ThomaS
09.01.2008, 15:34

Lampensteine mit LEDs umbauen?

Hallo,

habe hier von Zeit zu Zeit gelesen dass Bastler defekte weiße Lampensteine (z.B. aus Set 7861) mit LEDs bestücken. Bin bei der Suche nach Details aber nicht weiter fündig geworden. Ich habe zu dem Thema einige Fragen:

- wie kann man das Gehäuse am besten ohne Zerstörung öffnen?
- welche LEDs (Typ, Quelle) verbaut ihr?
- was gibt es beim Umbau sonst noch zu beachten?

Davon unabhängig noch eine weitere Frage: Kann mir jemand einen Alternativstecker (Typ, Quelle) benennen um für das 12V-Systeme kompatible Kabel /Steck-Verbindungen zu erstellen? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Besten Dank & Gruß
ThomaS


inof
09.01.2008, 16:20

Re: Lampensteine mit LEDs umbauen?

Hallo Thomas,

» habe hier von Zeit zu Zeit gelesen dass Bastler defekte weiße Lampensteine
» (z.B. aus Set 7861) mit LEDs bestücken. Bin bei der Suche nach Details aber
» nicht weiter fündig geworden. Ich habe zu dem Thema einige Fragen:
»
» - wie kann man das Gehäuse am besten ohne Zerstörung öffnen?

Kann ich leider nicht beantworten, da ich das noch nie versucht habe (ich
verwende LEDs meistens solo, ohne sie in LEGO-Steine fest einzubauen).

» - welche LEDs (Typ, Quelle) verbaut ihr?

Ich persönlich bestelle immer welche bei pollin.de oder kaufe sie hier
in München bei einem Elektronikladen (Hartnagel oder Conrad). Du kannst
aber auch beliebige andere LEDs verbauen; das ist im grunde genommen
vollkommen wurscht. Du musst nur den Vorwiderstand der jeweiligen LED
und der gewünschten Helligkeit anpassen.

» - was gibt es beim Umbau sonst noch zu beachten?

Eine LED muss grundsätzlich mit einem Vorwiderstand (in Reihe)
betrieben werden, sonst leuchtet sie sehr hell und sehr kurz. ;-)
Der Vorwiderstand bestimmt, wieviel Strom durch die LED fließt, und
das wiederum bestimmt die Helligkeit. Die meisten normalen LEDs wollen
20 mA Strom haben und leuchten dann ordentlich hell. Den Vorwiderstand
berechnet man, indem man von der Versorgungsspannung (z.B. 12 V) die
Durchlassspannung der LED (z.B. 2 V) abzieht und durch den gewünschten
Strom (z.B. 20 mA = 0,02 A) dividiert: (12 V - 2 V) / 0.02 A = 500 Ohm.
In diesem Fall muss man ein wenig abrunden, da es 500-Ohm-Widerstände
praktisch nicht gibt; die nächste gängige Größe ist 470 Ohm.

Sorry, falls Du das alles schon weißt.

Bei Batteriebetrieb würde ich »ultrahelle« LEDs empfehlen. Die kannst
Du mit nur ca. 1 mA oder sogar noch weniger betreiben, was die Batterien
schont, und sie sind trotzdem ordentlich hell.

Falls Du die Durchlassspannung der LED nicht weißt, kann man sie auch
einfach bei der Berechnung weglassen. Der errechnete Widerstand ist
dann etwas größer, was aber nicht schadet. Zum Experimentieren hat
sich ein Potentiometer (oder Trimmer) bewährt, d.h. ein einstellbarer
Widerstand (Drehregler). Damit kann man die gewünschte Helligkeit
genau einstellen und weiß dann, welchen Vorwiderstand man nehmen muss.

Die meisten LEDs haben einen relatig schmalen Abstrahlwinkel. Für
Beleuchtungszwecke braucht man aber eher einen breiten Winkel. Eine
Möglichkeit ist, ein Stück dünnes weißes Papier davorzukleben, das
das Licht streut. Nachteil ist, dass das Licht dadurch auch stark
gedämpft wird. Eine besser Möglichkeit ist, den LED-Kopf mit feinem
Sandpapier aufzurauhen, allerdings kann man das nicht rückgängig
machen, wenn der Effekt nicht den Erwartungen entspricht.

Achja, eins noch: Es gibt auch LEDs zu kaufen, die bereits einen
eingebauten Vorwiderstand haben. Die sind aber relativ selten zu
finden und relativ teuer, und auch die Auswahl an Farben und
helligkeiten ist beschränkt.

Viele Grüße
Oliver


cbscpe
09.01.2008, 21:32

Re: Lampensteine mit LEDs umbauen?

Da gibt es noch etwas zu beachten. Die maximale Spannung in Sperrrichtung. Die meisten LED definieren eine maximale Spannung in Sperrrichtung von 5v, d.h. wenn man verpolt anschliesst dann ist nicht garantiert, dass sie das überleben. Da doch meist mit 9V oder 12V gearbeitet wird. Ich empfehle daher eine anti-parallel geschaltete Diode oder LED (etwa eine andere Farbe, dann hat man je nach Polung eine andere Farbe, etwa Weiss/Rot bei Zügen).

Die LEDs mit Vorwiderstand sind leider auch meist nur für 5V ausgelegt (sie haben keinen Vorwiderstand sondern eine eingebaute Konstantstromquelle) und man sollte sie nicht mit viel mehr Spannung betreiben (maximal 6.5V)

Der Einbau in die Lichtsteine gestaltet sich extrem schwierig, man muss zuerst eine Litze an die Buchsen löten und das führt wegen der notwendigen Hitze zu Verformungen, die oft auch von Aussen sichtbar sind. Ich habe da nur schlechte Erfahrungen gemacht.

Gruss

Peter


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