Farnheim
01.05.2023, 17:17

+19Review: Nr. 76917 – 2023 Nissan Skyline GT-R R34 (Reichhaltig und groß bebildert)

Permalink

1000steine-Code

BBCode

HTML


Hallo allerseits,

ich melde mich mit einem weiteren Review aus der beliebten Serie der Speed Champions zurück. Diesmal geht's um einen asiatischen Reiskocher, der es zum Filmstar brachte. Ich bitte Euch nun die Sitze in eine aufrechte Position zu bringen und danke schon jetzt einmal an dieser Stelle für Euer Interesse.

[image]



Thema: Speed Champions
Jahr: 2023 ( 1. Hj)
Teile: 315
Minifig: 1
Preis: 24,99 Euro UVP


Neue und sonstige hervorhebenswerte Teile:

1900 – 6-Speichen-Radkappe in Silber-Metallic – for Rad 72206pb01
3623pb024 – 1×3 Pallte in Schwarz mit zweifarbigem GT-R Aufdruck
69729 – 2×6 Fliese in Blau
15068pb464 – 2x2x2/3 curved Slope in Light Bluish Gray mit blauer Sitzfläche, schwarzen Gurtöffnungen und Nähten
18974pb01L – linker Kotflügel in Light Bluish Gray in 4 x 2 1/2 x 2 1/3 mit Rundbogen mit blauem Streifenmuster
18974pb01R – rechter Kotflügel in Light Bluish Gray in 4 x 2 1/2 x 2 1/3 mit Rundbogen mit blauem Streifenmuster
20482 – Runder 1 x 1-Pin-Holder in Silber-Metallic
3626cpb3232 – Minifig-Kopf in Light Nougat, Dark Tan Augenbrauen und Bartstoppeln
973pb5074c01 – Weißer Torso mit beidseitigem Shirtaufdruck und Faltenwurf und Ausschnitt in Dark Bluish Gray, Halsansatz und Halbarm sowie Hände in Light Nougat

Turbo-charged Prelude und das Vorbild
Als Autofan bin ich nie ein großer Anhänger der Fast & Furious-Filmreihe geworden. Klingt komisch, ist aber so. Wohl, weil mich vornehmlich europäische Klassiker aus den 1950er bis 1980er Jahren interessieren und ich am allerwenigsten den übelst verspolierten „Riceburnern“ in Breitbauoptik und Lilopop-Lackierung etwas abgewinnen kann. Aber der Nissan Skyline GT-R R34 in diesem Fall ist etwas diffenzierter zu betrachten.

Das Fahrzeug kam in einem drei Tage vor Kinostart von „2 Fast 2 Furious“ gezeigten Kurzfilm erstmals zum Einsatz. In dem Filmchen „The Turbo Charged Prelude to 2 Fast 2 Furious“ und wurde die erzählerische Lücke zwischen Teil 1 und 2 geschlossen, bei der erläutert wurde, wie Brian O’Conner alias Paul Walker zu seinem Skyline kam, dem sich LEGO® annahm.

[image]



Schon wieder ein GT. Ein GT-T, um genau zu sein. Hier steht das zweite T für Turbo. Das Original, nämlich das Filmauto, wurde von einem längs eingebauten 2,6 Liter-V6-Motor befeuert, der mittels Biturbo zwangsbeatmet 330 Pferde entwickelte. Er bekam eigens einen neuen Unterboden-Diffusor und einen neuen Heckflügel aus Karbon. Ein 6-Gang-Schaltgetriebe sorgte für den Vortrieb und ein Allradantrieb samt -lenkung für die nötige Traktion und präzise Manövrierbarkeit. Die Lackfarbe hörte übrigens auf den Namen „Platinum Pearl“. So viel Geschichte für ein vermeintlich schnödes Filmauto.

Übrigens, wenngleich der Skyline auf der Basis von Infiniti-Typen (Infiniti ist die Luxus-Marke von Nissan) weitergebaut wurde und wird, gilt allerdings der GT-R als legitimer Nachfolger des R34. Auch LEGO® hatte den Nachfolger anno 2020 als potente NISMO-Version im Programm.

[image]


Same procedure as every Set

[image]


Neue Teile und Farben und die berüchtigte „Sticker Bomb“

[image]


Das silber lackierte Zierrat ist ganz hübsch, allerdings schwankt der Farbauftrag zwischen den Teilen leicht

"Boogity, boogity, boogity! Let’s go racing, boys!" – Der Zusammenbau
Frei nach NASCAR-Legende Darrell Waltrip’s Zitat legen wir los. Hierbei wird, ober der Minifig-Hautfarbe schnell klar, dass es sich um ein Lizenzsset handelt. Wie beim Fast’n Furious-Charger und dem 007-DB5 handelt es sich streng genommen um eine Doppellizenz: Automarke und Filmthema. Das bedeutet, die Minifigs tragen fleischfarbene Hauttöne. Trotzdem birgt auch dieser Boxinhalt zunächst keinerlei Überraschungen in sich. So warten die Inhalte zweier Baugruppen-Tüten einmal mehr auf ihre Montage. Die Speed-Champion-Sets sind nach wie vor nicht dafür geeignet sie mit einen weiteren Freund zeitgleich zusammen zu bauen. Aber bei etwas mehr als 300 Teilen ist es auch nicht nötig.

Man merkt gleich, dass dieses Set noch so 2022 ist. Insbesondere wenn man, wie ich, zunächst den Ferrari und den Utopia zusammengebaut hat. Zu Letzerem in Kürze mehr. Nicht nur, dass hierin die Kotflügel die alten sind, auch die Bodenplatte und die Achsaufnahmen sind noch älteren Baujahres. Interessanterweise wurde dieses Set als auch erstes der 2023er Neuheitenwelle vorgestellt. Man könnte meinen, der Nissan sei vor allen anderen serienreif entwickelt worden und danach erst der Rest mitsamt der modifizierten Bauteile. Vielleicht war’s tatsächlich auch so, und es würde ein Schuh draus.

[image]


Sogar die Neonlichtanlage unter der Karosse haben die Designer berücksichtigt

[image]


Über solche SNOT-Befestigungen für mehr Stabilität stolpert man im Verlaufe häufiger

[image]


Ein wenig konstrastierendes und später unsichtbares in Gelb

Paul Walker
wird posthum die Ehre einer eigenen Minifig zuteil. Seine Rolle als Brian O’Conner in der Filmserie „Fast and Furious“ machte ihn weltberühmt. Der Schauspieler, der privat ebenfalls ein großer Autofan war, kam 2013 als Beifahrer ironischerweise bei einem Autounfall ums Leben. Er wurde nur 40 Jahre alt.

[image]


Einzigartig: Brian O’Conner alias Paul Walker in seinem Film-Outfit

Böse Zungen mögen vielleicht behaupten sein Oberteil in diesem Set wirke wie die kurzärmelige Version eines Luke Skywalker Kaftans. Bei Betrachtung des Aufdrucks scheint da was dran zu sein.

[image]


Mit System: Alle Noppen über die Breite des Hecks üben sich in paralleler Eintracht

[image]


Man sieht am Ende von Tüte 2, was es werden soll

[image]


Fummelkram: Selbst die schmale Rückseite einer Käseecke muss beklebt werden

[image]


Der akkurat möblierte Fahrgastraum samt Lachgastanks und vorbildgerechter Rechtslenkung

Die Montage des Autos ist recht unspektakulär. In gewohnter Manier werden zuvor montierte, vieleckige Teileblöcke an vorgesehene Stellen der Karosse geklipst, die im weiteren Verlauf ein immer kompletteres Gesamtbild ergeben. Wer hätte das gedacht. Als der zweite Bauabschnitt ins Rollen kommt, dämmert es einem, wie er enden wird: mit dem Kühlergrill. Die Bauanleitung arbeitet dramaturgisch darauf hin. Ohne Zweifel ist dieses unscheinbare und etwas versteckt verbaute Element das konstruktive Highlight des Sets.

[image]


Aus diesem Teilegemenge aus Minifigkanone, abgewickelten Roboterarm, etc.…

[image]


… wird das Kühlerkonstrukt,…

[image]


… das trotz und gerade wegen der abgeknickten Roboterarme die Lücke in der Front perfekt verschließt

Dem aufmerksamen Betrachter der Pressebilder mögen dabei bereits die beiden vertikal verbauten Schilde aufgefallen sein. Darüber, dass aber am Ende diese Konstruktion, die aus einer raffinierten Teileauswahl besteht, in einem speziellen Winkel auch noch ans bzw. ins Auto passt, kann man schon ein wenig staunen. Zu guter Letzt werden die neuen chromierten Felgen an die Reifen gesteckt und damit an den Rest des Autos geklipst. Und dann steht er da. Bereit für die Lachgasinhalation.

[image]


Ohne Sticker ist die Optik schon i. O., aber die hinteren Kotflügel muten dann eher seltsam an

The Good, the Bad & the Ugly – Fazit
Das Modellauto ist eine wahre „Sticker-Bombe“, ganz im Widerspruch zum Paul Walker’s R34 aus Fast & Furious 4. Um die Unverfälschtheit seines in „Bayside Blue“ lackierten Reiskochers zu wahren, ließ er sämtliche verklebten Vinyls entfernen. Ebenso war er für viele technische Modifikationen persönlich verantwortlich, was den Wert des Fahrzeugs wohl noch steigern dürfte. Apropos Wert. Dieser – authentische – Renner soll bis zum bis 05. Mai 2023, 18 Uhr unter den Hammer kommen. Experten erwarten einen satten sechsstelligen Erlös. Stand 01.05.2023, 17:02 Uhr steht augenblickliche Gebot bei unfassbaren 720.000 US-Dollar.

Aber ich schweife ab. Auch wenn der LEGO®-Nissan ohne Sticker durchaus passabel aussieht, wirkt er ohne sie recht fade und leblos. Auch sind die teilbedruckten hinteren Kotflügel dann etwas fehl am Platz. Daher auch hier mein erneuter Apell in aller Geduld sämtliche Aufkleber zu applizieren. Die Sticker selbst sind authentisch (bis hin zu Kennzeichen, Rückfahrscheinwerfer und Nebenschlussleuchte) und geben ein schlüssiges Gesamtbild ab. Mit ihm, besser gesagt mit der Minifigur, sind die beiden Hauptakteure der ersten Fast & Furious-Filme komplett. Nur leider waren die Filmfahrzeuge nie zusammen auf der Leinwand zu sehen.

[image]


[image]


[image]



Auch wenn der Vorbild-Skyline schon recht abgerundet und dadurch teilegeometrisch schwieriger einzufangen ist, haben die Designer viele Charakteristika des Originals gut wiedergeben. Dazu gehören die komplette Frontgestaltung oder die unterschiedlich großen Doppelrückleuchten. Auch glänzt sprichwörtlich das Interieur vor Authentiziät, nicht allein dank der silbern lackierten Lachgastanks, sondern auch durch die vorbildgerechte Rechtslenkung. Jawohl, das ist ein Importfahrzeug, und in Japan herrscht Linksverkehr! Das leichte Keilfahrwerk unterstreicht den bis auf die letzte Domstrebe getunten Charakter des R34. Etwas störend ist es, dass die Haube nicht glatt ist, sondern mit zahlreichen Noppen besetzt ist. Das liegt an den alten Kotflügeln, die sich obenauf eben nicht so flach beliesen lassen wie die neuen.

[image]


„High Five“ der beiden Hauptprotagonisten der ersten F&F-Filme

[image]


Grimmige Zwillinge

[image]


Drift King trifft Viertel-Meilen-Profi

[image]


Auch im Modell ist der Dodge länger, nämlich ganze zwei Noppen

Finally: Es unterschieden sich Dom Toretto’s und Brian O’Conner’s Hauttöne voneinander. Wer hätte das gedacht. Dominic’s Teint in Medium Tan fällt einen Hauch dunkler aus. Der ist seinen Filmen halt öfters nur in Muskelshirts rumgegelaufen.

Außerdem darf angenommen werden, wenn der Bausatz aus dem aktuellen Programm ausscheidet, dass der Preis, aufgrund des bereits verstorbenen Schauspielers für das Set stärker steigen dürfte als das von bspw. Vin Diesel. Durch den aktuellen (Stand: 01. Mai 2023) auf bis zu 30 % rabattierten UVP ließe sich sicher ein Set ungeöffnet für ein paar Jahre beiseite legen. Warum sollte also die Wertsteigerung nicht alleine nur echten Autos weiter oben vorbehalten sein? Ich denke, die Chancen stehen hier auch nicht allzu schlecht.

Bauspaß: 3/5
Optik: 3,5/5

Ihr seid endlich am Ende angelangt. Mir gehen die Worte aus, und deshalb schließe ich nun den Artikel zu den motorisierten Filmsternchen ohne Oscar®-Ambitionen und bedanke mit aufs Herzlichste für Eure Aufmerksamkeit.

In Kürze werden übrigens noch der Pagani Utopia und der Porsche 963 folgen.

Ich fahre fort,
Maik


[image]

EBM-Lounge somewhere 2024


Thomas52xxx , RobbyRay , Legobecker , Dirk1313 , Seeteddy , Rauy , Matze2903 , Micha2 , dino , mcjw-s , ccvolker , Pete378 , Pudie® , Jojo , grubaluk , Andor , Popider , Heather , JuL gefällt das (19 Mitglieder)


peedeejay
03.05.2023, 21:29

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Review: Nr. 76917 – 2023 Nissan Skyline GT-R R34 (Reichhaltig und groß bebildert)

Cooles Review! Danke!

Das ist einfach der ultimative Reiskocher und da geht einfach nichts drüber. Außer vielleicht noch der streng limitierten V-Spec II Nür Edition. Auch der RB26DETT Motor ist einfach legendär. Da kommt vielleicht noch der F20 aus dem S2000 ran. Das einzige Auto für das ich mein ganzes LEGO hergeben würde, nur dafür fehlen wohl noch ein paar Millionen Steine.

Also dann halt erstmal einer aus Plastik…


[image]

Flickr | Bauanleitungen für modulare Gebäude


Venom84
05.05.2023, 15:41

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Review: Nr. 76917 – 2023 Nissan Skyline GT-R R34 (Reichhaltig und groß bebildert)

Hab jetzt auch 2 bestellt. Einen zum bauen, einen MISB. Knapp 17,-/Stück ist OK.