Farnheim
13.05.2021, 17:57

Editiert von
Farnheim
14.05.2021, 08:12

+14Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Willkommen zu Teil 2.

76903 – Chevrolet Corvette C8.R & 1968 Chevrolet Corvette C3
Teile: 512
Preis: 39,99 Euro
Farbe: (C3) Rally Red und (C8.R) Silber inspiriert von 1973er Chevrolet Aerovette und dem 1959er Corvette Stingray Racer

Die eine ist es bereits, die andere muss es es noch werden: eine Legende. Kein anderes Auto aus und in den USA erreicht einen derartigen Kultstatus wie die Chevrolet Corvette. Übrigens erlangte das National Corvette Museum in Bowling Green, Kentucky/USA am 12. Februar 2014 weltweit Aufsehen, als weit in der Frühe ein riesiges, unentdecktes Erdloch einen erheblichen Teil des Ausstellungsbodens einstürzen ließ und acht äußerst seltene Vettes tw. unwiederbringlich zerstörte. Der Sachschaden wurde allein an den Autos auf rund eine Millionen US-Dollar geschätzt.

Seit Anfang 2020 macht Chevrolet mit der C8, der achten Corvette-Baureihe, alles anders. Dadurch, dass sie erstmalig als Mittelmotorsportwagen entwickelt und gebaut wird, verfügt das Fahrzeug über eine völlig andere Silhouette. Die bislang typische Roadster-Erscheinung (Lange Haube, kurzes Heck) verschwand somit und machte einer heute sehr beliebigen Formensprache Platz. Schade eigentlich. Nachdem der Vorgänger im Motorsport sehr erfolgreich war, muss dieser Typ es erst noch beweisen. Die 500 PS starke C8.R lässt aber keinen Zweifel daran, dass es die Amerikaner in der 2021 IMSA WeatherTech SportsCar Championship damit Ernst meinen.

Das Set hingegen ist das erste dann Dreien, die mit Autos im Doppelpack aufwarten. Fangen wir mit der grauen Rennmachine an. Die beflügelte Rennsportvariante der aktuelle C8-Corvette kommt nicht, wie man es eigentlich erwarten würde, im bekannten Gelb daher (gab’s ja auch schon), sondern in der Alternativfarbe Silber, hier dargestellt in Dark Bley mit lediglich gelben Akzentuierungen. Beim Originalfarbton haben sich die Designer übrigens an alten Motorsport-Legenden orientiert. Welche das sind, steht weiter oben bei „Farben“. Tatsächlich wird es auch hierbei wieder schwierig, selbst für Kenner den Fahrzeugtyp zu identifizieren. Zu ähnlich sind sich die Silhouetten der C8.R und des Jeskos in diesem Baumaßstab. Dafür macht sich das dunkle Bley als Silber-Ersatz ganz gut. Das leider lässt sich das Auto nicht wirklich ohne Einsatz von Stickern einigermaßen ansehnlich darstellen. Das gilt natürlich für alle sponsorenbeaufkleberten Fahrzeuge. Auch findet hier, wie in fasst allen Sets, die sog. "bunte Seuche" als Unterkontruktion statt.

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Der Anfang von Allem: same, but different

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Exzellenter Print, wie auf allen Minifigs

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Es geht munter bunter drunter

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Hübsches Detail am Rande: Blick auf den (angedeuteten) Motorblock

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Das recht einfach gehaltetene Farbschema des Originals sorgt auch in der Umsetzung für keine seltsamen Lücken zwischen den Stickern


Die C3-Corvette (gebaut von 1967 bis 1982) wurde zwischen 1969 und 1976 offiziell auch als Stingray bezeichnet. Die auffällig geschwungenen Kotflügelausprägungen brachten ihr den Beinamen „Coke-Bottle-shaped-Corvette“ ein. Das Fahrzeugdesign griffen die Rüsselsheimer übrigens beim ihrem Opel GT auf. Zwischen 1970 und 1974 brachte es der in der C3 verbaute „Big Block“-Motor auf sagenhafte 7,4 Liter Hubraum, der daraus 435 SAE-PS generierte. Nach dem Ölpreis-Schock etwas später kam die C3-Corvette gegen Ende ihrer Bauzeit nie mehr an solche Hubraumträume heran.

TLC hat uns als Modell eine C3-Vette aus den Anfangsjahren ins Set gelegt. Zu erkennen an den chromierten „Bumpern“, den Stoßfängern und den vorderen Lufteinlässen darunter. Das dunkelrote "Rally Red" gab es lediglich fürs Modelljahr 1968 und ist/war eigentlich eher rostrot. Aber das dunkle Rot aus Dänemark steht ihr auch ziemlich gut. Steinebedingt wirkt die Silhouette insgesamt sehr stimmig jedoch etwas blockig. Dafür entschädigen aber die geschwungene Hüftlinie, die spitz zulaufende Front und die bedruckten 2x2 Dishes, die eigens bedruckt das typische Speichenfelgen-Design von einst aufgreifen.

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Natürlich muss die Corvette-Pilotin eine standesgemäße Lederjacke tragen

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Neue Farben und 2x6 Fliesen werden bei den Speed Champs in gleich mehreren Farben auf den Markt gebracht

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Bautechnisches Schmankerl: das Zusammensetzen der Heckpartie

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70904 – Mopar Dodge/SRT Top Fuel Dragster & 1970 Dodge Challenger T/A
Teile: 627
Preis: 59,99 Euro
Farben: (Dragster) Schwarz und Plum Crazy Purple (Challenger)

In den USA sind 1/4-Meilen-Rennen, also reine Beschleunigungsrasereien, sehr beliebt. Daraus hat sich in den vielen vergangenen Jahrzehnten ein professioneller Motorsport entwickelt. Die hochgezüchtetsten Ausprägungen sind sicher die mit Ethanol befeuerten Dragster. Brutal laut, feuerspeiend und irre schnell hetzen sie die 400 Meter Kurzstrecke entlang. Immer auf der Suche nach der schnellsten Zeit, der größten Beschleunigung und dem höchsten Top-Speed. Mopar ist übrigens der Haus-und-Hof-Tuner von Dodge (die mittlerweile, wie auch FIAT, Ferrari, Peugeot oder auch Opel dem Firmenkonglomerat von Stellantis angehören). Und das Kürzel SRT bedeutet ganz profan Street and Racing Technology, meint aber, dass solch genannten Fahrzeuge den höchsten oktanen Ansprüchen genügen.

Der Dragster ist mit 37 cm das längste Speed Champions-Fahrzeug der bislang noch recht übersichtlichen Produktpalette. Ein schönes Gimmick ist der verschwenkbare Heckspoiler. Dieses Modell lebt natürlich von seinem Dekor. Das übrigens bewirbt, wie passend, den aktuellen Dodge Challenger R/T Scat Pack 1320 – ein ebenfalls auf Kurzsteckenrennen ausgelegtes Sondermodell mit höllischen 959 Newtonmetern Drehmoment. Das schlägt Wellen in den Asphalt. Interessant wird die Montage hinter der Steuerkanzel. Dort ruht der massive und detailreich ausgestaltete Motor auf dem ein monströser Luftansaugsstutzen thront. Die halbrunde Abdeckung der Steuerkanzel ist freilich bedruckt. Ich persönlich kann mich für Dragster nicht erwärmen, aber das I-Tüpfelchen wäre allerdings gewesen, hätte man ihm noch einen Bremsfallschirm beigelegt. Interessantes Detail ist die Minifig. Sie basiert auf die tatsächliche Pilotin Leah Pruett (gesch. Pritchett), die im überigens, ganz Motorsport-like, mit dem ehemaligen NASCAR-Fahrer und zweimaligen Champion Tony Stewart liiert ist.

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Diese Dame pilotiert den Dragster zu Höchstgeschwindigkeiten

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Die Unterkonstuktion bringt gehörig Stabilität in die Nase

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Ohne Sticker sieht der Dragster zwar finster aber nach nix aus

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Der Motor ist schon als detailreich zu bezeichnen

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Ganz schön lang ist er ja


Kommen wir zum Challenger T/A (Kurzform für Trans American). Er ist ein lupenreines Pony-Car, d. h. ein für damalige US-Verhältnisse relativ kleines Coupé oder Cabrio mit reichhaltiger Motorleistung und, wenn man so will, der „kleine Bruder“ des Chargers, den die Dänen bekanntlich vor nicht allzu langer als „Dom Toretto“-Technic-Modell aus „Fast and Furious 9“ vorstellten und von Gunther ausführlich bebildert und besprochen wurde. Auch der Challenger hat, wie die Corvette, den „Coke-Bottle-shape“-Hüftschwung, wenngleich längst nicht so ausgeprägt. Er konkurrierte einst direkt mit dem Ford Mustang, Chevrolet Camaro oder auch Pontiac Firebird und solchen Derivaten aus dem sog. „Badge Engineering“.

Dem alten Dodge Challenger baute Hollywood mit dem Film „Vanishing Point“ oder zu deutsch „Fluchtpunkt San Francisco“ ein Denkmal. Dort raste er aber in unaufgeregtem Weiß durchs Bild. Weshalb dann also violett? Weil TLC es kann? Hmm, vielleicht. Aber mit Sicherheit, weil zu jener Zeit ziemlich viele US-Cars in „Plum Crazy Purple“ oder etwas ähnlich zuckersüßem lackiert wurden. Es war also ein Trend, wie augenblicklich Grün wieder einer ist. Und auch heute sind solche Oldies in diesem auffälligen Blechkleid auf Auktionen in den Staaten – und nicht nur dort – sehr gefragt. Aktuell bin ich auf ein Angebot aus den USA gestoßen, bei dem ein Händler für eben jenen Challenger (kein Restomod) knapp 81.000 Euro Verkaufspreis aufruft. 10.000 Meilen Laufleistung seit 1970 sind zwar nicht die Welt, aber das mag nichts heißen. Wer sich mit Restaurationen ein wenig auskennt weiß, dass das amerikanische Qualitätsverständnis für Aufarbeitungen von dem für solche hierzulande mitunter erheblich abweichen kann.

Fertig gebaut ist der Challenger ein echtes Brett. Er ist etwas länger, auch dank des um eine Noppe gewachsenen Radstandes, als Jesko, Elva und Supra. Vor allem aber ist er schrill. Das Dark Purple macht sich in Kombination mit den schwarzen Karosserieteilen sehr gut – typisch amerikanisch eben – und fängt diese gewisse Sportlichkeit von einst hervorragend ein. Bautechnische Spezialitäten gibt es im Bereich des vorderen und hinteren Karosserieunterbaus und den Rückleuchten (siehe Fotos). So macht es einfach Spaß mit kleinen, raffinierten Bautechniken das Modell wachsen zu sehen. Herausragendes Detail sind sicher die 2x2 Dishes, silbern lackiert (!) und mit schwarzen Lufteinlässen bedruckt, die als „Mopar Rally Wheel“ Verwendung finden. Originalerweise sollten sie zwar chromiert sein. Aber was soll’s. Denn im Gegensatz zur Harley Davidson sind diese Elemente wenigstens silbern und nicht grau.

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Der Sportsfreund gibt sich ordentlich lässig

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Schicke 2x2 Dish und neues in Dark Purple

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Auch hierbei wird wieder ordentlich um die Ecke gebaut

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Zum Glück ist von dem "Kessel Buntes" hinterher nichts mehr zu erkennen

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Die hübschen Dishes in silber machen sich glänzend

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Könnt Ihr noch? Wollt Ihr noch? Dann ab zu Teil 3...

Maik


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EBM-Lounge somewhere 2024


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Same-1974
13.05.2021, 18:25

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

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Schöner Bericht

aber der Opel Gt war schön früher in Planung als die C3 von Chevrolet Corvette C3


Gerne mehr von diesen Speed Champions.



Micha2
15.05.2021, 00:33

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

+2Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Farnheim hat geschrieben:

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Vielen Dank für Deine super Berichte!

Wenn ich aber die Vielfarberitis sehe, dann kommt mir echt das K...
Es mag ja sein, dass man davon beim gebauten Modell nichts mehr sieht.
Es mag weiterhin sein, dass die Modelle (vielleicht?) auf Sammler abzielen und für die Vitrine gedacht sind, aber nicht mehr zum Zerlegen.

WENN ich aber davon ausgehe, dass Kinder sowas kaufen, bauen, danach wieder zerlegen um es dem Lego-Fundus zuzuführen und kreativ Neues zu bauen, dann haben die armen Kinder ein Sammelsurium von zig verschiedenen Farben, aber in jeder Farbe nur ein paar Teile. Ganz toll, Lego!

...da lobe ich mir die Zeiten, als es nur wenige Farben gab, dafür fast alle Teile in fast allen Farben. Oder zumindest sehr viele Teile in den (wenigen) vorhandenen Farben.



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Thomas52xxx
15.05.2021, 10:42

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

+2Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Micha2 hat geschrieben:

Wenn ich aber die Vielfarberitis sehe, dann kommt mir echt das K...

Ich mache jetzt mal den Fanboy, der den Hersteller verteidigt, "Apple weiß was gut für mich ist".

Die Speed Champions sind ab 7 Jahren. Dementsprechend wird Rücksicht auf die Fähigkeiten und die Geduld dieser Altersgruppe genommen. Die Teile sollen schnell gefunden werden, gedult ist rar und die Frustationsschwelle niedrig. Dementsprechend soll AFAIK:

- jedes Teil möglichst nur in einer Farbe vorkommen
- bei identischen oder ähnlichen Teilen möglichst auf nahe beisammen liegenden Farben verzichtet werden. Eine 1x2 Platte gibt es beispielsweise bis zu einem bestimmten Alter nicht sowohl in Hellgrau, als auch in Dunkelgrau in einem Set
- Lego testet die Sets intensiv mit Kindern der entsprechenden Altergruppen und lässt diese Erfahrungen sowohl in das aktuelle Set, als auch in die Überarbeitung der "Grundsätze" mit eingehen
- auch für Bautechniken gibt es interne Altersempfehlungen. So können beispielsweise kleiner Kinder nicht mehr als 16 Noppen sicher zusammendrücken. Deshalb sind in solchen Sets statt einer 4x8-Platte zwei 2x8-Platten nebeneinander gebaut. Bevor ich das wusste, hatte ich auch mit dem Kopf geschüttelt.

Dementsprechend selten sind unverständliche Anleitungen oder gar nicht Baubares. Das ist ganz klar ebenfalls ein Qualitätsunterwchied zwischen lego und anderen Herstellern/Konfektionierern.

Für mich schaut das durchaus nach einem System aus. In dem Bild sieht man sehr deutlich das 1x1x1-Bracket nach oben in dunkelgrau. Wahrscheinlich weil es irgendwo sichtbar ist. Das 1x1x1-Brackent nach unten (36841) ist in dark orange verbaut.
6225494 6248949
Das 36841 gibt es in schwarz, hellgrau (beides zu wenig Unterschied) sowie in verschiedenen knalligen Farben. Dark orange war da noch das dezenteste und wahrscheinlich nicht an anderer Stelle verwendet. D.h. das Teil ist schnell im Haufen zu finden.

Mir wären schön einfarbige Innereien auch lieber, aber ich denke schon, dass es dafür nachvollziehbare Gründe gibt. Auch wenn die Produktionsplanung einen gewichtigen Anteil in er Arbeit des Designers sein dürfte, "davon haben wir noch massig, das muss weg" wird eher kein Argument für den Einsatz eines bestimmten Teils sein.


Gruß
Thomas

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Micha2
15.05.2021, 23:57

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+2Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Hallo Thomas,
was Du sagst hat alles Hand und Fuß und vereinfacht das Bauen natürlich.
Aber im Grunde sagst Du damit: Heutige Kinder sind dümmer, bzw. heutigen Kindern wird weniger zugetraut. Denn ich sage jetzt einfach mal: So ein MOdell hätten wir doch früher mit ein paar weniger Farben auch hinbekommen, oder?
Grüße
Micha



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Dorothea Williams
16.05.2021, 01:54

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Editiert von
Dorothea Williams
16.05.2021, 02:22

+2Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Gegenargument mit Gegenbeispiel (letzteres nur eines von unzähligen) und zugleich eine wahre Geschichte aus früheren Tagen: Set ”#6681”.

Die Bauteile des Sets bestehen im wesentlichen aus zwei Farben: Schwarz und weiß. Genanntes Set bekam ich, neben noch ein-zwei anderen, zum Geburtstag geschenkt. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Eigentlich war es doch erst gestern. Oder nicht?

Den genauen Geburtstag kann ich nicht mehr erinnern. Aber er wird irgendwo zwischen 5 und 8 Jahren gewesen sein. Beim Zusammenbauen hatte ich arge Probleme und stand, das ist jetzt kein Witz, kurz vor einem heftigen Weinkrampf. Wer meine Weinkrämpfe zu Kindertagen einmal live und in Farbe miterlebt hat, wird ganz genau wissen, wovon ich rede und daß dieses „Erlebnis“ besser nicht erlebt sein wollte.

Kurzum, ich bekam das Set nicht zusammengebaut, was mich außerordentlich fuchste und darin endete, daß Papa ran mußte, um mir zu helfen. Die Ursache meines Unvermögens war ebenso schnell gefunden wie Papa im Anschluß mit größtmöglicher Garstigkeit meinerseits wieder davongejagt. Schließlich war ich der größte Legobauer des Wohnzimmers und bedurfte absolut keiner Hilfe von so blöden Erwachsenen, die alles besser wissen (in diesem Fall wußten sie es allerdings besser, was mich rasend machte).

Mein Unvermögen lag letztlich in Hast und Eile; ich wollte das nette Auto eben so fix wie nur irgend möglich zusammenbauen, um damit zu spielen. Dabei startete ich unbemerkt mit Bauschritt 5 auf der Faltbauanleitung. Alle vorherigen waren durch die Faltung verdeckt. Bauschritt 5 war jedoch so weit fortgeschritten, daß er mich, Hast und Blindheit geschuldet, schlichtweg überforderte.

Wie konnte ich das übersehen? Wie konnte ich, als größter Legobauer der Welt, so dumm sein? Einmal erkannt, war ich dann doch tatsächlich in der Lage, das aus schwarzen und weißen Steinen bestehende Set korrekt zusammenzubauen. Gelingen konnte mir ein solches Glanzstück natürlich einzig und allein aufgrund der Tatsache, daß ich der größte Legobauer des Universums war.

Wenn ich mir vor Augen halte, daß die heutigen Kinder, welche angeblich keine drei gleichfarbigen und gleichförmigen Bausteine zusammenbauen können sollen, unsere Ingenieure von morgen werden, wird mir ganz komisch.


Nur wenige finden den Weg. Manche erkennen ihn nicht, manche wollen das gar nicht.


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Mylenium
16.05.2021, 08:46

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Thomas52xxx hat geschrieben:

Dementsprechend selten sind unverständliche Anleitungen oder gar nicht Baubares.


Häh? Bei den vielen Fehlern/ schlecht erkennbaren Details in LEGO's Bauanleitungen ist die Farbkotze im Inneren, glaube ich, auch nicht die Rettung. Und dein Gegenargument lässt sich wunderbar damit widerlegen, dass diese Fehler auch bei explizit an Kinder gerichtete Sets auftreten (Disney Princess, Friends).

Thomas52xxx hat geschrieben:
"Apple weiß was gut für mich ist".


Da geht's nur um Bevormundung und Abschottung von Mitbewerbern sowie eien rigide „Philosophie“ dahinter, die aber auch eher was mit dem Kontrollwahn des Unternehmens zu tun hat. Davon abgesehen haben mittlerweile sowohl die Hardwareprodukte als auch die Software die gleichen Probleme wie die aller anderen Hersteller. Somit wird dieser Satz nur noch zur leeren Marketiunghülse und einem unerfüllten Versprechen.

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


Henriette
16.05.2021, 12:02

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+1Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Thomas52xxx hat geschrieben:

Ich mache jetzt mal den Fanboy, der den Hersteller verteidigt, "Apple weiß was gut für mich ist".


Hi

Ja, danke für diese Aufklärung aus Herstellersicht.

Ich denke, aus unserer Sicht sind wir uns bzgl. Aufbau eines neuen Sets einig: diese Tuschkästen braucht niemand!

Mir fallen dazu einige Probleme ein:

1) Der pädagogisch begründete Ansatz des schnellen Erfolges hin zum "fertigen Set, mit dem sofort gespielt werden kann" verletzt leider den Kern der Lego-Idee, die ursächlich die Variabilität der Steine, und nicht die Modelle der Vitrine verfolgt hat.
2) Je schneller und einfacher etwas zu bauen ist, desto weniger bleibt der Stein in seiner speziellen Form im Gedächtnis haften, ggf. übertüncht sogar seine Farbe seine Funktion und versteckt somit seine Einsatzmöglichkeiten.
3) Nein, es muss nicht alles ganz schnell gehen, das darf man als Kind ruhig beigebracht bekommen - und ein Lego-Set, an dem man auch ein wenig suchen und tüfteln muss, könnte da eine wertvolle pädagogische Hilfe sein.
4) Es soll Kinder geben, die bauen einmal etwas zusammen und reißen es aus welchen eher ungeduldigen Gründen ganz schnell wieder auseinander. Wehe dem, der sich nach 3 Tagen überlegt, das Set nun doch noch einmal ordentlich aufzubauen - ohne BL!! Denn nun hilft in der Tat keine noch so bunte BA mehr, um die Farben korrekt aus dem großen Haufen zu fischen.
5) Wenn das Kind nun wie so viele seiner Altersgenossen seine Lego-Steine nach Farben sortiert hat und die Steineform erkennt und mehrfach hat - es könnte sein, es kommt ein verdammt schickes Modell ohne Tuschkastentechnik heraus.

in diesem Sinne
lg Henriette

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Das ist die Sesamstr von unten



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Carrera124
16.05.2021, 13:52

Als Antwort auf den Beitrag von Henriette

+1Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Henriette hat geschrieben:


1) Der pädagogisch begründete Ansatz des schnellen Erfolges hin zum "fertigen Set, mit dem sofort gespielt werden kann" verletzt leider den Kern der Lego-Idee, die ursächlich die Variabilität der Steine, und nicht die Modelle der Vitrine verfolgt hat.

Ich sage ja schon lange, dass sich Lego mittlerweile selbst mehr als Modellbau-Hersteller sieht. Das würden sie natürlich niemals öffentlich zugeben, aber alle Anzeichen deuten darauf hin. Der Slogan "jeden Tag ein neues Spielzeug" ist schon lange aus den Katalogen verschwunden, ebenso die Vorschläge für Alternativmodelle in den Anleitungen und auf den Boxen. Dazu die überbordende und verwirrende Farbvielfalt, die es Normalkäufern schwer macht, brauchbare Mengen einer einzigen Farbe anzuhäufen, um dann aus mehreren Sets ein halbwegs farbreines größeres Modell zu bauen.


Grüße an meinen Stalker


Micha2 gefällt das


Thomas52xxx
16.05.2021, 14:03

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Carrera124 hat geschrieben:

Ich sage ja schon lange, dass sich Lego mittlerweile selbst mehr als Modellbau-Hersteller sieht.

Wenn dem so sein sollte. Cobi beschreitet diesen Weg deutlich konsequenter. So konsequent, dass man es als "Revell ohne Farbe und kleben" bezeichnen könnte.


Gruß
Thomas

mein Blog
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Carrera124
16.05.2021, 14:25

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Mag sein, dafür vermeidet Cobi aber auch diese sinnlose Vielfarben-Seuche innerhalb eines Modells.


Grüße an meinen Stalker


Mylenium
16.05.2021, 16:47

Als Antwort auf den Beitrag von Henriette

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Henriette hat geschrieben:

Je schneller und einfacher etwas zu bauen ist, desto weniger bleibt der Stein in seiner speziellen Form im Gedächtnis haften, ggf. übertüncht sogar seine Farbe seine Funktion und versteckt somit seine Einsatzmöglichkeiten.


Nun ja, ob die Farbe nun so kritisch zu sehen ist, bleibt dahingestellt. Die entsprechende Assoziationsbildung und andere kognitive Prozesse sind ja komplexer und hängen auch vom Alter ab. Dreijährige gehen mehr auf Farbe ab, weil sich dort auch erst das vollständige Farbsehen entwickelt, aber schon im Vorschulalter haben Kids ein recht gutes Verständnis für räumliche und strukturelle Zusammenhänge, also auch Stabilität und Gesamtaufbau unabhängig von der Buntheit. Ich stimme dir aber zu, dass es nicht hilfreich ist, wenn den Kindern zu vieles vorgekaut wird.

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


ThickAsABrick
17.05.2021, 15:38

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Speed Champions Neuheiten 2021 Teil 2/3

Von den neuen SpeedChampions würde ich den Ford GT und Corvette C3 mir einzeln durchaus ins Regal stellen, aber nicht im Doppelpack mit Modellen kaufen, die ich entweder absolut nicht gelungen finde (Stingray) oder mich absolut kalt lassen (der Bronco).

Wieder kein Kaufinteresse erzeugt bei mir...



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