RobbyRay
17.10.2009, 11:11

LEGO STORE Hamburg

Hi
Da ich vom 20.10. bis 22.10.2009 in Hamburg bin, wollte ich mal fragen, ob jemand weiß was es so in der Steinewand und an Angebote in diesem Zeitraum gibt.

Wäre coll wenn ihr ein Bild und die Setnummer oder Bezeichnung posten könntet (bin noch nicht ganz so sicher mit den Typenbezeichnungen). k:

Schonmal Danke an alle "fleißigen Schreiber"

Lego'ische Grüße ®
Henrik


Jojo
17.10.2009, 13:53

Re: LEGO STORE Hamburg

Hallo!


Zur Bestückung der Hamburger Steinewand kann ich Dir leider keine Auskunft geben. Aber ich fühle mich berufen, Dir hier zu etwas Sicherheit zu verhelfen:

» Wäre coll wenn ihr ein Bild und die Setnummer oder Bezeichnung posten
» könntet (bin noch nicht ganz so sicher mit den Typenbezeichnungen).

Es gibt die Kategorien Sets (also die Modelle, die man im Laden kaufen kann) und Teile (aus denen die Modelle bestehen). Beide haben Nummern; aber nur Spezialisten kennen Setnummern und Teilenummern auswendig, schon gar nicht Setnummern und Teilenummern.

Die Setnummern stehen auf dem Karton und auf der Bauanleitung, und mit ihrer Hilfe lassen sich Sets in den Datenbanken von Lugnet, BrickSet, ganz besonders aber bei BrickLink, aber auch bei peeron suchen, wo man auch jeweils vielfältige weitere Informationen zu den Sets bekommt.

Bei Nennung eines Sets in diesem Forum schadet es übrigens nicht, die Nummer zusammen mit dem deutschen Namen, oder, wenn man diesen nicht kennt, einer deutschen Bezeichnung zu nennen. Beispielsweise „das Wirtshaus 6067“. Der damalige Katalogname wäre gewesen „Wachhaus mit Pferdestall“, und in Amerika heißt es „Guarded Inn“. Aber auch wenn man diese ofiziellen Namen nicht kennt, tut es in der Regel eine aussagekräftige, selbstausgedachte Bezeichnung auch, und mit der Nummer kann ja jeder sprachunabhängig das Set in den genannten Datenbanken nachschlagen.

[image]



(Zu beachten ist übrigens, daß die Setnummer nicht 6067-1 lautet. Dieses -1 taucht in der Datenbank von Bricklink standardmäßig auf, weil manche Setnummern mehrmals vergeben sind, also nur aus datenbanktechnischen Gründen. Zum Beispiel 375. Bei Bricklink steht dann da „375-1“, „375-2“ und „375-3“, aber die Setnummer ist jeweils nur „375“; das -1, -2, -3 ist nicht Bestandteil der Setnummer. Mit der entsprechenden Bezeichnung wie „die gelbe Burg“ oder „der Fischlaster“ ist die Sache auch eindeutig.)


Und dann sind da die Teilenummern, auch „Parts ref.“ genannt. Bei den allermeisten Teilen findet man im Innern oder auf der Unterseite eine vier- oder fünfstellige Nummer, welche die Designnummer von Lego ist, bspw. ist 3001 die Nummer des 2×4-Steins:

[image]



Auch diese Nummer kann man bei Lugnet, Bricklink und peeron eingeben, und man erfährt, in welchen Sets das Teil vorkam, und in welchen Farben. Bisweilen hängt auch in den Teiledatenbanken ein a oder b hinter solch einer Nummer, weil sich im Laufe der Jahre die Form leicht verändert hat, ohne daß es grundsätzlich ein anderes Teil geworden wäre. Ein Beispiel hierfür wäre die Fingernagelkante bei den Fliesen. s gibt z.B. „3069a“ (1×2-Fliese ohne Kante, alte Form) und „3069b“ (1×2-Fliese mit Kante, neue Form.) In der Regel gibt es sowieso neu bloß noch die neue Form, also ist es nicht nötig, darauf hinzuweisen, daß man aus der Pick-a-Brick-Wand im Lego-Store doch bitte Teil 3069b mitgebracht bekommen möchte. Für die Datenbank ist diese Unterscheidung aber wichtig.

Benennen kann man Teile wiederum sinnvoll, wenn man nicht unbedingt die Bezeichnung des BrickLink-Katalogs verwenden will, welche natürlich englisch ist. Jeder wird verstehen, wenn man von 1×2-Fliesen spricht, bei komplizierteren Teilen muß man eben etwas phantasievoll sein. Zugegebenermaßen sind Benennungen wie „Gucklocheiner“, „Ösenplättchen“, „Affenhinterköpfe“ (Na, wer weiß noch ohne Suchfunktion, wer damit welches Teil benannte?) oder „Krokodilscharnier“ nicht unmittelbar eindeutig, aber im kleinen AFOL-Gespräch weiß man dann doch irgendwie, was gemeint ist. Offizielle Teilenamen gibt es sowieso nicht, bzw. doch, aber die wären dänisch, was uns auch nur wenig weiterhölfe.

Die Nummern in den Steinen waren jahrelang die einzige Information, welche wir Fans über die Teile hatten, darum sind diese Nummern in alle Datenbanken eingegangen. Leider funktioniert Legos, der Firma, eigene Datenbank etwas anders, weshalb man bei Serviceanfragen mit diesen Nummern oft nicht weiterkommt. In neueren Bauanleitungen ist am Ende die Liste mit den für Lego gültigen Teilenummern abgedruckt, welche gleichzeitig Form und Farbe definieren. Mit diesen Nummern wiederum kommt man aber in den Datenbanken im Internet nicht weiter. ’s ist ein Kuddelmuddel.


Tschüß
Jojo


lilli
18.10.2009, 13:24

Re: LEGO STORE Hamburg

Hallo Jojo,

» Zugegebenermaßen sind Benennungen wie „Gucklocheiner“, „Ösenplättchen“,
» „Affenhinterköpfe“ (Na, wer weiß noch ohne Suchfunktion, wer damit welches
» Teil benannte?) oder „Krokodilscharnier“ nicht unmittelbar eindeutig, aber
» im kleinen AFOL-Gespräch weiß man dann doch irgendwie, was gemeint ist.

Ich wußte es nicht ohne Suchfunktion. Mit Suchfunktion leider auch nicht, weil zwar der Begriff genannt, aber nicht erklärt wird. Dafür weiß ich jetzt, was eine Galgenklappe ist (DIE wiederum konnte ich auf die Schnelle zuordnen).

Klärst du mich bitte auf?

Viele Grüße

Lilli


Ben®
18.10.2009, 15:46

Der Affenhinterkopf.....

Der Affenhinterkopf ist eine Erfindung meines Ex-Kollegen und Mit-LEGO-Freaks Jan W. aus frühen Braunschweiger Tagen für dieses Teil hier (und zwar zwingend in schwarz - sonst wäre es nur ein Dachfirstabschluß in rot, blau etc...):

Der Affenhinterkopf (den gab es 16x in Set 7727, aber sonst sehr selten in 1997!)

Da es in 1997 noch keine Peeron Datenbank gab (und auch Lugnet noch im Sammelstadium war), konnte man damals auch nicht wissen, daß dieser (damals) rare Stein in Sets wie 6543, 6984, 1598 (Town Square), 1620 (Chocomel Factory!) oder 1906 enthalten war.
Andererseits hätte dieses Wissen auch kaum geholfen, da alle diese Sets auch eher groß oder rar zu sein scheinen.....

Es war schließlich das Set 2872, welches die Rettung des Affenhinterkopf-Steinemangels bedeutete.

Wir Kenner des Begriffs "Affenhinterkopf" haben damals alle dieses Set bestimmt ein halbdutzendmal gekauft und hinterher auch die anderen netten Teile (Katze, Kristallkugel und 70° Schrägen!) darin zu schätzen gewußt...

Und nun zum eigentlichen Begriff:
Mein Kollege Jan hat damals ein motorisiertes Modell eines Affen gebaut, der auf einem Pedalantrieb eine Seilbahngondel antrieb und so entweder über straff gespante Seile oder auf einer Spiral-Schienen-Konstruktion langfuhr und am Ende automatisch umkehrte. Das war der eigentliche Trick der ganzen Konstruktion. Eine mechanische Gangschaltung mit Drehrichtungsumkehr beim Erreichen eines Hindernisses.

[image]



Die Spiralkonstruktion, damals in Ermangelung von Steinen noch in Fremdmaterial - igitt, was ist das? - gebaut sah so aus (vorne links):

[image]

.

Vor einigen Tagen hat hier jemand gerade so etwas in Pur-Lego vorgestellt und ich mußte grinsen, daß sowas heute niemandem ein "Wow" entlockt. Das hätte es damals getan. Und zwar mächtig.

Im Hintergrund sieht man übrigens eine erste Rekordbrücke von freitragend 4,10 Metern. Männo, waren wir damals stolz auf unser "vieles" Lego.

[image]



Und Spaß hatten wir jede Menge! Und Begriffe haben wir geprägt, von denen manche bis heute überdauert haben. Schwelg.....

P.s.: wer jetzt noch das Vorbild für den Strampelaffen herzaubert. Irgendwie ist mir so, als ob der aus einem Ideenbuch oder Zweitmodellvorschlag stammt...

Beste Grüße!


Ben®
18.10.2009, 15:59

Damals....

Oh ja!

„Gucklocheiner“
Bei LEGO intern auch "Washing-Machine-Brick" genannt. Und als solcher ein sehr radikaler Stein, der von damaligen Puristen abgelehnt und als böse charakterisiert wurde. Noch bei einer LEGO-Museumstour in 2007 hat ein altgedienter Mitarbeiter diesen Stein als Anfang allen Übels (der Snotterei!) bezeichnet. Der war kurz vor der Pensionierung tatsächlich beinahe verbittert, daß LEGO von der Knöpfe-nach-Oben-Ausrichung abgekehrt ist.

Ich denke für die meisten von uns Fans ist dieser Stein dagegen der genialste und innovativste seit Erfindung des 2x4ers gewesen.

„Ösenplättchen“
In Berlin auch als "Plättchen mit Rundnödel" oder verkürzt nur als "Rundnödel" bekannt?

Ja, so war das damals.... Und die Diskussionen, ob es erstrebenswert wäre, alle Steine in allen Farben und Formen erhalten zu können. Wäre das gut oder böse, wenn LEGO wieder schwarze und graue 2x2 Fenster rausbrächte? Ebay, Flohmärkte, Einkaufstips, Mülheim, ¡¡¡¡Kölle!!!! und so weiter.

Boah - sind wir alt geworden.


lilli
18.10.2009, 17:07

Re: Der Affenhinterkopf.....

Hallo Ben,

danke für die Aufklärung und die nette Geschichte dazu.
Wo habt ihr diese Ausstellung gemacht? Es sieht aus wie eine Schule - und das Aussengelände dann doch eher wie ein Privatgarten.

Und ein Detail würde mich noch interessieren: könnte man den Ausdruck "roter Affenhinterkopf" benutzen oder ist ein Affenhinterkopf zwingend und ausschließlich schwarz?

Viele Grüße

Lilli


Eisbär
19.10.2009, 08:51

Re: Damals....

Liebär Ben!



» „Gucklocheiner“
» Bei LEGO intern auch "Washing-Machine-Brick" genannt.

Auch als Erling bekannt. Nach dem Vornamen des Erfinders.

Und als solcher ein
» sehr radikaler Stein, der von damaligen Puristen abgelehnt und als böse
» charakterisiert wurde. Noch bei einer LEGO-Museumstour in 2007 hat ein
» altgedienter Mitarbeiter diesen Stein als Anfang allen Übels (der
» Snotterei!) bezeichnet. Der war kurz vor der Pensionierung tatsächlich
» beinahe verbittert, daß LEGO von der Knöpfe-nach-Oben-Ausrichung abgekehrt
» ist.

Au ja! Das wär doch mal was: Ab jetzt wird nur noch in anständiger Richtung gebaut.


» Boah - sind wir alt geworden.

1. Gib nich so an.

2. Lego hält jung.

Eisbärigst
Mich.a


Eisbär
19.10.2009, 13:44

Re: Der Affenhinterkopf.....

Liebe Lilli!

könnte man den Ausdruck
» "roter Affenhinterkopf" benutzen oder ist ein Affenhinterkopf zwingend und
» ausschließlich schwarz?

BEi roten handelt es sich zwar um Affenhinter-, aber eher -teile als wie -köppe.


Aufklærende Grüße
M.a


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