skubs_de
02.01.2013, 18:06

+1Gerücht oder Wahrheit ? AFOL Rabatt gestrichen ? Wer weiss mehr ?

Hallo zusammen,

ich habe einen Spatz pfeifen hören ..... will es aber nicht glauben.

Kann jemand das bestätigen oder weiss mehr darüber ?

Angeblich sollen AFOL´s beim AFOL-Day keinen Rabatt mehr bekommen ?

Wir haben doch nicht den 1. April !

Danke für Eure Infos.

Grüsse ein nachdenklicher

Bernd



Magic11r gefällt das


38 vorhergehende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen Beitragsbaum

Schokokeks65
03.01.2013, 07:39

Als Antwort auf den Beitrag von Steinologe

+1Re: Gerücht oder Wahrheit ? AFOL Rabatt gestrichen ? Wer weiss mehr ?

Moin,
schade schade schade... hatte mich für den AFOL Tag schon angemeldet, Weihnachtsgeld und Ersparnisse ausgeben für die CC Häuser. Hatte mich schon echt gefreut... naja aber warten wir wirklich mal eine offizelle Meldung ab. Ich nehme jawohl an, das sich hier jemand zu Wort melden wird, der Ahnung an. Ob er nun Jan heißt oder Herr Lego ;)
Meine Oma sagte immer, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Ansonsten wäre ein Boykottaufruf für den AFOL Tag wirklich sinnvoll. Unter´m Strich würde wir alle davon profitieren. Ich spekuliere mal:
Wenn keiner an diesem Abend bzw morgen im Store erscheint, entgehen den Lego Stores eine Menge Einnahmen. Was aber ja nicht sofort zu Kündigungen der Mitarbeiter führen wird. Dadurch kommt die Legochefetage vielleicht ins Nachdenken und wird merken das man nicht alles mit uns machen kann. Ich glaube zudem, das Lego es kaum merkt ob sie uns 15% geben oder nicht.
Ich finde, das ist einfach Gier nach Geld und mit Süchtigen kann man es ja machen.

Ich hoffe es ist einfach nur ein Gerücht. Wenn jedoch nicht, wäre ich für ein Boykott des AFOL Shoppens und hoffe das auch alle mitmachen. Nur gemeinsam könnten wir da etwas erreichen.

Schönen Tag, Mirko



legodesinger gefällt das


Tan
03.01.2013, 07:53

Als Antwort auf den Beitrag von skubs_de

+2S K A N D A A A A A A A L

Hallo LEGO-Jünger,

jetzt wird wieder entrüstet und entsetzt getan,
jeder will nun die LEGO-Läden als Strafmaßnahme meiden,
und was wird am jüngsten Tag geschehen?

NICHTS!

Ihr werdet wieder bis auf die Straße stehen und gierig nach den kostenlos-Bechern schnappen...

So ist das in Deutschland: Großes Maul und dann abteilungsweise streiken um den Betriebsablauf nicht unnötig zu stören.

Gruß
Björn tan



Brixe , Pete378 gefällt das


Kia78
03.01.2013, 08:23

Als Antwort auf den Beitrag von Tan

+1Re: S K A N D A A A A A A A L

Hallo,
leider wirst du recht behalten
Es wird nichts passieren. Jeder hier regt sich auf, findet es unmöglich etc.. Jedoch werden am AFOL Tag werden wieder Massen vor dem Store stehen und auf Einlass warten.
Aber ich defintiv dann nicht. War am AFOL Tag immer da, weil es 15% gab und man, wie ich immer fand, ruhiger shoppen, Sets genauer anschauen, konnte als bei normalen Öffnungszeiten.
Werde mein Hobby deswegen nicht aufgeben, aber meine Käufe aufs Jahr anders verteilen und auch mal in die Nachbarländer und auf andere Internetseiten schauen.

Bin auch, wie Schokokeks65 der Meinung das die 15% Rabatt Lego nicht wirklich schaden (vorallem wenn man sieht, was da so an Summen ausgegeben werden) und alles reine Geldgier ist.

Aber warten wir mal ab und wenn das Gerücht wirklich wahr ist, hoffe ich das Tan unrecht bekommt und soviele AFOL´s wie möglich den Tag boykottieren!

Gruß Kia



legodesinger gefällt das


UncleTom
03.01.2013, 09:37

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Keine rabatte mehr bei amazon und bei einkauf von 1000 euro in lego store


Wenn ich mir den Amazon-Preisvergleich anschaue, drängt sich das auf. Die Farbe blau (-> teurer als UVP) scheint zu überwiegen.


Die Aussagekraft dieser Übersicht ist mMn je nach Set sehr durchwachsen. Dass Auslaufmodelle wie der Maerskzug teurer als UVP sind, wen wundert's? Werden bei Amazon ohnehin von anden Anbietern eingestellt. Und die exklusiven Reihen wie Architecture und Modular Houses sind auch eine schlechte Referenz, werden die denn von Amazon selbst vertrieben?

Dann bin ich bei einigen regulären Sets (z.B. Friends) in der Tabelle dem Link zu Amazon DE gefolgt. Ich war etwas verwundert, dass ein Set mit UVP 9,99 € für 16,xx € angeboten wird. Das Set war dann auch von Amazon direkt nicht lieferbar, der Preis kam von einem andern Anbieter, 16,xx € inkl. Porto. Und so war es bei zehn weiteren Sets auch, die ich mir angesehen habe. Also kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit der Aussage, dazu war ich zu faul

Verkauft Amazon selbst überhaupt Sets über UVP? Kann mich nicht erinnern, dass bei regulären Sets (also nicht Architecture, Modular Houses etc.pp.) gesehen zu haben.

Gued gaohn,
Thomas



Rockbert
03.01.2013, 10:03

Als Antwort auf den Beitrag von Tan

+2Re: S K A N D A A A A A A A L - Wohin will LEGO?

Liebe Leute,

ich habe gestern Abend meinen Augen nicht getraut, als ich das las. Wirklich schade, finde ich, zumindest, wenn das stimmt. Ich gebe Dir, Björn, aber recht: Meistens führen dann groß angesagte Proteste doch zu nichts und wie jemand anderes hier schon schrieb, wer so viel Kohle für Spielzeug ausgibt, wird das auch weiter tun.

Ich frage mich, sollte das Gerücht stimmen, aber auch im Hinblick auf Entwicklungen der letzten Jahre: Wohin will LEGO? Viele Teuerungen, die sich u.a. aus Lizenzgebühren ergaben, haben die Fans (und zum großen Teil sicher auch AFOLs) hingenommen. LEGO macht riesige Umsätze, das war in vielen Zeitungen 2012 zu lesen. Ist auch logisch: Die Sets sind innovativ, es werden neue Farben, Teile, Serien auf den Markt geschmissen, die viele unterschiedliche Interessen ansprechen und bedienen können - von Cars für die kleinsten Merchandiser bis zu CC-Häusern und großen Technik-Sets für die Größeren und ganz Großen. Das hat natürlich seinen Preis. Gleichzeitig zeichnet LEGO, und das ist glaube ich etwas, was sehr viele hier und in anderen Communities besonders schätzen, ein hoher Kundenbindungswille und der Wunsch nach Kundenzufriedenheit aus. Daher gibt es sicher auch solche Tage wie das AFOL-Shopping und Aktionen wie Lugbulk. Aber wo ist die Grenze? So wie ich das als wenig wirtschaftsaffiner Mensch sehe, schreibt LEGO doch schon schwärzeste Zahlen. Kann es da sein, dass solche Gimmicks, die ja lediglich vierteljährlich stattfinden und Rabatte einräumen, die wie wir alle wissen ja niedrig im Vergleich zu bestimmten anderen Einkaufsorten sind, wegfallen? Ein Besuch im Brand Store ist sicher mehr als nur der 15%ige Rabatt und der PaB-Becher. Man trifft Gleichgesinnte in ruhiger Atmosphäre und die MitarbeiterInnen sind supernett. Aber - und das sollte berücksichtigt werden: Viele Fans haben teils lange Anfahrtswege. Nimmt man die noch auf sich, wenn sich das gar nicht lohnt, weil Benzin oder Bahnticket ja auch nicht gerade günstig ist?

Ich finde das fragwürdig und wundere mich darüber. In Zeiten, wo es einer zunehmenden Zahl von Menschen wirtschaftlich schlechter geht, oftmals ein einzelner Verdiener innerhalb einer Gemeinschaft mit mehreren Personen nicht mehr ausreicht und daher sowieso dazu führt, dass überlegter und bewusster gekauft wird - ist da nicht eine kundenzugewandte Firmenpolitik sinnvoll, um die Kunden auch weiter zu binden bzw. - und das ist ja weitaus schlimmer - bestehende Kundenzuwendung, wie etwa den 15%igen Rabatt, auch noch zurückzunehmen? Ich wundere mich darüber sehr. Sollte sich das bestätigen, kann man mit mir in Hamburg nicht mehr rechnen. Für die Anfahrt zahle ich weitaus mehr - und ich muss für einen Samstag viel zu früh aufstehen :-).

Viele Grüße,
Robert



Cran , gefällt das


Dirk1313
03.01.2013, 10:58

Als Antwort auf den Beitrag von skubs_de

+10Preispolitik als Teil der Marktwirtschaft

Nach langem Überlegen ob ich einen Diskussionsbeitrag leisten soll oder nicht, hier meine Sicht auf die Dinge.

1.Ich bin sicher dass es beim nächsten AFOL Shopping Rabatte geben wird. Ob auf alle nicht reduzierten Sets weis ich nicht. Ich gehe immernoch davon aus dass das geschrieben Wort (hier bei 1000steine und auch beim mbfr) gilt:
"Als AFOL erhältst bei dieser Sonderöffnung exklusiv einen Rabatt von 15% (ausgenommen sind reduzierte Artikel, Gutscheine und Bücher); Abgabe nur an Endverbraucher und in handelsüblichen Mengen." Vielleicht gab es da am Telefon auch ein Kommunikationsproblem: "exklusiv" und "reduziert" oder so...
Spätestens am 2.2. werden wir wissen wie es am Ende aussieht.

2. Lego ist ein marktwirtschaftliches, gewinnorientiertes Unternehmen und wird daher, wie alle Unternehmen (im Gegensatz zu gemeinnützigen Organisationen), auf Gewinnmaximierung aus sein. Man wird dort den Markt analysiert haben und vermutlich zu den folgenden Feststellungen gekommen sein (meine persönliche Einschätzung mit Fakten gemischt):
2.1 Der Absatz in 2012 war besonders hoch. Teilweise waren Lego Sets komplett ausverkauft. Das läßt auf eine maximale Auslastung der Lego-Fabriken schließen
2.2 Lego wird als Unternehmen bereits mit Apple verglichen - der Markenwert ist sehr hoch
2.3 Die Kaufkraft ist in Europa in Deutschland besonders hoch
2.4 In der (Vor-)Weihnachtszeit waren auf viele Lego Sets besonders hohe Rabatte im Onlinehandel zu beobachten (teils bis zu 50%).

3. Welche Schlüsse kann man als Unternehmen aus den oben genannten Indizien schließen:

3.0 Es ist ein guter Zeitpunkt den Gewinn noch weiter zu steigern...

3.1 Es könnten vermutlich größere Mengen abgesetzt werden.
Das würde aber Kapazitätsausbau und damit hohe Investitionen erfordern. Dazu bedarf es einer hohen Vorlaufzeit und es birgt ein hohes Risiko wenn der Markt einbricht.
Da sowohl in den USA als auch in Europa nicht mit einer schnellen wirtschaftlichen Erhohlung - möglicherweise sogar mit weiteren Rückgängen zu rechnen ist, ist das Risiko eines Kapazitätsausbaus besonders hoch - nochdazu wo Lego fast alles selbst herstellt und somit - im Gegensatz z.B. zu Apple - die Produktionsrisiken komplett selbst trägt. Man wird sich also fragen wie lange der Boom wohl anhalten wird.

3.2 Es können die Listenpreise erhöht werden.
Wegen der bereits unter 3.2 genannten wirtschaftlichen Lage wird sich das sicher nicht auf breiter Front realisieren lassen. Wenn man hier zu weit geht, wird es zu einem Gewinnrückgang und weniger Verkäufen kommen. Dabei ist auch zu bedenken dass der Listenpreis im EU-Raum überall gleich ist, obwohl die Kaufkraft unterschiedlich ist. Man wird die Preise der Lizenzsets vermutlich weiter erhöhen da hier Käufer vermutlich am wenigsten auf den Preis achten. Bei anderen Sets siehts anders aus. Lego hat sogar angekündigt in Asien Minisets zu Minipreisen anbieten zu wollen (dazu mehr unter 3.4 Neue Märkte erschließen)
Ich habe mal den Preis vom Emerald Night (2009 - 1024 Teile) mit dem vom neuen Horizon Express (2013 - 1351 Teile) verglichen. Beide werden in Deutschland zum gleichen Listenpreis angeboten. In den USA hingegen wurde der Emerald fur 100USD und der Horizon für 130 USD angeboten. So wurden die Fans in Deutschland scheinbar erhört die Sets sind jetzt in den USA nicht billiger als in DE. Allerdings ist damit die Frage nicht beantwortet wo die Kaufkraft höher ist. Das Thema Listenpreis kann man an dieser Stelle noch lange diskutieren und ich komme im Resume darauf zurück.

3.3 Rabatte
Rabatte sind für den Endkunden eine tolle Sache geben sie doch das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben. Wir alle wissen aber auch wie leicht man uns damit aufs Glatteis führen kann. Für Lego ist das eine ganz heikle Sache. Man stellt schließlich ein Markenprodukt her und möchte nicht, dass die Marke verwässert wird und man plötzlich als Billigheimer angesehen wird. Manche Hersteller scheinen das gut im Griff zu haben. Da Lego dieses Jahr mit Apple verglichen wurde: habt ihr schonmal ein aktuelles Apple-Produkt mit 45% Rabatt bekommen?
Für viele Händler ist das ein besonders trauriges Kapitel. Der gemeine Spielwarenladen um die Ecke hat sehr hohe Kosten (Ladenmiete, Personal etc.) wird von Lego aber an den Großhandel verwiesen. Würde Lego direkt an den kleinen Laden um die Ecke verkaufen wäre das ein hoher Aufwand und man bekäme vermutlich Probleme mit dem Großhandel und den Großmärkten / Ketten - und über die läuft schließlich das Volumengeschäft. Zurück zum Laden um die Ecke - die Margen sind gering. ABER für Lego sollten solche Läden eigentlich ein Aushängeschild darstellen. Hier wäre für Lego sicher noch Spielraum etwas im Vertrieb zu verbessern und damit die Marke weiter zu stärken. Wieso keine PAB Wand beim Spielwarenhändler um die Ecke? Oder die Creator Expert Reihe auch in diesen kleinen Läden anbieten?

3.4 Neue Märkte
Legos Hauptmäkte sind Nordamerika und Europa. In Asien sind einzelne Märkte gut abgedeckt - z.B. Südkorea.
Kaufkraftschwächere Märkte wie z.B. Indien fehlen. Hier möchte Lego wohl mit besonders günstigen Kleinsets aktiv werden.

4. Resume (für uns)
In Deutschland ist die Kaufkraft besonders hoch. Auch die Marke Lego ist sehr stark. Als Unternehmen muß man das "abschöpfen". Da die Mengen nicht beliebig zu erhöhen sind, wird man also an der Preisschraube vorsichtig drehen. Die Listenpreise werden leicht angepasst - bei Lizenzsets mehr, bei anderen Sets vielleicht weniger. Dazu gehört auch Rabatte weitgehend einzuschränken da diese beim Verbraucher auch die Erwartung schüren dass da preislich nochwas geht. Lego wird möglicherweise auch vermeiden dem Großhandel "Restware" zu besonders niedrigen Preisen abzugeben.
Um die geringere Kaufkraft in Südeuropa zu berücksichtigen, wird man hier vielleicht auch weiterhin größere Rabatte erlauben - aber den "grenzüberschreitenden" Onlinehandel versuchen einzuschränken (siehe Amazon Italien). Denn die stärkeren Rabatte sollen ja den kraufkraftschwächeren Italienern zu Gute kommen.

So, wenn mir nochwas dazu einfällt melde ich mich. Wenn ihr das jetzt zerpfücken mögt, bitte sehr. Es sind einfach nur ein paar Gedanken zum Thema aufgeschrieben.

Viele Grüße
Dirk


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Lukutus , LegoConnex , Cabrio , , katerjur , felix_the_swiss , opafejo , robin hood , joro , MARPSCH gefällt das (10 Mitglieder)


Steindrucker
03.01.2013, 11:43

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

+1Re: Preispolitik als Teil der Marktwirtschaft

Wie kann man denn Lego mit Apple vergleichen?
Fals es noch keinem aufgefallen ist wird Apple derzeit voll von Samsung überfahren.
Über 50 meiner Arbeitskollegen sind innerhalb kürzester Zeit vom I Phone umgestiegen auf Samsung.
Man sollte immer schön auf dem Teppich bleiben, denn Menschen lassen sich nicht alles gefallen.


[image]



Der Steindrucker auf Facebook

never never give up forever


gefällt das


LegoConnex
03.01.2013, 11:51

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Preispolitik als Teil der Marktwirtschaft

Zuersteinmal: Guter Beitrag zum Thema, erinnert mich zu 100% an gewisse Studenabschnitte: vor allem Volkswirtschaftslehre

1.Ich bin sicher dass es beim nächsten AFOL Shopping Rabatte geben wird. Ob auf alle nicht reduzierten Sets weis ich nicht. Ich gehe immernoch davon aus dass das geschrieben Wort (hier bei 1000steine und auch beim mbfr) gilt:
"Als AFOL erhältst bei dieser Sonderöffnung exklusiv einen Rabatt von 15% (ausgenommen sind reduzierte Artikel, Gutscheine und Bücher); Abgabe nur an Endverbraucher und in handelsüblichen Mengen." Vielleicht gab es da am Telefon auch ein Kommunikationsproblem: "exklusiv" und "reduziert" oder so...
Spätestens am 2.2. werden wir wissen wie es am Ende aussieht.


Wir werden sehen was passiert. Aber dennoch könnte man ja mal in die Runde fragen: Wenn ihr zum Shopping fahrt, was landet dann größenteils bei euch im Auto? Ich würde schätzen: 1. Exklusivsets 2. PaB-Becher und 3. "normale Sets". Der Anreiz für ersteres ist dann wohl weg. Wenn dann Leute weit zum nächsten Shopping fahren, dann werden auch diese anfangen zu rechnen: Fahrtkosten vs. "Erlös" und vielleicht auf das Ergebniss kommen: "Nee, das ist es mir nicht mehr wert. Wenns bei S@H wieder doppelte VIP-Punkte gibt, dann bestell ich da." Damit hat LEGO am Ende zwar dem Absatz gehalten und dem Umsatz gesteigert (10% mit VIP statt 15% im Store), aber das Event wird drunter leiden.
Meine Meinung dazu: LEGO werden die 15% im Store an den paar Eventen im Jahr nicht deutlich schmerzen. Aber das Gewinnstreben macht eine enge Kunden-Unternehmens-Beziehung kaputt.

2. Lego ist ein marktwirtschaftliches, gewinnorientiertes Unternehmen und wird daher, wie alle Unternehmen (im Gegensatz zu gemeinnützigen Organisationen), auf Gewinnmaximierung aus sein. Man wird dort den Markt analysiert haben und vermutlich zu den folgenden Feststellungen gekommen sein (meine persönliche Einschätzung mit Fakten gemischt):
2.1 Der Absatz in 2012 war besonders hoch. Teilweise waren Lego Sets komplett ausverkauft. Das läßt auf eine maximale Auslastung der Lego-Fabriken schließen
2.2 Lego wird als Unternehmen bereits mit Apple verglichen - der Markenwert ist sehr hoch
2.3 Die Kaufkraft ist in Europa in Deutschland besonders hoch
2.4 In der (Vor-)Weihnachtszeit waren auf viele Lego Sets besonders hohe Rabatte im Onlinehandel zu beobachten (teils bis zu 50%).


Jap. 100% Zustimmung.

3. Welche Schlüsse kann man als Unternehmen aus den oben genannten Indizien schließen:

3.0 Es ist ein guter Zeitpunkt den Gewinn noch weiter zu steigern...

3.1 Es könnten vermutlich größere Mengen abgesetzt werden.
Das würde aber Kapazitätsausbau und damit hohe Investitionen erfordern. Dazu bedarf es einer hohen Vorlaufzeit und es birgt ein hohes Risiko wenn der Markt einbricht.
Da sowohl in den USA als auch in Europa nicht mit einer schnellen wirtschaftlichen Erhohlung - möglicherweise sogar mit weiteren Rückgängen zu rechnen ist, ist das Risiko eines Kapazitätsausbaus besonders hoch - nochdazu wo Lego fast alles selbst herstellt und somit - im Gegensatz z.B. zu Apple - die Produktionsrisiken komplett selbst trägt. Man wird sich also fragen wie lange der Boom wohl anhalten wird.



Ist leider der Schluss aus Angebot und Nachfrage unter Berücksichtigung das eine Angebotserhöhung zu Sprungkosten führt und sicht nicht so einfach wieder zurückfahren lässt.

3.2 Es können die Listenpreise erhöht werden.
Wegen der bereits unter 3.2 genannten wirtschaftlichen Lage wird sich das sicher nicht auf breiter Front realisieren lassen. Wenn man hier zu weit geht, wird es zu einem Gewinnrückgang und weniger Verkäufen kommen. Dabei ist auch zu bedenken dass der Listenpreis im EU-Raum überall gleich ist, obwohl die Kaufkraft unterschiedlich ist. Man wird die Preise der Lizenzsets vermutlich weiter erhöhen da hier Käufer vermutlich am wenigsten auf den Preis achten. Bei anderen Sets siehts anders aus. Lego hat sogar angekündigt in Asien Minisets zu Minipreisen anbieten zu wollen (dazu mehr unter 3.4 Neue Märkte erschließen)
Ich habe mal den Preis vom Emerald Night (2009 - 1024 Teile) mit dem vom neuen Horizon Express (2013 - 1351 Teile) verglichen. Beide werden in Deutschland zum gleichen Listenpreis angeboten. In den USA hingegen wurde der Emerald fur 100USD und der Horizon für 130 USD angeboten. So wurden die Fans in Deutschland scheinbar erhört die Sets sind jetzt in den USA nicht billiger als in DE. Allerdings ist damit die Frage nicht beantwortet wo die Kaufkraft höher ist. Das Thema Listenpreis kann man an dieser Stelle noch lange diskutieren und ich komme im Resume darauf zurück.


Kleiner Fehler unterlaufen: soweit ich mich erinnere kostete der EN 89,99€ und der HE 99,99€. Ein kleiner Unterschied besteht damit also auch. Jedoch ist er kleiner als in den USA. Zusätzlich kommen die Preise im Vergleich D vs. USA schonmal einem realen Wechselkurs näher (auch wenn man so eigentlich nicht denken darf, sondern aufgrund der Entfernung und den damit verbundenen Transportkosten USA -> D nur die Kaufkraft zur Preisbildung ansetzen sollte)

3.3 Rabatte
Rabatte sind für den Endkunden eine tolle Sache geben sie doch das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben. Wir alle wissen aber auch wie leicht man uns damit aufs Glatteis führen kann. Für Lego ist das eine ganz heikle Sache. Man stellt schließlich ein Markenprodukt her und möchte nicht, dass die Marke verwässert wird und man plötzlich als Billigheimer angesehen wird. Manche Hersteller scheinen das gut im Griff zu haben. Da Lego dieses Jahr mit Apple verglichen wurde: habt ihr schonmal ein aktuelles Apple-Produkt mit 45% Rabatt bekommen?


Schwierig schwierig. Alledings stände dann ach noch die Frage wie LEGO eingreift und auslaufende Produkte zum verramschen freigibt. Da hatte beispielsweise amazon vorallem in 2010 größere Ausverkäufe laufen.

4. Resume (für uns)
In Deutschland ist die Kaufkraft besonders hoch. Auch die Marke Lego ist sehr stark. Als Unternehmen muß man das "abschöpfen". Da die Mengen nicht beliebig zu erhöhen sind, wird man also an der Preisschraube vorsichtig drehen. Die Listenpreise werden leicht angepasst - bei Lizenzsets mehr, bei anderen Sets vielleicht weniger. Dazu gehört auch Rabatte weitgehend einzuschränken da diese beim Verbraucher auch die Erwartung schüren dass da preislich nochwas geht. Lego wird möglicherweise auch vermeiden dem Großhandel "Restware" zu besonders niedrigen Preisen abzugeben.
Um die geringere Kaufkraft in Südeuropa zu berücksichtigen, wird man hier vielleicht auch weiterhin größere Rabatte erlauben - aber den "grenzüberschreitenden" Onlinehandel versuchen einzuschränken (siehe Amazon Italien). Denn die stärkeren Rabatte sollen ja den kraufkraftschwächeren Italienern zu Gute kommen.


Die Ergebnisse und Reaktionen auf die Marktforschung sind schon logisch. Nur der Gedachte, das ein UNternehmen sich dermaßen auf den Absatz an den Endkunden einmischt lässt mich irgendwie schaudern. Irgendwie kommt mir auch wieder die "Mearsk-TRU-Affäre" wieder in den Sinn.....

So, wenn mir nochwas dazu einfällt melde ich mich. Wenn ihr das jetzt zerpfücken mögt, bitte sehr. Es sind einfach nur ein paar Gedanken zum Thema aufgeschrieben.


Warum zerpflücken? Der Beitrag ist doch richtig gut. Leider offenbart er etwas was mir immer mehr sorgen macht: Um fast jedes Unternehmen gibt es einen "boesonders exklusiven Kundenkreis", zudem ich uns AFOLs (und auch TFOLs) zählen würde. Wir kaufen nicht nur besonders viel, sondern Knobeln auch an Bautechniken, präsentieren das Produkt des Unternehmens (jedoch ist es unser Eigentum) auf Ausstellungen und regen damit auch den Kauf des Produktes an den Allgemeinkonsumenten an. Wer weiß welche Bautechniken LEGO von AFOLS abgeschaut hat? Welche Teileideen es schlussendlich zu Kassenschlagern geschafft haben? Wieviele Kinden und vllt auch Erwachsene nach dem Besuch einer Lego-Ausstellung "heiß" auf LEGO waren?
Das ganze kostet LEGO - bis auch das Beobachten - nichts. Man kann von LEGO nicht verlangen das man auf diese "kostenlose Ideengeber und Werbung" besonders eingeht. Aber ich bin auch der Meinung das man hier nicht immer nur auf den Gewinn schauen sollte und diesen Leuten über bestimmte Angebote ein kleines Dankeschön zukommen lässt.
Dazu gehört LB, hier kommt kein Allgemeinkonsument so einfach ran.
Dazu gehören auch irgendwo Exklusivsets, bei denen - so schätze ich - der Absatzanteil durch AFOLs besonders hoch ist. Jedoch kann auch jeder Allgemeinkonsument zuschlagen (relativ günstiges Element-Preis-Verhältnis)
Dazu gehören auch die Store-Rabatte bei den Events. Auch hier kommt man als Allgemeinkonsument nicht ohne weiteres heran.

Viele Grüße,

Dirk (LC)



Dirk1313
03.01.2013, 11:57

Als Antwort auf den Beitrag von Steindrucker

Editiert von
Dirk1313
03.01.2013, 12:00

Re: Preispolitik als Teil der Marktwirtschaft

Wie kann man denn Lego mit Apple vergleichen?

Der Vergleich stammt selbstverständlich nicht von mir.
Nachzulesen hier
oder bei der Financial Times Deutschland - "Lego ist das Apple der Spiel-Branche"
.

FTD:
Als entscheidende Wende durch Unternehmenschef Knudstorp gilt dessen Rückbesinnung auf die Bauklötze. An Selbstbewusstsein fehlt es dem heute 44-jährigen Lego-Chef ebensowenig wie an Härte. Bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2011 sagte er der Nachrichtenagentur Ritzau: "Lego ist einzigartig. In der eigenen Branche kann man unsere Position mit der von Apple in deren vergleichen."

Sehr schade dass die FTD nun Geschichte ist. Hoffentlich bleibt das Archiv noch lange online.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


LegoConnex
03.01.2013, 11:58

Als Antwort auf den Beitrag von Tan

+1Re: S K A N D A A A A A A A L - vlt nicht, aber:

jetzt wird wieder entrüstet und entsetzt getan,
jeder will nun die LEGO-Läden als Strafmaßnahme meiden,
und was wird am jüngsten Tag geschehen?

NICHTS!

Ihr werdet wieder bis auf die Straße stehen und gierig nach den kostenlos-Bechern schnappen...

So ist das in Deutschland: Großes Maul und dann abteilungsweise streiken um den Betriebsablauf nicht unnötig zu stören.


Och, soviele haben sich hier doch nicht garnicht zum Boykott ausgesprochen
Wer einen kurzen Weg zum Store hat, für den ist der Spaß an der Veranstaltung, der eine kostenlose PaB-Becher und der Rabatt auf weitere Becher wohl immernoch völlig positiv einzustufen.
Für Leute welche aber einen weiten Anreiseweg haben und auch gerade auf den Rabatt auf Exklusivsets aus waren, werden sich dann wohl überlegen ob die Fahrt dann noch lohnt. Schließlich ist die PaB-Wand nun auch immer eine Überraschung...

Viele Grüße,

Dirk (LC)



legodesinger gefällt das


70 nachfolgende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen

Gesamter Thread: