Hallo,

ich sehe hier im Forum und auf Brickshelf immer so tolle MOCs. Dabei frage ich mich immer, warum ich
soetwas nicht kann. Oder bin ich einfach nur zu selbskritisch?

Dazu jetzt meine Frage: Wie plant ihr eure MOCs?
Ich meine jetzt solche, die nicht aus reinem Zufall (d.h. wenn man mit ein paar Steinen etwas rumbastelt),
sondern welche die nach Vorlage entstehen.

Entweickelt ihr Baupläne, oder fertigt Detailzeichnungen an?
Plant ihr erst ein paar Details, die dann am fertigen Modell umgesetzt werden?
Fragen über Fragen..

Ich weiß, jeder hat sein eigenes Konzept, aber es würde mich trotzdem interessieren, wie ihr das macht.
Also bis jetzt habe ich meistens nur aus dem Rumbasteln mit Steinen etwas entwickelt, was vorher gar
nicht so geplant war.

Siehe auch meine Brickshelf-Galerie

CU Bernd
[link]http://www.brickshelf.com/gallery/BBroich/Ideas/bernd.jpg" border="1[/link]

Re: [B]Re: Projekt-Planung, wie?[/link] von jens am 17. Juni 2004 23:34:51:


>Eigentlich interessiert ihn das Legobauen nicht so, aber wenn er dann dochmal dabei sitzt, hat er immer ganz pfiffige Einfälle für kleine Details...

Das ist mir übrigens auch schon aufgefallen: Manchmal sieht man beim Bauen den Wald vor Bäumen nicht. Ideen von "Unbeteiligten" holen ist immer eine feine Sache.

Gruß, René

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:

[center][link]http://www.brickshelf.com/gallery/matthes/1000steineland2004/Preview/preview2.gif[/link][/center]


[center]Kleine TSL Vorschau :-)[/center]

Hallo,

ich beschäftige mich in letzter Zeit eher mit Gebäuden (Venedig) und einer Landschaft für das TSL. Wie gehe ich dabei vor? Bei Venedig fing alles mit einer Variation des Sets #1592 an.

[center][link]http://www.brickshelf.com/gallery/matthes/1592variations/10venezia/1592_venezia_01.jpg[/link][/center]

Vom Miniland Venedig in Günzburg ließ ich mich inspirieren und habe ohne direkte Vorlage die Villa gebaut. Wie bei vielen Gebäuden habe ich dabei oben mit dem Dach angefangen und mich dann langsam runter gearbeitet. Nach dem Dach die Fenster mit den kleinen Balkonen. Meist habe ich dazu eine Detailidee, ich glaube hier waren es die gelben Vorhänge hinter den Scheiben. Beim Ausprobieren kam ich dann spontan auf die Idee, die Kelche als Geländer zu verwenden.

Und dann hat mich das Venedig-Fieber gepackt und ich hab weitere Gebäude gebaut. Planen tue ich nicht wirklich, ich achte darauf, dass alles zusammenpaßt (Modulbauweise im 32x32 Grundformat). Im Web recherchiere ich meist nach Orginalfotos, an denen ich mich dann grob orientiere. Da man sowieso nicht maßstäblich bauen kann, ist es mir wichtig, den Charakter eines Gebäudes möglichst gut "rüberzubringen".

So sind nacheinander Rialto-Brücke, Dogenpalast, Il Campanile, das zweite Haus und eine ??? entstanden.

[center][link]http://www.holgermatthes.de/bricks/pics_venice_2/preview_c.jpg[/link][/center]


Beim Landschaftsbau geht es im Prinzip genauso. Hier hab ich mir vorher allerdings überlegt, wie groß die Gesamtfläche sein wird und welche Anforderungen (z.B. Höhenprofil) es umzusetzen gilt. Das ganze dann gedanklich oder auf Papier in 32x32 Felder aufgeteilt und dann angefangen, die einzelnen Segmente zu bebauen. Im Hinterkopf habe ich eine grobe Idee, wie es aussehen könnte, aber beim Bauen entwickelt sich eigentlich erst so richtig das Aussehen der Landschaft. Wer das Ergebnis sehen will, der muss bald nach Berlin reisen :-)

Generell kann man noch sagen, dass es beim Bauen immer sehr kreative Phasen und eher Fließband-Phasen gibt. Bis die richtige Form, z.B. für eine Fensterfront gefunden ist, können schon mal ein paar Gramm Gehirnschmalz von einer Hirnwindung in die andere fließen, wenn man dann die fertige Fensterfront noch 31 mal kopieren muss, dann wird es eine zeitfressende Materialschlacht und immer wieder und immer öfter wird bricklink und Co. um Hilfe gebeten.

Ich baue gleich in den richtigen Farben und arbeite einen Entwurf aus, dann baue ich das gleiche in der Reinform ein zweites Mal (oft braucht man Baugruppen eh doppelt oder sechszehnfach). Wenn alles stimmt, wird der Entwurf mit in das Gesamtmodell eingebunden. Und so langsam entsteht nach und nach ein (Groß-)MOC ...

[center][link]http://www.brickshelf.com/gallery/matthes/pumpkin-contest/harley_2.jpg[/link][/center]

So ein Klein-MOC entstand vor langer langer Zeit in 10-15 Minuten anlässlich des Kürbiss-Bauwettbewerbs (Ben, erinnerst Du Dich an den netten Abend bei Dir in BS?)

Mein Tipp: Nicht zuviel im Vorfeld nachdenken, einfach drauflosbauen, Ideen im Web über Vorbilder und Bautechniken sammeln und kreativ sein!

1000grüße
Holger



Wer wird der 22.222ste Besucher?

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:


Hallo Bernd

Ich kann dir nur sagen wie ich es mache: Cich setze micht hinter meine Steine und beginne mal frisch-fröhlich. Mit CAD und so kann ich nichts anfangen (ob das an einem allfälligen eingeschränkten räumlichen Vorstellungsvermögen liegt, wissen die Götter ...). Dabei baue ich vieles in Falschfarben (entweder, weil ich die richtige Farbe gerade nicht finde oder wil ich sie nicht habe). In diesem Status bleibt ein Modell manchmal wochenlang, in dieser Zeit verbessere ich immer wieder etwas. Sobald ich dann wieder einmal einen Bricklink-Einkauf mache, wird das Modell ann fertiggestellt.

Zur Zeit habe ich eine Lok der Baureihe 361 der SZ in Arbeit (das Vorbild entspricht der br 326 der FS und stejt vor den Hauptausbesserungswerken in Ljubljana-Moste als Denkmallok). Diese Lok ist eigentlich fertig, noch sind jedoch viele Teile (besonders im Bereich des Fahrwerks) in falschen Farben.

Gruss
Lukas

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:


Moin!

Ich habe drei "Planungsgrundlagen" bei einem Modell:

Einmal eine zumindest grobe Vorstellung, wie das Ganze am Ende aussehen soll, d.h. wie groß (in Grundplatten), wieviele Stockwerke, Modularität (Sehr wichtig!) und andere potentielle Transport-Probleme, etc.

Zum Anderen baue ich kleine Teststücke von Details, d.h. ein paar Fachungen eines Fachwerkhauses, ein Fenster/Erker-Detail, kleine Teile halt, die auch schonmal 10-20 mal im Kopf hin und her gedreht werden, und auch schon mal 5-6 mal komplett neugebaut werden, bis das Detail so ist, wie ich es gerne hätte.

Zum Dritten kann einem beides zusammen eine grobe Vorstellung vermitteln, welche Materialmengen gebraucht werden - auch ein sehr wichtiger Punkt, denn wir sind ja nicht im Legoland... Wichtig ist auch, ob es die Steine, die einem für einige Sachen vorschweben, überhaupt existieren. Selbst einem eingefleischten Lego-Bauer kann es schonmal passieren, dass es genau diesen Stein nicht in der gewünschten Farbe gibt (obwohl man vorher Stein und Bein geschworen hätte, dass man welche davon besitzen würde...).

Beispiel: Mein Baum. Von Anfang an war die Grundidee da, einen Baum zu bauen, der in einem vernünftigen Größenverhältnis zu einer Minifig steht (also kein Einliegerwohnungs-Weihnachtsbaum). Höhe und ungefähre Form waren also schonmal da. Dann habe ich mir viele Bäume auf dem Netz angeschaut, und dann einfach mal mit ein paar Kleinteilen und Grünzeug herum experimentiert. Das Bau-Muster für die Äste habe ich ein paar Mal überarbeitet, bis ich damit zufrieden war. Dann habe ich versucht, größere Mengen Grünzeug zusammen zu kaufen, und habe dann meinen ersten Baum gebaut. Dabei habe ich Probleme meines Ansatzes analysiert (Zu wenig Grünzeug -> Baum zu mager), und Nachschub organisiert, um dann mit weiter verbesserten Ast-Design einen neuen Baum zu bauen, der meinen Vorstellungen entspricht.

HTH, Christian

Re: [B]meine bescheidenen Gedanken dazu[/link] von nogi am 18. Juni 2004 09:21:37:

[center][link]http://www.brickshelf.com/gallery/nogomet/SZ-361/img_1390.jpg[/link][/center]


Hier noch ein Bild meines neusten Projektes. Die Falschfarben befinden sich vor allem im Bereich des Fahrwerks.

Gruss
Lukas

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:


Hallo, Bernd,

vielleicht noch ein nicht genannter Aspekt:

Nach welchem Kriterium kann man überhaupt eine Vorlage auswählen? Dafür gibt es bei mir einige klare Regeln:

Eine lohnenswerte Vorlage muß einige charackteristische Merkmale aufweisen, die das Objekt erkennbar und unverwechselbar macht. Diese Blickpunkte müssen mit Lego umsetzbar sein - und zwar sehr gut umsetzbar. Wenn die "Hingucker" - also die charackteristischen Merkmale - nicht umsetzbar sind, kann das/die Moc hinterher nicht der Renner sein.

Zúr CAD-Planung noch ein Wort: Mein erstes großes MOC (das Montagewerk) habe ich auf CAD geplant und das hat sicher Vorteile gehabt. Z.B. kennt man die Mengen der notwendigen Teile. Allerdings lohnt der Aufwand eigentlich nicht wirklich, denn beim Bauen fällt einem noch so viel ein oder man ist gewissen Zwängen bei der Teileverfügbarkeit unterworfen. Die weiteren Teile meiner Fabrikanlage habe ich wieder ohne CAD-Vorplanung gebaut und halt mehrere Pausen für die Teilebeschaffung einlegen müssen....


Andreas Böker (abhf)

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:


Mein erstes geplantes Projekt war der Bahnhof. Da hab ich nach einem Photo gebaut. Das Dach hat mich einfach angespornt diesen Bahnhof nachzubauen.

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:

[center][link]http://festum.de/1000steine/album/album105/trif_masswerk.jpg[/link][/center]


Moin Bernd,

die bereits gegebenen Antworten kann ich nur um einen kleinen Teil ergänzen:

Vor meinem Studium habe ich "frei nach Scnauze" (z. B. meine Burgen)
gebaut oder meine Häuser nach Vorbildern aus Büchern oder nach
Modellbahnhäuschen gebaut.
Häufig fiel mir nur ein bestimmter Stein in die Hand, der geradezu
danach schrie ein bestimmtes Detail zu Bauen. Der Rest
entwickelte sich dann wie von selbst.

Mein Monster-MOC hat vor und wärend der Bauzeit sehr viele
Planungsphasen und Umbauten durch immer mehr und erweiterte
Nachforschungen erlebt.
Ich habe also sehr viel gerechnet und skizziert.
Das Maßwerk habe ich zuerst per Hand und dann mit einem
CAD-Progrann im Büro gezeichnet und die Kästchen
verschiedenfarbig ausgemalt.
Bis zum fertigen Bau habe ich dann noch mindestens drei Varianten
ausprobiert.
So habe ich, bis zum im 2.ISCC gezeigten Zustand, jedest Bauteil etwa
3-4 mal geändert.
Also eine Mischung aus Probieren und Überlegen, Chaos und Planung.
Eine möglichst genaue Datenbank über den Steinebestand ist dabei sehr hilfreich.

Gruß,
Andor

P.S. Das Monste mußte zum Umzug leider in große Teile "zerlegt" werden, befindet sich aber im Wiederaufbau. Diesmal größer und in Modulen.



Andors Myimages

Re: [B]Projekt-Planung, wie?[/link] von Bernd the Brick am 17. Juni 2004 20:48:57:


Moin

Hier ein paar Anmerkungen zu meiner Planung bei "Model Team" Modellen:

1. Schritt:
Ich baue nicht nach dem Grundsatz "Was könnte man aus Lego aufgrund der Steineform besonders gut realisieren", sondern eher nach "
Was wollte ich schon immer mal aus Lego haben?".
Das führt natürlich dazu, dass viele Projekte später als "nicht realisierbar" verworfen werden (oder zumindest auf unbestimmte Teit verschoben werden).
Außerdem ist es unwichtig, ob schon mal jemand ein solches Objekt aus Lego gebaut hat oder nicht.

2. Schritt:
Referenzmaterial suchen. Bilder natürlich im Internet (wo sonst).
Mit Glück hat man auch die Möglichkeit, eigene Bilder zu machen.
(Ich bin neulich auf dem Gelände eines Caterpillar-Vertriebs rumgetiegert und habe Fotos gemacht, sehr zur Verwunderung der Angestellten dort)
Ein kleines maßstabsgetreues Modell des zu bauenden Objektes ist auch immer sehr hilfreich.
Oder man hat ein 1:1 Modell zur Hand (wie bei meinem BMW) :-)

3. Schritt:
Maßstab wählen. In meiner Fall immer abhängig von der Größe der Reifen, die ich zu verwenden denke.
Dann eine Skizze anfertigen, auf der die wichtigsten Maße in cm und "Nupsies" angegeben sind.

4. Schritt:
Anfangen, für die Optik entscheidene Teile nachzubauen: Bei Auto im allgemeinen die Frontpartie.

[link]http://www.el-caracho.de/images/bmw6erv2.jpg[/link]

Gelingt dies, bekomme ich Lust auf mehr und mich packt das Baufieber.
Mislingt dies erstmal, wird das Projekt "auf Halde" gelegt.

Bei Autos baue ich dann erstmal provisorisch die Karosserieaußenhaut weiter, um einen Gesamteindruck zu gewinnen.
Später wird dann das Chassis gebaut und alles noch mal endgültig "stabil" zusammengebaut.

5. Schritt:
Teilebeschaffung:
Früher habe ich immer mit Rücksicht darauf bauen müssen, was für Steine sich in meinem Bestand befinden. Für 2 benötigte Steine mußte man ja teilweise immer gleich ein ganzes Set kaufen.
Heute in Zeiten von Bricklink ist das natürlich ganz anders. Man hat sozusagen "unbegrenzte" Möglichkeiten!
Daran muss man sich (oder zumindest ich mich) erst mal dran gewöhnen.
Man verbaut halt bestimmte teile erst mal in einer anderen Farbe und bestellt sie dann später bei Bricklink in der richtigen Farbe nach.
Außerdem kann man während des Bauens bei peeron nachgucken, ob das benötigte Teil überhaupt jemals in der entprechenden Farbe hergestellt wurde.
Mit Glück gibt's bei bricklink ja auch Teile aus den Legoland-Modellbauer-Beständen, die es eigentlich gar nicht gibt ...

So, das war's erst mal ...

Andreas

Re: [B]Planung bei Model Team[/link] von El Caracho am 18. Juni 2004 14:29:26:


Moin

Hier noch ein paar Bilder von besagten Prototypen bzw. Teilstücken von Modellen.
Daran kann man ganz gut sehen, wie ich bei manchen meiner Modelle den Bau begonnen habe.
Einige haben's dann zum fertigen Modell geschafft, andere nicht ...

[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO1.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO2.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO3.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO4.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO5.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO6.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO7.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO8.JPG[/link]
[link]http://www.el-caracho.de/images/PROTO9.JPG[/link]

Andreas