Hallo liebe Lego-Gemeinschaft,

ich habe da mal eine Frage, die nicht unbedingt mit Lego zu tun hat - aber ich denke, dass mir hier geholfen werden kann.
Und wenn es doch total fehl am Platz ist, dann einfach löschen und mich bitte nicht steinigen ;)

Jedenfalls will ich mir etwas aus den USA bestellen (Warenwert 140/280 $ (~95/190 Euro), und würde gerne wissen, wie das mit Zoll und Steuern läuft (also Ablauf und Kosten), weil ich so etwas noch nie gemacht habe.

Für Antworten wäre ich dankbar, gerne auch per Email (fahrer22freenet.de).

Schöne Grüße,
Stefan

Hallo Matthias,

» Anmerkung: die Einbeziehung der Versand- und Verpackungskosten in die
» Ermittlung des Zollwerts handhaben die Zollämter anscheinend nicht
» einheitlich. Ich hatte bisher Glück und musste nur den Kaufpreis verzollen
» und versteuern .

da hast du ja wirklich Glück.
Meinen Bestellungen waren (für mich) meist Versandkostenfrei, allerdings waren die vom Versender übernommen Versandkosten immer Steuerpflichtig!

Gruß Axel

Hi,

» und bedenke daß du bei PCs und Laptops
» immer noch ein neues Netzteil benötigst.

Zumindest bei meinen Ipodboxen brauchte ich nur einen Adapterstecker, da das Netzteil für 110 und 220V ausgelegt ist. Wenn man Glück hat reicht also auch das aus.
Viele Grüße,

Heiko

Hallo Stefan,

» Stimmt es, dass bestimmte Waren (ich habe unter anderem von PC,Laptop und
» anderer Elektronik) zollfrei sind ??

ja, stimmt (weitgehend, näheres siehe TARIC).
19% Einfuhrumsatzsteuer sind aber immer fällig, modulo Freigrenze.

Meine Lieferungen von Mindsensors wurde nach mehr oder weniger
Kopfkratzen als PC-Zubehör verzollt :-)
(Spielzeug hätte ein paar Prozent Zoll gekostet)

Alles andere in letzter Zeit wurde vom Paketdienst verzollt,
ist mir auch lieber so.


Jürgen

Moinsen!

» wenn du nicht erwischt wirst, dann ist alles zollfrei. Ansonstenglaubst du
» doch nicht wirklich daß man irgendwas in unser Land einführen darf, ohne
» daß der Staat die Hand aufhält... und bedenke daß du bei PCs und Laptops
» immer noch ein neues Netzteil benötigst.

Beim Schleppi braucht man nur einen Adapter; das Netzteil vertraegt i.a. 110/220 V. Allerdings sollte man sich ueberlegen, ob man mit dem unterschiedlichen Tastaturlayout klar kommt.

Hallo Werner,

» P.S. Im November soll sich der Freibetrag auf 175 Euro erhöhen. Da wäre
» zumindest die eine Sendung frei.

ich war erst vor ein paar Tagen beim Zollamt und habe die Beamtin dort mal auf die Erhöhung des Freibetrages angesprochen.
Dieser ab November erhöhte Freibetrag bezieht sich nur auf den Zoll, nicht aber auf die Einfuhrumsatzsteuer.
Für die gilt weiterhin der alte Freibetrag von 22 Euro.

Im Klartext: Für Legosets aus den USA muß bis zu einem Warenwert von 175 Euro kein Zoll mehr bezahlt werden,
aber bei einem Warenwert über 22 Euro sind auf jeden Fall 19% Einfuhrumsatzsteuer fällig.

Ich hoffe jetzt nicht, daß ich einigen die Kauflust verdorben habe.


Gruß
Hans

» Hallo Werner,
»
» » P.S. Im November soll sich der Freibetrag auf 175 Euro erhöhen. Da
» wäre
» » zumindest die eine Sendung frei.
»
» ich war erst vor ein paar Tagen beim Zollamt und habe die Beamtin dort mal
» auf die Erhöhung des Freibetrages angesprochen.
» Dieser ab November erhöhte Freibetrag bezieht sich nur auf den Zoll,
» nicht aber auf die Einfuhrumsatzsteuer.
» Für die gilt weiterhin der alte Freibetrag von 22 Euro.
»
» Im Klartext: Für Legosets aus den USA muß bis zu einem Warenwert
» von 175 Euro kein Zoll mehr bezahlt werden,
» aber bei einem Warenwert über 22 Euro sind auf jeden Fall 19%
» Einfuhrumsatzsteuer fällig.
»
» Ich hoffe jetzt nicht, daß ich einigen die Kauflust verdorben habe.
»
»
» Gruß
» Hans

Hallo Hans,

da sollte sich diese Beamtin mal genauer informieren.

Zur Zeit gilt folgendes:
Geschenksendungen von Privat an Privat sind bis zu einem Warenwert von 45 Euro einfuhrabgabenfrei. D.H., weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer.

Geschenksendungen von Firma an Privat oder Privat an Firma sind bis zu einem Warenwert von 22 Euro einfuhrabgabenfrei.

hier nachzulesen

Wie es sich aber zukünftig verhält, kann ich jetzt nicht genau sagen. Deshalb dazu kein Kommentar.

Viele Grüße
Werner

Hallo Werner,

damit es für alle verständlich ist, sollte ich etwas klarstellen.

Meine Aussage oben bzgl. Zoll und Freigrenze bezog sich auf Sendungen kommerzieller Art,
also z.B. von Firmen an Privatpersonen.
Bei Sendungen von Privat an Privat bleibt es natürlich bei der Freigrenze von 45 Euro,
das wurde weder von der Beamtin noch von mir bestritten.

Es müssen aber alle Bedingungen erfüllt sein:
Zitat Zoll:
- Es handelt sich um Sendungen, die gelegentlich von einer Privatperson in einem Drittland
an eine andere Privatperson im Zollgebiet der Gemeinschaft gesandt werden und
- ausschließlich zum persönlichen Gebrauch oder Verbrauch im Haushalt des Empfängers bestimmt sind und
- die der Empfänger vom Absender ohne irgendeine Bezahlung erhält und
- deren Warenwert nicht über 45 EUR liegt.
...
Ist eine Bedingung nicht erfüllt, z.B. der Versender ist keine Privatperson sondern eine Firma, so sind für diese Sendung Einfuhrabgaben zu zahlen, soweit sich keine anderen Einfuhrabgabenbefreiungen (z.B. Befreiung als Sendung mit geringem Wert) ergeben.

Der Zoll ist aber nicht blöd und das mit dem "Geschenk von Privat" glauben die erst mal nicht,
das mußt Du auf dem Zollamt glaubhaft nachweisen können.
Dazu mal eine kleine Geschichte am Rande:
Als ich das letzte mal das Zollamt aufsuchte,
war ebenfalls eine Mitarbeiterin eines staatlichen Institutes dort,
welches von einem deutschen Ministerium finanziert wird.
Die hatten sich kleine Bücher/Infobroschüren aus dem Ausland schicken lassen
und die Frau mußte dem Zollbeamten klarmachen, daß dafür keine Abgaben zu entrichten seien,
da die Drucksachen keinen kommerziellen Wert hätten, da sie kostenlos verteilt würden
und damit kein Gewinn gemacht würde.
Dann ging erst mal eine Diskussion über den "Wert" einer Sache los.
Hat 'ne ganze Weile gedauert und ich dachte mir dabei nur:
Das ist Bürokratie pur, der Staat zieht sich das Geld aus der eigenen Tasche und steckt es dann in seine andere.
Die Frau hat übrigens dann doch nichts bezahlen müssen...

> Geschenksendungen von Firma an Privat oder Privat an Firma sind bis zu einem Warenwert von 22 Euro einfuhrabgabenfrei.

Also die Adresse der Firma mußt Du mir unbedingt mal schicken, die mir etwas schenkt
Aber selbst wenn die eine Rechnung mitschicken, ist die Sendung einfuhrabgabenfrei bis zu einem Warenwert von 22 Euro.
Zitat Zoll:
Sendungen mit geringem Wert
Postsendungen mit Waren, deren Wert nicht höher ist als 22 EUR, sind einfuhrabgabenfrei.

Unabhängig von der Person des Versenders und des Empfängers sind alle Postsendungen (auch kommerzielle Sendungen)
mit Waren, deren Gesamtwert nicht höher ist als 22 EUR, einfuhrabgabenfrei.

> Wie es sich aber zukünftig verhält, kann ich jetzt nicht genau sagen.

Eben, mein Beitrag bezog sich darauf, wie es sich zukünftig verhält.
Zoll entfällt unter 175 Euro, weil es die EU so will
und Einfuhrumsatzsteuer bleibt ab 22 bzw. 45 Euro, weil es unser Finanzminister so will.


Gruß
Hans

Hi,

wie aieht das eigentlich aus bei Bestellungen über Bricklink? Gehen die als Privatversand durch oder sind das gewerbliche Anbieter? Ich habe gestern ein paar Sachen im Gesamtwert von ca. 35$ bestellt. Die Frage ist jetzt, wie hoch ist der Zollsatz für Lego? Und muss ich den überhaupt bezahlen?

Gruß, Cheesy

Hi,

wie die rechtliche Situation ist weiß ich nicht.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir aber sagen, dass ich bislang noch NIE Zoll bezahlen musste, egal in welcher Größenordnung die Bestellungen lagen (ca. 170 insgesamt, davon geschätzt die Hälfte irgendwo aus dem Ausland). Und irgendwelche Zollaufkleber waren fast immer drauf.

Ich denke also, Du kannst ganz unbesorgt sein.

Gruß
Micha

Hallo Cheesy,

meiner Meinung nach sind Bricklink Bestellungen kommerziell,
da Du ja das LEGO bezahlt und nicht geschenkt bekommen hast.
In dem Fall kommt die niedrigere Freigrenze von 22 Euro zur Anwendung.
Ich habe allerdings keine Ahnung, woran der Zoll die kommerzielle Art einer Sendung erkennt.
Ich würde da zunächst nach der Art der Verpackung gehen:
Adresse von Hand geschrieben oder gedruckt auf separates Etikett,
Absender enthält Firmenname oder Logo,
neuer oder gebrauchter Umschlag bzw. Karton, etc.

35$ liegen z.Zt. knapp über dieser Freigrenze, theoretisch müßtest Du also zahlen
(bei angenommenen 10$ Versandkosten etwas über 6 € grob geschätzt).
Ich habe meine Bricklink Bestellungen aus den USA bisher alle so gemacht,
daß der Warenwert möglichst unter den 22 Euro lag.
Ein oder zwei waren wie bei Dir auch knapp drüber und sind trotzdem so durchgegangen,
ich habe also wie Micha bisher noch nichts bezahlt.
Warte also einfach ab und hoffe das Beste...


Gruß
Hans

P.S.: Wenn Du doch zum Zollamt mußt, in Bonn-Oberkassel sind die ganz nett