Farnheim
15.12.2020, 16:10

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Farnheim
15.12.2020, 16:21

+42Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Hallo werte Gemeinde,
manch einer weiß, ich bin ein Stadtmittekind. Von Geburt an. Und als waschechter Ruhrpottler hat man eh noch ein etwas anderes Verhältnis zum Thema Großstadt. So faszinierten mich von Klein auf Autos und der dazugehörige Straßenverkehr. Kein Wunder also, dass ich als LFOL (Lütter Fan of LEGO) auch das Town-Thema so sehr mochte. Nach dem Ende meiner Dark Ages 2009 ist es auch dank der Feuerwehr so geblieben. Und damit schaue ich immer mit großem Interesse auf die City-Neuheiten. Diesmal ermöglichte Dirk mir ein Review über insgesamt fünf der ab Januar erhältlichen City-Sets. Und zwar all die, die sich thematisch mit dem neuen Straßenplattensystem befassen. Wie wir wissen, hatte LEGO kürzlich die alten 32x32er Straßenplatten in Rente geschickt. Da es seit seit Jahren aber keine Sets mit Baseplates mehr gibbt, an deren Kanten man die Straßenplatten hätte ansetzen kšönnen – außer bei den modularen Gebäuden vielleicht – war es nachvollziehbar, sie aus dem Programm zu nehmen. Glücklicherweise schufen die Designer als Ersatz aber ein neues, modulares System.

Wie heißt die alte Heroldsformel so treffend: "Der König ist tot, es lebe der König". So oder ähnlich mag es für die Straßen in LEGO®-City gelten. Solange es damals Sets auf Baseplates gab, machten Straßenplatten, die es immer auch zusätzlich zu kaufen gab, Sinn. Man konnte sie wunderbar an die Baseplates aus den Sets legen und einen großzügigen Straßenplan schaffen. Irgendwann aber schickte TLC die Platten in die Wüste, weil es schlicht nichts mehr gab, was sich daran anlegen ließ. Nun steht ein Nachfolger unmittelbar im Startblock und dann noch als sogenannte "Brickbuilt"-Lösung. Was das bedeutet, und wie das im einzelnen funktioniert, schauen wir uns nachfolgend genauer an. Auch blicken wir ein wenig auf die Möglichkeiten, die die neuen Straßen-Teilstücke bieten, versuchen ältere Gebäude daran anzuflaschen und lassen uns Vor- und Nachteile aufzeigen. Also, nich lang schnacken, Kopp in Nacken und los geht's!

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Verheißenungsvoller Störer auf der Verpackung

#60304 "Road Plates" - 112 Teile, 19,99 Euro
Die neuen Fahrbahnen setzen sich aus Modulen in der Größe 8x16 und 16x16 Noppen zusammen. Um die Teilezahl maximal zu minimieren schufen die Designer zwei neue Plattenbasen in die verschiedene Fliesen bzw. Füllmaterial oder Erhebungen eingearbeitet werden können. Solche Formteile fand man bereits u.a. in einigen Junior-Sets jüngst vergangener Jahre (siehe und siehe). Somit lassen bzw. Teerflicken, Gullideckel, Fahrbahnmarkierungen oder Straßeneinbauten realisieren. Klingt interessant - isses aber auch. Verbunden werden diese einzelnen Module mit 2x4 Fliesen. Um Autos an den Fahrbahnenden sanft auf den Boden der Wirklichkeit zu holen, sorgen Rampen, die hierbei an ihrer 1x4er Ausbuchtung gänzlich ohne Noppen daher kommen. Ebenso besteht die Möglichkeit Gehwege oder Grünzeug an den Wegesrand zu stellen und all dies mit den Straßenmodulen zu verbinden. Soweit so flexibel.

Beim Sichten der Bauteile fällt sofort auf, dass sämtliche Schmuckelemente bedruckt sind. Sehr erfreulich. Das Fußgängerüberweg-Verkehrszeichen bekommt nun auch den Aufdruck als Minifig-Variante spendiert. Dies gab es bekanntermaßen zuvor nur 2009 im Set Nr. 8401, und das als Aufkleber. Die moderne Art der Straßenbeleuchtung, die 2009 Einzug hielt, hat man grundsätzlich beibehalten, nur ließen die Designer sie mit der Zeit gehen und verpassten ihr moderne Soloarpaneele und den Leuchtkörpern einen hübschen "Glow in the Dark"-Effekt. Außerdem kehren die Firststeine in gelb nach längerer Zeit zurück.

3 1/2 mitgelieferte Fahrbahnmodule können auf verschiedenste Weise miteinander kombinert werden. Was aber sofort auffällt ist, dass es keine Kurven mehr gibt. Das ist zunächst mal sehr schade. Auch fällt auf, dass die Fahrbahnen nun wieder schmaler sind - von zuletzt 10 Noppen pro Fahrspur sind es nun wieder nur 8. Und das, obwohl die Speedchampion-Renner gerade erst auf acht Noppen Breite gewachsen sind. So verkehren 4-Noppen-breite Auto wesentlich unproblematischer und nicht ganz so unfallträchtig. Was mich persönlich schon ein wenig erfreut. Aber das ist nur meineMeinung. Allerdings sind die gelben Straßeneinbauten gerade für 6w-Autos funktionell ein Witz, da die Spurbreite dieser Autos zu breit sind, um tatsächlich darüberhoppeln zu müssen. Ihre Reifen rollen schlicht und ergreifend daran vorbei. Augenscheinlichste Merkwürdigkeit ist aber, dass die Fahrbahnen höher sind, als das die angeschlossene Umgebung. Wer mehr Realismus wünscht, auch im Hinblick auf eine Straßenszenerie mit Modulhäusern, muss diese für eine höhere Bürgersteigkante kostspielig aufbocken.

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60290 "Skate Park" - 195 Teile, 29,99 Euro
Die neuen Fahrbahnmodule haben die Designer gleich in verschiedene Stadtszenarien eingearbeitet. Das zweite Set der Reihe ist ein kleiner Skatepark. Dieser umfasst eine Wippe und zwei Quarterpipes mit unterschiedlichen Höhen. Offenbar findet hier gerade eine kleine Outdoor-Sportveranstaltung statt, die von dem seit geraumer Zeit präsenten wie fiktiven Getränkehersteller "Vita Rush" gesponsert wird. Das Stückchen Straße ist natürlich mit den orangen Gittern abgesperrt. Die Obstacles, also die Hindernisse, sind natürlich mit dem Fahrbahngrund befestigt. Noch natürlicher kommt kein Szene-Sponsor ohne Promotion-Showcar aus. Verteilung des fruchtigen Softdrinks auf 2x3 mit 4x4. Aber dennoch hat er eine stimmige Silhouette und eine ordentlich bullige Erscheinung. Ein echter Offroader eben. Neben einigen neuen Farben und Teilen ist sicher der rote Rollstuhl mit seiner limegrünen Bereifung ein echter Hingucker.

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60291 "Family House" - 388 Teile, 49,99 Euro

Ein ganzes Dezennium, also 10 Jahre, hat die City-Sparte kein Wohnhaus mehr hergegeben. Die Verstecke der Ganoven von 2015 lasse ich nicht gelten. Umso erstaunlicher, dass in der City-Welt nun wieder eines in den Handel kommt. Mussten Städtebauer zuvor auf die Creator-Häuserchen, die Friends-Geschäfte oder gar die teuren CC-Häuser zurückgreifen.

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Das neue Stadthaus wird von einer vierköpfigen Familie mitsamt Golden Retriever bewohnt. Die Hundeform ist nigelnagelneu und der eigentliche Star des Sets - meines Erachtens. Das Haus bietet neben einer zeitgemäß modernen Bauweise lichtdurchflutete Räume und ist scheinbar ganz auf Energieeffizienz ausgelegt. Im Wohnzimmer hängt ein modernes Flat-TV an der Wand – auf dem übrigens der Sohnemann ein Ninjago-Game zockt, Solarpaneele sorgen für die Elektrifizierung und der Akku des modernes Minivans wird ganz vorbildgerecht im eigenen Carport aufgeladen. Allerdings ist das Bad so 1970er. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Türkis in Kombination mit azurfarbener Keramik jemals wieder modern werden wird. Schön dafür, dass nun allmählich die Midi-Beinteile (erstmals zu finden in den Harry-Potter-Sammelfiguren) auch in Volumenthemen einfließen. Angeschlossen ist das Wohnhaus an eine dieser neuen Fahrbahnbahnsegmente, wovon diesmal zwei 16x16 Module samt Rampen zur Straße werden. Genauergesagt zur Seiten- bzw. Spielstraße wohlgemerkt, denn dieses Stück Asphaltierung verfügt über keinerlei Straßenmarkierungen.

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60306 "Shopping Street" - 533 Teile, Vermutlich um die 60 Euro
Lange unbekannt war dieses Set, bis es erst kürzlich veröffentlich wurde. Die Einkaufsstraße bietet erneut 3 1/2 Segmente Fahrbahn samt Markierungen und Zebrastreifen. Highlight aber ist der unscheinbar neben der Fahrbahn verlaufene Radweg in Dark Azure. Hier machen sich die neuen 2x6er sowie die 2x4er Fliesen, die mit einem Fahrradsymbol bedruckt (!) sind, ganz hervorragend. Dazu kommen sämtliche Zweiräder in neuen Farben daher. Mein Highlight ist das dunkelpinke Fahrrad (ja, ich weiß, es ist die neue Form. Aber irgendwas ist ja immer). Auch scheint es, als hat man einen neuen Designer mit der Gestaltung der Fahrzeuge betraut. Die letztjährigen waren optisch sprichwörtlich ein Verkehrsunfall. Nun tut die aktuelle Formgebung dem Auge nicht mehr so weh. Überhaupt scheint es so, als wären sämtliche Fahrzeuge des 2021er City-Programms dem Jahr 2010 herum entsprungen - was aber nicht schlecht sein muss.

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Kaum zu Glauben – Das Auto wird mal schwarz/gelb...

60292 "Town Centre" - 790 Teile, 99,99 Euro
Das größte der fünf Straßenmodul-Sets ist wieder mal eines, das das quirlige Zentrum einer Ortschaft verkörpern soll. Von solchen sind in den vergangenen Jahren mittlerweile etliche unterschiedlicher Preiskategorien erschienen; zuletzt die Nummer 60271 (Main Square). Wie immer gibt es von allem etwas. Ein Haus, in das im Erdgeschoss diesmal eine Pizzeria eingezogen ist und im Obergeschoss ein Kendo-Lehrer seine jungen Padawane ausbildet, eine Waschstraße, ein kleiner Park samt Baby-Wippe, eine Wertstoffsammelstelle mit passendem LKW sowie ein Polizist, der auf einem Mountainbike einen Pizzadieb verfolgt sowie eine neu eingekleidete Feuerwehrdame, die auf einem Motorrad zu einem brennden Pizzakartonstapel ausrückt. Highlight ist hier der Blindenhund, der samt Leinengeschirr sein Herrchen sicher durch die Straßen führt. Wer geht wohl hier mit wem Gassi? Man hat hier nochmals die Form des Golden Retrievers aus dem Familienhaus genutzt, um ihn diesem Set statt in Tan in Reddish Brown beizulegen. Mich als LEGO-Tierliebhaber erfreut's! Allerdings ist der Kirschbaum im Dachgarten der Pizzeria ein gen Himmel wachsendes Elend. Zwar hängt er voller Früchte, allerdings sieht er alles andere als propper aus. Düngen würde helfen. Zu erwähnen sei noch, dass LEGO® die Serie mit einer Reihe namentlich bekannter Helden weiterführt. Hierin finden sich derer zwei.

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Best of 5 – Aus zielgruppentechnischer Sicht werden alle fünf Sets zu einer richtig ordentlichen Stadt mit etlichen Spiele- und Umbaumöglichkeiten

Und was kann jetzt das neue System ...für AFOLs?
Unter dem Motto "Connect yor City" bewirbt LEGO (vermutlich nicht nur) in den Bauanleitungen sein neues Straßensystem. Und genau das wollen wir jetzt endlich mal ausprobieren. Keine Frage, dass sich die neuen Häsuser aus den Set problemlos mit den neuen Fahrbahnen verbinden. Etwas komplizierter verhält es sich, wenn wir unsere älteren City-Häuser an das neue System anflanschen möchten. Dazu muss man die Gebäude zunächst um eine Plattenhöhe anheben und oberdrein dafür Sorge tragen, dass zum Fahrbahnrand genügend Raum vorhanden ist, um die 2x4er Befestigungsfliesen in ihren vorgegebenen Abständen zu befestigen. Anders sieht mit modularen Gebäuden aus. Diese sind aufgrund ihres Aufbaus auf gewöhnlichen Baseplates, vergleichen mit dem Fahrbahnniveau um eine halbe Plattenhöhe zu niedrig. Man könnte sie auch (teileintensiv) um eine ganze Plattenhöhe aufbocken, verzöchte auf eine Verbindung mit den Straßenmodulen und schöbe sie nur formschlüssig aneinander. Somit erhielte man einen um eine halbe Plattenhöhe erhöhten Bürgersteig für etwas mehr Wirklichkeitstreue.

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Unterfütterung der alten City-Bank für eine fachgerechte Anflanschung

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Bei den modularen Häusern gestaltet sich das ganze etwas durch die halbe Plattenhöhe schwieriger, aber realistischer

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Was nicht passt, wird passend gemacht – Das Ansetzen geht. Ist aber nix für Ästheten

Den Vogel in Sachen Materialschlacht schießt womöglich nachfolgende Konstruktion ab. Auch hier muss der Bürgersteig zunächst aufwändig unterfüttert werden. Allerdings wurde der Fahrbahn je Straßenseite eine Noppe abgerungen. Somit ließen die unschön auskragenden Verbindungsfliesen mit den Anreiner-Bodenplatten verdecken. Das hieße aber auch, dass die Fahrbahnbreiten somit nur noch sieben Noppen breit sind. Was sie für heutige Speedchamp-Cars gänzlich unpassierbar machen. Für meine Baubreite reichen sie so gerade noch aus.</p>

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Fazit: Durch die Modulbauweise und die Tatsache, dass es zwei verschiedene Fahrbahnplattengrößen gibt, kann man kompakte und vielseitige Straßenszenen zusammensetzen. Noch etwas vielseitiger, als es die alten Straßenplatten möglich machten. Nachteil, es gibt keine Kurven mehr. Dennoch sind auch Sonderlösungen, wie sie alte Straßenplatten mitunter aufwiesen, wie bspw. ein seitlicher Parkplatz oder eine Verkehrsinsel in der Fahrbahnmitte möglich. Denkbar ist auch die Darstellung einer Autobahn mit je zwei (oder vier) Fahrspuren in jede Richtung OHNE allzubreiten Mittelstreifen. Auch ist hiermit eine Flughafenlandebahn problemlos möglich. Da die Straßen eines Sets an ihren Enden jeweils mit Rampen ausgestatten sind, ist natürlich auch eine eine Verbindung mit den alten Straßenplatten (egal welche) machbar. Allerdings mangels fehlender zusätzlicher 2x4er Fliesen ist die feste Verbindung der neuen Straßensegmente aus den verschiedenen neuen Sets untereinander nur mit Teilen aus dem eigenen Bestand möglich. Die simple "Brickbuilt"-Lösung ist gut, vielseitig und durch die Vielzahl an bedruckten Elementen langfristig deutlich einfacher in der (Ersatz-)teilbeschaffung.

Persönlich finde ich, besonders im Hinblick auf den Kreuzungsumbau mit erhöhtem Bürgersteig, dass man Straßenplatten nie realistischer in ein MOC einbauen konnte. Und überhaupt passen sie nach wie vor ins Baseplate-Raster.

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Sie fehlen – Zusätzliche Verbinder in Form von 2x4er Fliesen fehlen allen Sets

Bleibt abzuwarten, ob sich die Designer noch etwas feines zur Erweiterung der Fahrbahngestaltung für die Zukunft aufgehoben haben (Stichwort Kreisverkehr oder Abbiegespuren, Parkplätze oder sogar Brücken oder Parkdecks, etc.), um das neue System weiterhin sinnvoll erweitern und die City dann auch zu einer wahren solchen machen.

Und: Wer von Euch demnächst auch diese Sets sein Eigen nennt wird, da vielleicht dieses Review zur Kaufentscheidung begetragen haben sollte , und weitere coole Ideen hat, was man aus den eneun Straßenpaltten alles zaubern kann, immer her damit!

Herzlichen Dank, Dirk, für die Möglichmachung. Es war mir ein Fest, trotzdem es ein ordentlicher Berg war, den es abzuarbeiten galt. Und nun zurück an die angeschlossenen Funkhäuser. Ich habe fertig!

Bleibt gesund,
Maik


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ReplicaOfLife
10.01.2021, 13:34

Als Antwort auf den Beitrag von Dorothea Williams

+3Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Dorothea Williams hat geschrieben:

Nachdenkerei:

Eine „Fläche“ (Straße oder ähnlich) nach eigenem Gusto aus einzelnen Bausteinen selbst zusammenzustellen und eventuell zu bebauen, stellt ein vergleichsweise einfaches, eine inexistente Grundplatte zu „erzeugen“ und zu bebauen ein deutlich schwierigeres Unterfangen dar.

Lego nimmt mit seinem Handeln etwas sehr – im wahrsten Sinne des Wortes – grundlegendes weg, das nicht durch Eigenleistung kompensiert werden kann.

Der dadurch evozierte Unmut ist durchaus verständlich.


Hier finde ich mich wieder.

Ich halte das neue Strassensystem für kompletten Murks, und noch dazu für heillos überteuert.

Man zahlt jetzt 20€ für 72 Noppen Strassenlänge, und hat dann noch nichts, wo man selbst etwas drauf bauen könnte. Und, sorry, aber die Ampeln und Lampen können sie sich in die Haare schmieren, das Zeug steht doch maximal solange, bis zum ersten Mal Verfolgungsjagd oder ähnliches gespielt wird. Noch dazu sind die Strassen - wie schon mehrfach angemerkt - auch noch für Legos eigene Laster zu schmal.
Früher gab es - für die Hälfte - 64 Noppen Strassenlänge, mit bebaubaren Noppen links und rechts gleich mit dabei. Für die Laster wurde es zwar auch eng, aber es ging immerhin noch.
7 Noppen zum Bebauen sind zwar nicht viel, aber jedes Kind kommt doch sofort auf die Idee, die Platten so nebeneinanderzulegen, dass sich die Ränder zu 14 Noppen Breite ergänzen. Und darauf kann man als Kind mehr als genug bauen.

Ja, mehr Flexibilität wäre toll. Aber imho ist das (mal wieder) der komplett falsche Weg, den Lego da geht. Erst die Abkehr von Baseplates für große Sets, jetzt das...
Als Kind hab ich die großen Sets, bei denen man viel Spielfläche in Form von Baseplates kriegt, immer im Katalog bewundert. Die, die ich hatte, waren meine liebsten. Ich konnte mir mit ner handvoll Strassen-Baseplates ne Stadt von 4x6 Baseplates Größe aufbauen, auf der ich alles mögliche bauen konnte. Und die Sets mit Baseplates standen mittendrin.
Die Kinder heute kriegen lose in der Gegend rumfliegende Sets. Um auch nur annährend eine Stadt in der Größe zu bekommen, müssten ihre Eltern vermutlich einen hohen dreistelligen Betrag investieren. Denn nur mit den Strassen ist es ja nicht getan, man braucht ja auch noch große Platten, auf die man bauen kann.
Aber dass Kinder kreativ bauen, ist ja auch nicht mehr das Ziel von Lego. Die Kunden sollen Sets kaufen, hinstellen, stehen lassen und weitere kaufen. Dann braucht man natürlich auch keine Spielwiesen fürs kreative Bauen mehr.


Nee, sorry.
Das ist in meinen Augen einfach absolut gar nix.


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voxel
10.01.2021, 14:55

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

+2Meiner Meinung nach ...

... ist das neue neue LEGO®-City-Straßenplattensystem ein kuenstlicher Setverteuerer.


Moin ueberhaupt!

a) Kinder brauchen so etwas nicht. Die stellen die Sets auf den Fussboden und spielen damit. Und wenn es ideal laeuft, werden sie spaeter zerpflueckt und verMOCt.

b) Wenn man das Straßenplattensystem benutzt, wird die Kreativitaet eingeschraenkt, nicht befluegelt (siehe a)).

c) Als AFOL, der bisher einige City-Sets als Parts Pack gekauft hat, habe ich fuer die Teile wenig Verwendung, es sei denn, ich brauch mal einen Raumschiffhangar. Allerdings wuerde ich den vermutlich anders bauen unter Verwendung von jeder Menge Bricks und Platten.

d) Es wurde nicht konsequent zuende gedacht. Wer sich die City-Sets kauft und beabsichtigt, die Strassen zu verbinden, dem fehlen dann jede Menge 2x4-Fliesen in dunkelgrau. Wie bloed ist das denn?
(Jedem Modular liegen genug Technic-Pins zum Verbinden bei: da hat TLG daran gedacht.)

e) Und fuer Sammler: In der Vitrine machen die Strassen nichts her, finde ich.



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Edge
13.01.2021, 23:59

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Editiert von
Edge
14.01.2021, 00:03

+3Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Ich persönlich finde sie immer noch fantastisch. Wie ich oben schon Mal erklärt habe ist der Gedankengang dahinter für alle jüngeren Lego Neueinsteiger wirklich gut und durchdacht. Es macht das ganze System noch Modularer und mit nur wenigen Sets hat man mit den sonst üppig aussehenden City Sets eine ganze Stadtmitte kreiert mit ner riesigen Spielfläche die optisch beeindruckt.

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Da steckt ne Idee dahinter und die funktioniert, egal wie viele Hardcore Fans das nun abhaten, zu der Meinung stehe ich.

Ich hab nun angefangen meine Häuser auf das neue System anzupassen und bin vollkommen zufrieden soweit. Ich hab es nach der Idee eines YouTubers gebaut den ich auch verlinkt hatte, wodurch, vollkommen simpel, die unterste Schicht einfach auf Plates gesetzt wird und schon ist es ebenerdig. Will man es erhöht haben für ne Bordsteinkante dann muss man darunter noch Mal einen dünnen Rahmen setzen an 2x6/8/10/12 was auch immer man da hat, also man braucht noch nicht Mal ne zweite ganze Schicht an Plates und schon ist man in der perfekten Höhe. Ich hab Plates so gesetzt das die vordere 1x16/32 Linie frei ist damit ich dort dynamisch verändern kann wo ich die Roadplates anklicke und das Endprodukt ist fantastisch. Ich hab viele meiner Modulars momentan auf ner Vitrine stehen und nun passen sie inklusive Straße Millimeter genau davor und ich kann alles simpel an und abklicken.
Hab die Chance außerdem genutzt bei dem Bookstore die Farbe unter dem Haus zu grau zu ändern, wie bei Beton, auch ein Vorteil vom switch zu Plates, ich bin nicht an einer Farbe gebunden.
Hier Mal ein paar Bilder vom Vorgang des umsetzens.
Anmerkung, bei den einzelnen Plates Foto war die Front noch nicht richtig, dachte ich Klick sie nur an einer Stelle an bevor ich mich für eine ganze freie 1x16 Reihe entschieden habe.

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Man kann anstatt den 2x2 Fliesen natürlich auch die 2x4 Fliesen nutzen, in dem Fall da am Ende lange Fliesen obendrauf kommen die links und rechts einklinken ist es auch 100% stabil, falls man aber Mal kürzere benutzt werde ich in Zukunft diese Geniestreich Lösung hier nutzen.

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Und hier alles zusammen.

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Ich weiß jeder hasst die Roadplates wie die Pest aber ich hab denen ne Chance gegeben und bin neutraler an die Sache herangegangen und ich find sie super. Ich mag den Fakt das es die Stadtfläche ein bisschen verengt wenn links und rechts davon große Häuser sind, das hat aber ebenfalls einen fantastischen Kleinstadt Look und mich stört es nicht wirklich das es für 6 Noppen Autos gerade so reicht. Ich mag den modularen Aspekt und die Idee das in City zu integrieren ist vor allem für junge Neueinsteiger eine richtig gute Idee, daran halte ich fest.

Aber wie auch schon vorher erwähnt, ich kann absolut verstehen wenn Leute nicht umsteigen wollen. Wenn ich schon nen Stapel an alten Road plates daheim hätte und ne Wohnzimmerfläche an Stadt verbaut dann würde ich das wohl auch nicht machen. Aber als jemand der erst langsam anfängt seine Modulars zu ner Stadt umzusetzen bin ich sehr zufrieden.



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Lok24
14.01.2021, 12:34

Als Antwort auf den Beitrag von Edge

Editiert von
Lok24
14.01.2021, 12:55

+1Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Hallo,

vielen Dank, das schaut doch gut aus.
Gefällt mir.

Was mit nicht gefällt ist auf dem Gesamtbild vorne recht an der Straßenlampe auf der 4x4 Plate zu sehen: sie ist mit einer grauen Fliese festgemacht, die Straße beult hier aus.

Vielleicht wäre es besser gewesen wenn die Befestigungspunkte "inverted" wären, dann müsste man die Teile drunterschieben. Würde aber vermutlich den Gesamtaufbau komplizierter machen.
Am besten wechselweise, also immer vier Noppen oben, vier inverted nach unten.



Edge gefällt das


Dezember3000
14.01.2021, 12:41

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Editiert von
Dezember3000
14.01.2021, 12:43

+1Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Danke für Dein Review.

Ich finde das neue Straßensystem genial, denn genau so habe ich meine Modular-City gebaut.

Mein Fokus liegt auf den Häusern, die in einem verkehrsberuhigten Viertel liegen (ohne Mittelstreifen), wo Kinder auf der Straße spielen und Menschen rumlaufen. Ich habe nur 0,75qm Platz, da kommt man mit den alten Straßenplatten nicht weit.

Deswegen habe ich gleich meine eigenen Straßen gebaut und alles auf Plates gestellt. Auch die Gehwege habe ich modular gestaltet (soweit möglich). So kann ich alles ohne großen Aufwand munter austauschen und auch kleine Flächen umbauen.

Sobald der Preis <14€ fällt, werde ich zuschlagen und mein Selbstgebautes ersetzen. Dann habe ich auch genug 2x4 Fliesen übrig, um die neuen Straßen zu verbinden.



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Edge
14.01.2021, 13:42

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
Edge
14.01.2021, 13:44

Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

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Lok24 hat geschrieben:

Hallo,

vielen Dank, das schaut doch gut aus.
Gefällt mir.

Was mit nicht gefällt ist auf dem Gesamtbild vorne recht an der Straßenlampe auf der 4x4 Plate zu sehen: sie ist mit einer grauen Fliese festgemacht, die Straße beult hier aus.

Vielleicht wäre es besser gewesen wenn die Befestigungspunkte "inverted" wären, dann müsste man die Teile drunterschieben. Würde aber vermutlich den Gesamtaufbau komplizierter machen.
Am besten wechselweise, also immer vier Noppen oben, vier inverted nach unten.



Musste erst Mal kurz überlegen was du meinst und sah dann auf den Fotos das es tatsächlich komisch aussah, bin dann Mal zu meinem Schrank gegangen wo es momentan drauf steht und kann nun aber positiv bestätigen das ich anscheinend die Fliesen einfach nicht richtig fest gedrückt hatte als ich die ersten Fotos gemacht hatte denn auf dem Schrank, ohne auch nur irgendwas zu berühren, ist davon nichts mehr zu sehen, alles ist 100% eben, nichts ausgebeult.

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Lok24
14.01.2021, 13:51

Als Antwort auf den Beitrag von Edge

Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Ich meine das erste Bild und hier die Straßenlampe unten rechts auf der grünen 4x4 Platte.



treczoks
27.01.2021, 21:37

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Moin!

Farnheim hat geschrieben:

Dein Eindruck, den von den Straßenteilen über die Fotos gewonnen hast, stimmt. Die Module glänzen "fliesig". Ich habe sie für die Fotos, insbesondere nach meinem Bürgersteig-Kreuzungs-Umbau, doch mal mit einem Chinaborstenpinsel von Flusen etc. entfusseln müssen. Und tatsächlich konnte man anschließend im Sonnenlicht anschließend leichteste Oberflächenkratzer entdecken. Ich denke, über die Zeit und durch Beanspruchung/Bespielung dürften sie auch genauso verkratzen, wie ja alle Teile mit glatten Oberflächen.


Das mit dem "fliesigen" Glatt halte ich aber eher für einen Vorteil, denn so sind die Platten problemlos mit normalen Fliesen zu ergänzen: Parkbuchten oder Bushaltestellen, Kurven, Einfahrten, alles kann man mit Kacheln an die neuen Straßenplatten anbauen. Oder die Straße einfach von 8 auf 10 breit aufbohren. Stellt Euch vor, die wären so rauh wie die alten Straßenplatten, dann ginge sowas entweder garnicht (zumindest nicht, ohne sch...lecht auszusehen), oder wir bräuchten neue, rauhe Kacheln als Ergänzung.

Leg bedre,
Christian



jankru
27.01.2021, 23:06

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem (ACHTUNG ÜPPIG)

Der neue Autotransporter, der interessanterweise nicht im Katalog steht, passt übrigens mal so gar nicht auf die Strasse. Der ist über 8 Noppen breit.

Das System mag nett aussehen, aber ist ne Fehlkonstruktion. Wären die Autos noch 4 Noppen breit so wie in den 80ern, ja gut, aber so halte ich es für kaum brauchbar. Das es keine Kurven hat, ist dann noch das andere Manko. Und weil wir hier von LEGO sprechen glaube ich nicht, dass sich daran noch was ändert.



dixip
31.01.2021, 15:18

Als Antwort auf den Beitrag von Farnheim

+4Re: Review: Das neue LEGO®-City-Straßenplattensystem

Ich hatte vor 2 Wochen mal ein wenig Muße, ein paar Ideen bzgl. der Straßen auszuprobieren, gerade weil die Diskussionen so hitzig wurden und man teilweise doch das Gefühl hatte, dass einige Kritikpunkte bzw. Vorurteile doch eher nachgeplappert wurden und man sich wenig Mühe machte, die Straßenplatten denn auch mal selbst in Augenschein zu nehmen. Für die rudimentären Zusammensteckaktionen hab ich rund 1 Std. investiert, ist also ein reines Rumprobieren und erste Ideen in Steineform inspizieren.

Ich hab nachwievor Bock auf die neuen Platten, weil sie Flexibilität versprechen. Ich finds okay, dass es auf Plates basiert, das ist eben der Standard bei CITY und CREATOR, Baseplates sind das inkompatible Relikt. Natürlich fehlen aktuell Kurven und Lego täte gut daran, den jeweiligen Sets ein paar Zusatzteile (2x4 tile in dark bluish grey) zu spendieren, um mehrere Sets auch miteinander verbinden zu können.

Der Kritikpunkt, dass die Straßen zu schmal wären, hat mich auch nicht losgelassen. Auch wenn es optisch nicht perfekt ist was die Relation angeht, passen tut das doch!!?

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Das sind 6w-LKW mit Überhängen und teils breiten Reifen, die ausschließlich auf der 16er-Platte stehen und aneinander vorbeikommen. Die Außenräder sind bündig zum Plattenrand aufgestellt. Das passt ohne Berührung der Spiegel. Zum Spielen völlig problemlos.


Lego sieht aber ja noch die Verbindung mit anliegenden Platten vor, wodurch die eigentliche Straßenbreite auf 18 Noppen wächst:

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Bleibt man bei den Straßen bei 32 Noppen, die man für den Straßenzug zur Verfügung stellt, ergeben sich eh reichlich Möglichkeiten.
So kann man Verschränkungen bauen, einfach just4fun oder für Parkbuchten, Bushaltestellen oder damit der Straßenverlauf interessanter wird:

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Das Thema Radweg hat Lego ja selbst schon angerissen. Hier 4w und noch mit etwas Extra-Bürgersteig (2w) und Regenrinne.

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Oder die Variante mehr Straße, dafür ein Grünstreifen in der Mitte:

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Mein Optimismus bzgl. 4-spurig auf 32 Noppen Breite ist etwas getrübt. Es geht, aber ich würde mir Sorgen um das Kind machen:

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