Thomas52xxx
20.06.2020, 17:50

+1Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

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Ich baue gerade eine Triebwagen (zweiachsig, Achsstand: 18 Noppen) mit Beiwagen (zweiachsig, Achsstand: 12 Noppen). Ungefähr ab R72 dürfte das auch mit starrem Rahmen der beiden Fahrzeugteile funktionieren.

Um auch durch R40 zu kommen müsste entweder der Achsstand drastisch verkürzt werden (kommt nicht infrage!) oder die beiden Fahrzeugteile gelenkig ausgeführt werden (damit könnte ich mich anfreunden).

Ich habe zwar ein recht pfiffiges einachsiges Drehgestell ausgeklügelt, dessen Drehpunkt gleichzeitig Antriebswelle ist und einen Antrieb des zweiten Drehgestells erlaubt.

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Auch nachdem ich alle möglichen Arten von Losradsätzen - hilfreich waren die ersten Seiten Doktorarbeit von Yunfan Wei - ausprobiert hat sich dennoch stets ein arg undifferenziertes Fahrverhalten eingestellt.

Daher glaube ich, dass ich viel zu kompliziert denke. Vielleicht hat einer eine Losung abseits von R72?


Gruß
Thomas

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stephanderheld
20.06.2020, 17:57

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo Thomas,


interessant, ich arbeite seit Wochen an einem ähnlichen Problem, und auch ich habe noch nicht die finale Stufe der Weisheit erlangt


Frage vorab, muss Dein Wägelchen bidirektional fahren können, oder reicht es immer in die selbe Richtung zu fahren?


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


Thomas52xxx
20.06.2020, 18:20

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Editiert von
Thomas52xxx
20.06.2020, 18:23

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

stephanderheld hat geschrieben:

interessant, ich arbeite seit Wochen an einem ähnlichen Problem, und auch ich habe noch nicht die finale Stufe der Weisheit erlangt

Ich habe das Gefühl, abseits des Jakobs-Drehgestells (z. B. Talgo) funktioniert das auch beim Vorbild nur sehr leidlich und deshalb ist man davon wieder weitgehend abgekommen.

Bei Lego habe ich das Gefühl, könnten die sehr abgeflachten Spurkränze auch Schuld am Dilemma sein. Da hat die Achse so gar kein Bestreben, in eine bestimmte Richtung zu rollen. Vielleicht würde es mit solchen Rädern besser funktionieren?
348224

stephanderheld hat geschrieben:
Frage vorab, muss Dein Wägelchen bidirektional fahren können, oder reicht es immer in die selbe Richtung zu fahren?
Wenn es überhaupt irgendwie funktionieren würde, wäre ich ja bereits glücklich. Dann hätte man einen Ansatz zum Weiterexperimentieren - oder etwas mit dem man zufrieden sein könnte.

Michael Jasper hat einen zweiachsigen Güterwagen mit Lenkachsen gebaut. Seine Lösung funktioniert, zumindest ohne konventionellen Zug drumherum, bei mir leider nicht.


Gruß
Thomas

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stephanderheld
20.06.2020, 19:14

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Also Talgo und Jakobs-Drehgestelle sind zwei völlig unterschiedliche Systeme.

Habe gerade mal die ersten 80-90 Seiten der von Dir verlinkten Doktorarbeit überflogen. Grundsätzlich hochinteressante Materie (jedenfalls für Leute wie uns ), aber es geht ja in der Hauptsache um aktive Steuerung, weil: "die traditionellen Fahrwerke mit passiver Spurführungstechnik an
ihre physikalischen Grenzen gestoßen sind." (Zitat aus der Einleitung der Doktorarbeit von Wei Yunfan)

Das sagt ja schon einiges darüber aus, dass dieses Thema irgendwie nicht ganz so trivial sein kann :-D

Der gezeigte 2-Achsige Güterwagen lebt eigentlich davon, daß auf wenigstens einer Seite ein lenkendes Element vorhanden ist, also mindestens die Lok, aber wahrscheinlich auch weitere Güterwagen mit Drehgestellen. Dadurch ergibt sich ja ein zentrierendes Element dass wenigstens eine Achse des Güterwagens im Gleis zentriert. Durch die Koppelung wird dann in der Folge auch die zweite Achse wieder ausgerichtet.


Bei der von Dir gezeigten Konstruktion (VT95 oder 98?? ) gibt es aber kein zentrierendes Element. Wenn sich alle vier Radsätze nach Belieben drehen können, erfolgt keine Rückstellung.

Es muss also eine Zentriereinrichtung an wenigstens einer Achse vorhanden sein, damit sich die folgenden Räder an etwas ausrichten können. Die Zentrierung muss auch folgerichtig in Relation zum Wagenkasten geschehen. Und damit sich Achse und Wagenkasten nicht nur untereinander, sondern auch zum Gleis ausrichten, muss dann gleich noch eine zweite Achse selbsttätig wieder in ihre Mittelposition zurückkehren.
Hier ist es noch meiner Erfahrung sehr schwer, die Rückstellkomponente so zu dimensionieren, dass zwar einerseits die Achse sich dem Kurvenradius anpassen kann, andererseits aber noch genügend Rückstellkraft vorhanden ist, um die Achse nach dem Verlassen der Kurve auch wieder zuverlässig in den Geradeauslauf zu bringen.

Bisher habe ich es mit Gummikupplungen, Flexschläuchen und Schwerkraft versucht, aber fürderhin noch kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt.


Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Anordnung deiner Antriebswellen im Drehpunkt der Achsen. Das Drehmoment wird da sicher zu einer Verdrehbewegung der Achse führen, dass müsste irgendwie entkoppelt werden.

Solange Du mit einem Einrichtungsfahrzeug schon zufrieden wärst, dürfte aber zumindest der Anhänger kein Problem bereiten. Ich würde beide Achsen als hintereinandergekoppelte Trapez-Lankschemel ausführen, so wie auf diesem Bild: (Quelle: www.talgo.com)

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Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


Modellharry
21.06.2020, 02:45

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo Thomas, hilft das????


[image]



Für das X kannst du Luftschlauch, X-Achsen, Techniksteine, oder Schnur nehmen, Hauptsache es ist leichtgängig und ohne Spiel.


Mit einem lieben Gruß, Harry.


Pudie®
21.06.2020, 09:32

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Editiert von
Pudie®
21.06.2020, 09:33

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo,
Hier mal ein Lösungsansatz von mir:

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Hier ist der Achstand 18 Noppen.
Der Gummi (Original LEGO) hält die Achsen gerade, aber in der Kurve können die Räder ein wenig der Kurve nachlaufen.
Ob das auch funktioniert, wenn eine Achse angetrieben ist, kann ich nicht sagen, aber eine Achse könnte in dem Konstrukt ja vielleicht auch starr bleiben.
Eine Weiche habe ich leider auch keine, um die Weichengängigkeit zu testen.

Gruß
Frank



Lok24
21.06.2020, 09:45

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo,

Pudie® hat geschrieben:

Der Gummi (Original LEGO) hält die Achsen gerade, aber in der Kurve können die Räder ein wenig der Kurve nachlaufen.

Das kann man auch durch je eine elastische Zunge am Radsatz (statt des Gummis) erreichen.
Dann kann man durch die Länge der Zunge die Kraft regulieren.

Pudie® hat geschrieben:
Ob das auch funktioniert, wenn eine Achse angetrieben ist, kann ich nicht sagen,

Ich habe Zweifel, denn wenn der Motor dreht, dreht er dann die Achse (was ja leichter geht als den Zug ziehen)

Pudie® hat geschrieben:
aber eine Achse könnte in dem Konstrukt ja vielleicht auch starr bleiben.

ich glaube nicht, da der Winkel des Fahrgestells zur den Schienen im durchgehenden Bogen für beide gleich ist.
M.E: klemmen beide oder keine.



Modellharry
21.06.2020, 10:25

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

so????

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[image]


Mit einem lieben Gruß, Harry.


Tagl
21.06.2020, 10:26

Als Antwort auf den Beitrag von Modellharry

Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo,

ich bin ja nun kein Eisenbahner, aber das technische Problem ist interessant.
Modellharry hat geschrieben:

Hallo Thomas, hilft das????


[image]



Für das X kannst du Luftschlauch, X-Achsen, Techniksteine, oder Schnur nehmen, Hauptsache es ist leichtgängig und ohne Spiel.

Mir fällt auf, dass die Kardanwelle das ungewünschte Verdrehen unterstützt. Wäre es nicht möglich, die Kraftübertragung zwischen den Achsen oben über dem starren Verbindungsarm zu realisieren?

Gruß
Marco


Steinregal Flickr

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Stefaneris
21.06.2020, 10:37

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Editiert von
Stefaneris
21.06.2020, 10:37

+3Re: Eisenbahnfahrwerk mit großem Achsstand - wie die Radien bewältigen?

Hallo Thomas

Auf Eurobricks gab es zu einem ähnlichen Thema (zweiachsiger Wagen) eine spannende Diskussion mit verschiedensten Prototypen, um das Problem mit dem Achsstand zu lösen.

Diejenigen, die dem Englischen mächtig sind, dürfen gerne den Thread durchlesen: siehe hier.
Ansosten gibt es noch die Flickr Gallerie des Erstellers mit Bildern und Videos, siehe hier.

Das Ganze nennt sich auf Englisch "Castering Effect", eine fachlich korrekte deutsche Übersetzung kenne ich aber leider nicht.

Ich hoffe, ich konnte dir die eine oder andere Inspiration geben.

Gruss
Stefan


Man kann nie genug Lego Steine haben, nur zu wenig Platz.


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