friccius
07.12.2002, 16:31

Eine kleine Studie über Dachfirstgaubensteine*



LLL, hi Folks, sehr geehrte Damen und Herren, hochverehrtes Publikum!



Das Objekt unserer heutigen Betrachtung ist ein – nennen wir ihn einfach einmal so – Dachfirstgaubenstein. Der Engländer, so er legoisch angehaucht ist, sagt dazu Slope Brick 45 1 x 2 Double / Inverted. Er trägt die amtliche Kennnummer 3049. Der Dachfirstgaubenstein ist in unterschiedlichen Farben bekannt, glaubt man einer amerikanischen Quelle, dann sind es immerhin acht verschiedene Farben. In meiner Kindheit, man möge mir dieses ABSchweifen in private Erinnerungen nachsehen, in meiner Kindheit also erfreute ich mich an dem Besitz mehrerer roter Exemplare. Heute sind mir aus eigener Anschauung Dachfirstgaubensteine in rot, blau, schwarz, grau und sandfarben bekannt. Weiterhin sind folgende Farben im Umlauf: Graublau, weiß und dunkelgrau.




Etwas weniger bekannt, zumindest mir war es bis vor Kurzem gar nicht aufgefallen, ist die Tatsache, daß es zwei Formvarianten dieses überaus nützlichen Dachfirstgaubensteines gibt (zur möglichen Anwendung dieses Steines siehe unten). Weitere Formvarianten sind mir zwar bis jetzt nicht zur Kenntnis gebracht worden, können aber nicht ausgeschlossen werden, und existieren möglicher Weise im Zusammenhang mit der ABSchaffung des „pat. pend.“ Schriftzuges. Jedoch will ich auf diese eher nebensächliche Formkorrektur an dieser Stelle nicht eingehen, da dies den Rahmen dieser Betrachtung sprengen würde, sondern mich auf die wesentlichen Unterschiede beschränken, zumal diese, wenn man sich ihrer erst einmal bewußt ist, durchaus ins Auge springen. Es empfiehlt sich also bei der Betrachtung des Dachfirstgaubensteines durchaus eine Schutzbrille zu tragen.



[center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aar.jpg[/link][/center][center]Bild 1[/center] [center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aas.jpg[/link][/center][center]Bild 2[/center]

Betrachten wir nun die zwei abgebildeten Exemplare des blauen Dachfirstgaubensteines.





Stein A besitzt eine 15,9 x 7,9 mm breite Basis, mit der er auf anderen Dachsteinen verbaut werden kann. Bei Stein B mißt die Basis 15,8 x 7,9 mm. Die Abweichungen dürfen unter Fertigungstoleranzen fallen und können vernachlässigt werden, da sich beide Steine mit anderen Dachsteinen verbauen lassen. Die Haftung ist als gut zu bewerten. Für beide Steine gilt, daß ihre verbaubare Basis der Größe eines 1x2x1 Basic-Steines entspricht.

Die Höhe der Steine betragt bei Stein A 8 mm und bei Stein B 8,15 mm. Auch hier dürfen wir die Abweichungen getrost unter Fertigungstoleranz abhaken.

Die Oberkante der Steine hat eine Länge von 14,6 mm bei Stein A und 15 mm bei Stein B. Stein A weißt jedoch im Bereich des äußeren Dachfirstanschlusses Abnutzungen auf, so daß vermutet werden darf, daß sich die Länge ursprünglich auf ein paar Zehntelmillimeter mehr belief.

Wesentliches Unterscheidungsmerkmal der beiden Steine ist der Abschluß der Basis. Bei Stein A haben wir es mit einer halbkreisartig gearteten Röhre, wie sie uns von normalen Basic-Steinen her bekannt ist, zu tun. Im Bereich der Anschlußschräge folgt diese Röhre dem Verlauf der Schräge.

Stein B hingegen verfügt über eine rechteckig geschlossene Basis, wie in Bild 2 gut zu sehen ist. Beide Steine haben einen „pat. pend.“ Schriftzug auf der Innenseite und Formplatzhalterzeichen. Bei Stein A sitzt der erhabene „pat.pend.“ Schriftzug auf der rechten Innenseite (wenn man die stumpfe Seite des Steines zum Betrachter hält und die Schräge vom Betrachter wegweißt) der Schräge neben der Röhre. Auf der gegenüberliegenden Seite finden wir eine erhabene „8“. Die Anspritzung befindet sich auf der Seite mit der „8“.
Stein B hat den erhabenen „pat.pend.“ Schriftzug ebenfalls auf der rechten Innenseite innerhalb der Basis. Außerhalb der Basis, also auf der Anschlußschrägen, jedoch auch Innen und nicht Außen, finden wir links eine erhaben „4“ und rechts ein „B“, ebenfalls erhaben. Die Anspritzung befindet sich, sofern der Betrachter den Stein wie oben beschrieben hält, mittig an der im zugewandten Rückseite.

Das blau beider Steine darf als kräftiges blau bezeichnet werden. Zwar ist es nicht mehr so schön glänzend blau, wie ein frisch aus einer Packung geholter Stein, da die glanzverleiende Fettschicht auf beiden Steinen nicht mehr existiert, was mich vermuten läßt, daß beide Steine bespielt sind. Bei Stein A wird diese Vermutung durch die Abnutzung an der Anschlussschräge noch verstärkt. Allerdings sind beide Steine auch frei von Grün- oder Grauschleiern, waren also vermutlich dem Sonnenlicht nicht wesentlich ausgesetzt.





Worin besteht nun der Sinn und Zweck dieser kleinen unscheinbaren Steine? Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um Dachsteine. Damit ist eigentlich schon das wesentliche über den Zweck dieser Steine gesagt. Sie dienen zum Dachbau! Aber Gnade dem, der nun versucht aus ihnen ein Dach zu bauen! Natürlich kann man mit dem Dachfirstgaubenstein allein, und seien es auch noch so viele, kein Dach bauen. Nein, der Dachfirstgaubenstein oder auch Dachfirstgaubenanschlußstein, dient zum Anschluß von Dachgauben an einem Dach mit 45°-Neigungswinkel (siehe hierzu auch die Bilder 3 und 4).



[center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aat.jpg[/link][/center][center]Bild 3[/center] [center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aau.jpg[/link][/center][center]Bild 4[/center]




Jedoch lassen sich auch noch andere Verwendungsmöglichkeiten finden. So dient der Dachfirstgaubenstein, wohlbemerkt zweckentfremdet, in einem Star Wars Set als eine Art Schienbeinschoner für einen AT-ST (Bild 5). Was für eine Verschwendung!



[center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aav.jpg[/link]
Bild 5[/center]




Weitere Verwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der Phantasie des Bauenden.



LEG GODT!

Vie leG rüße
Andreas


*Ebenfalls geläufig ist die Bezeichnung Dachfirstgaubenanschlußstein.




ThomaS
07.12.2002, 17:31

Re: Eine kleine Studie über Dachfirstgaubensteine*


Re: [B]Eine kleine Studie über Dachfirstgaubensteine*[/link] von friccius am 07. Dezember 2002 16:31:06:

[center][link]http://www.1000steine.de/myimages/usr/album22/aas.jpg[/link][/center]


Hallo Andreas,

hatte bisher angenommen, mein Dachfirstgaubenstein der Version A wäre auf der häuslichen Werkbank entstanden ... Kann jemand diese Version zeitlich einordnen ?
Verwendung findet er natürlich auch beim Norton Motorrad #393 :-)

schönes Wochenende,
ThomaS



ß-loser Bär
08.12.2002, 12:15

Aufweisen


Re: [B]Eine kleine Studie über Dachfirstgaubensteine*[/link] von friccius am 07. Dezember 2002 16:31:06:


Lieber >Andreas!

Nun aas bitte nicht so mit den ß rum, die sind selten u nicht immer so leicht hinzutäzeln. 1. Num lock. 1a: Suchen. 1b Finden 1c Drücken 2. ALT a-c. d. Nicht loslassen! e. Immer noch nicht loslassen! bis i. 3. Die 2. d: c repetieren. 4. Die 5. Ergebniß. Oder: ▬5. Oder: ☻25.

Sach ma, hast DU einen direkten Draht in mein Obärstübchen? Gestern abend stand ich wie jeden Abend bärwundernd vor meinem Legohause (der Weg in's Schlafzimmer führt gezwungernermaßen daran vorbei)* u dachte nicht an Dich, sondern an diese Dachgaubensteine., bzw das Problem des Photographierens derselbigen. Sie sind nämlich musterhaft eingebaut: mit Dachaußenecken verbunden im normalen 45° Dach - eine Reihe linksrum, eine Reihe rechtsrum usw. Nettes Muster. Nur leider mit photographischen Mitteln nicht darstellbär, also mü▬5t [sic!] Ihr mir's so glauben. Oder kannst Du auf den Dir zugänglichen Bildern was sehen? Vorne, zweites Teil von links, etwas unter dem wei▬5en [Schon wieder!] Kreuz. Kurzer Rede langer Sinn: weil sie eingebaut sind, kann ich nicht nachgucken.

Und wie hat der HSV...?

Viele Grü▬5e
Micha


*Sonst genieße ich das Haus liegend, vom Sofa aus.










Schmelzbär
09.12.2002, 10:17

Re: Slope 45 1x2 triple


Re: [B]Slope 45 1x2 triple[/link] von Heiner am 08. Dezember 2002 18:50:54:


>LLL
>und mit dem oben genannten Dachstein kann man bei Ermangelung von Firststeinen auch den First bauen, wie z.B. bei dunkelgrau. Woher die dunkelgrauen "slope 45 1x2 tripple" stammen, weiß (ß!) ich nicht. Es gab sie mal bei bricklink.
>[link]http://home.t-online.de/home/HeinerBerg/dachdg.jpg[/link]
>Cheers, Heiner

Lieber Herr Heiner!

Genauso!

Nur eben mittendrin im Dach.

Abär sach mal: hast Du doch wohl nicht etwas weiße geriffelte Steine in den Backofen gethan? WOMØGLICH? Oder woher hast DU die kurvig-geriffelten Steine für den Hintergrund? (U sach jetz nich: brickbay...Høre ich: boa im OFF?)

Ich hab' ein paar derer Steine in beige: also neue. Allesamt mit ohne Ring/Röhre unten.

Falls das für die Datierung was bringt.

Ungeriffelte Grüße
M.a




Erhitzter Bär
09.12.2002, 13:24

Warnung vor dem Thema


Re: [B]Re: Slope 45 1x2 triple[/link] von Heiner am 09. Dezember 2002 13:12:46:


>>Abär sach mal: hast Du doch wohl nicht etwas weiße geriffelte Steine in den Backofen gethan? WOMØGLICH? Oder woher hast DU die kurvig-geriffelten Steine für den Hintergrund? (U sach jetz nich: brickbay...Høre ich: boa im OFF?)
>Hallo Mich.a,
>der Hintergrund ist immer noch die von Dir schon mal bestaunte Mamortapete. Die von meinem Wohnungsvorgänger, der zwar nicht Lego hatte, dafür aber mindestens 5 Fernseher, die alle gleichzeitig liefen. Da brauchte der solche Tapeten. (langsam wird's OT)
>ABSär für meinen nächsten Beitrag ist die Tapete wieder wichtig.
>Jrüße (bah, wie kalt hier, mindestens 0°C, lausich kalt!!!)
>Heiner
Lieber Heiner!


(langsam wird's OT)

OOch, mach Dir da man mal keine Sorgen drum rum: nacher Zeit finden wir sicher wieder zum Thema zurück.

Hier ist's minus 15, also wird's allmählich etwas kühl: ich sollte mal die Sommerhosen und -mütze austauschen.

GHier: http://www.startsiden.no/nyheter/varet/ kannst Du nachgucken: Røros ist son Kühlscxhrank. Richtig kalt wird es in Kautokeino u Karasjok. Rekord: paarundfümfzich.

Hatte denn Dein Vorgänger in allen 5 Flimmerern das gleiche Programm?
Oder suchte er nur nach der Sendung mit den Nupsies?

Dein nächster Beitrag hier oder zum Wettbewerb?

Gespannte grüße
Eismich.a





Gesamter Thread: