Marmaris
24.02.2006, 19:20

Persönliche Bilanz LEGO Ambassador Programm Zyklus 2



Persönliche Bilanz LEGO Ambassador Programm Zyklus 2

Hallo allerseits,

nachdem sich jetzt der 2. Zyklus des Ambassador Programms dem Ende zuneigt, will ich euch aus einer ganz persönlichen Perspektive mal darüber berichten, was da so alles geschieht.

Nach meiner Wahl zum Botschafter bekam ich zunächst einmal Post von Steve Witt mit 2 größeren englischsprachigen Schriftstücken, die ich unterzeichnen sollte und anschließend zurück faxen. Zum Einen eine Art Schweigepflichtserklärung (kein Veröffentlichen von Firmengeheimnissen), zum Anderen eine Erklärung, dass man für Ideen, die im Ambassador Programm entwickelt werden und dann irgendwann auf den Markt kommen, keine finanziellen Ansprüche an TLC stellt.

Nachdem ich mich durch das Juristenenglisch durchgequält hatte, unterschieb ich und faxte. Kurze Zeit später erhielt ich dann Zugang zum Ambassador Forum – und war erst mal erschlagen von der Menge an Beiträgen, die im ersten Zyklus erstellt worden waren und die ich zum Teil zumindest noch nachgelesen habe.

Insgesamt ist die Frequenz an Beiträgen sehr hoch – im 2. Zyklus kamen mehr als 1500 E-Mails zusammen, die alle erst mal zu lesen waren – alles natürlich auf Englisch. Englisch-Lesen geht bei mir recht gut, trotzdem ist der Zeitaufwand dafür nicht zu unterschätzen, und dann sind immer noch keine eigenen Beiträge verfasst...

Zum Inhaltlichen:
Der erste Zyklus war als Probelauf gedacht, insofern waren inhaltliche Aspekte noch nicht so sehr im Vordergrund gestanden. Der zweite Zyklus hat Fortschritte vor allem in Aufgabenteilung und Organisation gebracht. Die 20 Ambassadoren haben sich in zwei Untergruppen aufgeteilt, die eine mehr zuständig für die Arbeit intern, also Mitarbeit an Setentwicklung usw., die andere mehr für die Kommunikation zwischen TLC und den Fans.

Herausragende Aktivitäten waren:
- Zwei weltweite Umfragen im Auftrag des SaH in den Communities zu Wünschen der AFOLs
- Erarbeitung eines Konzepts für die Beziehung zwischen Fangemeinschaften und LEGO (ist noch in Arbeit)
-Beteiligung an der Markteinführung der neuen Lizenzreihen (haben aber hauptsächlich die amerikanischen Botschafter gemacht)
- Mitarbeit an der Zukunftsplanung mehrerer großer Themenbereiche (das ist so etwas Geheimes, über das man nur in Andeutungen reden kann, aber da es dabei um Dinge geht, die wirklich noch in einer sehr frühen Planungsphase sind, ist das unter dem Aspekt von Firmenspionage und so durchaus nachvollziehbar – Jan hat das in seinem Beitrag weiter oben als „Schlüsselkonzepte 2007“ beschrieben)
- recht viel Austausch über das Geschehen in den verschiedenen Gemeinschaften (sowohl im Internet als auch im richtigen Leben)

- dann noch ganz viel Kleinkram, den ich jetzt hier nicht aufzählen kann, wie gesagt, mehr als 1500 E-Mails in 7 Monaten



Persönliches Fazit des 2. Zyklus:
Ganz ehrlich gesagt, hatte ich ein bisschen Bammel davor, mich als Botschafter zu bewerben. Gründe waren da die Zweifel, ob meine Englischkenntnisse ausreichend wären, dann diese umfangreichen juristischen Erklärungen, die man unterschreiben musste und schließlich auch, gerade nachdem ich einige Tage in das Programm hinein geschnuppert hatte, der nicht zu unterschätzende Zeitaufwand.

Nebenbei will ich ja auch noch weiterhin LEGO bauen und an Veranstaltungen teilnehmen.
Aber Jake, Jan und Steve schrieben dann ja auch, dass die Tätigkeit in der Fangemeinschaft und auf Veranstaltungen auch zu den Aufgaben er Botschafter zählt.

Rückblickend hätte ich gerne ein bisschen mehr an den Diskussionen im Botschafter-Forum teilgenommen, da war ich einige Male nur passiver Mitleser, aus Zeitmangel oder weil Dinge diskutiert wurden, die für mich oder die deutschsprachige Fangemeinschaft nicht so interessant waren.
Meine Aktivitäten in der 1000Steine-Gemeinschaft habe ich versucht auszuweiten: an Bricking Bavaria und in Frechen hätte ich aber auch teilgenommen, wenn ich kein Botschafter gewesen wäre. Ich habe versucht, deutlich öfter im Chat und im Forum anwesend zu sein und auf Fragen dort möglichst schnell zu reagieren.
So langsam komme ich auch etwas besser mit dieser Schweigepflicht zurecht, da muß man auch erst mal ein Gefühl dafür kriegen, was geht und was nicht (im Ambassador-Forum werden einige Artikel deutlich gekennzeichnet – „…don´t publish /nicht veröffentlichen“, viele aber nicht, so dass man teilweise nachfragen muß.


Kann man was als Ambassador bewirken?

Ja und nein. Wenn man keine unrealistischen Vorstellungen hat, denke ich schon, dass man bei TLC in der letzten Zeit viele offene Ohren findet.

Man kann nicht erwarten, dass man direkten Einfluß auf Sets hat, die in wenigen Wochen veröffentlicht werden. Manche Sets hatten wir früher gesehen als die LEGO-Fangemeinschaft, aber wenige Wochen vor der Veröffentlichung ist zwar noch Kritik möglich, aber wohl keine kurzfristigen Veränderungen mehr. Da spielen natürlich auch kaufmännische Aspekte eine große Rolle – LEGO will ja auch Geld verdienen.

Mittel- und langfristig sind aber durchaus Einflüsse möglich. Meiner Meinung nach zeigt schon das momentane Programm, dass man die Meinungen aus der Fangemeinschaft während der letzten 2-3 Jahre beobachtet hat (z.B. Sah Exklusivsets, limitierte Modelle, Bonanzahaus, aktuelle Basic-Steinepackungen, Legends, Wikingerserie – alles Themen, die so auch in der Fanszene diskutiert wurden), wenn auch noch in einer unstrukturierteren Art als es jetzt durch das Ambassador-Programm versucht wird.


Ich hatte eigentlich recht wenig erwartet vom jetzigen Ambassadorzyklus – aber meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Der „Koloss“ weltweiter Konzern bewegt sich für meine Begriffe erstaunlich schnell. Natürlich braucht es Zeit, bis ein Wechsel in der Kundenkommunikation in alle Abteilungen einer solchen großen Firma vordringt, aber ich habe den Eindruck, das geht schneller als gedacht. LEGO hatte ja auch im letzten Jahr richtig Erfolg – und das mit Produkten, die an den Kundenwünschen orientiert waren.

Was war schwierig?

Am schwierigsten war eigentlich diese halboffizielle Position, die man einnimmt. Man ist eben nicht mehr der „einfache“ Marmaris, der unbefangen über LEGO schwätzt, sondern die Äußerungen haben als Botschafter, ob man will oder nicht, ein anderes Gewicht. Wie oft musste ich im Chat einfließen lassen: „das sag ich jetzt aber nicht als Botschafter“?

Oft muß man überlegen: „aus welcher Quelle habe ich nun diese Information – von irgendeinem Freund oder aus dem Ambassador-Programm, will heißen, stehe ich nun unter dieser Schweigepflicht zu diesem Fakt oder nicht?

Vieles im Ambassador-Programm erschien mir noch als sehr US-zentriert, einige Aktivitäten waren nur in Amerika angesiedelt. Die große deutsche Fangemeinschaft (und auch der große wirtschaftliche Markt) sind durch 2 Botschafter unter 20 meiner Meinung nach unterrepräsentiert


Wie geht’s weiter?

Bis Sonntag läuft noch die Anmeldung für den dritten Zyklus. Ich möchte euch auch noch einmal bitten, euch zu überlegen, ob ihr nicht eine Bewerbung abgeben wollt? Ein paar Englischkenntnisse sind nötig, aber viel mehr noch die Begeisterung für die Die LEGO und die Fangemeinschaft.
Ich selbst habe heute meine Bewerbung für einen erneuten Zyklus abgeschickt, in der Hoffnung, wieder gewählt zu werden und mit ein paar von euch im 3. Zyklus zusammen arbeiten zu können.

1000Grüße
Marmaris (Volker Draschka)




Legosternchen
24.02.2006, 19:57

Danke Volker, viel Erfolg! (ohne Text)


Re: [B]Persönliche Bilanz LEGO Ambassador Programm Zyklus 2[/link] von Marmaris am 24. Februar 2006 19:20:31:






Tagl
24.02.2006, 20:44

Auch von mir herzlichen Dank. Viel Erfolg! (ohne Text)


Re: [B]Persönliche Bilanz LEGO Ambassador Programm Zyklus 2[/link] von Marmaris am 24. Februar 2006 19:20:31:






Ben®
25.02.2006, 00:05

Danke hierfür. Das brachte mal etwas Licht in die "Sache" - Wow: 1500 E-Mails!!! (ohne Text)


Re: [B]Persönliche Bilanz LEGO Ambassador Programm Zyklus 2[/link] von Marmaris am 24. Februar 2006 19:20:31: