerfahrungen) hingegen ist einseitig und öffnet genau so viele Betrugsmöglichkeiten, wie sie schließt.

Klasse Gerechtigkeit, die aus dem Risiko des Einen das Risiko des Anderen macht. Verdienen, aber nichts riskieren. So etwas könnte man im Extremfall Wirtschaftsprotektionismus nennen.
Wäre so wie Aktienpoker an der Börse mit "Antiverlustversicherung". Wenn ich ein Unternehmen betreibe, will ich Gewinne erwirtschaften. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Daher sind auch große Gewinne gerechtfertigt, denn solche Menschen haben meist ein entsprechendes Risiko getragen.
Aber die hier vorgebrachte Haltung ist wie bei den Industriemanagern: Und wenn der Laden an die Wand klatscht,- kein Thema, das Recht ist auf unserer Seite, Abfindung und Pension sind sicher. Verdienen,- ja gerne (es darf auch ein bißchen mehr sein), aber bitte ohne jedes Risiko.
Und genau mit der gleichen Mentalität wird die pauschale Vorkasse verteidigt.
Ein Mittelweg wird pauschal abgelehnt und ist undenkbar.

»
» Viele Grüße
» Barbara
»
» Viele Grüße
» Barbara

Viele Grüße

Jens


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