Fürst von Noppenberg
28.08.2009, 19:18

Mein erstes Schaufenster

Hallo LLL!

Nach langer Zeit wieder einmal ein Beitrag von mir.

Nein! Hier in Noppenberg ist keinesfalls Ruhe eingekehrt, es geht immer weiter mit neuen Modellen und damit ich dafür etwas mehr Platz habe, wurde für die nächsten 14 Tage ein Teil ganz einfach ausgelagert.

Man könnte es auch anders formulieren.

Problem 1:
Wer von Euch hat Erfahrung mit der Dekoration von Schaufenstern?
Bei der Aufbauzeit von zweieinhalb Stunden habe ich glatt 2l Getränke benötigt. Ist das hinter einem Schaufenster immer so warm?

Problem 2:
Trotz aller technischen Raffinessen, sehen die Bilder etwas komisch aus und zeigen eher den Markt im Hintergrund als die Modelle im Schaufenster.
Liegt es daran, dass die Sonne genau in Richtung des Fensters stand oder hat die Inhaberin die Scheibe zu toll geputzt?

[image]



Langzeittest:
Das von Mattenheimer überlassene Riesenrad unterliegt einem Langzeittest.
Angeschlossen ist ein Powermotor, welcher während der Ladenöffnungszeiten stündlich für 15min das große Rad antreibt.

OK.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Betrachten.
Hier sind noch weitere so verspiegelte Bilder.

http://festum.de/1000steine/myimages/album82

Ups...
Danke an Sven, Startrekfilmer, Robat, LegoConnex, Mattenheimer und Michael für die Beratung und Beisteuerung weiterer Modelle.

Für Neugierige:
Die Präsentation ist noch bis zum 11.09.2009 in Elsterwerda, Am Markt zu sehen. (dort gibt es nur ein Spielwarengeschäft)

Grüße aus meiner neuen Traumwelt
Andreas


steinlegoliath
28.08.2009, 19:54

Re: Mein erstes Schaufenster

Hallo Andreas,
hoffe Deine Modelle stehen immer im Schatten, sonst wirst Du nach etwa 2 Wochen keine Freude mehr an Ihnen haben. Zumindest nicht, wenn das Wetter so schön bleiben sollte. Denn Dein tolles Fachwerkhaus wird dann sehr schnell erdfarbig werden.

Das passiert Dir übrigens auch, wenn das Modell über die reflektierende Windschutzscheibe eines möglicherweise davorgeparkten Fahrzeugs bestrahlt wird.

Aber wenn's möglich ist, baue das Haus am Besten gleich mit vergilbten "weißen" Teilen. Dann hast Du hinterher nicht soviel Müll zu beklagen. Es sei denn, Du hast Verwendung für vergilbte Teile.

Ich habe mit meinen Schaufenstermodellen über Jahre hinweg gut 50000 Teile! verschrottet, für die sich nur mühsam Einsatzmöglichkeiten ergeben.
Und Burgen baue ich nicht.

Nur einmal habe ich ein Modell (Pathenon) komplett aus vergilbten Teilen gebaut und der Kunde war der Meinung, dass es dadurch umso authentischer aussah.

Aber wenn diese Gefahren für Dich nicht zutreffen, dann hast Du Glück.
Deine Modelle sind auf jeden Fall repräsentationswürdig.

Was mich allerdings wundert, aber da hat sich die Lego-Philosophie anscheinend geändert, durfte ich vor 13 Jahren keine Modelle in Spielwarengeschäften ausstellen, weil diese eben aus Teilen (Original) gebaut waren, die es nicht im Handel gab. Das hat sich natürlich geändert.

Gruß, Maurice


ApophisV
28.08.2009, 20:01

Re: Mein erstes Schaufenster

Hallo!

» Problem 2:
» Trotz aller technischen Raffinessen, sehen die Bilder etwas komisch aus
» und zeigen eher den Markt im Hintergrund als die Modelle im Schaufenster.
» Liegt es daran, dass die Sonne genau in Richtung des Fensters stand oder
» hat die Inhaberin die Scheibe zu toll geputzt?

Falls Du mit einer Spiegelreflex fotografierst kannst Du hier mit einem Polfilter Abhilfe schaffen. Der kostet allerdings locker je nach Objektivdurchmesser an die 100 Euro, also für ne einmalige Gelegenheit eine etwas teure Anschaffung... Bringt aber tolle Ergebnisse (je nach Einfallwinkel des Lichts und Justierung des Filters)! und für experimentierfreudige Fotografen eine Menge Spaß!

Ich würde ja anbieten, Fotos zu machen, aber die Entfernung ist dann doch ein bisserl groß dafür... Aber vielleicht findet sich in Deiner Nähe jemand anderes, der eine entsprechende Fotoausrüstung hat? Lohnen würde es sich allemal! =)

Beste Grüße aus Aachen,
Daniel


Paddi
28.08.2009, 21:08

Re: Mein erstes Schaufenster

Hallo,
»

Eigentlich nur eine Frage:
Wie kommt ihr zu diesen Aufträgen? Eben war die Rede von einem Kunden. Wie laufen solche Aufträge ab? wie kommt ihr zu diesen Aufträgen? Und wie kommt man dazu seine Modelle in einem Schaufenster aus zu stellen?
:confused: :confused: :confused:
Viele Fragen Trotzdem Danke im Voraus

Grüße
Paddi


steinlegoliath
28.08.2009, 22:12

Re: Mein erstes Schaufenster

Hi Paddi,
da gibt es zwei Möglichkeiten:
entweder über das Vitamin-B(eyer) bei 1000steine nachfragen, ob und wo das erlaubt ist, oder durch viel Klinkenputzen.

Hier in Hannover habe ich mir im Urlaub den einen oder anderen Tag pro Jahr Zeit genommen, um einmal von Langenhagen bis Laatzen und von Garbsen bis Anderten alle Reisebüros und Versicherungsagenturen abzuklappern.
Mit dem Rad kamen da nicht selten 40-60km pro Tag zusammen.

Wichtig ist in dem Fall, eine Bewerbungsmappe mit bereits gebauten Modellen mitzunehmen. Die Kunden können sich oft nicht vorstellen, was man damit meint, ob sie Lego-Modelle zu Werbezwecken ins Schaufenster stellen wollen.

Und beachte, von 100 Geschäften, haben bestenfalls 10 Interesse und von den 10 wird nur einer einen Auftrag abgeben.
Nachdem ich bereits 3 Reisebüros, 2 Versicherungsagenturen und 2 Bausparbüros für mich gewonnen hatte, ging es fast von allein.
Allerdings lag mir nie daran, dass professionell zu machen.

Die Kundenwünsche werden schnell immer ausgefallener. Es ist dann ratsam, entweder den Kunden sausen zu lassen (wenn man es nur aus dem Hobby heraus macht. Professionell geht das natürlich nicht!) oder sich wirklich etwas sehr Gutes auszudenken.
Und da wird es langsam kompliziert. Denn die Modelle müssen ja auch einen Werbezweck erfüllen, also das Produkt dem potentiellen Kunden näherbringen.
Das ist nicht wie im Lego-Store wo man ein MOC (natürlich puristisch gebaut) einstellt, weil eben nur Lego als solches beworben wird.

Ich habe 1995 bei Lego im Marketing angerufen und um Stellungnahme gebeten, ob das legitim ist oder nicht. Die Antwort war ein wenig verwirrend:
Ausstellen zu Werbeqzwecken wird geduldet, aber nur solange es branchenfremde Kunden und Produkte sind. In Spielwarengeschäften z.B. durfte ich nicht ausstellen. Das war wirklich blöd, weil zu meinen Interessenten auch diverse damals noch existierende Geschäfte gehörten. Ging aber nicht. Begründung damals war aber logisch:
Wenn die Kunden die verbauten Teile sehen (vor Allem die Massen) werden sie unweigerlich nachfragen, in welchem Modell oder Ersatzteilpaket diese Teile enthalten sind.
Tja, und da die meisten Teile mühselig über Jahre hinweg zusammengekauft wurden, gab es die natürlich nicht direkt im Handel.
Man hätte somit den "Schwarzmarkt" (Originalton Lego 1995), den Flohmarkt und die alternativen Bezugsstellen gefördert. Und das ist und war nicht im Sinne von Lego.
Heute hat man es durch alle die Alternativen und den Lego-Service dazu eine andere Einstellung bekommen.

Gruß, Maurice

P.S: Hoffe, Du kommst nicht aus Hannover oder der Umgebung. Wollte meine immer noch existierenden Großmodelle demnächst mal wieder anbieten. Sind zwar ein wenig betagt, aber noch durchaus aktuell. Die Pakistani haben sich ja zum Glück verkniffen, das Taj Mahal einzuäschern (wenn die Meldung vor 3 Jahren gestimmt hat). Und die Sphinx steht noch am selben Fleck und ist noch nicht verwittert. Außerdem kommen die Monumentalbauten immer gut an, weil sie zeitlos sind.:blink:


Thekla
28.08.2009, 22:17

Re: Mein erstes Schaufenster

Mein lieber Maurice

» Das ist nicht wie im Lego-Store wo man ein MOC (natürlich puristisch
» gebaut) einstellt, weil eben nur Lego als solches beworben wird.

Diese Formulierung überdenkst Du eventuell noch mal! :blink:

...denn Du wolltest sicher nicht zum Ausdruck bringen, dass die in den Stores ausgestellten Modelle Deinem weißen Haus mit rotem Dach nachstehen, gelle?

Gruß
Thekla


steinlegoliath
28.08.2009, 22:50

Re: Überdenken?

Meine liebe Thekla,
ich bin jetzt nicht ganz sicher, was Du meinst.
» » Das ist nicht wie im Lego-Store wo man ein MOC (natürlich puristisch
» » gebaut) einstellt, weil eben nur Lego als solches beworben wird.
»
» Diese Formulierung überdenkst Du eventuell noch mal! :blink:
»
» ...denn Du wolltest sicher nicht zum Ausdruck bringen, dass die in den
» Stores ausgestellten Modelle Deinem weißen Haus mit rotem Dach nachstehen,
» gelle?

Im Allgemeinen habe ich zum Ausdruck bringen wollen, dass die Wünsche der Kunden sehr weit von dem abweichen, was man eben bauen würde, wenn man für Lego als Spielzeug ein Werbemodell oder ein frei ausgedachtes MOC baut.

Meine Modelle sind so ausgeführt gewesen, dass man sie ohne Bedenken in ein Schaufenster stellen konnte (stabil und nicht detailverliebt). Da machte es auch nichts aus, wenn mal das eine oder andere Teil davongeflogen ist.

Wie bereits einleitend in meinem ersten Posting beschrieben, wage ich hier gar keinen Vergleich zwischen meinen Modellen und denen der 1000steine-Elite.
Solange es ein Reisemodell ist oder man es als solches interpretieren kann (Frauenkirche oder Venedig von HoMa), hat man den Auftrag ziemlich sicher in der Tasche. Aber ein Rittermodell z.B. lässt sich kaum vermitteln. Es sei denn, man kann das irgendwie gut in das Thema eines Reisebüros einbinden.
Das war es, was ich mit dem MOC für einen Store gemeint habe.

Ich werde doch hier nicht noch eine weitere Debatte über "mein Modell ist schöner als Deins" lostreten. Das ist doch eh Geschmackssache.

Gruß, Maurice


Thekla
28.08.2009, 23:09

Ja, überdenken!

Hi,

» ich bin jetzt nicht ganz sicher, was Du meinst.

Das scheint mir auch so.

Ohne weiter auf Deine anderen Ausführungen eingehen zu wollen...

» » » Das ist nicht wie im Lego-Store wo man ein MOC (natürlich puristisch
» » » gebaut) einstellt, weil eben nur Lego als solches beworben wird.

irritiert mich an diesem Satz, dass die MOCs, die in Stores gezeigt werden, weder puristisch gebaut sind, noch dass sie für LEGO als solches werben sollen.

Diese MOCs sind durchaus detailverliebt, transportabel (sonst wären sie nicht bis in den Store gekommen) und alles andere als puristisch. Puristisch im Sinne von simpel.

Es ist eher, wie auch für Deine Modelle, eine Möglichkeit, ein MOC einer "breiteren" Öffentlichkeit zu präsentieren.

Gruß
Thekla


steinlegoliath
28.08.2009, 23:41

Re: Stimmt!

Hast recht.

» Es ist eher, wie auch für Deine Modelle, eine Möglichkeit, ein MOC einer
» "breiteren" Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Prinzip ging es nur ums Ausstellen. Aber die meisten meiner Modelle hätte ich für mich nie gebaut. Da steckte schon ein bisschen Druck der Kunden dahinter. Und weil mir das auf Dauer auf den Keks ging, von den vergilbten Teilen mal ganz abgesehen, habe ich das ja auch beigelegt.

Tschüß, Maurice


Fürst von Noppenberg
29.08.2009, 09:49

um Euren Dialog mal zu unterbrechen....

» Es ist eher, wie auch für Deine Modelle, eine Möglichkeit, ein MOC einer
» "breiteren" Öffentlichkeit zu präsentieren.

Diesem stimme ich auch voll zu.

Aus dieser Region kommen sehr wenige Leute zu unseren Ausstellungen nach Berlin, Köln, München oder Görlitz.
Es ist in erster Linie Werbung für uns.

... Und es ist schön, wenn das Projekt durch Werbemittel von LEGO unterstützt wird. Schließlich ist es ein kleiner Kreislauf.
Wer von der Manie etwas abbekommt, landet unweigerlich erst mal wieder beim Hersteller der Kleinteile.

Also auch an dieser Stelle mein Dank an Jan und Borka.

Grüße aus meiner neuen Traumwelt
Andreas


Cran
29.08.2009, 15:01

Glückwunsch!

Hi Andreas,

auf das es nicht das letzte bleibt!

Gruß, Ralf


inof
30.08.2009, 13:49

Re: Mein erstes Schaufenster

Hallo Andreas,

Sehr schön, wieder was von Dir zu sehen!

» Problem 1:
» Wer von Euch hat Erfahrung mit der Dekoration von Schaufenstern?
» Bei der Aufbauzeit von zweieinhalb Stunden habe ich glatt 2l Getränke
» benötigt. Ist das hinter einem Schaufenster immer so warm?

Treibhauseffekt ...

» Problem 2:
» Trotz aller technischen Raffinessen, sehen die Bilder etwas komisch aus
» und zeigen eher den Markt im Hintergrund als die Modelle im Schaufenster.
» Liegt es daran, dass die Sonne genau in Richtung des Fensters stand oder
» hat die Inhaberin die Scheibe zu toll geputzt?

Das Problem ist, dass eine Glasscheibe umso stärker spiegelt, je heller es davor ist in Relation zu dahinter. Das war hier offenbar der Fall.

Um dem abzuhelfen, sollte man innen (hinter der Scheibe) alle vorhandenen Lampen und sonstige Beleuchtungseinrichtungen einschalten, auch wenn es heller Tag ist. Wenn möglich, warten, bis die Sonne hinter einer Wolke ist oder kurz vor dem Untergehen.

Ein weiterer, einfacher Trick kann ebenfalls helfen: Mit Blitzlicht fotografieren, auch wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Bei den meisten Kameras (auch billige kompakte) kann man den Blitz von "Automatik" auf "immer an" umschalten. (Wenn Die Kamera eine Funktion "Aufhellblitz" o.ä. hat, kann man natürlich auch die verwenden.) Der Effekt ist, dass die Modelle hinter dem Glas aufgehellt werden, nicht aber die Objekte, die sich in der Scheibe spiegeln.

Dabei muss man natürlich schräg auf die Scheibe fotographieren, damit der Blitz nicht direkt in die Kamera zurückgespiegelt wird.

Das hilft auf jeden Fall im Inneren von Gebäuden, aber auch bei Außenscheiben. Ich habe auf diese Weise schon erfolgreich viele Modelle hinter Glas fotographiert, meistens ohne nennenswerte Spiegelungen. Und zwar mit einer normalen Kompakt- oder Bridge-Kamera. Siehe z.B. meine Fotos von den StarWars-Skulturen beim Kaufhof München (Dez. 2007). Das war alles hinter Schaufensterglas.

Viele Grüße
Oliver


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